Sohn des Alcisthenes, war einer der ausgezeichnetsten athen.
Heerführer in der ersten Hälfte des
PeloponnesischenKrieges; er trat seit 426
v. Chr. in den Vordergrund. Eine Schlappe, die er damals durch die Ätolier erlitt, machte er
sofort gut durch den bedeutenden
Sieg bei Olpä über Spartaner und Ambrakioten und durch einen zweiten noch bedeutendern
über die Ambrakioten allein. Seine Hauptthat aber war (425) die
Besetzung und Verschanzung von Pylos in
Messenien, das er
dann in der glänzendsten
Weise gegen die Übermacht der Spartaner verteidigte.
Die spartan.
Besatzung der
InselSphakteria wurde dabei gefangen genommen. 413 brachte er den Athenern,
die bei der
Belagerung von
Syrakus
[* 3] in eine schwierige
Lage geraten waren, Verstärkung.
[* 4] Als diese keine Besserung der
Lage herbeiführte,
riet er zur
Aufgabe der
Belagerung und zur Rückfahrt nach
Athen.
[* 5] Durch das Zaudersystem des
Nicias wurde
jedoch der geeignetste Zeitpunkt dazu versäumt, Demosthenes in die allgemeine
Niederlage der
Athener auf dem Rückzuge von
Syrakus (413)
verwickelt, gefangen genommen und durch die Syrakusier hingerichtet.
oder Dimotika, Stadt im türk. Wilajet und Sandschak
Adrianopel, am rechten Ufer der bis hier für kleine
Dampfer fahrbaren
Maritza und an der Linie Dedeaghatsch-Demotika-Kuleli-Burgas der
Türk.
Staatsbahnen,
[* 6] hat 5000 E.
(meist Griechen), eine große
Kaserne,
Ackerbau, Fischerei,
[* 7] Schiffahrt und
Handel. – Im byzant.
Mittelalter als Didymotichon
von Bedeutung, hat Demotika histor.
Berühmtheit erlangt durch
Karl ⅩⅡ. von
Schweden,
[* 8] welcher während seines fünfjährigen
Aufenthalts in der
Türkei
[* 9] hier angeblich volle 2 Jahre im
Bett
[* 10] zubrachte.
(spr. -muhr),Pierre, franz. Augenarzt, geb. 1702 zu Marseille,
[* 11] studierte
in
Avignon und
Paris
[* 12] und wurde dann Assistent des Anatomen
Duverney in
Paris. Seit 1732 widmete er sich ausschließlich der
Augenheilkunde.
Er starb Demours ist hauptsächlich durch seine anatom.
Untersuchungen des
Auges verdient. Er schrieb: «Observations sur le crapaud mâle accoucheur de la femelle» (1741),
«Observations
sur la structure cellulaire du corps vitré» (1741),
«Observations sur la cornée» (1741). Nach Demours heißt die hintere
elastische Grenzmembran der Hornhaut auch Membrana Demoursii.
Sein Sohn,
AntoinePierre Demours, geb. studierte unter des
Vaters Leitung
Augenheilkunde und starb Er
führte die künstliche Pupillenbildung in die
Augenheilkunde ein. Von seinen
Schriften sind hervorzuheben: «Mémoire sur l’opération
de la cataracte» (Par. 1784),
worin er die Anwendung pupillenerweiternder
Mittel an derStaroperation empfahl:
«Observations sur une pupille artificielle, ouverte tout auprès de la sclérotique»
(1801);
«Traité des maladies
des yeux» (3 Bde., 1818) und
«Précis historique et pratique sur les maladies des yeux» (1821).
Mittel (Demulcentĭa), besänftigende, lindernde, einhüllende Heilmittel, wirken teils dadurch, daß
sie den schmerzhaften Reiz durch Abhaltung der atmosphärischen Luft mildern, wie die fetten Öle
[* 13] und balsamischen
Stoffe
bei
Verbrennungen und Verwundungen, teils durch chem. (neutralisierende)
Veränderung des betreffenden Reizes (Wirkung des
Essigs bei Ätzungen mit
Ätzkali, des Kochsalzes bei Ätzungen mit
Höllensteinu. dgl.). Von den innerlich wirkenden
Mitteln werden namentlich die zucker-, gummi- und schleimhaltigen
Substanzen sowie die narkotischen Heilmittel
(Belladonna,
Opium und seine Präparate) ihrer demulcierenden Eigenschaften wegen benutzt.
als das Gegenteil von Hochmut, ist die Herabsetzung oder Erniedrigung der eigenen
Person unter andere. Beruht
die Demut auf einem Verkennen der eigenen Kräfte und auf einer Zaghaftigkeit, von denselben im
Wetteifer mit andern vollen Gebrauch zu machen, so ist sie eine tadelnswerte moralische Schwäche. Beruht sie hingegen auf
der Gewohnheit, in der Beurteilung seiner selbst strenger zu verfahren als in der Beurteilung anderer, weil man den
Triebfedern
seiner eigenen Handlungen auf den
Grund sehen kann, denTriebfedern von Handlungen anderer aber nicht,
so ist sie als Zeichen eines gewissenhaften Zartgefühls der Gegenstand moralischer Hochachtung.
Besteht sie endlich in der praktischen Bereitschaft zur Selbstverleugnung, d. h. zum wirklichen
Aufgeben eigener wohlberechtigter
Ansprüche gegen die minderberechtigten
Ansprüche anderer, so gehört sie zu den entschiedenen
Tugenden, wofern eine solche Selbstverleugnung aus der reinen Rücksicht auf das allgemeine
Beste geübt
wird und sich nicht die
Triebfedern des Kleinmuts, der
Trägheit oder sonstiger Nebenrücksichten einmischen. Verächtlich
aber ist die Demut, welche nur als
Maske der Heuchelei auftritt. In religiöser Bedeutung bezeichnet Demut die Stimmung des gläubigen
Menschen Gott gegenüber, vermöge deren er seine Unwürdigkeit und Kleinheit neben
Gottes Hoheit und Herrlichkeit
anerkennt.
(spr. -näng),Hauptstadt des Kantons Denain (52,56 qkm, 7 Gemeinden, 31539 E.)
im
ArrondissementValenciennes des franz. Depart. Nord, 10 km nordöstlich
von
Bouchain, in 35 m Höhe, am
Schelde-Kanal und an der Linie Prouvy-Lourches der
Franz. Nordbahn und der
LokalbahnSomain-Peruwelz
(Belg. Grenze), hat (1891) 16663, als Gemeinde 18258 E. (1851: 1714 E.), Kohlengruben, große Eisenwerke,
Maschinenfabriken,
Schiffbau,
Glas- und Zuckerfabriken und
Brennereien. Ein
Graf Ostrevent gründete hier 764 eine
Abtei für
Edelfrauen. Unfern an der
Straße nach
Cambrai ein Obelisk (12 m) zum Andenken von Villars’
Sieg über
Prinz Eugen
Peter, Dichter, geb. zu
Straßburg,
[* 14] starb als pfälzischer
Rat und Dr. jur. zu
Heidelberg.
[* 15] Er gehörte durch seine fast ganz verloren gegangenen lyrischen
Dichtungen (ein «Hochzeitsgedicht», Neudrucke deutscher Litteraturwerke,
Nr. 15,
Halle
[* 16] 1879) zu den Hofdichtern, dieOpitz vorbereiteten;
sein
Streitgedicht «Jesuiterlatein» 1607 zeigt
Fischarts Art.
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