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war so groß, daß ihm aus aller Zerren Länder Pa- tienten zuströmten;
so vollzog er 1752 in einem Mo- nat 206 Staroperationen, von denen 182 als ge- lungen bezeichnet wurden. Davis starb an einem Gehirnschlag zu Genf. [* 2] Davila, Arrigo Caterino, ital. Staatsmann und Geschichtschreiber, geb. zu Pieve di Sacco im Paduanischcn als das zehnte Kind des Anton Davis, der, Gran [* 3] Contestabile von Cypern [* 4] bis zur Eroberung dieser Insel durch die Türken (1570), in Frankreich bei Katharina von Medici und .Heinrich III. Schutz gefunden hatte.
Diesen hohen Gönnern zu Ehren erhielt Davis seine Vornamen. Seit 1582 in Frankreich erzogen, nahm er 1594 Kriegsdienste unter Heinrich IV. und wurde bei der Belagerung von Amiens [* 5] schwer verwundet. 1599 kehrte Davis nach Padua [* 6] zurück, trat in venet.
Dienste, [* 7] bekleidete verschiedene nülitär.
Ämter, wurde Gouverneur von Kreta, Friaul, Dalmatien und erhielt das von seinen Vorfahren genossene Vor- recht, im venet.
Senat neben dem Dogen seinen Sitz einzunehmen.
Als er sich 1631 auf dem Wege nach Crcma befand, wurde er 8. Aug. in San Michele bei Verona [* 8] meuchelmördcrisch erschossen. 1630 gab Davis die berühmt gewordene «swiia civile gueirk eivili di ^i'lmcia» heraus, die in 15 Büchern eine aus- führliche Geschichte der religiösen und bürgerlichen Kriege inFranlrcich von 1560bis 1597 enthält.
Das Werk zeichnet sich durch Scharfsinn, glückliche Kom- binationsgabe und geistvollen Pragmatismus aus; als Quelle [* 9] für dic Gefchichte jenes Zeitraums ist es jedoch mit Vorsicht zu gebrauchen.
Das Buch machte im roman. Europa [* 10] ein ungeheures Aufsehen;
im ersten Jahre sollen 20000 Exemplare davon verkaust worden, im Laufe des 17. Jahrh. 200 Auflagen er- schienen sein (beste Ausg., 2 Bde., Vened. 1733; 8 Bde., Lond. 1801);
es ist in fast alle curop.
Spra- chen überfetzt (lateinisch, 3 Bde., Rom [* 11] 1735-45; deutsch, von Neith, 5 Bde., Lpz. 1792-95). Davis (spr. dehwiß), Andrew Jackson, amerik. Spiritist, geb. zu Vlooming Grovc im Staate Neuyork, [* 12] zeigte zuerst 1843 in Pough- keepsie als Schuhmacherlehrling seine außerordent- lichen spiritistischen Gaben.
Obgleich gänzlich un- gebildet, tonnte er sich im Zustande der Verzückung angeblich eingehend über wissenschaftliche Gegen- stände, mediz. und psychol.
Fragen unterhalten. William Levingston, der zuerst durch Mcsmeris- mus die Hellseherei in ihm ermittelt hatte, associierte sich mit Davis, der jetzt als Arzt auftrat und im Zustande der Verzückung Krankheiten heilig, Dia- gnosen stellte und Rezepte schrieb. Am verfiel er in einen 16stündigen Schlaf, während dessen er, wie er behauptete, mit unsichtbaren Wesen verkehrte und Anweisungen erhielt, wie er in Zu- kunft als Lehrer dcr innern Welt auftreten sollte. 1845 diktierte er, während er sich im hellsehenden Zustande befand, dem Pfarrer Fishbough sein erstes und bedeutendstes Werk: «Iiis i)i-incipi63 ok na- tni'6. 1i6I' äivinL 10V6i^ti0I18 HQ(1 9, voice t0 MHQ' kwä» (2 Bde., Neuyork 1847; 30. Aufl. 1869), nach dessen Vollendung er sich nicht weiter magnc- risieren ließ.
