der
Schrift «Der sardin. Dialekt des 13. Jahrh.»
(ebd. 1868) und im «Jahrbuch für roman. und engl.
Litteratur» geliefert. Auch eigene «Gedichte»
(Brem. 1853) veröffentlichte er.
Iwan Dawidowitsch,
Graf, russ. Minister, geb. 1818 in
Moskau,
[* 4] studierte daselbst und trat 1838 in
den Dienst der kaiserl. Kanzlei. Er beteiligte sich an der Ausarbeitung eines neuen Strafgesetzbuchs
u. a. 1858 ward Deljanow
Kurator des
Petersburger Lehrbezirks, 1866
Gehilfe des Ministers des Unterrichts (bis 1874), Senator und
Direktor der kaiserl. öffentlichenBibliothek in
Petersburg.
[* 5] 1882 wurde er Unterrichtsminister und 1888 in
den Grafenstand erhoben.
(spr. dell), deutsch
Dettenried, Hauptort des Kantons Delle (168,49 qkm, 27 Gemeinden, 18755 E.) im franz.
Territorium und
ArrondissementBelfort,
[* 6] 22 km südöstlich von
Belfort, dicht an der schweiz. Grenze im
Thale
der Allaine, an der Linie Montbéliard-Delle (28 km) der
Franz.
Lorenzo, ital.
Maler, geb. zu Pollone im Biellesischen, bildete sich auf der
Akademie in
Turin.
[* 8] Sein erstes Gemälde war eine
Episode aus der
Belagerung von
Ancona,
[* 9] dem 1863 das
Bild:
Ezzelino da
Romano bei
der Zerstörung von Vicenza, 1865: Columbus von seiner ersten Entdeckungsreise heimkehrend, folgten. Ferner sind zu nennen:
Konradin von
Schwaben im Hause der Frangipani, Oliver Cromwell (1870), Spaziergang
am
Arno,
Venedig
[* 10] im 16. Jahrh. (1873), Krönung der Dogaressa Catarina
Grimani (1878). Eine große Landschaft,
«Quies» betitelt, erzielte 1881 zu Mailand
[* 11] so großen Beifall, daß der Künstler
sie fünfmal wiederholen mußte. Außerdem seien erwähnt: Einsiedelei, Prozession von Fontanamora,
Hundertjähriger Schatten
[* 12] (Rom,
[* 13] Nationalgalerie).
Ch. hinter der lat. Bezeichnung von
Tieren des Mittelmeers
[* 14] ist
Abkürzung für den ital. Anatomen und Zoologen
Stefano delle Chiaje (spr. ki-), geb. 1794, gest. 1860 als
Professor an der
Universität zu Neapel.
[* 15]
Sein Hauptwerk ist: «Descrizione degli animali invertebrati della Sicilia citeriore»
(2. Aufl., 8 Bde. mit 178 Taf.,
Neap. 1841-44).
Marktflecken im
Kreis
[* 16]
Gandersheim des Herzogtums
Braunschweig,
[* 17] in 130 m Höhe, an der Wispe, hat (1890) 1723 evang.
E., Postagentur, Fernsprechverbindung, neue
Kirche;
(richtiger Dögling), in der nordischen Mythologie der Morgentau, der dritte Gemahl der
Nott (Nacht), mit der
er, bevor diese in ihre eisigen Gefilde hinabtaucht, den
Dag (s. d.) erzeugt.
Rudolf, Operettenkomponist, geb. zu Graslitz
(Böhmen),
[* 18] besuchte 1874-79 das Musikkonservatorium
zu
Prag
[* 19] und wirkte dann, erst als Klarinettist, später als Kapellmeister in verschiedenen
Städten.
Nicolai,
Baron von, Naturforscher, geb. 5. (17.) Okt. 1827 in St.
Petersburg, erhielt seine Erziehung
im
Pagenkorps zu
Petersburg, trat als Fähnrich 1845 in das Preobraschenskische Garderegiment, nahm aber schon im Jahre darauf
als
Lieutenant seinen
Abschied, um sich seinen philos.-naturwissenschaftlichen Neigungen ganz hingeben zu können. Von 1846 bis 1850 studierte
Dellingshausen in Dorpat
[* 21] und
Heidelberg
[* 22] und trat mit dem «Versuch einer spekulativen Physik» (Lpz.
1851) hervor, worin er sich die
Aufgabe stellte, von einem absoluten Anfange, dem Raume und der Zeit ausgehend, das Wesen
der Materie und die Gesamtheit der Naturerscheinungen auf spekulativem Wege, aber in Übereinstimmung mit der später zur
Geltung gekommenen mechan. Wärmetheorie, zu konstruieren. 1854 in die
Heimat zurückkehrend, übernahm Dellingshausen die
Verwaltung seiner Erbgüter Kattentack u. s. w. in
Esthland,
[* 23] bekleidete verschiedene
Ämter der esthländ.
Ritterschaft, zu deren Ritterschaftshauptmann er 1868 erwählt wurde, und widmete sich dann auf seinen
Gütern wissenschaftlichen
Studien. Die
Früchte derselben hat er in nachfolgenden Werken veröffentlicht: «Grundzüge zur Vibrationstheorie der Natur»
(Reval
[* 24] 1872),
«Beiträge zur mechan. Wärmetheorie»
(Heidelb. 1874),
«Die rationellen Formeln der
Chemie auf Grundlage der mechan. Wärmetheorie» (2 Bde.,
ebd. 1876-77) und «Das Rätsel der Gravitation» (ebd. 1880),
«Die
Schwere oder das Wirksamwerden der potentiellen
Energie»
(Stuttg. 1884).
Lungo,Isidoro, ital. Literarhistoriker und Kritiker, geb. zu
Montevarchi im obern Arnothale, wurde 1862 Professor am Gymnasium zu Faenza, dann zu
Casale, Siena, seit 1868 zu
Florenz,
[* 25] Mitglied der
Akademie der Crusca und einer der vier Redacteure ihres Wörterbuchs. Sein Hauptwerk ist
«Dino Compagni
e la sua Cronaca» (3 Bde., Flor.
1879-87; s. Compagni). Neben zahlreichen
Arbeiten im «Archivio storico», in der «Nuova Antologia» und andern
Zeitschriften gab er heraus: «Leggende del secolo XIV» (Flor. 1862),
«Prose volgari inedite e poesie greche e latine edite
ed inedite di
Angelo Poliziano» (ebd. 1867),
(spr. -lih),Stadt imArrondissementTisi-Usu des franz. Depart.
Algier, an der
Küste des
Mittelmeers, 77 km östlich von der Stadt
Algier und mit dieser durch eine Eisenbahn verbunden, zerfällt in einen arab. und
in einen modernen franz. Stadtteil, ist ein wichtiger Militärposten, hat (1891) 3978, als
Gemeinde 13104 E., meist Mohammedaner, Post,
Telegraph, eine Moschee, eine meist von
Kabylen besuchte Kunst-
und Gewerbeschule, eine schöne
Reede, einen
Leuchtturm auf dem
Kap Bengut und beträchtlichen
Handel mit Getreide,
[* 26]
Wein und
Oliven.
- Dellys, das Rusuccuru der
Römer,
[* 27] zeigt noch Befestigungsreste an der Westseite der Stadt.