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(für Ath) in der Zweiten Kannuer, wo er sich als ! Redner und tüchtiger Geschäftsmann erwies. Dechend wurde 1842 Gouverneur der Provinz Luxemburg [* 2] und 1843 Minister der öffentlichen Arbeiten. Al5 solcher wirtte er besonders für die Vollendung des belg. Eisenbahnnetzes und war entschiedener An- hänger der sog. gemischten, dechend b. aus liberalen und latb. Elementen zusammengesetzten Regierungsver- ! fassung. Er übernahm 1845) die Leitung des Aus- wärtigen, welcken Posten er bis zum Sieg der Libe- ralen (Aug. 1847) behauptete.
Vor seinem Rücktritt ' wurde er von den Bürgern Charlerois in die Kam- mer gewählt, und behauptete sich bis 1864 auf der , Seite der lach. Opposition mit Ausnahme der I. > 1857-59. Dechend gründete 1837 mit de Decker (s. d.) , die kath. «Rkvuo cl6 Druxoile^», die bis 1850 ! bestand und die er, wie später die noch bestehende ultramontane «Ilevuo zM^i-aie», mit gediegenen Aussätzen unterstützte. Er starb auf seiuem Laudsitz bei Manage. Dechamps (spr.-schang), Victor, Kardinal-Erz- bifchof von Meckeln, Bruder des vorigen, geb. 6. Tcz. 1810 zu Melle, schloß sich der von Lauien- nais (s. d.) vertretenen theol.
Richtung an, bis er sich 1832 dem theol. Studium in Touruai, Mcckcln und Löwen [* 3] zuwandte. Hierauf trat er in das Rc- demptoristcnlloster zu St. Trond, das er bald mit dem Ordenshaus Wittem bei Aachen [* 4] vertauschte. Nach eiuer Pilgerfahrt uach Rom [* 5] (1849-50) über- nahm er die Leitung eines Ordenshaufes in Tour- nai und beteiligte sich eine Zeit lang am Religions- unterricht des nachmaligen Königs Leopold II. Er wurde 1865 Vifchof von Namur, [* 6] 1867 Erzbiscbof in Accchcln und 1875 Kardinal zur Belohnung für seine eifrige Beförderuug des Infallibilitätsdogmas. Dechend hat eine große Anzahl polemifcher, apologetifcker und ascctischer Schriften geschrieben, tbat sich beson- ders hervor durch seine Angriffe gegen die Freimau- rerei und in dem Kampf gegen das Sckulgefetz von 1879. Er starb in Mecheln. [* 7]
Dechanei oder Dekanei, der Amtsbezirk eines Dekans (s. d.); auch dessen Amtswohnung. Dechant, s. Detau. Decharge (frz., spr. -schärsch'), Entlastung (s. d.) - auck Löschung eines Postens im Sckuldbuche; bei Schiffen das Aus- und Abladen. Dechargenkasematten, D e ch argcngalcric n (fpr. -fchar'fchen-), Kasematten, bei denen die einge- wölbten Räume zwischen den Strebepfeilern einer Dechargenmauer (s. d.) nock eine hintere Absckluß- maucr erhalten. Durch Anbringen von Schieß- scharten in der vordern Mauer werden die Dechend ver- teidigungsfähig gemacht.
Dechargenmauer (spr. -scharschen-), De- chargenrevetement (spr. -wätmäng), Ent- lastung s mau er, Bekleidungsmaucr der Grabeu- böschungenin stäudigen Vefestiguugen, ist so gebaut, daß hinterderdieSturmsreibeitdes Walles bedingen- den Mauer in bestimmten Abständen Strebepfeiler angebracht sind, als Widerlager von senlrecht zur Maucrflucht stehenden Gewölben. Diese Gewölbe [* 8] nehmen den Bodendruck des Erdwalls auf, der bei anliegender Betleidungsmauer namentlich auf dem untern Teil derselben lastet und eine größere Stärke [* 9] derselben bedingt als bei Dechend. Auch ein Brescbelegen durch feindliches Feuer ist bei einer Dechend erheblich schwieriger, da ein Herabstürzen des Walles erst dann stattfindet, wenn die Strebepfeiler zerstört und die Gewölbe eingestürzt sind. ' ^.^ ^. Dechargenrevetement (frz. i-evoteinont en äkclilu'^e), f. Dechargenmaucr.