Alle seine zahlreichen spätern Arbeiten, darunter c^Ilio 31-0^ liai-moum" (6 Bde., Neuyork 1850-60; deutsch von Wittig, Lpz. 1867),
«?1ii1o- 80p1iv ot' Lpiritnlli intercour^» (1851),
86tit aZ6 iinä illULr lit'c'u (1854),
«1ii6 mÄFie 8t»F» (Neuyork 1857; seine Selbstbiographie; deutsch von Wittig und hg. von Aksäkow, Lpz. 1868),
«'1'Ii6 liardiiiSer ok liealtk» (1862),
«^pi)6tit68 Huä pa88iou8» (1863),
«1K6 vor1ä'8 tru6 reäeomLr» (1863),
«NoruinF loe- tui'68u (1865), »1ai6 ol 3. pI^8iciHn" (1869),
«^ra- duill.» (1867),
«^ 8t6iWi' 1(6^ t0 t1i6 8UINM61'iHQä» (1867),
«^6 founwiu') (1870),
«II16 tsmpie: äi8- 62868 0k tli6 drain llnä N6rv63» (1871), sind mehr oder weniger eine Wiederholung jenes ersten Werks. Davis wohnt in Orange im Staate Neujersey. Davis (spr. dehwiß), Iefferson, Präsident der sog. Konföderierten Staaten von Amerika [* 13] (s. d.), geb. im Todd-, damaligen Christian- County des Staates Kentucky als der Sohn eines Pflanzers, besuchte die Militärakademie zu West- point, diente erst in der Infanterie, wurde später dem Stäbe beigegeben und zeichnete sich im In- dianerkriege gegen Vlack-Hawk 1831-33 so aus, daß er zum ersten Lieutenant in einem Dragoner- regiment ernannt wurde.
Seit 1835 widmete er sich als Pflanzer in Mississippi dem Baumwoll- bau. 1844 war er ein eifriger Fürsprecher der Annexion von Texas. 1845 wählte ihn sein Staat als Abgeordneten in den Kongreß der Vereinigten [* 14] Staaten, 1846 zog er als Oberst des 1. Mississippi- Milizregiments mit nach Mexiko [* 15] und zeichnete sich bei verschiedenen Gelegenheiten aus;
1847 wurde er Vundessenator und Vorsitzender des Militäraus- schusses, legte jedoch 1851 seine Stelle nieder.
Bei dcr Präsidentenwahl 1852 unterstützte er Pierce und wurde von diesem März 1853 zum Kriegsminister ernannt.
Als solcher war er bis 1857 sehr thätig, ließ unter anderm die Armeeregulative revidieren, bildete vier neue Regimenter, führte die Kamele [* 16] als Lasttiere für die westl. Wüsten ein und schickte ver- schiedene Expeditionen zur Erforschnng des besten Weges für die Pacific-Eisenbahn aus.
«Nach seinem Rücktritt aus dem Kabinett ließ er sich wieder in den Senat wählen. In der Session von 1860 bis 1861 war er Führer der auf Secefsion der südl. Staaten abzielenden Verschwörung, beteiligte sich an dem Kongreß von Montgomery (s. Vereinigte Staaten von Amerika) und wurde zum Präsidenten der Kon- föderation gewählt. Zugleich übernahm er die aus- wärtigen Angelegenheiten und setzte das Verbot der Baumwollausfuhr durch, in der Hoffnung, dadurch England und Frankreich zur Anerkennung der Konföderation zu zwingen. Sein Vertrauen auf feine militär. Talente bewog ihn zu häufigen Ein- mischungen in die Kriegführung; gegen Ende des Krieges erhielt jedoch Lee beinahe unbeschränkte Gewalt. Seine Verwaltung war fast despotisch, und der Kongreß trat selten zu ihm in Opposition. Seine Menschenkenntnis war gering, die Mitglieder seines Kabinetts unfähig, und die Finanzen des Staates von Anbeginn in heilloser Verwirrung. Am wurde Davis als Frau verkleidet bci Invinsville (Georgia) gefangen genommen und in Fort Monroc in Virginien in Haft gehalten. Sein Prozeß wurde an den Bundesgerichtshof verwiesen, der die Anklage fallen ließ. Die allgemeine Amnestie vom kam auch ihm zugute. Er zog sich nach Mem- phis zurück, wo er als Präsident einer Versicherungs- gesellschaft lebte und die Zuneigung dcr südstaat- lichen Bevölkerung [* 17] bis an sein Ende genoß. Er starb in Veauvoir (Mississippi). Im Mai 1893 wurden seine Überreste von Neuorleans, wo er be- erdigt war, nach Nichmond (Virginia) übergeführt und dort unter großen Feierlichkeiten beigesetzt. war ohne Zweifel ein sehr fähiger Staatsmann, ¶