forlaufend
236
das Alte Testament» (2 Tle., balle 1806-7),
«Lehr- buch der histor.-kritischen Einleitung in die Bibel [* 2] Alten und Neuen Testaments» (2 Bde., Verl. 1817 -26; 8. Aufl. des alttestamentlichen Teils, bearbei- tet von Schrader, 1869; 6. Aufl. des neutestament- lichen, bearbeitet von Meßner und Lüncmann, 1860), «Lehrbuch der hebr.-jüd. Archäologie» (Lpz. 1814; 4. Aufl. von Räbiger 1864),
«Kommentar über die Psalmen» (Heidclb. 1811; 5. Aufl. 1856),
«Kurz- gefaßtes exegetisches Handbuch zum Neuen Testa- ment» (11 Tle. in 3 Von., Lpz. 1836-48, später vielfach neu bearbeitet; neue Ausg. Halle [* 3] 1886 fg.). Für weitere Kreise [* 4] sollte die mit Äugusti zusammen unternommene Übersetzung der «Zeiligen Schrift» l3 Vde., 4. Aufl., Heidelb.
1858) dienen. Als Dogma- tiker schloß sich Dextrin W. in philos. Beziehung eng an seinen Freund Fries an, doch hat auch Schleier- machers Freundschaft großen Einfluß auf ihn geübt; er schrieb ein «Lehrbuch der christl. Dogmatik in ihrer histor. Entwickelung» (2 Bde., Verl. 1813-16; 3. Aufl. 1831-40) und die noch jetzt beachtens- werten Erläuterungen dazu: «über Religion und Theologie» (ebd. 1815; 2. Aufl. 1821). Die Ethik behandeln die «Christl. Sittenlehre» (3 Bde., ebd. 1819 - 23),
«Vorlesungen über die Sittenlehre» O Bde., ebd. 1823-24) und das «Lehrbuch der christl. Sittenlehre» (ebd. 1833). Außerdem sind zu nennen: «Briefe, Sendschreiben und Bedenken Luthers» (5 Bde., ebd. 1825-28),
die beiden roman- artigen Werke «Theodor oder des Zweiflers Weihe» (2 Bde., ebd. 1822; 2. Aufl. 1828; ein Bericht über seinen religiösen Entwickelungsgang) und «Heinrich Melchthal, oder Bildung und Gcmeingeist» (2 Bde., ebd. 1829), sowie Sammlungen von Predigten. -
Vgl. die Biographien von .^agenbach (Lpz. 1850), Wiegand(Erf.1879)undStähe'lin, D.W.nach feiner thcol.
Wirksamkeit und Bedeutung (Bas. 1880).
De Witt, Jan, s. Witt. Dewitz, Friedr. Wilh. Otto Ulr. Karl Helmuth Iul. von, mecklenb.-strelitzscher Minister, geb. zu Cölpin, studierte in Heidelberg, [* 5] Berlin [* 6] und Rostock [* 7] die Rechte, trat dann in mcck- lenb.-schwerin. Dienste, [* 8] wurde Auditor in Witten- burg und ging später in mecklenb.-strelitzsche Dienste über. Hier wurde er zunächst Assessor beim Iustiz- amte der Landvogtei zu Schönberg in Natzeburg, kam dann als Hilfsarbeiter in die Landesregie- rung und das Staatsministerium zu Neustrelitz, [* 9] wo er nacheinander Regierungsassessor, Rcgierungs- rat, Geh.
Negierungsrat und 1885 Wirkl. Staats- ministcr und Vorsitzender des Staatsministeriums und der Landesregierung wurde. Dewsbury (spr. djühsbörrl), Stadt im West- riding der engl. Grafschaft Z)ork, 13 km im SSW. von Lccds, auf einer Anhöhe, welche den rechts zur Aire gehenden Calder beherrscht, hat (1891) 29 847 E., eine lat. Schule, Fabrikation von Teppichen und Wollwaren. Dextrin ist ein Hauptsitz der Shoddy- Manufaktur. Dexamenos, in der griech. Sage ein König von Olenos (in Achaia), der feine Tochter dem von ihm gastlich aufgenommenen Herakles [* 10] verlobt und deswegen von dem Kentauren Eurytion bedrängt wird; Herakles kommt ihm zu Hilfe und tötet den Kentauren.
