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außerdem an der dortigen Hochschule als Violinlehrer.
Mit Joachim, Hausmann und Wirth bildete De Ahna seit 1869 das bekannte Berliner [* 2] Streichquartett. Er starb in Berlin. [* 3]
außerdem an der dortigen Hochschule als Violinlehrer.
Mit Joachim, Hausmann und Wirth bildete De Ahna seit 1869 das bekannte Berliner [* 2] Streichquartett. Er starb in Berlin. [* 3]
Deák
(spr. déahk), Franz, ungar. Staatsmann, geb. zu Söjtor im Komitat Szala, aus einer alten ungar. Adelsfamilie, machte seine jurist. Studien an der Akademie zu Raab, [* 4] wurde dann Rechtspraktikant oder Jurat bei der königl. Tafel (Gerichtshof zweiter Instanz) zu Pest und erwarb sich das Advokatendiplom. In sein Komitat zurückgekehrt, ward er dort Vicefiskal; später rückte er zum Notar, dann zum Präses des Waisenstuhls auf und erhielt schließlich das Amt eines Gerichtstafelbeisitzers (tábla-biró).
Nach dem Rücktritt seines ältern
Bruders
Anton wählte ihn sein
Komitat zum
Abgeordneten des
Reichstags von 1832 bis 1836, wo
er sich bald zum Führer der liberalen Opposition emporschwang. Auf dem
Reichstage von 1839 und 1840 gelang es Deák
, eine Versöhnung
zwischen der Regierung und der
Reformpartei zu erreichen. Doch sollte diese nicht lange währen. Die
Reformer
Ungarns, an ihrer
Spitze Deák
, arbeiteten daran, die
Steuerfreiheit des
Adels auf dem nächsten
Reichstage abzuschaffen.
Dies benutzte die konservative Partei, um den zahlreichen Bauernadel zu gewinnen, und da die
Abgeordneten in der ihnen erteilten
Instruktion angewiesen wurden, gegen die
Besteuerung des
Adels zu stimmen, so lehnte Deák
1843 die
Wahl zum
Reichstag ab. Nach den Märzereignissen von 1848 verzichtete einer der beiden
Abgeordneten von Szala auf sein
Mandat, und Deák
trat
an seine
Stelle in den
Reichstag ein. Kaum in
Preßburg
[* 5] angelangt, wurde er genötigt, im neuen Ministerium des
Grafen
Ludwig
Batthyányi das
Portefeuille der Justiz zu übernehmen. Er stimmte stets mit
Batthyányi und
Széchényi für friedlichen
Ausgleich mit
Österreich,
[* 6] und als dieser namentlich durch den Einfluß Kossuths unmöglich geworden war, trat Deák
zurück
Bei
Annäherung der österr.
Armee unter Windischgrätz nahm er teil an der Deputation, die
zum Behufe von Unterhandlungen ins österr. Lager
[* 7] ging. Der Schritt war fruchtlos, und Deák
zog sich auf seine Besitzung
in Kehida zurück. 1852 verkaufte er Kehida und nahm seinen ständigen Aufenthalt in
Pest, wo er bald der Mittelpunkt jener
Kreise
[* 8] wurde, die ein Wiedererstehen der freiheitlichen Verfassungszustände in
Ungarn
[* 9] erhofften.
Nach dem
Italienischen
Kriege von 1859 wurde 21. Aug. die Einführung eines neuen
Systems angekündigt. Am erschien das
Patent, das den verstärkten Reichsrat konstituierte, und das
Diplom, das die alten Landtage herstellte. Deák
wurde zum
Repräsentanten der innern Stadt
Pest gewählt und behauptete diesen Sitz bis zu seinem
Tode. Nach Eröffnung
des
Reichstags bildete er mit dem
Grafen Julius
Andrássy eine ausgleichsfreundliche Partei und entwarf eine
Adresse,
die von dem
Reichstag gebilligt wurde. In
Wien
[* 10] fand man sie jedoch unannehmbar; der
Reichstag wurde aufgelöst und
unter Schmerlings Leitung ein neues Provisorium versucht.
In dem berühmten «Ostersonntagsartikel» im «Pesti
Napló» (1865) hatte Deák
indes den Weg zum
Ausgleich bezeichnet, der in den folgenden Jahren zu stande kam. (S.
Österreichisch-Ungarische
Monarchie.) Am wurde durch königl. Reskript
Graf Julius
Andrássy zum ungar. Ministerpräsidenten ernannt,
die
Verfassung wurde wiederhergestellt, und
die feierliche Krönung des Königs fand 8. Juni statt. D.s großes Unternehmen
war damit vollbracht. Er starb zu
Budapest.
