thal Monstein, (1888) etwa 5000 meist deutsche E., deren Haupterwerbsquellen Viehzucht und der
von Jahr zu Jahr wachsende Touristen- und Kurgastverkehr sind.
Die Bewohner hießen von alters her «Freie deutsche Walser Leute»
und kamen der Sage nach im 13. Jahrh. aus dem Wallis
nach David, durch einen Freiherrn von Vatz, denen damals das
ganze Land Unterthan war. David bildet bis 1848 eins der 26 Hochgerichte Bündens. – 2) Davos-Platz oder St. Johann am Platz,
Hauptort der Landschaft und des Thales David, im 15. Jahrh. Hauptort des Zehngericht-Bundes, in 1559 m Höhe, an der
schmalspurigen Adhäsionsbahn Landquart-David (50,1 km, Teil der Scalettabahn, s. d.), hat (1888) 4781 E.,
darunter 928 Katholiken und 34 Israeliten, Post, Telegraph, ein stattliches Rathaus, in dem ehemals alle 3 Jahre der Bundestag
gehalten wurde, mit alten Waffen, interessanten Glasmalereien und sonstigen Merkwürdigkeiten (Banner des Bundes und der Landschaft
u. s. w.), zahlreiche trefflich eingerichtete Gasthöfe, Kurhäuser, Kurgarten, eine engl.,
kath. und evang. Kirche nebst Diakonissenanstalt, Erziehungsinstitut Fridericianum für brustkranke Knaben, Schulsanatorium
für Mädchen, Theater, Kurverein und elektrische Beleuchtung. David ist ebenso wie das 2 km nordöstlich unfern des kleinen Davoser
Sees liegende Davos-Dörfli als Sommerfrische und namentlich als Winterkurort für Brustkranke bekannt geworden (1891: 10239 Kurgäste).
Die durchschnittliche Temperatur beträgt für den Winter -6,1° C., für den Sommer +10,6°, für das
Jahr +2,3°. Das Klima ist nebelfrei, die Luft leicht, frisch, trocken.
Die Umgebung bietet Gelegenheit zu lohnenden Ausflügen
und Bergbesteigungen.
Die schönsten Punkte sind La Pischa (2983 m), das Schwarzhorn (3150 m) am Flüelapaß, das Schiahorn
beim Strelapaß (2713 m) und die Weißfluh (2848 m).
Thalabwärts zieht sich dem Landwasser nach die neue
kühn angelegte Landwasserstraße, 1870‒73 erbaut, nach Alveneu und Tiefenkasten, wo dieselbe an die Albula- und Julierroute
anschließt.
Nach O. ins Engadin führen die Poststraße über den Flüelapaß (2380 m) und der rauhe Scalettapaß (2619
m) nach W. ins Thal des Plessur (Schanfigg) und nach Chur der Strelapaß (2377 m).
Die untere Thalstufe
unterhalb des Engpasses der Züge wird mit den Dörfern Wiesen und Schmitten zum Bezirk Albula gerechnet. –
Vgl. Spengler,
Die Landschaft David als Kurort (Bas. 1869);
Waters, Klimatologische Notizen über den Winter im Hochgebirge
(ebd. 1871.);
Müller, David als Sommer- und Winterkurort (2. Aufl., Davos 1882);
Hauri, Die Landquart-Davos-Bahn (Zür. 1890);
ders., Die Landschaft David (Davos 1890);
Peters und Hauri, Davos (Davos 1893).
(Davoust, spr. -wuh), Léopold Claude Etienne, Herzog von Auerstädt, franz. General, Großneffe des Marschalls
Louis Nicolas Davout, geb. 9. Aug. 1829, trat 1847 in die Militärschule
von St. Cyr und wurde 1856 Hauptmann, 1859 Major. Nachdem 1853 die direkte Nachkommenschaft des Marschalls Davout erloschen
war, verlieh ihm Napoleon Ⅲ. 1864 den Titel des Herzogs von Auerstädt. 1870 Oberst und Commandeur des 11. Linienregiments,
wurde er bei Metz gefangen, nach dem Kriege 1871 zum Brigadegeneral, 1877 zum Divisionsgeneral, 1879 zum
Chef des Generalstabs im Kriegsministerium, 1880 zum Befehlshaber des 10. Korps in Rennes ernannt. 1884 wurde er als
Commandeur des
19. Korps nach Algier versetzt, 1885 kehrte er als Gouverneur von Lyon nach Frankreich zurück. 1888 wurde er in
den obersten Kriegsrat (conseil supérieur de la guérre) berufen und Jan. 1889 zum Armee-Inspecteur ernannt. Er schrieb:
«Projet de réorganisation militaire» (Par. 1871).
