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Stil ist oft fehlerhast und trivial, es fehlt ihm W- rangers Eleganz. Mranger schrieb für das gebil- dete Bürgertum, Debure für die Arbeiter. Er selbst er- schien in den Kneipen, unter den Handwerkern, und sang seine patriotischen Refrains, die bald überall, in Dorf und Stadt, wegen ihres frischen, warmen Tons sehr beliebt wurden. Bekannt sind von seinen Liedern: «I^a, (^oioniik», «1^6 ^rinoL ^u^Liie», «I^a. V6NV6 än Loläat», «NNi^u^o», «1^6 Nout Zaint- ^6I.Q», «^Hnt'au 111. lulipö», «^'611 80NVi6U8-tN?», außerdem Potpourris in Desaugiers Manier, wie «1^6 clievÄi ä6 OaliFulI.», Bilder aus der damaligen Zeit, wie «1.6 caradin)), mitunter auch schwung- volle Gedichte, wie »I^uttzos», ein Lob auf Paris, und «II 63t un Vi6u». An der Iulirevolution, die er in feinem Buch «1.68 Vai'ricaä08» schildert, nahm er thätigen Anteil. Er starb Debure' " (H5M80U8 c0inMt63» wurden von Beranger herausgegeben (3 Bde., Par. 1835-37). Debreczm (spr. dsbrezin), ungar. I)6l)i00X6u, königl. FreistadtmitMunicipium(seit1693)imllngar. Hajduken-Komitat im ehemal, jenseitigen Theißkreise, eine der größten und bcvölkertsten Städte Ungarns, an den Li- nien Debure-Kirälyhäza (Ungar. Nordostbahn, 150 km), Püs- pök-Ladäny-Miskolcz (Theiß- bahn), Debure-Büd-Szt.-Mihaly (57 km) und Debure-Füzes-Abony (102 km) der Ungar.
Etaats- bahnen, in einer sandigen, wasserarmen, aber trotz- dem fruchtbaren Ebene, ist weitläufig gebaut und hat (1890) 5tt 940 meist reformierte magyar. E. (786 Deutsche, 145 Slowaken), darunter 8725 Nömisch- und 1029 Griechisch-Katholische und 3999 Israeliten, 6185 Häuser, in Garnison das 1. und 4. Bataillon des 39. ungar.Infanterieregiments «Aleris, Großfürst von Rußlaud» und die 2. und 6. Eskadron des 15. ungar. Husarenregiments «Graf Pälffy». Die Stadt ist der Hauptsitz des ungar. Protestantismus und wird deshalb auch das «calvinische Rom» ge- nannt.
Acht Thore verbinden die Stadt mit den Vorstädten, deren gepflasterte und mit Neubauten gezierte Straßen in eine große Heide auslaufen. Die breiten Mauern und Gräben der innern oder Alt- stadt haben Promenaden und schönen Anlagen Platz gemacht. Am Ende der breiten Straße vom Bahnhof in die Stadt steht eine große reform. Kirche aus dem Anfang des 19. Jahrh., von deren Kanzel Kossuth die Absetzung der hads- burg. Dynastie verkündigte. Auf der Promenade hinter der Kirche das Erzstandbild des ungar. Volks- dichters Csokonay, 1871 errichtet, und ein Denkmal zum Gedächtnis der in der Schlacht bei Debure gefallenen Honve'ds, ein sterbender Löwe auf hohem Felssockel.
Die Stadt hat noch 2 andere reform. und eine kath. Kirche mit zwei stattlichen Türmen, ferner ein schönes Stadthaus, ein Theater, ein Piaristenkloster, ein reform. Kollegium für Theo- logen, Philosophen und Juristen, eins der besuchtesten in Ungarn (2000 Studierende), 1531 gegründet, mit (botan. Garten mit Palmenhaus u. s. w.), ein re- form. Ober-, ein kath. Untergymnasium, eine land- wirtschaftliche Akademie, Staats - Obcrrealschule, Handelsschule, kath.Hauptschule, Zeichenschule und ist Sitz eines reform. Superintendenten, der Komitats- behörden, einer königl. Gerichtstafel mit 6 Bezirks- gerichten (Debure, Szoboszlö, Terecske, Hajdu-Vöször- meny, Nanäs, Püspök-Ladany), einesVezirks-, Wech- sel- und eines Militärgerichts, einer Finanzbezirks- direktion, eines Tabakeinlösungs-Inspektorats, einer Handels- und Gewerbekammer und einer Filiale der j Ungarischen Bank.
