Deutsche
[* 2] Eisenbahn-Tarifkommission, s. Eisenbahntarife.
[* 2] Eisenbahn-Tarifkommission, s. Eisenbahntarife.
Fachschule für Blecharbeiter, s. Blecharbeiterschule. ^[= Der "Verein zur Errichtung und Unterhaltung einer Deutschen Fachschule für Blecharbeiter ...]
Farben. Bis zu Ende des Mittelalters war das deutsche Reichsbanner ein schwarzer einköpfiger Adler [* 3] im goldenen Felde, was somit Schwarz und Gelb als Reichsfarben giebt. Doch gab es noch andere Reichsfahnen in zum Teil andern Farben; so die Reichssturmfahne (Kriegsfahne), die durch Verleihung Kaiser Ludwigs des Bayern [* 4] 1336 von Württemberg [* 5] dem Heere vorangetragen werden sollte; sie bestand in einem an einer roten Stange mit silberner Spitze wehenden langgestreckten goldenen Banner mit dem der Stange mit dem Kopfe zugewendeten schwarzen Adler und war noch mit einem roten Schwenkel geziert, der wahrscheinlich als Blutfahne das Recht des Kaisers über Leben und Tod andeuten sollte.
Bis 1806 waren die Reichsfarben nur Schwarz und Gelb. Die schwarz-rot-goldene Trikolore ist erst durch die deutsche Burschenschaft nach 1815 aufgekommen und seitdem auch von andern Vereinigungen als Symbol nationaler Gesinnung aufgefaßt, von den Regierungen aber als Zeichen der Demagogie verpönt worden. Ein Bundesgesetz vom untersagte den Gebrauch aller nationalen Abzeichen außer den Landesfarben, wurde aber wieder aufgehoben, nachdem 9. März jene sog. deutschen Farben mit dem Reichsadler vom Bundestage als die Symbole deutscher Einheit anerkannt und bei den deutschen Truppenkörpern eingeführt worden waren.
Mit Eintritt der Reaktion wurde das Schwarz-Rot-Gold wieder beseitigt und fast allgemein polizeilich verfolgt. Nach Ausbruch des Deutschen Krieges von 1866 erhielt das 8. Armeekorps (die sog. Reichsarmee) als Erkennungszeichen eine schwarz-rot-goldene Armbinde. Erst 1871, nachdem die inzwischen eingeführten norddeutschen Bundesfarben Schwarz-Weiß-Rot (eine Vereinigung der Farben des Königreichs Preußen [* 6] und der frühern Reichsstädte) auch von dem neuen Deutschen Reiche angenommen waren, wurde das Schwarz-Rot-Gold offiziell beseitigt. –
Vgl. Zeichen, Fahnen und Farben des Deutschen Reichs historisch erörtert (Frankf. 1848);
Bernd, Die drei deutschen Farben und ein deutsches Wappen (Bonn [* 7] 1848);
Fürst Hohenlohe, Die deutschen Farben Schwarz, Gold, [* 8] Rot (Stuttg. 1870);
Hildebrandt-Mieste, Über Wappen [* 9] und Banner des Deutschen Reichs (Berl. 1870);
Pallmann, Zur Geschichte der deutschen Fahne und ihrer Farben (ebd. 1870);
Die Kaiserfarben (Wiesb. 1871).
[* 2] Festungen, s. Deutsche Bundesfestungen ^[= Im alten Deutschen Reiche gab es nur zeitweilig Reichsfestungen; so wurde 1678 im Frieden zu ...] und Deutsches Festungssystem.
Feuerversicherungsgesellschaft, s. Feuerversicherung. ^[= # Feuerassekuranz oder Brandassekuranz, der mittels eines besondern Vertrags in der hierfür gesetzlic ...]
Flaggen, [* 10] s. die Tafel beim Art. Deutschland [* 11] und Deutsches Reich.
[* 2] Flotte, s. Deutsches Heerwesen, Deutschland und Deutsches Reich.
[* 2] Fortschrittspartei, s. Fortschrittspartei.
freisinnige Partei nannte sich die durch Vereinigung der Fortschrittspartei (s. d.) und der Liberalen Vereinigung (s. Secessionisten) gebildete polit. Partei. Ihr Programm betonte die Entwicklung eines wahrhaft konstitutionellen Verfassungslebens, forderte ein verantwortliches Reichsministerium, Sicherung der Wahlfreiheit, Bekämpfung des Staatssocialismus und jeglicher Fesselung des Erwerbs- und Verkehrslebens, Entlastung der notwendigen Lebensbedürfnisse, möglichste Abkürzung der Militärdienstzeit u. a. Die Fraktion konstituierte sich im Reichstag 17. März in der Stärke [* 12] von 99 Mitgliedern.
