forlaufend
856
(die sog. altern Deck) und von Friedrich August II. 1746 (die sog. neuern Deck) gegebenen Entscheidungen privat- und öffentlich-rechtlicher Streitfragen.
Deciflv (frz.), soviel wie entscheidend, Z. V. Dcci- sivdekret, Decisivrestript (s. d.), Decisivstimme (s. d.). Decisivdekret, s Dekret Deciftve, Entscheidungsverfahren, Be- zeichnung für ein die unmittelbare Entscheidung an- strebendes Angrisfsverfahren.
Deciflvreskript, früher ein zur Entscheidung einer Nechtskontrovcrse erteiltes landesherrliches Neskript, welches, dnrch einen einzelnen Fall hervor- gerufen, dann allgemeine Gültigkeit erlangte. Decisivstimme (lat. vowin c^cisivum), im Gegensatze zu der bloß beratenden Stimme (votnm o0U8ii!tlitivum) eine solche, welche bei dein Be- schlusse nach Stimmenmehrheit mitgezählt wird. Dann versteht inan aber auch darunter das Recht, bei Stimmengleichheit die Entscheidung zu geben, welches zuweilen dem Referenten, meist aber dem Vorsitzenden der Versammlung beigelegt ist, wenn nicht die mildere Meinung in einem solchen Falle vorgezogen wird oder (so im Deutschen Reichstag) der Antrag als abgelehnt gilt. Decister(Decistere), ^c)Ster(s.d.).
^(s.d.). Dectsum (lat.), gleichbedeutend mit Decision Decius (Publius Deck Mus), s. Decier. Decius, Gajus Messius Quintus Trajanus, röm. Kaiser, geb. 201 n. Ehr. zu Vudalia bei Sir- mium in Unterpannonien, war Senator unter dem Kaiser Philippus, der ihn 249 nach Mosten sendete, um nach einem Aufstand der Legionen die strenge Zucht wiederherzustellen.
Doch diese nötigten ihn, selbst den Purpur anzunehmen, und Philippus ver- lor bei Verona [* 2] zu Anfang des Herbstes 249 gegen ihn Schlacht und Leben.
Während seiner Negierung verfolgte Deck, ein eifriger Verehrer altrö'm.
Zustände, die Christen mit Grausamkeit.
Die Einfälle der Goten wehrte er anfangs kräftig ab, ward aber 250 bei Philippopolis geschlagen und fiel 251 nebst seinem Sohne in einer zweiten Schlacht gegen die Goten bei Forum [* 3] Trebonii in der Dobrudscha.
Decius, Nikolaus, evang. Liederdichter, war 1519 Propst des Klosters Steterburg bel Wolfen- büttel, 1522 Lehrer an der St. Katharinen- und Ägidienschule zu Braunschwcig, seit 1523 evang. Prediger zu Stettin. [* 4]
Wahrscheinlich ist er identisch mit dem in der Stettincr Neformationsgeschichte wichtigenPredigerNikolaus aCuria(.hovesch ^ von Hof), [* 5] der an Gift starb. Deck soll die Lieder «Allein Gott in der Höh» (1526),
«O Lamm Gottes unschuldig» (1531)u. a. aus dem Lateinischen übertragen haben.
Sie erschienen zuerst uiederdeutsch, doch wurden sie bereits 1539 in das hochdeutsche Gesangbuch (gedruckt in Leipzig [* 6] von Vclten Schu- mann) aufgenommen.
Döcize (spr. -ßihs'), Hauptstadt des Kantons Deck (323,70 hkm, 14 Gemeinden, 18437 E.) im Arron- dissemenr Nevers des franz. Depart. Niövrc, auf einer Insel in der Loire, an der Mündung des Aron, am Eingänge zum Kaual von Nivcrnais und an der Linie Nevers-Chagny der Franz.
Mittelmecrbahn, hat (1891) 3666, als Gemeinde 4977 E., Post, Tele- graph, eine alte Kirche (St. Are') mit Krypta (10. Jahrh.) und Chor (11. Jahrh.), Nuinen eines mittelalterlichen Schlosses und ein Denkmal des Juristen Guy-Coquille;
bedeutende Glas- und Alfabrikation sowie Holz-, Kohlen- und Mühlstein- Handel.