DieIndustrie erstreckt sich auf die Herstellung von wollenen Zeugen, Mänteln, Leder, Schuhen, Kämmen, Drechsler-, Holz-und Kürschner-! waren; die Debrecziner Seife wie die thönernen! Pfeifenköpfe, welche in großen Mengen selbst nach ! Frankreich und England ausgeführt werden, sind be- j rühmt. Außerdem bestehen eine Dampfmühle, eine! Gas-und eine Zuckerfabrik, Handel, hauptfächlich mit ^ Speckund Seife, Horn- und Borstenvieh, Pferden und ! Honig, fowie 4 berühmte, große Jahrmärkte. - Die ^ Stadt hatte viel zu leiden in den Kämpfen zwischen ! Türken und Ungarn wie später des Glaubens wegen, ^ nachdem sich die Bewohner 1552 auf einer hier ge- ^ haltenen Synode dem reform. Glauben zugewendet ^ hatten, fo namentlich 1686 durch den kaiserl. General Grafen Caraffa. Im Laufe des Revolutionskrieges diente Debure als Zufluchtsstätte dem ungar. Landtage und der ungar. Regierung, als diefe Anfang 1849 ^ vor den kaiserl. Truppen Pest räumen mußten.
Der Landtag tagte daselbst vom 9. Jan. bis zum 30. Mai. Am 3. Juli wurde Debure von den Russen eingenommen; 2. Aug. fand hier ein großes Treffen zwischen den ^ Ungarn unter Nagy Sandor und den Russen statt. ^ - Die Debrecziner Heide ist etwa 950 ^kni! groß; das Gebiet ist teils Sand-, teils Thonboden, aber im allgemeinen sehr fruchtbar. ^ Debret (-dreh), Jean Vaptiste, franz. Maler,! geb. in Paris, trat jung in das^ Atelier Davids und begleitete diefen auch nach Rom.! 1785 nach Frankreich zurückgekehrt, wurde er bald z darauf Professor an der ^coi6 poiMciniiHi^ in! Paris.
Erst 1799 stellte er das Gemälde aus: Be-! freiung des Aristomenes (Museum in Montpellier), ° dem 1804 das Bild: Die Krankheit des jungen! Antiochus, folgte. Seine Werke kennzeichnet deri klassicistische Stil, den David damals in die franz. ^ Malerei eingeführt hatte. In der Folgezeit be-^ fchäftigte sich Debure mit Darstellungen aus dem Le-^ den Napoleons I. Unter denselben sind hervorzu-^ heben: Napoleon grüßt verwundete Österreicher^ (1806), Napoleon vor der Schlacht bei Adensberg die bayr. Truppen anfeuernd (1810), Die erste Ver-^ teilung der Ehrenlegionsorden durch Napoleon in' der Invalidenkirche, (1812), sämtlich im Museum zu Versailles. 1815 begab sich Debure auf Einladung des Königs Johann VI. von Portugal nach Rio de Janeiro, um in der damaligen Resi- denz des portug. Hoss die Einrichtung und Leitung^ einer Kunstakademie zu übernehmen.
Dort voll-^ endete er auch für den Hof mehrere Gemälde, wie das lebensgroße Porträt Johanns VI., die Ein-^ schiffung der portug. Truppen nach Montevideos die Krönung Dom Pedros zum ersten Kaiser von! Brasilien. 1831 kehrte er nach Paris zurück, wo er^ starb. Er veröffentlichte: «Vo^aßs! pittor68tiu6 6t Ki3toriqu6 an Vl63i1 1816 - 31»! (3 Bde., Par. 1834-39). ! Debrosses, Charles, s. Vrofses, Charles de. ! Debure (spr.-bühr),
Guillaume Francois, Vi-! bliograph, geb. 1731 zu Paris, wurde Buchhändler! und starb Er gab heraus: «Lidlio-! FlNlcki6 in3trnctiv6» (7 Bde., Par. 1763 - 68;! Supplement 2 Bde., 1769; Nachtrag von Me de! la Rochelle, 1782) und «OatHioFU6 äe8 Uvi-63 äs^