894 nur liegt vor dem innern
Hafen eine bei Ebbe etwas seichte
Barre. Der
Hafen selbst ist etwa 11 km lang und 1½ km breit,
bei einer
Tiefe von 3 bis 13
Faden;
[* 2] in ihn münden die mehrere
Kilometer aufwärts schiffbaren
Flüsse
[* 3] Temba und Umbetosi. Die
Ankerplätze sind gut und geschützt, aber das
Löschen der Waren ist bei dem
Mangel eines Quais mit Schwierigkeiten
verbunden. Die
Küsten der
Bai, flach und sumpfig, werden von dichten Mangrovewaldungen umsäumt. Die Hälfte der
Bai und des
Strandes, von England beansprucht, kam durch
Urteil des Schiedsrichters Mac-Mahon 1875 in den von nun an unbestrittenen
BesitzPortugals. – Noch ist
der Handel in der Delagoabai von geringem Betrag; aber nach der Vollendung der
Bahn von hier bis
Pretoria
wird er bedeutenden Aufschwung nehmen, denn dann wird die Delagoabai der begünstigste Hafenplatz für das fruchtbare
und goldreiche
Transvaal werden.
Ch. (spr. -grahw), franz. Verlagsbuchhandlung in
Paris,
[* 4] im
Besitz von CharlesMarieEugèneDelagrave,, geb. in
Paris. Sie ging hervor aus der 1839 von
Dézobry und Magdeleine gegründeten
Buchhandlung, in die Delagrave, 1805 für Tandou eintrat und deren alleiniger Inhaber unter eigenem
Namen er 1874 wurde. Den ursprünglich altklassischen Verlag dehnte Delagrave, auf alle Zweige
des niedern und mittlern Unterrichts aus. Auf dem Gebiete des erstern sind vorhanden Werke von Braeunig,
Caumont, Fabre,
Léon
Rucquier,
Toussaint, Wirth u.a.
Für den mittlern Unterricht (auch für Mädchen) lieferten die verbreitesten
Bücher: in der
Philosophie Janet, Guyau, Fouillée
u.a.;
in der Litteratur
Havet, Hatzfeld, Guérard, Faller,
Darmesteter, Reinach u.a.;
in der Geschichte
Hubault, Gregoire,
Cons, Toussenel;
in den Naturwissenschaften Briot, Vacquant,
Bouquet, Focillon u.a.;
Besondern Ausschwung nahmen die geogr. Unternehmungen unter Leitung von E. Levasseur und
Oberst Niox
(Atlanten,
Wand- und Reliefkarten, Globen, geogr.
Bücher,
Bilder,
Spiele). Daran schließen sich:
Bücher zur Unterhaltung, zu Geschenken, Prämien: Liebhaberausgaben, wie Gautiers
«L'an1789», Ménards «La Mythologie»;
drei
«Dictionnaires» encyklopäd.
Art; 14 Zeitschriften
(«Revuepédagogique»,
«Revuede Géographie» u.s.w.), endlich Mustervorlagen,
Modelle, Gegenstände für den
Anschauungsunterricht, Schulbänke u.s.w. Das Haus wurde seit 1867 auf allen größern
Ausstellungen
prämiiert.
(spr. -läng), franz. Buchhändler und Buchdruckerfamilie.
JacquesAugusteDelalain, geb. 1774, gest. 1852, erwarb 1808 die
Buchdruckerei und
Buchhandlung Barbou in
Paris (gegründet 1704), die sich durch schöne
Ausgaben lat. Klassiker auszeichnete,
und dehnte die Unternehmungen auch auf andere Zweige des Unterrichts aus. Sein Sohn, JulesDelalain, geb. in
Paris, entwickelte energisch den pädagogischen Charakter des
Geschäfts. Er wurde 1845 Universitätsbuchdrucker.
Aus seiner
Initiative gingen hervor «Recueil des lois etactes del’instruction publique» (seit 1848) und «Annuaire de l’instructionpublique» (seit 1851). Er war auch schriftstellerisch thätig, so auf dem Gebiete des Autorenrechts
und litterar.