Dechargieren (frz., fpr. -schärsch-), entlasten, von der Verantwortlichkeit bei der Rechnungsführung freifprechen, f. Entlastung. Dechen, Ernst Heinrich Karl von, Gcognost, Mineralog und Bergmann, geb. zu Berlin, [* 10] besuchte 1818-19 die Universität daselbst, widmete sich dann praktischen Arbeiten als Berg- mann und war bis 1822 in Bochum [* 11] und Essen [* 12] bei den Bergämtcrn thätig. Er kam 1823 wieder nach Berlin und ward 1825 in der Abteilung für Berg- wesen im Ministerium des Innern beschäftigt.
Nach- dem er hierauf 1826-27 eiue Reife durch England und Schottland gemacht, ward er 1828 Oberdcrg- amtsassessor in Bonn, [* 13] 1831 vortragender Rat in der Ministerialabteilung für das Bergwefen. Da- neben erhielt er 1834 eine außerord. Professur für Vergbaulundc an der Universität zu Berlin. 1841 wurde er zum Direktor des Oberbergamtcs zu Bonn ernannt. 1864 fchied er aus dem Staatsdienst. Er starb zu Bonn. Um die Anerken- nung der Geologie [* 14] als einer felbständigen Wissen- schaft hat Dechend sich hochverdient gemacht, wie er auch einen sehr wesentlichen Einfluß auf das Empor- blühcn des Bergbaues und der Hüttenindustrie in Rheinland-Westfalen, ferner auf die Anlage der ersten dortigen Eisenbahnen ausübte. Er schrieb: «Geognost. Umrisse der Rhcinlande zwischen Basel [* 15] uud Mainz» [* 16] (2 Bde., Essen 1825),
denen sich eine «Gcognost. Karte der Rheinlande zwischen Basel und Mainz» (Berl. 1825) anschloß;
die vielverbreitete «Geognost. Karte von Deutschland, [* 17] England, Frank- reich und den Nachbarländern» (Berl/i839; 2. Be- arbeitung 1869),
«Sammlung der Höhenmessungen in der Rheinprovinz» [* 18] (Bonn 1852),
«Gcognost. Ve- schreibnng des Sicbengebirges» (ebd. 1852),
«Geo- gnost. Führer zu der Vulkanreihe der Vordereifel» (ebd. 1861; 2. Aufl. 1886) und «Gcognost. Führer zu dem Laacher See» (ebd. 1864),
welche Schrif- ten aus den «Verhandlungen» des Naturhistorischen Vereins sür die preuß. Rheiulande und Westfalen [* 19] (seit 1847 unter der Präsidentschaft D.s) besonders abgedruckt wurden;
ferner: «Die nutzbaren Mine- ! ralien und Gcbirgsarten im Deutfchen Reich, nebst ! einer physiogr. und geognost. Übersicht des Gebietes» - (Berl. 1873).
Mit der geognost. Untersuchung der ! Rheinprovinz und Westfalens beauftragt, veröffent- ! lichte Dechend seit 1855 die vortreffliche «Geolog. Karte» ! dieser Provinzen, welche bis 1865 in 34 großen Sek- tionen erschien. Zu derselben gehören die «Erläute- rungen zur Geolog. Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen» (2 Bde., Bonn 1870-84). Außerdem stellte Dechend noch die längst vorbereitete «Geolog. Karte von Deutschland» (2 Blatt, [* 20] Berl. 1869; 2. Aufl. 1880) her. Von 1838 bis 1855 gab er mit Karsten das damals sehr wichtige «Archiv für Mineralogie,Gcognosic, Bergbau-und Hüttenkunde» heraus. -
Vgl. Laspeyres, Heinrich von Dechend. Ein Lebensbild (Bonn 1889).
Dechend, Hermann Friedrich Alexander von, Reichsbankpräsident, geb. in Marien- wcrder, studierte in Bonn und Berlin die Rechte, wurde 1836 Auskultator, ging später zur Regierung über und trat 1849 als Geh. Regierungsrat und vortragender Rat in das Handelsministerium. 1851 wurde er Mitglied und 1863 Vicepräsident des Hauptbankdircktoriums, 1864 Präsident der preuh. Bank und 1876 der Reichsbauk, um deren ¶