893 don angelegt, in dem er selbst Vorträge hielt. Von seinen
Schriften sind noch »Researchesin theoretical geology" (Lond.
1834),
«Report on the geology ofCornwall,
Devon
[* 2] and West-Somerset» (ebd. 1839) und besonders das treffliche Handbuch «Geologicalobserver» (ebd. 1851 u. ö.) zu nennen.
(spr. -bórd),Henri, Vicomte, franz.Maler und Kunsthistoriker, Sohn des folgenden, geb. zu
Rennes, bildete sich unter Delaroche und wurde 1855 Konservator, später Vicedirektor des kaiserl.
Kupferstichkabinetts. Seit 1868 ist er Mitglied der
Akademie, seit 1874 Sekretär
[* 3] derselben. Unter seinen Gemälden sind zu
erwähnen: Hagar in der Wüste (1836; Museum zu Dijon),
[* 4] Einnahme von
Damiette (1841), Johanniterritter
von
Jerusalem
[* 5] (1845;
Galerie zu Versailles),
[* 6] eine Passion (1848;
Kathedrale zu
Amiens).
[* 7] Bekannter sind seine
Schriften: «Œuvrede P.Delaroche» (1858),
«Études sur les beaux-arts enFranceet enItalie» (2 Bde., 1804),
(spr. -bórd),HenriFrançois,Graf, franz.
General, geb. zu Dijon, trat bei
Ausbruch der Revolution
in ein Infanterieregiment ein und war 1793 bereits Brigadegeneral. Im folgenden Jahre kämpfte er in
Spanien
[* 9] siegreich an der
Bidassoa(25. Juli) und bei Misquiriz eilte dann mit einer Division an den Rhein und besetzte
den
Breisgau, während
Moreau in
Bayern
[* 10] vorrückte. Nach dem Frieden von Lunéville (1801) übernahm Delaborde die 13. Militär-Territorialdivision,
ging 1807 nach
Portugal und wurde dort Gouverneur der Hauptstadt. 1808 kehrte er nach
Spanien zurück und wurde vom
Kaiser in
den Grafenstand erhoben; 1812 führte er unter Mortier eine Division. Delaborde schloß sich 1815 sogleich Napoleon
wieder an, wurde von diesem zum franz. Pair ernannt und übernahm den
Oberbefehl über mehrere Divisionen. Er wurde deshalb nach der zweiten Restauration auf die Proskriptionsliste gesetzt, doch
erklärte sich das Sept. 1816 zu seiner Aburteilung berufene Kriegsgericht wegen eines Versehens in der
Rechtschreibung seines
Namens für nicht zuständig, worauf seine Angelegenheit in Vergessenheit geraten zu sein scheint. Delaborde lebte
seitdem zurückgezogen und starb in
Paris.
[* 11]
(spr. 'krŏá),Eugene, franz.
Maler, Hauptvertreter der romantischen Schule, geb. 26. April 1798 zu Charenton-St.Maurice
bei
Paris, war ein
Schüler von
PierreGuérin, dessen akademische Kunstrichtung er bald verließ, um mit
genialer Kühnheit sich leidenschaftlich bewegten
Stoffen zuzuwenden, durch deren auf stärkste Wirkung berechnete
Darstellung
er im Gegensatz zu der nüchternen Malweise der klassischen Schule J.L.Davids (s. d.) der romantischen
Richtung die Wege
ebnete.
Sein erstes derartiges
Bild:
Dante und
Virgil fahren mit Phlegias über den
Strom der Höllenstadt (jetzt
im Louvre; s.
Tafel:
Französische KunstVI,
[* 1]
Fig. 1), verursachte auf der
Ausstellung von 1822 gewaltige Aufregung. Die 2 Jahre
später folgende über 4 m hohe
Darstellung einer
Episode aus dem griech. Freiheitskampfe:
Das Gemetzel auf Chios (jetzt im
Louvre), war eine förmliche Kriegserklärung gegen die
Theorien der Klassiker. Diese zwei Werke können
als Ausgangspunkte der romantischen Schule
Frankreichs gelten.
