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hier besprochenen Art liegen z. B. vor, wenn der, welcher das Versprechen abgegeben hat, entmündigt war, oder wenn das Versprechen einer 0au83. (s. d.) entbehrte (Ooäs 1131); wenn der Vormund Sachen seiner Mündel für sich erstanden hat oder hat er- stehen lassen (0oä6 1596). Andererseits giebt es Handlungen, welche das Gepräge der Nichtigkeit so offenbar an sich tragen, daß es einer Nichtigkeitsklage nicht bedarf, um einen Schein der Gültigkeit zu be- seitigen, z. B. wenn ein Unmündiger versprochen hat. Von der Nichtigkeit unterschieden werden, wie in der deutschen Rechtswissenschaft, die Fälle der Anfecht- barkeit (s. Anfechtung). Bei ihnen bedarf es einer Willenserklärung des Benachteiligten, um die Un- verbindlich teit herbeizuführen; die desfallsige Klage heißt ä6inlmä6 6n r68ci88i0n. Sie steht zu z. V. den Minderjährigen (0oä6 1313). Demanova, ungar. v6M6uf3.In (d.i. Damians- dorf), Dorf im Bezirk Szent Miklos des ungar. Komitats Liptau, hat (1890) 335 slowak. luth. E. und ist durch seine Tropfsteinhöhlen (schöne Eis- bildungen und Stalaktiten) berühmt, von denen die Drachen- oder Cserna-(Schwarze)Höhle die bekann- teste ist. 4 Icin entfernt die ebenfalls merkwürdigen Höhlen Venikowa, Okno (Auge) und Vodi Virjerana. Demant, f. Diamant. Demantelieren (frz., spr. -mang", die Ring- mauern einer Stadt schleifen. Demantold, im Edelsteinhandel eine fchön grün, von hellem Gelbgrün bis fast Smaragdgrün, ge- färbte Varietät des Granats, welche 1845 am Ural entdeckt worden ist und durch die Messe in Nishnij-Nowgorod auch als geschätzter Phantasie- stein nach Westeuropa gelangt. Seine Härte ist geringer als die des Topases. Demaratus (dorisch Damaratos), nach der Sage ein Korinther aus dem Gescklecht der Vac- chiaden, floh vor dem Tyrannen Kypfelus nach der etrusk. Stadt Tarquinii, vermählte sich dort und hatte zwei Söhne, Lucumo und Aruns, von denen der ältere unter dem Namen Tarquinius König von Rom wurde (s. Tarquinius Priscus). Demaratus, König von Sparta, aus der Linie der Protliden, Sohn des Königs Ariston, gelangte etwa 510 v. Chr. zur Regierung. Um ihn zu stür- zen, verband sich sein Kollege Kleomencs mit Leo- tychides, dem Vetter des Dematophora. Man verdächtigte die Abkunft des Dematophora von König Ariston, und die durch Kleomenes erkaufte Pythia Pcrialla in Delphi ent- schied gegen Dematophora, der nunmehr den Tbron dem Leo- tychides räumen muhte. Dematophora begab sich nach Susa und erscheint seit 487 in der Umgebung des pers. Königs Darius, der ihm in Mysien einige Ort- schaften schenkte. Er begleitete 481 dessen Sohnler- xes auf dem Kriegszuge gegen Griechenland. Seine Nachkommen werden noch 398 als Dynasten in Teutrauia und Halisarna erwähnt. Demarch (grch. Demarchos), s. Demos. Demarche (frz., spr.-marsch), Gang; Schritt, Mahregel; Benehmen, Verhalten. Demärchos, s. Demos. Demarkation (frz.), Abgrenzung. Demarkationslinie, Vegrenzungslinie, im Völkerrecht eine zwischen zwei Staaten (oder auch Parteien eines ausgebrochenen oder drohenden Bürgerkrieges) festgestellte Grenze, jenseit deren sich der eine und der andere Teil kriegerischer Opera- tionen oder der Ausübung der Staatshoheit ent- halten soll. Im erstern Sinne kommt die Dematophora bei jedem Waffenstillstände vor. Im letztern Sinne kann sie, wie in den