Dexel, Dechsel oder Texel, auch Dachsbeil genannt, ein von verschiedenen Holzarbeitern, na- mentlich Böttchern und Zinnnerleuten, gebrauchtes Werkzeug, das zur Bearbeitung konkaver sowie solcher ebenen Flächen dient, deren horizontale Lage die Anwendung des Beils nicht wohl gestattet, und sich von Axt und Beil dadurch unterscheidet, daß das Blatt [* 11] mit der Schneide quer gegen den Stiel gestellt ist, wobei die Zuschärfung der Schneide auf der Innenfeite liegt. Je nach der Form unter- scheidet man gerade und krumme Dextrin Dexippus, Publius Hercnnius, griech. Histo- riker von vornehmer Abkunft, lehrte zu Athen [* 12] und zeichnete sich 267 n. Chr. im Kampfe gegen die auf Athen anrückenden Goten aus.
Von feinen Schriften, einer Geschichte der Diadochenzeit, einem Abriß der Gesamtgeschichteundden «3e^t1iicH», einer Geschichte der Goten kriege seiner Zeit, sind nur noch Bruchstücke vorhanden, die Niebuhr im «Corpus Zoi-iptorum N^aMinorum» (Bonn [* 13] 1829),
K. Müller in den «I^ra^mentN 1ii8t0i'io0iuin (Fi'3.6coi'uin»,Vd. 3 (Par. 1849),
Dindorf in den «11i8toi-ici Zraeci minoi-68», Vd. 1 (Lpz. 1870),
Vöbme in den «^0min6ii^ti0N65 iM1oi0gH6^6N6ii868», Bd. 2 (ebd. 1883),
zusammen- gestellt haben. Dexippus, neuplatonischer Philosoph, Schüler des Iamblichus, lebte in der Mitte des 4. Jahrh, n. Chr. Sein Kommentar zu den «Kategorien» des Aristoteles (hg. von Spengel, Münch. 1859) richtet sich gegen die Angriffe Plotins auf die Aristotelische Kategorienlehre. Dexteritöt (lat.), Geschicklichkeit, Gewandtheit. vsxtra.lV (lat.), Armband, Handkrause. vsxtri (lat.), im Mittelalter der bei einer Kirche oder bei einem Kloster durch Kreuze in Form einer Dox (alter Name der X) abgesteckte Raum von 30 und mehr Schritten, innerhalb dessen das Asylrecht (s. Asyl) galt.
Dextrin, Gommeline, Stärkegummi, Dampfgummi, Röstgummi, Leiokom, ein dem arab. Gummi ähnlicher Stoff von der empirischen Zusammensetzung (^llin OZ, h^ sich aus Stärke [* 14] beim Erhitzen oder durch die Einwirkung verdünnter Säuren bildet. Durch Malzaufguß und zwar durch die in demselben enthaltene Diastase wird die Stärke gleichfalls in Dextrin und Maltose zer- legt. Zur Herstellung des Dextrin erhitzt man Stärle- mehl aus Kartoffeln unter stetigem Umrühren auf 200 - 260", oder man befeuchtet Stärke mit 2pro- zentiger Salpetersäure, läßt an der Luft austrocknen und erhitzt auf 110°. Reines Dextrin bildet fast farb- lofe gummiartige Stücke von mufcheligem Bruch, die zerrieben ein Weihes Pulver geben. Technisches Dextrin, besonders das durch Rösten erhaltene, ist mehr oder weniger braun gefärbt und enthält oft noch unveränderte Stärke und Zucker. [* 15] Das Dextrin löst sich leicht und vollkommen in Wasser zu einer klaren, dickflüssigen klebenden Flüssigkeit; in Alkohol ist es unlöslich. Es besitzt die Eigenschaft, in seinen Lö- sungen die Polarisationsebene des Lichtstrahles stark nach rechts zu drehen ^ («)^ ^138,5°1, daher der Name (äsxtsr, lat., ^ recht). Es reduziert nicht Fehlingsche Lösung und ist nicht gärungsfähig, durch Diastafe und durch verdünnte Säuren geht es aber leicht in gärungsfähigen Zucker (Traubenzucker) über. Wegen feiner mannigfachen technischen Verwendung wird es im großen dargestellt. Es findet Verwen- dung als Verdickungsmittel in der Zeugdruckerci, zum Drucken von Tapeten, zum Appretieren und Steifen von Zeugen, zum Glasieren von Karten und Papier, als Mundleim, bei der Bier- und Obstwein- fabrikation und zu feinerm Vackwerk. Es ist ein Be- standteil des Biers und entstebt beim Backen, indem ¶