[* 6]Dampfschiffs-Reederei. Die Deutsche zu
Hamburg (Kingsin-Linie) wurde 1871 mit einem
Kapital von 3 Mill. M. für den
Verkehr zwischen
Hamburg und
Ostindien,
[* 7]
China
[* 8] und
Japan gegründet. Anfangs konnte sie wegen mangelnden Frachtguts die regelmäßigen
Fahrten nicht immer einhalten, war auch gezwungen,
London
[* 9] anzulaufen. Später hatte sie mit der Konkurrenz engl. Linien zu
kämpfen. Auch die subventionierte Linie des Norddeutschen Lloyd hat ihr
Abbruch gethan.
Mehr und mehr hat sie sich aber eine feste Grundlage für ihren Verkehr geschaffen, sodaß sie jetzt
alle 14
Tage von
Hamburg nach
Penang,
Singapur,
[* 10]
Hongkong,
Shang-hai und
Japan fährt.
Ihre für die Passagierbeförderung eingerichteten
Schiffe
[* 11] dienen auch als Postdampfer. Nach den günstigen J. 1888 und 1889 erhöhte die
Reederei ihr Aktienkapital auf 6750000
M. und gründete mit vier großen Schiffen die Sunda-Linie, welche monatliche Fahrten mit
Manila, Surabaya,
Batavia
[* 12] und
Singapur
unterhielt, aber als zu wenig einträglich Anfang 1892 eingestellt wurde. Die Linie besitzt 15 Schiffe mit 32000
Brutto-Registertonnen.
die Anschlußbahnen für nicht öffentlichen
Verkehr umfaßten 2903,28 km. Von den normalspurigen Eisenbahnen entfielen 38944,17 km auf Staatsbahnen,
[* 14] 103,93 km auf Privatbahnen unter
Staatsverwaltung und 3915,59 km auf Privatbahnen unter eigener
Verwaltung;
von den schmalspurigen: 538,33 km auf Staatsbahnen, 21,45 km auf Privatbahnen unter
Staats- und 708,94 km auf Privatbahnen
unter eigener
Verwaltung.
Von den normalspurigen
Bahnen lagen 42817,47 km innerhalb der polit. Grenzen
[* 15] des
DeutschenReichs,
99,69 km in
Österreich,
[* 16] 5,37 km in den
Niederlanden und 41,16 km in der
Schweiz;
[* 17] von fremden Eisenbahnen
lagen dagegen 90,31 km auf deutschem
Boden, sodaß in
Deutschland insgesamt 42907,78 km normalspurige
Bahnen vorhanden
waren. Einschließlich der 1268,72 km Schmalspurbahnen, 2012,69 km Anschluß- und 532,85 km (der Reichsaufsicht nicht unterstellten)
Kleinbahnen mit Lokomotivbetrieb gab es in
Deutschland 46722,04 km Eisenbahnen mit Lokomotivbetrieb.
Von der Eigentumslänge der normalspurigen
Bahnen lagen 37995,02 km auf freier
Strecke und 4968,67 km innerhalb der
Stationen.
Zweigleisig waren 14171,65 km, drei- und viergleisig 123,91 km ausgebaut; die Länge sämtlicher Gleise betrug 76163,24 km,
darunter 51846,86 km mit Stahlschienen. Unter Hinzurechnung der Gleislängen der Schmalspurbahnen mit 1468,61 km und der
Anschlußbahnen für nicht öffentlichen Verkehr mit 4529,80 km ergiebt sich eine Gleislänge von 82161,65 km.
Die 7755
Stationen der normalspurigen
Bahnen verteilen sich auf 4042
Bahnhöfe,
[* 18] 2342 Haltestellen und 1371 Haltepunkte. (S.
Bahnhöfe.) Die Schmalspurbahnen hatten 641
Stationen.
Die erste deutsche Lokomotivbahn war die eröffnete
BahnNürnberg-Fürth.
Die Übersicht A stellt die weitere
Entwicklung des normalspurigen deutschen
Eisenbahnnetzes von 1835 bis Ende 1892
bez. bis dar.