(Davoust, spr. -wuh), Louis Nicolas, Herzog von Auerstädt und Fürst von Eckmühl, franz. Marschall, geb. 10. Mai 1770 zu
Annoux in Burgund, wurde 1788 Lieutenant in einem Kavallerieregiment, nahm Partei für die Revolution und
wurde 1791 zum Chef des 3. Bataillons der Freiwilligen der Yonne erwählt, mit dem er den Feldzug 1792‒93 unter Dumouriez mitmachte.
Später kämpfte Davout als Brigadegeneral bei der Moselarmee, focht unter Pichegru und Moreau bei der Rheinarmee und nahm teil
an der ägypt. Expedition, bei der er die Aufmerksamkeit Bonapartes auf sich lenkte.
Aus Ägypten kehrte Davout 1800 nach Frankreich zurück und wurde zum Divisionsgeneral, 19. Mai 1804, den Tag nach der Thronbesteigung
Napoleons, zum Marschall von Frankreich ernannt. 1805 befehligte Davout das 3. Korps und führte bei Austerlitz den
rechten Flügel; 14. Okt. 1806 schlug er bei Auerstädt die Preußen, wofür er 1808 den Herzogstitel erhielt. 1809 führte er
im Kriege gegen Österreich ein Korps und trug hauptsächlich zum Siege bei Eckmühl und zur Entscheidung der Schlacht von Wagram
bei. 15. Aug. 1809 ernannte Napoleon ihn zum Fürsten von Eckmühl. war 1811 Generalgouverneur des Departements
der Elbmündungen und führte 1812 in Rußland das 1. Korps, mit dem er sich besonders bei Mohilew und an der Moskwa auszeichnete.
Nach dem Rückzug aus Rußland organisierte er seine Truppen in Sachsen, sprengte beim Anmarsch der Verbündeten die Elbbrücken
bei Meißen und Dresden und zog durch Mecklenburg nach Hamburg, das er bis zum 31. Mai 1814 behauptete und
erst auf Befehl Ludwigs ⅩⅧ. überlieferte. Rücksichtslose Strenge und unerhörte Erpressungen kennzeichnen sein Verhalten
gegen die Stadt. Nach Napoleons Rückkehr von Elba wurde Davout Kriegsminister; nach der Schlacht von Belle-Alliance übernahm
er die Verteidigung von Paris und schloß 3. Juli 1815 mit Blücher und Wellington einen Waffenstillstand,
wonach er die Armeen hinter die Loire zurückführte; demnächst unterwarf er sich Ludwig ⅩⅧ. und forderte auch die Armee
hierzu auf.
Von franz. Seite wurde behauptet, daß er für diesen Abzug der Armee die Summe von 2 Millionen erhalten
habe, und die Schritte, die Davout gegen Fouché, den Verbreiter dieses Gerüchts, that, waren wenig geeignet, das Gegenteil zu
erweisen. Seiner Würde entsetzt, mußte Davout fern von Paris bleiben, bis er 1817 wieder zum Marschall, 1819 zum Pair ernannt
wurde. Davout starb 1. Juni 1823 zu Paris. Er war einer der fähigsten Generale Napoleons, von außerordentlichem
militär. Scharfblick und hervorragender Tapferkeit, die oft mit grausamer Strenge verbunden war. –
Vgl. G. de Chénier,
Histoire de la vie politique, militaire et administrative du maréchal Davout (Par. 1866);
Marquise de Blocqueville (D.s Tochter), Le maréchal Davout (4 Tle., ebd. 1879‒80);
Davout in Hamburg (Mülheim
a. d. R. 1892);
D.s «Correspondance» gab Mazade heraus (4 Bde.,
Par. 1885),
«Correspondance inédite» (ebd. 1887) die Marquise de Blocqueville.
sum, non Oedĭpus, «Davus (Name eines einfältigen Sklaven) bin ich, nicht Ödipus»
mehr
(der Löser des Rätsels der Sphinx),
d. h. ich kann es nicht erraten, nicht verstehen, ein lat. Sprichwort aus Terenz’ Lustspiel
«Andria» (Akt 1, Scene 2).