Verträge. Ferner war er einer der Begründer und seit 1858
Vorsitzender des
Cerclede la Librairie et de l’Imprimerie
in
Paris. Er starb
Seit 1864
bez. 1866 waren Teilhaber am
Geschäft (unter der Firma «Jules Delalain Fils») seine
SöhneHenryDelalain, geb. in
Paris, und
PaulDelalain, geb. in deren alleinigen
Besitz es später
überging (Firma seitdem: «Delalain Frères»).
Paul Delalain, 1886–89 Präsident des
Cerclede la Librairie et de l’Imprimerie, schrieb ebenfalls über das Autorenrecht, ferner
über den
PariserBuchhandel im 13. Bis 15. Jahrh., über den Schulbuchhandel u.s.w.
Der Verlag umfaßt alle Zweige des Unterrichts, besonders
Ausgaben lat., griech. und franz.
Klassiker;
Texte der wichtigsten deutschen und engl. Schriftsteller für den Schulgebrauch;
Grammatiken u.s.w. Erwähnenswert
sind noch: «Circulaires et Instructions officielles du Ministère de l’instruction publiquede 1789–1889»,
«Chartulariumuniversitatisparisiensis», hg. von
Denifle und Chatelain (1890 fg.),
und
Gréard, «Législation de l’instruction primaire enFrance» (2. Aufl., 1890 fg.).
(spr. -lángbr),JeanJoseph, franz. Astronom, geb. zu
Amiens,
[* 5] widmete sich zu
Paris erst geschichtlichen
und litterarischen, dann auch mathem. und physik.
Studien. Seit 1771 Erzieher im Hause des Generalpächters
d'Assy zu
Paris, wandte er sich auf den
Rat Lalandes der
Astronomie
[* 6] zu und stellte auf dem kleinen Observatorium, das ihm d'Assy
errichten ließ, mit Erfolg
Beobachtungen an. Die Entdeckung des
Uranus (1781 durch Herschel) gab ihm Gelegenheit, sich litterarisch
bekannt zu machen.
Hierauf lieferte erSonnentafeln,
Tafeln für
Jupiter und
Saturn (1789), für
Uranus, insbesondere aber für
die Jupitertrabanten. 1792 wurde er in die
Akademie der Wissenschaften aufgenommen, 1795 Mitglied des neuerrichteten Längenbureaus, 1803 ständiger
Sekretär
[* 7] des
Instituts und 1807 Professor am Collège deFrance. Seit 1808 Schatzmeister der kaiserl.
Universität, trat er 1815 in
den
Ruhestand und starb zu
Paris. D.s Hauptwerk ist die große
Gradmessung
[* 8] von Dünkirchen
[* 9] nach
Barcelona,
[* 10] die er 1792–99 mit Méchain ausführte und in der
Schrift«Basedu système métrique» (3 Bde., Par.
1806–10) beschrieb. Von D.s Werken sind noch zu nennen: «Astronomiethéoretique et pratique» (3 Bde.,
ebd. 1814; neue Aufl. von Mathieu, 1817),
«Histoire de l’Astronomie ancienne» (2 Bde.,
ebd. 1817),
«Histoire de l’Astronomie aumoyen-âge» (ebd. 1819),
«Histoire de l’Astronomie moderne» (2 Bde.,
ebd. 1821) und «Histoire de l’Astronomie au 18ᵉ siècle» (hg. von Matthieu,
ebd. 1827).
(spr. -plángsch),Eugène, franz. Bildhauer,
geb. in
Paris, bildete sich unter Duret und erhielt 1864 den großen Rompreis.
Schon seine ersten
Arbeiten, ein
Kind
auf einer Schildkröte reitend (1861) und ein Schafhirt (beide im Museum zu Marseille),
[* 11] erregten
Aufmerksamkeit. Unter seinen
folgenden Marmorarbeiten sind hervorzuheben: die derb naturalistisch aufgefaßte
Eva nach dem
Sündenfall (1870), Die Liebesbotschaft (1874),Aurora (1885), alle drei im Luxembourg zu
Paris;