[* 11]
Sein
Tod verursachte eine allgemeine Nationaltrauer, und seine
Leiche wurde 3. Febr. auf Staatskosten auf dem Kerepeser Friedhofe
bestattet. Seinem Andenken wurde ein Monument (von Huszár) in
Budapest errichtet enthüllt).
Deák
, eine durchaus edle und schlichte Persönlichkeit, war unstreitig
Ungarns bedeutendster Staatsmann der Neuzeit; seine
Größe
beruht vor allem in jener weisen Mäßigung, die bei aller Liebe zum Fortschritte dennoch stets vom Bestehenden ausging,
alle Rechtsverhältnisse beachtete und mit Vorsicht das
Neue anstrebte. –
Vgl. Franz Deák (5. Aufl., Lpz. 1868);
von Pulszky, Franz Deák (deutsch von Neugebauer, ebd. 1876);
Rogge, Franz Deák (in «Unsere Zeit», ebd. 1876);
Csengery, Franz Deák (deutsch, ebd. 1877);
(spr. dihl), Stadt und besuchtes Seebad an der Ostküste der engl. Grafschaft Kent, zwischen Dover [* 12] und Ramsgate, zerfällt in einen altertümlichen und schmutzigen untern und einen neuen obern Teil, hat (1891) 8898 E., ein Zollhaus, großes Militärhospital, bedeutende Marinemagazine, Schiffbau, Segelfabrikation und Handel.
Die Reede ist durch Dünen geschützt und gewährt 400 Schiffen Raum.
Vorgelagert sind die gefährlichen Goodwin-Sands (s. d.).
– Bei Deal landete wahrscheinlich Cäsar auf seinem ersten Zuge nach Britannien. (S. Walmer und Cinque Ports.)
Amicis (spr. amihtschis), Edmondo, ital. Schriftsteller, geb. zu Oneglia in Ligurien, trat 1865 als Unterlieutenant ins Heer, nahm 1866 an der Schlacht von Custozza [* 13] teil, ging 1867 nach Florenz, [* 14] wo er die Zeitschrift «L’Italia militare» leitete; 1871 verließ er das Heer, um sich ganz der Schriftstellern zu widmen. Er bereiste nun Spanien, [* 15] Holland, Nordafrika, England, die Türkei, [* 16] Frankreich und Südamerika, [* 17] welche Reisen ihm den Stoff zu anmutigen, aber zuweilen affektiert sentimentalen Schilderungen und Erzählungen lieferte.
Seine meist in zahlreichen Auflagen erschienenen Reisebeschreibungen erstreben bisweilen das Interessante auf Kosten der Genauigkeit (so «Spagna»). De Amicis lebt zu Turin. [* 18] Er schrieb: «La vita, militare» (Flor. 1869; 8. Aufl. 1885; deutsch Berl. 1891),
«Ricordi di Roma» [* 19] (Flor. 1870),
«Ricordi del 1870‒71» (ebd. 1872),
«La Spagna» (Mail. 1873),
«Ricordi di Londra» (ebd. 1874),
«L’Olanda» (1874),
«Marocco» (1875),
«Constantinopoli» (2 Bde., 1877),
«Pagine sparse» (1877),
«Ricordi di Parigi» (2 Bde., 1879),
«Poesie» (1881),
«Gli effetti psicologici del vino» (Tur. 1881),
«Ritratti letterari» (Mail. 1881),
«Gli amici» (2 Bde., 1882),
" Sull’ oceano » (1891). Sein «Buch für die Knaben», «Cuore», verdeutschte nach der 72. Aufl. Wülser (3. Aufl., Bas. 1891); sein «Romanzo d’un maestro» (1891) schildert die traurigen Verhältnisse der ital. Elementarlehrer. Die unter seinem Namen erschienenen Schriften «Era un sogno» (Triest [* 20] 1881),
«Nuove pagine sparse» (Flor. 1881) und «Nuovi ricordi» (3. Aufl., ebd. 1881) hat De Amicis für Fälschungen erklärt. Einige seiner Erzählungen hat Paul Heyse (in «Ital. Novellisten», 6 Bde., Lpz. 1877‒78) ins Deutsche [* 21] übersetzt.
(engl., spr. dihn, vom lat. decanus),
einer der Vorsteher eines College an den engl. Universitäten. ¶