Aus den Steinkohlenlagern zieht dicCreusot- Compagnie jährlich 160000 t. - Deck ist das alte V6c6tia,, wo Cäsar eine Versammlung mit dem Nat der Muer abhielt. Deck (unseemännisch Verdeck), die horizontalen Abteilungen im innern Naume eines Schiffs zur Unterbringung und zum Schutze der Ladung und der Passagiere.
Ein Deck bestebt aus den querliegen- den Deckbalken (Eichen, Mahagoni, Eisen) [* 7] und aus den der Länge nach darüber gelegten verbolz- ten und kalfaterten Deckplanken (Fichten, Eichen, Teak).
Früher hatte man nur ein Deck, später aber, als die Schiffe [* 8] größer wurden, brachte man 3-4 Deck übereinander an. Zu unterst im Schiffe liegt der fog.
Na um, in welchem sich Ladung, Trink- wasser, Proviant, Munition u. s. w. befindet.
Dann folgt das erste Deck, welches Zwifchendeck ge- nannt wird, nur auf Schnelldampfern und fonstigen großen Handelsschiffen liegt unter diesem noch das Orlogdeck.
Bei gewöhnlichen Handelsschiffen ist das Zwischendeck mit Ladung angefüllt;
auf Passa- gierschiffen wird es von Passagieren und auf Kriegs- schiffen von der Mannschaft bewohnt.
Auf dem zweiten Deck wohnen bei größern Pasfagierschiffen ebenfalls Passagiere, die besser untergebracht sind und dafür einen höhern Preis zahlen.
Auf Kriegs- schiffen standen früher auf dein zweiten und allen höher gelegenen Deck Geschütze, [* 9] die man von unten auf erste, zweite u. s. w. Batterie nannte.
Nach diesen Batteriedecken wurden die Kriegsschiffe als Zwei- und Dreidecker bezeichnet, je nachdem sie zwei oder drei Batterien unter dem obersten Deck hatten. Führen sie nur eine Batterie unter dem Oberdeck, wie jetzt der Fall, so heißen sie Fregatten;
stehen die Geschütze nur auf dem Oberdeck und beträgt deren Zahl über sechs, so sind die Schiffe Korvetten.
Ober- deck (auf Handelsschiffen auch Hauptdeck) heißt das oberste, ganz durchgehende Deck;
sein vorderster Teil wird Vordeck bis zum Fockmaste genannt, dann schließt sich die Kühl an bis zum Großmaste, von da nach hinten das Achterdeck (auch Quar- terdeck).
Auf vielen Schiffen befindet sich vorn und hinten über dein Oberdeck noch ein Halb deck, während der übrige Teil unbedeckt bleibt.
Dies Halbdeck heißt vorn Back, hinten Schanze oder K ampagne, dient auf Kauffahrteischiffen zur Woh- nung der Mannschaft und des Kapitäns und ist auf Kriegsschiffen noch mit Gefchützen armiert.
Die Deck erhöhen sich ein wenig von der Seite nach der Mitte, teils um das Wasser besser ablaufen zu lassen, teils um den Nücklauf der Gcfchütze zu hemmen.
Man nennt diese Krümmung den Sprung des Deck, wäh- rend die nach vorn und hinten sich hebende Krüm- mung eines Deck die Bucht desselben heißt.
Unter Sturmdeck versteht man einen überbau über dem Oberdeck, welcher auf Kriegsfchiffen zur Vergröße- rung der Kommandobrücke und Aufstellung der leichten Schnellfeuer- und Nevolverkanonen, auf PassagierdampfcrndenKajütenpafsagieren als Pro- menadendeck dient.
Spardeck ist ein leichtgebau- tcs Oberdeck auf besondern Zwecken dienenden Han- delsdampfern.
Deckhäuser sind die hüttenartigen Aufbauten auf dem Oberdeck und Sturmdeck.
Wal- fischdeck heißt das vordere gekrümmte Deck der neuern Kriegsschiffe, Schnelldampfer und Tor- pedoboote, Schildkröten [* 10] deck zuweilen das hintere gekrümmte Deck dieser Fahrzeuge.
«An Deck sein» heißt, sich auf dem Oberdeck befinden.
Deck- batterie sind die Oberdeckgeschütze.
ÜberPanzer- deck s. Panzerschiffe. < .!. ¶