Demāwend, erloschener
Vulkan im nördl.
Persien,
[* 2] der höchste Gipfel des Elburs- oder Albursgebirges und ganz
Persiens, 5900 m
hoch, auf den Gebirgszug des Elburs aufgesetzt. Er liegt in der
ProvinzMasenderan nordöstlich von
Teheran, der mit Schnee
[* 3] ausgefüllte Krater
[* 4] entsendet beständig Schwefeldämpfe. Die Schneegrenze beginnt in 4300 m Höhe. An den
Abhängen und am Fuße finden sich heiße
Quellen. Der
Berg wurde mehrfach bestiegen, z. B. von Tietze und (1891) von Sven
Hedin.
In dem am Fuße gelegenen DorfD. hat in den Sommermonaten der pers.
Hof
[* 5] sein Zeltlager.
der nördl.
Teil der 1942 m hohen Hochebene des innern
Abessiniens, auf welcher der Dembea-
oder
Tanasee (s. d.) liegt;
der südlich und östlich vom See gelegene
Teil heißt Begemeder;
beides sind
Teile von Amhara,
dem an Schafen reichsten Alpenlande
Abessiniens.
In der fruchtbaren, wasserreichen, zum
Teil mit Getreide
[* 6] gut bestellten, mit
Gräsern bedeckten und an Herden reichen Ebene liegt in 1904 m Höhe die Hauptstadt
Gondar.
wielkie,Dorf im russ.-poln. Gouvernement Warschau,
[* 7] unweit Praga, rechts
an der Weichsel, bekannt durch das
Gefecht in dem die
Polen mit 28900 Mann Infanterie, 8000 Reitern und 102
Geschützen
das russ. Korps
Rosen (20000 Mann) schlugen.
Die
Russen verloren 8000 Mann, darunter mehr als 7000 Gefangene
und 10
Geschütze,
[* 8] die
Polen nur 450 Mann. –
Vgl. Kunz, Der poln.-russ.
Krieg von 1831 (Berl. 1890).
Fluß in
Senegambien, entsteht aus den beiden
Flüssen Kokrima und Kokulo südlich von Labé in
Futa-Dschalon
und mündet in die
Sangareah-Bai des Atlantischen Oceans. In seinem Unterlaufe scheidet der
Fluß die
Länder
Koba im N. und
Kapitai im S. Der
Thalweg der Dembia ist eine von den Eingeborenen vielfach benutzte Handelsstraße.
(spr. -bihza), poln. Dębica, Stadt in der österr.
Bezirkshauptmannschaft Ropczyce in Galizien, an der Wisłoka und an der Linie Krakau-Lemberg und derNebenlinie
Dembica-Rozwadów (99,55 km, Galiz.
Karl-Ludwigsbahn) der Österr. Staatsbahnen,
[* 9] hat (1890) 3578 meist poln. E. (etwa 260 Ruthenen),
darunter etwa 2400 Israeliten, in Garnison (574 Mann) das 3.
Bataillon des 40. galiz. Infanterieregiments
«GrafAuersperg» und
die 1. und 2. Eskadron des 2. galiz. Ulanenregiments «Fürst
zu
Schwarzenberg», Post,
Telegraph,
[* 10]Bezirksgericht (28 Gemeinden, 37 Ortschaften, 26 Gutsgebiete, 24419 poln.
E., darunter etwa 250 Ruthenen); Dampfmühle, Zündhölzchenfabrik und Getreidehandel.
Heinrich, poln.
General und Anführer im ungar. Revolutionskriege von 1848/49, geb. in
oder bei Krakau,
[* 11] trat 1809 als
Soldat in das 5. reitende Jägerregiment und wurde 1812 während des russ.
Feldzuges zum
Kapitän ernannt. Dembinski kämpfte bei
Leipzig
[* 12] mit, kehrte aber 1815 nach
Polen zurück und lebte zurückgezogen auf dem
Lande. Der poln. Revolution von 1830 schloß er sich sogleich an, wurde Major, erhielt den
Oberbefehl über die mobile Nationalgarde von Krakau, mit der er bei Grochow kämpfte, und später das
Kommando einer Kavalleriebrigade, an deren
Spitze er bei Kuslew mit ungefähr 4000 Mann sieben
Stunden lang den 60000 Mann
starken, vom Feldmarschall Diebitsch geführten Feind aufhielt.
Nach dieser Waffenthat stieg er zum Brigadegeneral auf. Als
Skrzynecki gegen die russ. Garden vorrückte, erhielt Dembinski den
Befehl,
die
Russen von der
Brücke
[* 13] bei
Ostrolenka zu vertreiben, was ihm nach 14stündigem Kampfe gelang. Hierauf
wurde er zu Gielguds Korps versetzt, trennte sich aber von ihm und faßte den kühnen
Plan, sich mitten durch das vom Feinde
besetzte Land durchzuschlagen, und erschien Anfang Aug. 1831 mit seiner kleinen Schar in Warschau, wo
er zum Oberbefehlshaber ernannt wurde.
Nach Warschaus Fall trat Dembinski mit Rybinskis Korps auf preuß. Gebiet über und
ging von hier nach
Frankreich, wo er bis 1848 zurückgezogen lebte, mit Ausnahme einer kurzen Zeit, während der er 1833 im
Dienst des Paschas
Mehemed-Ali von
Ägypten
[* 14] dessen
Truppen in
Syrien organisierte. Nach der Februarrevolution
von 1848 beteiligte er sich zunächst an den Slawenkongressen zu
Breslau
[* 15] und
Prag
[* 16] und folgte dem Rufe der Aufständischen zur
Übernahme eines Kommandos in
Ungarn.
[* 17] Am ward er zum Oberkommandanten der ungar. Hauptarmee ernannt. Die
Eifersucht
Görgeys sowie seine Unkenntnis des
Landes und Volkscharakters untergruben seine
Stellung. Nach der
Niederlage
bei
Kápolna (26. bis und dem Rückzug hinter die
Theiß legte er auf Verlangen des gesamten Offizierkorps den
Oberbefehl nieder; doch wurde noch der Frühlingsfeldzug größtenteils nach den von ihm entworfenen
Plänen ausgeführt.
Dembinski blieb mehrere
Monate in der Operationskanzlei zu Debreczin
[* 18] beschäftigt und wurde Juni 1849, beim Herannahen
der
Russen, mit dem Kommando der ungar. Nordarmee betraut, das er jedoch vor Eröffnung des
Sommerfeldzuges niederlegte, weil sein
Plan, in Galizien einzufallen, von der ungar. Regierung nicht gebilligt wurde. Er wurde
dann als Generalquartiermeister dem neuen Oberfeldherrn Mészáros beigegeben und leitete den Rückzug
der Theißarmee bis
Szegedin
[* 19] sowie die
Schlacht bei Szöreg (5. Aug.). Vor
Temesvár wurde er endlich von der vereinigten österr.-russ.
Macht geschlagen und sein
Heer völlig aufgelöst. Dembinski rettete sich mit Kossuth und den andern Revolutionshäuptern auf türk.
Gebiet. Im Juli 1850 begab er sich nach
Paris,
[* 20] wo er sich mit der Ausarbeitung seiner
«Denkwürdigkeiten
über den ungar. Feldzug, 1848 und 1849» beschäftigte und starb.
Über die poln. Revolution hat er früher in
seinen «Mémoires» (Par. 1833) sowie in der
Schrift«Mein Feldzug nach und in
Litauen und mein Rückzug von Kurszany nach Warschau»
(hg. von Spazier, Lpz. 1832)
Bericht erstattet. –