Ihnen folgten: Die Enthauptung des Dogen Marino Falieri (1826; nach
Byron),
Milton mit seinen
Töchtern, Sardanapal auf dem Scheiterhaufen
(1827), Die Ermordung des
Bischofs von
Lüttich
[* 12] (1830; nach Scotts «Ouentin Turward»),
drei im heftigsten Kampf der romantischen
Schule gegen den Klassicismus gemalte
Stücke. 1832 ging Delacroix mit einer franz. Gesandtschaft nach
Marokko;
[* 13] als
Früchte dieser
Reise erschienen auch
Bilder mit orient. Vorwürfen, so: Algierische Frauen im
Harem (1834),
JüdischeHochzeit
in
Marokko (1841; beide im Louvre zu
Paris). Trotz seiner Begabung fand indes Delacroix noch immer keinen Anklang beim Publikum,
und er wäre schwerlich durchgedrungen, wenn ihn nicht die Regierung anhaltend beschäftigt hätte.
Man übertrug ihm nicht nur zur Ausführung die
Wand- und Deckengemälde des Thronsaals (1833–38) und des Bibliothekzimmers
(1844–47) in der Deputiertenkammer, das Kuppelgemälde in der
Bibliothek des Palais du Luxembourg (1847), das Mittelbild
an der
Decke
[* 14] der Apollogalerie im Louvre (darstellend den Kampf
Apollons mit dem Drachen Python), sondern
bestellte auch bei ihm große
Bilder für die
PariserKirchen und das histor. Museum in Versailles. In letzterm befinden sich
von ihm zwei Hauptwerke:
Ludwig der
Heilige in der
Schlacht gegen die Engländer an der
Brücke
[* 15] von Taillebourg
an der
Charente (1838), Einnahme von
Konstantinopel
[* 16] durch die Kreuzfahrer (1841). Neben diesen Staatsaufträgen hat er noch
eine Reihe von Bildern geschaffen; zu nennen sind:
Medea (1838), Kleopatra (1839),
TodMarcAurels (1845),
Christus am Kreuz
[* 17] (1847).
Er starb in
Paris. – Delacroix verharrte stets in der von ihm zuerst eingeschlagenen
Richtung und
verfolgte sie mit trotziger Kraft
[* 18] und durchbrach somit siegreich die lähmenden
Fesseln des klassicistischen Wesens. Im
Besitz
einer leichten Fassungsgabe und einer vielseitigen allgemeinen
Bildung, versuchte er sich in allen Gattungen der Malerei.
Er war ein
Kolorist von sicherm Gefühl für das Wirkungsvolle, ein
Techniker von glänzenden Eigenschaften.
Meeresbucht und
Hafen, an dessen Nordufer die Stadt
Lorenzo Marquez sich befindet,
in der portug.
KolonieLorenzo Marquez (s. d.) an der Ostküste Südafrikas, liegt zwischen dem 25. und
26.° 20' südl.
Br., ist etwa 112 km lang und 25–40 km breit. Die
Bai wird von der nach Norden
[* 20] vorspringenden schmalen Halbinsel
und
Insel Injack gebildet, an welche sich vier größere
Untiefen anreihen. Die Durchfahrten zwischen den
Untiefen sind zwar für die größten Seeschiffe genügend tief;
¶
mehr
894 nur liegt vor dem innern Hafen eine bei Ebbe etwas seichte Barre. Der Hafen selbst ist etwa 11 km lang und 1½ km breit,
bei einer Tiefe von 3 bis 13 Faden;
[* 22] in ihn münden die mehrere Kilometer aufwärts schiffbaren Flüsse
[* 23] Temba und Umbetosi. Die
Ankerplätze sind gut und geschützt, aber das Löschen der Waren ist bei dem Mangel eines Quais mit Schwierigkeiten
verbunden. Die Küsten der Bai, flach und sumpfig, werden von dichten Mangrovewaldungen umsäumt. Die Hälfte der Bai und des
Strandes, von England beansprucht, kam durch Urteil des Schiedsrichters Mac-Mahon 1875 in den von nun an unbestrittenen
BesitzPortugals. – Noch ist der Handel in der Delagoabai von geringem Betrag; aber nach der Vollendung der Bahn von hier bis Pretoria
wird er bedeutenden Aufschwung nehmen, denn dann wird die Delagoabai der begünstigste Hafenplatz für das fruchtbare
und goldreiche Transvaal werden.