der Privateisenbahnen
in eigener
Verwaltung km
sämtlicher Eisenbahnen km
1835
-
-
6,0
6,0
1836
-
-
6,0
6,0
1837
-
-
20,1
20,1
1838
11,8
-
128,7
140,5
1839
11,8
-
250,7
262,5
1840
46,8
-
502,1
548,9
1841
55,7
-
770,6
826,3
1842
55,7
-
1016,0
1071,7
1843
207,1
-
1252,3
1459,4
1844
478,6
-
1432,3
1910,9
1845
583,6
-
1720,4
2304,0
1846
796,7
20,4
2626,7
3443,8
1847
1340,3
20,4
3109,9
4470,6
1848
1509,5
20,4
3625,8
5155,7
1849
1735,2
54,0
3822,4
5611,6
1850
2092,4
501,3
3450,6
6044,3
1851
2410,4
750,8
3309,8
6471,0
1852
3213,6
422,7
3346,5
6982,8
1853
3626,1
446,5
3438,6
7511,2
1854
3936,1
478,6
3558,0
7972,7
1855
4024,5
565,3
3699,2
8289,0
1856
4382,3
581,0
4139,1
9102,4
1857
4597,7
1192,8
3720,9
9511,4
1858
4804,2
1216,4
4166,5
10187,1
1859
4936,6
1364,2
4850,4
11151,2
1860
5229,1
1366,6
5064,4
11660,1
1861
5441,4
1442,5
5194,3
12078,2
1862
5825,0
1528,4
5314,2
12667,6
1863
6042,1
1507,4
5800,8
13350,3
1864
6315,3
1512,9
5104,8
13933,0
1865
6747,1
1570,7
6488,5
14806,3
1866
7139,6
1608,4
6975,9
15723,9
1867
7623,4
1786,2
7166,3
16575,9
1868
7935,8
1826,2
7481,6
17243,6
1869
8144,0
2169,0
7886,0
18199,0
1870
8598,2
2996,7
8099,4
19694,3
1871
9972,3
2023,7
9293,1
21289,1
1872
10358,2
2359,9
9923,9
22642,0
1873
10501,3
2697,0
10774,8
23973,1
1874
10910,0
2887,3
11817,6
25614,9
1875
12628,7
3056,1
12367,5
28052,3
1876
13891,4
3258,8
12062,3
29212,5
1877
14629,8
4118,5
11664,3
30412,6
1878/79
15490,2
4211,0
11760,5
31461,7
1879/80
16753,7
4241,5
12223,6
33218,8
1880/81
22325,2
3737,5
7644,8
33707,5
1881/82
22776,4
3762,7
7713,8
34252,9
1882/83
25587,7
2956,9
6372,0
34916,6
1883/84
30049,6
648,2
5126,1
35823,9
1884/85
32045,3
463,5
4029,4
36538,2
1885/86
32568,1
462,8
4240,2
37271,1
1886/87
33248,7
274,6
4525,2
38048,5
1887/88
34394,1
93,5
4669,4
39157,0
1888/89
35230,0
103,9
4748,8
40082,7
1889/90
36584,3
103,9
4293,5
40981,7
1890/91
37944,5
103,9
3830,6
41879,0
1891/92
38361,3
103,9
3860,0
42325,2
1892/93
38944,2
103,9
3915,6
42963,7
Deutsche Eisenbahnen
* 19 Seite 54.999.
Übersicht
B enthält die Verteilung der Eisenbahnen auf die einzelnen deutschen
Staaten und
zwar
Bahnen mit normaler und schmaler
Spurweite, ferner das Verhältnis der Bahnlängen zum Flächeninhalt (Anzahl der
Kilometer
auf je 100 qkm
Fläche) und zur Bevölkerungszahl (Anzahl der
Kilometer auf je 10000 E.) sowie Angaben über die
ersten in den betreffenden
Staaten eröffneten
Strecken.
¶
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl weist Mecklenburg-Strelitz die meisten Eisenbahnen auf: von seinen 204,97 km langen Bahnen
entfallen auf je 10000 E. 20,89 km, in Mecklenburg-Schwerin 17,23, in Preußen 8,47, in Bayern 10,14, in
Sachsen 6,25, in Württemberg 7,46, in Baden
[* 31] 9,01 und in den Reichslanden 8,80 km. Die Deutsche Eisenbahnen sind meist Staatsbahnen. Von den 1. Jan.bez. im
Betriebe gewesenen normalspurigen Linien (rund 42950 km) entfielen etwa 39050 km i.
nahezu 91 Proz.) auf Staatsbahnen (einschließlich 103 km Privatbahnen unter Staatsverwaltung) und etwa 3900 km oder 9 Proz.
auf Privatbahnen.
Die erste Anregung zum Bau von Eisenbahnen in Deutschland ging von Süddeutschland aus, wo Friedrich List (s. d.) seine in den
Vereinigten Staaten
[* 33] bei dem Bau einer Eisenbahn zur Verbindung der Kohlenbergwerke zu Tamaqua mit dem Schuylkillkanal gemachten
Erfahrungen für sein Vaterland nutzbar zu machen suchte und sich große Verdienste erwarb um das Zustandekommen der Leipzig-Dresdener Eisenbahn
(s. d.), des ersten größern Eisenbahn-[folgende Seite
¶