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(der Löser des Rätsels der Sphinx), [* 2]
d.
h. ich kann es nicht erraten, nicht verstehen, ein lat.
Sprichwort aus Terenz’
Lustspiel
«Andria»
(Akt 1, Scene 2).
(der Löser des Rätsels der Sphinx), [* 2]
d.
h. ich kann es nicht erraten, nicht verstehen, ein lat.
Sprichwort aus Terenz’
Lustspiel
«Andria»
(Akt 1, Scene 2).
(spr. dehwĭ), Sir Humphry, engl. Chemiker und Physiker, geb. zu Penzance in Cornwall, wurde Assistent des Naturforschers Beddoes in Bristol. Infolge seiner Untersuchungen über die Natur und die Wirkungen des Einatmens der Gase [* 3] wurde er 1799 an die Spitze der Pneumatic Institution in Clifton gestellt, welche die Bestimmung hatte, praktische Experimente über den Einfluß der verschiedenen Gasarten vorzunehmen, wobei er die berauschende Eigenschaft des Stickoxyduls, des Lust- oder Lachgases, entdeckte. 1801 verlieh ihm das Französische Institut für seine Arbeiten über den Galvanismus [* 4] die Napoleonsmedaille.
Bald darauf kam er als Professor der
Chemie an die Royal Institution nach
London.
[* 5]
In das J. 1807 fällt seine Entdeckung der
Alkalimetalle, des Kaliums und Natriums, die einen
Wendepunkt in der
Lehre
[* 6] von den chem. Elementen bedeutet.
Im folgenden Jahre (1808) zeigte er, daß die alkalischen Erden
Baryt, Kalk,
Strontian,
Magnesia Metalloxyde seien, die sich,
ebenso wie die
Alkalien, unter Anwendung des galvanischen
Stroms zerlegen lassen. In dieselbe Zeit fällt die wichtige Erkennung
des
Chlors als einfachen Körpers, die Entdeckung, daß die Salzsäure eine
Verbindung von
Chlor und
Wasserstoff
sei, wodurch die ältere
Anschauung, nach welcher alle Säuren Sauerstoff enthaltende
Verbindungen seien, gestürzt wurde.
Seine weltberühmte Erfindung der nach ihm benannten Sicherheitslampe für
Kohlenbergwerke fand im Herbst 1815 statt (s.
Bergbau,
[* 7] Bd.
2, S. 762 a). 1820‒27 war er Präsident der Royal
Society. Er starb zu Genf.
[* 8] Die wichtigsten
Schriften D.s
sind: «Chemical and philosophical researches, chiefly concerning
nitrous oxid ^[richtig: oxide] and its respiration» (Lond.
1800) und die beiden ausgezeichneten
Lehrbücher: «Elements of chemical philosophy» (ebd.
1812; deutsch von
Wolf, Berl. 1820) und «Elements of agricultural
chemistry» (Lond.
1813). Seine vielseitige Geistesbildung zeigte sich
sowohl in seinen wissenschaftlichen Leistungen wie in zwei Erzeugnissen seines spätern Lebens, den anonym erschienenen geistreichen
Dialogen «Salmonia, or
days of fly-fishing» (4. Ausg., Lond.
1851; deutsch von Neubert,
Lpz. 1840) und den nach seinem
Tode erschienenen «Consolations in travel, or the last
days of a philosopher» (5.
Aufl., Lond.
1851; deutsch von Martius, Nürnb.
1833). –
Vgl.
Paris,
[* 9] Life of
Sir Humphry Davy (2 Bde., Lond.
1831), sowie die von seinem
Bruder John Davy (der gleichfalls als Chemiker einen
Namen hat) herausgegebenen Memoirs of the life
of
Sir Humphry Davy (2 Bde., ebd.
1836; deutsch von Neubert, 4 Bdchn.,
Lpz. 1840) und Fragmentary remains, literary and scientific, of
Sir Humphry Davy (Lond. 1859).
Bogen [* 10] (spr. dehwi-), Davyscher Lichtbogen, s. Bogen, elektrischer.
Element (spr. dehwi-), s. Galvanisches Element. ^[= heißt eine Verbindung von zwei Leitern erster Ordnung und wenigstens einem Leiter zweiter Ordnung, ...]
seltenes Metall der Platingruppe, dessen Existenz noch zweifelhaft ist.
(spr. dahs), Sophie, später Baronin Feuchères, die Geliebte des Prinzen Ludwig Heinrich Joseph von Condé (s. d.).
Bogumil, Schauspieler, geb. zu Warschau [* 11] als Sohn israel. Eltern, besuchte die Theaterschule zu Warschau, debütierte 1837 auf dem dortigen poln. Theater [* 12] und zog mit dem Direktor einer poln. Truppe nach Wilna, [* 13] wo er 2 Jahre lang erste Rollen [* 14] aus den verschiedensten Fächern spielte. Von hier kam er an das Theater zu Lemberg. [* 15] Sein Studium der deutschen Litteratur hatte ihm inzwischen eine geistig reichere Welt eröffnet; er faßte den Entschluß, deutscher Schauspieler zu werden, und machte eine Studienreise nach Berlin, [* 16] Dresden, [* 17] München [* 18] und Paris. Am trat er zum erstenmal in Bauernfelds Lustspiel «Das letzte Abenteuer» auf der deutschen Bühne in Lemberg auf. Dawison spielte dann, ohne der poln. Bühne untreu zu werden, Laubes Monaldeschi, den Ferdinand in «Kabale und Liebe» und andere Hauptrollen deutscher Dramen. 1847 erhielt er eine Stellung am Hamburger Thaliatheater.
