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bekleidete Behörde. Auch für das I. 450 wurden, da die im Jahre zuvor gegebenen, auf 10 Tafeln verzeichneten Gesetze nicht völlig genügend erschienen, wieder Dechamps erwählt, die noch 2 Tafeln hinzufügten (s. Zwölf Tafeln) und ihr Amt ungesetzlich auch 44!) fortführten, bis ihr Übermut und die Gewaltthat, die ihr Führer Appius Claudius (s. d.) an der Vir- ginia verübte, ihre gewaltsame Absetzung und die Wiedereinführung der alten Magistrate bewirtte. Die Oec^mviii 1itidu3 soder nach alter Schrei- bung Ltiitiduä) MÜcandiZ waren eine richterliche Behörde, die in ungewisser Zeit, wahrscheinlich gleichzeitig mit den plebejischen Tribunen und Adilen, eingesetzt wurde.
Von ihren Befugnissen ist nur bekannt, daß sie in Prozessen, die streitiges Bürgerrecht und Freiheit betrafen, das Urteil» zu finden hatten. Im letzten Jahrhundert der Repnblik, oderschonimvorletzten,wurden sie vomVolk gewählt. Unter Augustus Vorsitzer des Centumviralgerichts, erhielten sie sich als solche lange in der Kaiserzeit. Die I)606nivii'i ^croruin oder Lacrig i'aciunäi8, ein priesterliches Kollegium, für die Auslegung der Sibyllinischen Bücher und die Leitung der aus dem Auslande, namentlich aus Griechenland, [* 2] einge- führten Kulte bestimmt, wurden 367 v. Chr. einge- richtet.
Bis dahin war für diesen Zweck ein Kol- legium von 2 Männern (Duoviri oder Iiuuinviri) vorhanden gewesen, zu dem nur Patricier Zutritt hatten. Als das Amt nun auch den Plebejern zu- gänglich wurde, vermehrte man das Kolleginm auf 10 Mitglieder, von denen 5 Patricier, 5 Plebejer waren. Eulla erhöhte im I. 80 die Zahl auf 15, die nunmehr Huinäecimvii-i genannt wurden. veosnÄinin (vom lat. äecem äi68, i. zehn Tage), die im röm. Recht eingeführte, vom spä- tern Prozesse des gemeinen Rechts beibehaltene Frist von 10 Tagen, innerhalb deren der Appellant seine Absicht, appellieren zu wollen, in bestimmter Weise an den Tag zu legen (die Appellation zu «inter- polieren») hatte, wenn er nicht des Rechts der Appellation verlnstig gehen wollte.
Die Frist lief vom Tage der Publikation des anzufechtenden Ur- teils, für unverteidigte Abwesende von erlangter Kenntnis des Urteils an. (S. Berufung.) veoenniuni (lat.), Zeitraum von 10 Jahren; daher Decennkl^, ein Fest, das seit Augustus die röm. Kaiser mit Opfern, Spielen und Spenden feier- ten, so oft 10 Jahre der Regierung vergangen waren. Decent (lat.), anständig, geziemend, sittsam. Decentius, der Vrndcr des Usurpators Ma- gnentius, wurde von diesem 351 n. Chr. zum Cäsar ernannt und mit der Vewachuug Galliens betraut, als Magnentius den Krieg in Illyricn gegen den Kaiser Constantius II. eröffnete.
Als aber Ma- gnentius die Schlacht bei Mursa verloren hatte, veranlaßte Constantius, um ihn völlig zu stürzen, 352 den Alamannenkönig Chnodomar, in Gallien einzufallen. Von diesem wurde Dechamps im ofsenen Felde geschlagen und nachher in der Festung [* 3] Sens blockiert. Um nicht in die Hand [* 4] seiner Feinde zu fallen, tötete Dechamps schließlich sich selbst (353), nach- dem kurz zuvor Magncntius in Lyon [* 5] ebenfalls durch Selbstmord geendet batte. Dezentralisation (lat.), eine Richtung der polit.
