Mineral-233 quellen giebt es in großer Zahl. Der
Boden erzeugt Getreide,
[* 2] Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Hanf und Obst, aus
dem viel Cider bereitet wird. Die Tuchmanufaktur ist zurückgegangen; wichtig sind Eisenindustrie und
Schiffbau. Die Hauptorte
für die Fischerei
[* 3] sind
Brixham an der
Tor-Bai und Plymouth.
[* 4] Im Parlament wird Exeter durch 1, Plymouth
und
Devonport durch je 2, der Rest der
Grafschaft durch 8
Abgeordnete vertreten. Hauptstadt ist Exeter; andere Orte sind: Plymouth,
Devonport,
Tiverton,
Barnstaple und Bidefort. –
(spr. deww'nschĭr), engl. Grafen-und Herzogswürde
im
Besitz der Familie
Cavendish (s. d.) Der erste, der sie erhielt, war WilliamBaronCavendishvonHardwick, der 1618 von
Jakob I. zum
Grafen von Devonshire erhoben wurde. – Sein Urenkel William,vierterGrafvonDevonshire, geb. 1640, gehörte seit 1675 zur Opposition im
Unterhaus gegen die Hofparei. Nach seinem Eintritt ins Oberhaus 1684 hielt
er sich zunächst zurück, trat aber mit Wilhelm von
Oranien (Wilhelm III.) in
Verbindung, der ihn 1694 zum
Marquis von Hartington und
HerzogvonDevonshire erhob. Er starb als Oberhofmeister der Königin
Anna.
Der Sohn eines jüngern Enkels von ihm war der Chemiker HenryCavendish (s. d.), der Sohn des ältern
WilliamCavendish, vierterHerzogvonDevonshire, geb. 1720. Er trat zuerst als
Whig ins
Unterhaus, wurde 1755 Lordlieutenant von
Irland,
wo er sich sehr populär machte. 1756 übernahm er das Schatzkanzleramt, trat aber im folgenden Jahr schon wieder zurück.
Er starb 1764. – Auch sein Sohn William,fünfterHerzogvonDevonshire, blieb den
Whigs treu und stand unter
Georg III. meist zur Opposition; jedoch waren bekannter wie er seine beiden Gemahlinnen.
Die ersteGeorgianaCavendish, Tochter des
GrafenSpencer, geb. 1757, vermählt 1774, war die Königin der engl.
Gesellschaft, und obgleich keine eigentliche Schönheit, doch von hoher
Anmut und glänzendem
Geist. Sie
besaß polit. Einfluß und war eine Freundin von
Fox; auch verfaßte sie durch Eleganz und
Phantasie ausgezeichnete Gedichte.
Sie starb – Die zweite Gemahlin des
Herzogs war ElisabethHervey, Tochter des vierten
GrafenBristol, geb. 1759,
heiratete als
Witwe von J.
Th.
Foster 1809 denHerzog von Devonshire, nach dessen
Tod 1811 sie sich in
Rom
[* 5] niederließ.
Ihr Haus war der Mittelpunkt der Gesellschaft, vor allem strebte sie nach dem Ruhm des Mäcenatentums. In freigebigster
Weise
förderte sie Künste und Künstler und ließ Prachtausgaben der fünften Satire des
Horaz und einer ital. Virgilübersetzung
veranstalten. Sie starb WilliamCavendish, geb. 1790, der einzige Sohn des
Herzogs aus erster
Ehe, folgte als sechsterHerzogvonDevonshire. Er stand zu den
Whigs, ohne selbstredend oder handelnd einzugreifen; zweimal war er unter
Georg IV. und Wilhelm IV. Lord-Kämmerer.
Als Liebhaber und Förderer der Kunst legte er reiche Sammlungen an und ließ sich großartige
Treibhäuser
auf seinem Landsitz Chatsworth in Derbyshire von Paxton einrichten. Er starb unvermählt. Ihm folgte sein Vetter
WilliamCavendish, siebenterHerzogvonDevonshire,
GrafvonBurlington, geb. Er studierte in
Cambridge, trat 1829 ins
Unterhaus, 1834 kam
er nach dem
Tode seines Großvaters als
GrafBurlington
ins Oberhaus, 1836–56 war er Kanzler der
UniversitätLondon,
[* 6] seit 1862 der
UniversitätCambridge. Wie seine Vorgänger war er ein
Gönner von Kunst und Litteratur. Er starb auf
seinem Landsitz
HolkerHall
[* 7] in
Lancashire.
Durch seine hervorragenden Gaben als Parlamentsredner und Geschäftsmann sowie durch seine
Geburt und
seine
Verbindungen erwarb er sich ein solches Ansehen, daß er nach
Gladstones Rücktritt vom
Amt Febr. 1874 und schließlich
von der Parteileitung, Jan. 1875, einstimmig zum Führer der liberalen Partei erhoben wurde. Nach
BeaconsfieldsSturz 1880 lehnten
jedoch er und
Granville die angebotene Kabinettsbildung ab, die nun
Gladstone wieder übernahm, in dessen
Ministerium Devonshire als
Staatssekretär für
Indien eintrat. 1882 wurde er Kriegsminister. 1885 trat er mit dem
Kabinett zurück,
verweigerte aber den Eintritt in
Gladstones Ministerium von 1886, trennte sich vielmehr in der irischen
Home-Rule-Frage völlig
von dem alten Führer und wurde selbst das Haupt der liberalen
Unionisten (s. d.), die
Irland gegenüber
zu den Konservativen hielten und das konservative Ministerium Salisbury durch ihre Unterstützung im Parlament regierungsfähig
machten. Auch nach seinem Eintritt in das Oberhaus (Dez. 1891) behielt er thatsächlich die Leitung
der unionistischen Partei, während Chamberlain sein Nachfolger als Führer der Partei imUnterhaus wurde.
Ein jüngerer
Bruder von ihm war der 1882 im Phönixpark zu Dublin
[* 9] ermordete LordFrederickCavendish (s. d.).
bei den alten
Römern der feierliche
Akt, womit jemand sich zum Wohle des Vaterlandes
durch einen freiwilligen
Tod den unterirdischen
Göttern weihte, wie Curtius (s. d.), Publius Decius und sein gleichnamiger
Sohn (s.
Decier). Auch konnte der Feldherr feindliche
Städte und
Heere den Unterirdischen devovieren. In einem solchen Falle
mußte die Evokation(evocatio), d. h. die
Aufforderung an die Schutzgötter der betreffenden Stadt, diese zu
verlassen und überzugehen, vorausgegangen sein. Solche Evokationen und Devotion fanden z. B.
bei
Gabii,
Veji,
Korinth
[* 10] und
Karthago
[* 11] statt. Unter
Caligula weihte ein Mann aus dem
Volke sich für das Leben des erkrankten
Kaisers
dem
Tode und mußte dann sein Gelübde auf
Befehl des genesenen
Kaisers wirklich ausführen. – In der Kirchensprache
bedeutet Devotion die hingebende Verehrung
Gottes und der
Heiligen,
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