Einem Rufe Holbeins an das
Wiener
Burgtheater folgend, betrat er zum erstenmal die dortige
Bühne, auf der er namentlich
in Shakespeareschen
Dramen, als
Antonius in «Julius
Cäsar», als Hamlet und Richard Ⅲ. höhern
Aufgaben würdig und erfolgreich
nachstrebte. Am begann seine Thätigkeit am
Dresdener Hoftheater; hier blieb er, abgesehen von
zahlreichen
Gastspielen, die ihn namentlich 1853 nach
München, 1855 und 1856 nach
Berlin führten, bis 1864, sein klassisches
Repertoire vervollständigend und auch
die Werke neuerer Dichter: Laubes, Gutzkows, Gottschalls,
Brachvogels u. s. w. durch
geniales
Spiel der Hauptrollen auf der
Bühne einbürgernd. Dawison gab 1864 sein Engagement in
Dresden auf,
unternahm eine längere Gastspielreise, wurde aber 1869 geisteskrank und blieb dies bis zu seinem zu
Dresden erfolgten
Tode.
(spr. dahk bönggĕlo), in Indien Rasthaus für Reisende, s. Bungalow.
(spr. dahlĭ), Dawley Magna, Stadt in der engl. Grafschaft Shrop, 7 km im W. von Shiffnal, an einem Kanal, [* 19] hat (1891) 6996 E. (gegen 9200 in 1881), Eisenwerke, Kalk- und Ziegelbrennereien.
(spr. dahlisch), Dorf und Seebad an der Küste der engl. Grafschaft Devon, [* 20] südlich von Exeter, in einem kleinen Thale am Fuße des Great Haldon in geschützter Lage, mit mildem, gleichmäßigem Klima [* 21] und einer zum Baden [* 22] vorzüglich geeigneten Düne, hat (1891) 4210 E. Die roten Felsmassen von Süddevonshire bilden im vordringenden Meere stark zerklüftete, malerische Gruppen.
Denis Wasiljewitsch, russ. Kriegsschriststeller und Dichter, geb. 7. Aug. zu Moskau, [* 23] nahm teil an den russ. Feldzügen in Deutschland, [* 24] in der Moldau und Schweden; [* 25] 1812 befehligte er rühmlich ein Partisanregiment, 1814 ein Husarenregiment unter Blücher. Nach dem Kriege lebte er als General in Moskau, nahm 1827 an dem pers. und 1831 an dem poln. Feldzuge teil und starb 20. (8.) Mai 1839 auf seinem Gute bei Moskau. Er schrieb: «Versuch einer Theorie des Parteigängerkriegs» (russisch, Mosk. 1821; französisch von de Polignac, Par. 1841),
«Gedichte» (Mosk. 1832) u. a. Seine «Schriften» (3 Bde.) erschienen 1840 in Petersburg [* 26] und seine «Memoiren» in der histor. Zeitschrift «Russkaja Starina» (1872, Bd. 4 u. 5).
1) Arrondissement im franz. Depart. Landes, hat 2291,32 qkm, (1891) 108801 E., 107 Gemeinden und zerfällt in die 8 Kantone Castets (610,13 qkm, 11435 E.), Dax (358,28 qkm, 26789 E.), ¶
Montfort (182,50 qkm, 13359 E.), Peyrehorade (178,36 qkm, 11991 E.), Pouillon (211,48 qkm, 13044 E.), Saint [* 28] Martin-de-Seignaux (151,42 qkm, 9547 E.), Saint Vincent-de-Tyrosse (214,82 qkm, 11030 E.), Soustons (384,33 qkm, 11606 E.). – 2) Hauptstadt des Arrondissements Dax, 73 km nordwestlich von Pau, [* 29] am linken Ufer des Adour, über den eine schöne Brücke [* 30] nach der Vorstadt Sablar führt, und an den Linien Bordeaux-Bayonne-Irun und Dax-Puyoo-Saint Palais der Franz.
Südbahn, zum Teil von betürmten Mauern umgeben und durch ein altes festes Schloß, jetzt Kaserne, gedeckt, hat (1891) 8403, als Gemeinde 10240 E., einen Gerichtshof erster Instanz, eine Kathedrale, Kommunal-Collège, Lehrerseminar, Mineralienkabinett; Hammerwerke, Kohlenbrennereien, Teer- und Salzsiedereien, Gerbereien, Fabrikation von Fayencewaren, Korkpfropfen, Kerzen, Schokolade, Glas, [* 31] feinen Liqueuren und Handel mit Wein, Kohlen, Gänsen, Schinken (Bayonner Schinken), Holz, [* 32] Getreide [* 33] und Waldprodukten.
Wichtig sind die Wochenmärkte für Harze, Hornvieh, Pferde [* 34] und Maulesel. Außerdem befindet sich hier ein Depot für Waren, die von Frankreich nach Spanien [* 35] gehen. Mitten in der Stadt strömt eine schon den Römern bekannte heiße Schwefelquelle (59,5° C.) in ein Becken von 50 m Umfang. Dabei befindet sich das Badeetablissement St. Pierre mit einer 280 m langen, bedeckten Wandelbahn. 1622 wurden die Festungswerke geschleift. –
Vgl. Dax pittoresque et thermal (Par. 1885);
Rochet, Les eaux de Dax (ebd. 1885).