Bestrebungen und der Gesetzgebung, die den Gegensatz zur Centralisation (s. d.) bildet Obwohl letztere besonders streng in Frankreich durchgeführt ist, ist doch auch da das Streben nach Dechamps hervor- getreten, das früher (Dekrete vom und mit der Erwägung eingeleitet: on iient FonvoriiEr do low, nmi3 011 u'^äminiZtrö I)10!1 (1N6 waltungsbefugnisse von den Centralbehörden auf die Präfekten, Unterpräfekten und Maires zu über- tragen, neuerdings aber mebr in der Kräftigung der Selbstverwaltungskörper (Generalräte, Gemeinde- rate) ihren Ausdruck findet. ^Krankenhaus. [* 6] Decentralisationsfyftem, s. Kaserne und Decenz (lat.), Anstand, Schicklichkeit. Deception (lat.), Täuschung, Betrug. Deceptionbai (spr. deheppsch'n-), Bai an dcr brit. Südküste Neuguineas im Papuagolf. Deceptioninfel (spr. deßeppfch'n-).
1) Kleine Insel der Neuen Hebriden. - 2) Größere ring- förmige Vulkaninsel der Neushetland-Gruppe in 62" 55' südl. Br. und 60^ 35' westl. L. von Green- wich. Die Ufer sind steile Felsen mit kleinen Glet- schern, im Innern liegt wie ein See dcrnur durch einen schmalen Cingang abgeschlossene Port Foster. Deccptörifch (lat.), betrügerisch. Decernat (lat.), in Verwaltung und Rechtspflege der dem Beamten zugeteilte Arbeitsstoff; auch die nicht auf Urteilsfällung gerichtete Amtsthätigkeit.
Decernent (lat.), dasjenige Mitglied einer rich- terlichen oder Verwaltungsbehörde, welches eine gewisse Angelegenheit zu bearbeiten hat; bei Ge- richten auch wohl ein Mitglied, welchem die bloß prozeßleitende Thätigkeit im Gegensatz zur eigent- lichen Epruchthätigkeit zugewiesen ist. Deeernieren (lat.), eine Entscheidung, eine Ver- fügung, eine Anordnung treffen. De Cefare (spr. tsche-), Carlo, ital. National- ökonom und Politiker, geb. 1824 zu Spinazzola in der Terra di Bari, studierte in Neapel [* 7] Rechtswissen- schaften und nahm 1849-53 an den nationalen Bestrebungen teil, weshalb er ins Gefängnis kam. Er wurde 1860 Generalsekretär der Finanzen zu Neapel, 1868 des Ackerbaues, der Industrie und des Handels, war mehrmals Mitglied des Parla- ments, später des Senats. T. schrieb: «II mouäo civilo o iul1n8ti-i^i6 1101 XIX 86C0io» (Neap. 1857), «1)611^ Lciei^a, LtÄtistica etc.» (ebd. 1857),
«3ul motoäo 8tNti8ticu» (Palermo [* 8] 1857),
«Doll^ proto /10116 6 äki lidoi'o canidio» (Neap. 1858),
«li 3in- llNcatO ZOVLI'llHtivO, 16 80016t^ C0INM61'cillIi L FÜ iätitnti lli creäito 1161 l6FU0 ä'ItÄliH» (2 Bde., Flor. 1867-69),
«^IknuHle po^olllre äi ecoiiomiÄ puddlicau (2 Bde., Tur. 1862), »1.6 daueiw di 6Nli88i0Q6 )) (Rom [* 9] 1875),
«O6i POt6l6 t6IN1)0I'Hi6 (I6i?apH» (2. Aufl., Neap. 1861),
«II priinn uui- tario itaiiauo» (2. Aufl., ebd. 1861),
«I^a1l6ki^H flinico-it^Ii^na. 6 Ia politica äi Xa^oIt)0U6 III» (ebd. 1862),
«I.a 661'in^ui». in0ä6rnH" (2. Aufl., Rom 1874), "1^. vita, i t6mpi 6 Is 0p6r6 äi ^uwuin ^oialo^ii" (ebd. 1879) u. s. w. Auch verfaßte er einige lyrische Dichtungen und einen Roman. Decession (lat.), Abgang; Decessor, Amts- vorgängcr. Dechalandieren (frz., spr. -schalangd-), jeman- dem die Kunden entziehen, abspenstig machen; aucb eigene Kunden verscheuchen. Dechamps (spr.-schäng), Adolphe, belg.Staats- mann, geb. zu Melle in Ostflandern, betrieb bis zur Revolution von 1830 philof.-theol. Studien und wandte sich später allmählich der ortho- doplath. Richtnng zu. Seine Mitarbeiterschaft am Genter «^onrnal ä6 ^ianäi-63» und an der Brüsse- ler «i^mimeiMtion» verschaffte ihm 1831 einen Sitz ¶