Der Einfluß des bisherigen Führers der Fortschrittspartei, Eugen Richters, überwog sehr bald. Die Neuwahlen von 1884 brachten der Deutsche freisinnige Partei nur 65 Mandate, die von 1887 nur 32. Auch in diesem neuen Reichstag hielt die Partei ihren Widerspruch gegen das Septennat (s. d.) aufrecht. Über die Hoffnungen, mit denen sich ein Teil der Partei während der kurzen Regierungszeit Kaiser Friedrichs getragen hatte, brachte die Broschüre «Auch ein Programm aus den 99 Tagen» (Berl. 1888) Enthüllungen, deren Richtigkeit von der Partei indes lebhaft bestritten wurde.
Während sie im übrigen an ihrem Programm von 1884 festhielt und auch der Kolonialpolitik nur geringe Mittel gewährte, stimmte sie den kaiserl. Erlassen vom und der Arbeiterschutzgesetzgebung principiell zu. 1890 gewann sie 64 Mandate, zu denen durch Nachwahlen noch 4 hinzukamen. Infolge von Meinungsverschiedenheiten über die Militärvorlage trennte sich die Deutsche freisinnige Partei in 2 Gruppen, die freisinnige Volkspartei, die unter Führung Richters gegen die Militärvorlage stimmte und bei den Neuwahlen 23 Mandate erhielt, und die freisinnige Vereinigung, die unter Rickerts Führung für die Heeresvermehrung eintrat und 13 Mandate bekam. Im preuß. Abgeordnetenhaus war ihre Stärke 1885: 43, 1888: 29 Mitglieder; 1893 erhielt hier die freisinnige Volkspartei 14, die freisinnige Vereinigung 6 Mandate.
[* 2] Genossenschaft dramatischer Autoren und Komponisten, nach Anregungen von Karl Batz und Ernst Wichert 1871 begründet in Leipzig, [* 13] wo sie ihren ständigen Sitz hat, bezweckt die Vertretung der Rechte ihrer Mitglieder durch eine möglichst vollständige Kontrolle aller dramat. Aufführungen.
Hauptsächlich erreicht wird dies durch die Genossenschaftsagentur, deren Leiter der jedesmalige Direktor unter Aufsicht des Vorstandes ist.
Das Vermögen der Gesellschaft betrug 8930 M. Vereinsorgan ist die «Neue Zeit».
[* 2] Gesellschaften, polit. Vereine, die sich auf Anregung Ernst Moritz Arndts, der in einer Schrift «Entwurf einer teutschen Gesellschaft» (Frankf. a. M. 1814) zur Bildung patriotisch-sittlicher Vereine aufgefordert hatte, 1814 im Rheinland und in Nassau bildeten. Sie wurden aber in Nassau schon Anfang 1815 unterdrückt, da die dortige Regierung jeglicher deutsch-nationalen Bestrebung feindselig gegenüberstand und hinter der unschuldigen patriotischen Erregung der Beteiligten eine Intrigue Preußens [* 14] gegen die Kleinstaaten argwöhnte. Auch außerhalb Nassaus hatten die Deutsche Gesellschaften nur ein kurzes Leben. Ihnen gehörte eine Reihe von später in die demagogische Bewegung (s. Demagog) verwickelten Persönlichkeiten an. Löning, der 1819 den Mordversuch auf Ibell machte, gehörte der Idsteiner Deutschen Gesellschaft an. –
Vgl. Meinecke, Die Deutsche Gesellschaften und der Hoffmannsche Bund (Stuttg. 1891).
Gesellschaft für Chirurgie, s. Chirurgie (S. 238 a).
[* 2] Gesellschaft zur Beförderung rationeller Malverfahren. Die 1886 gegründete Gesellschaft mit dem Sitz in München [* 15] bezweckt die Prüfung, Begutachtung und Publikation alter, neuerer und neuester Verfahrungsarten und ¶
Erfindungen, die fortwährende Kontrolle der jeweils üblichen Materialien, die allmähliche erfahrungsgemäße Begründung einheitlicher, sicherer Methoden und Materialien für die verschiedenen Zweige der Malerei, die unentgeltliche Erteilung von Auskünften sowie die Hebung und Förderung aller den technischen Teil der Malerei betreffenden Bestrebungen und Angelegenheiten. Erster Vorsitzender Franz von Lenbach; Sekretär [* 17] Chemiker Keim in Grünwald bei München.