Friedenspräliminarien von Versailles 1871, zur vorläufigen Abgrenzung eines abzutretenden Gebietes, oder auch, wie neuerdings in Afrika, der Auseinandersetzung von «Interessen- sphären» dienen. Eine besondere Bedeutung hatte die Dematophora, welche die preuh. Regierung 1848 zwischen den überwiegend poln. und deutschen Teilen der Provinz Posen zog in der Absicht, beide in Verfas- sung und Verwaltung vollständig zu trennen. Demarteau (spr. -roh), Gilles, franz. Kupfer- stecher, geb. 1722 zu Lüttich, wurde 1764 oder 1767 Mitglied der Pariser Akademie, welcher er damals sein vorzüglichstes Blatt: Tod des Lykurgus, ein- reichte, und starb 1776 in Paris. Dematophora vervollkomm- nete die Manier des zeichnenden Vortrags im Stiche, wenn er auch nicht der erste war, der sich der sog. Crayonmanier bediente, i^eine 700 Blätter, nach Originalen von Voucher, Stellaert, Doyen u.a., ahmen den Charakter von Kreidezeichnungen vor- trefflich nach. Sein Künstlermonogramm ist aus I) und einem Hammer (martsau) zusammengesetzt. Demaskieren (frz.), die Maske abnehmen; mili- tärisch: von einer Batterie die Blendung entfernen. Demat, älteres Feldmaß in Schleswig-Holstein. In den Landschaften Eiderstedt und Nordstrand um- faßte das Dematophora für Marfchland 216 Quadratruten, für Geestland 324 Quadratruten; im Amte Breo- stedt für Marschland 180, für Geestland 300 Qua- dratruten; im Amte Tondern 227^g Quadrat- ruten, auf den zu diefem Amte gehörigen Inseln Sylt und Föhr 180 Quadratruten; auf den Halli- gen 432, in der Landschaft Stapelholm 360 Qua- dratruten. Die hier angegebenen Quadratruten sind Hamburger Quadrat-Geestruten von 256 Quadrat- fuh oder 21,023 hin. (S. Diemat.) Deinatopköra. nsoäärix ^ Nl^., Pilz aus der Familie der Pyrenomyceten (s. d.), der neuer- dings als ein schädlicherParasit des Weinstockes auf- getreten ist. Er bildet faserige Häute oder auch Polster und Stränge, die auf den Wurzeln des Wein- stockes vegetieren, ähnliche Erscheinungen wie die Neblaus hervorrufen und fchließlich ein Absterben der Wurzeln bewirken. Da der Pilz im stände ist, im Boden weiter zu wachfen, so erfolgt leickt die In- fektion von einer Wurzel zur andern und die Aus- breitung der Krankheit gefchieht von dem Infektions- herde aus nach verschiedenen Seiten, sodaß oft auf ziemlich umfangreichen Stellen in den Weinbergen die Stöcke vernichtet werden. Da der Pilz nicht bloß den Woinstock, sondern auch andere Pflanzen, beson- ders Odstbäume, die häufig in Weinbergen kultiviert werden, sowie auch krautartige Pflanzen befällt, so ist die Gefahr der Verbreitung eine sehr große und die Ausrottung sehr erschwert. Die Mycelstränge, die in den Wurzeln und im Boden vegetieren, haben eine große Ähnlichkeit mit den sog. Rhiz 0 m 0 rphen (s. Hallimasch und Rotfäule), weshalb man sie eine Zeit lang für identisch mit diesen hielt. Die Form und Entwicklung der Sporen zeigt jedoch, daß der Pilz zu den Askomyceten zu stellen ist. Die von dem Pilz verursachte Krankheit ist in Frankreich, ferner in der Schweiz und in Südwcstdeutschland aufge- treten; sie ist besonders unter den Namen ^oui-i'iäis ä6 la viFN6, Liane Ü63 i'Hcili68 oder (HainpiFliou, I)l5mc bekannt. Als Mittel dagegen kann nur die vollständige Ausrottung der tranken Stöcke und die Entfernung der andern Gewächfe, die von dem Pilze befallen werden, etwas nützen.