Freischarenführers führte. Von
Saul gedrängt, trat er zu den Philistern über und ward mit der Stadt Ziklag belehnt. Das
Mißtrauen der Philister verhinderte seine Beteiligung an dem letzten Kampfe derselben gegen
Saul.
Nach
SaulsTode knüpfte David mit dem
Adel des
StammesJuda und den Häuptlingen der nomadischen und halbnomadischen
Stämme südlich von
BethlehemVerbindungen an, und diese weihten ihn zum König von
Juda, während die übrigen
StämmeSauls
jüngstem
Sohne Eschbaal (Isboseth) treu blieben. David wie Eschbaal regierten als
Vasallen der Philister, bekriegten sich aber
gegenseitig. Es gelang David nicht nur, sich zu behaupten, sondern sein
Reich zu kräftigen, während das
ReichSauls durch Uneinigkeit in der königl. Familie zurückging.
Nachdem Eschbaal durch Mörderhand gefallen war, wählten die israel. Häuptlinge David zu seinem Nachfolger, sodaß
Israel und
Juda wieder vereinigt wurden. David gelang es in mehrjährigen Kämpfen die Oberherrschaft der Philister abzuschütteln
und in dem bis dahin kanaanit.Jebus, dem spätern
Jerusalem,
[* 2] dem
Reiche eine Hauptstadt zu erobern. Die
Edomiter, Moabiter und
Ammoniter unterwarf er, auch aramäische
Staaten gaben ihm
Tribut. Die israel. Nation, vor ihm machtlos,
in eine große Anzahl sich oft bekriegender
Teile zerfallend und die
Beute ihrer Nachbarn, wurde durch ihn für ein
Menschenalter
die führende in
Syrien.
In der
Stiftung des israelit.
Staates und der Gründung
Jerusalems liegt D.s geschichtliche Bedeutung. Er hat dadurch auch die
Entwicklung der religiösen Ideen aufs stärkste beeinflußt. Die spätere
Entwicklung der
Religion und des
Kultus wäre ohne
die Hauptstadt
Jerusalem, die messianische Hoffnung ohne D.s Königtum nicht denkbar. Weniger glücklich
war David in seinem häuslichen Leben. Durch Schwäche gegen seine
Kinder hat er sich eine Fülle Unheil zugezogen.
Den Thronfolger Amnon wagte er für die Entehrung der Thamar nicht zu strafen und zwang so
Absalom (s. d.),
Rache durch Ermordung
Amnons zu nehmen. Nachdem
Absalom begnadigt war, stiftete er mit dem unzufriedenen judäischen
Adel eine
Verschwörung an, verdrängte David vorübergehend und beschimpfte ihn gröblich. Der Tapferkeit Joabs, wie seiner
eigenen Schlauheit, verdankte David die Rettung aus dieser Gefahr. In seinen letzten
Tagen ließ er sich bereden, Salomo mit
Übergehung des rechtmäßigen Thronerben Adonia zum Könige proklamieren zu lassen, und veranlaßte
so denUntergang auch dieses
Sohnes.
Die nachexilische
Auffassung, wie sie in der
Chronik vorliegt, weiß viel von D.s Bemühungen um den Kult, insonderheit den
Psalmengesang, zu erzählen, durch ihre
Überschriften wird die Mehrzahl der Psalmen auf ihn zurückgeführt, ja später hat
man ihn geradezu als Verfasser des Psalmenbuches bezeichnet. Dieser
Vorstellung fehlt jede histor. Unterlage;
ihr widerspricht der
Inhalt und Zweck der Psalmen ebenso wie alles das, was wir über David aus alter Überlieferung wissen (s.
Psalmen).
König von
Schottland (1124-53), jüngster Sohn Malcolms III., folgte seinem kinderlos gestorbenen
BruderAlexander I. auf dem
Thron.
[* 3] Er führte das normänn.
Komnēnos,
Kaiser von
Trapezunt aus dem Hause der Groß-Komnenen, Sohn
Alexios’ IV., bemächtigte sich 1458 nach
dem
Tode seines
BrudersJohannes IV. (Kalöjohannes) des
Thrones von
Trapezunt, der seinem unmündigen Neffen
Alexios V. zustand.
Der Eroberungspolitik des
Sultans Mohammed II. war er nicht gewachsen, und trotz seiner eifrigen Rüstungen
[* 4] und
seiner Bündnisse im
Orient, denen die Bemühungen
Pius II. im
Abendlande zur Seite gingen, sah er sich 1462 genötigt, zu kapitulieren,
als Mohammed
Trapezunt zu
Lande und zu Wasser einschloß. Er wurde mit seiner ganzen Familie und den Würdenträgern des
Reichs
nach
Konstantinopel
[* 5] abgeführt und erhielt Ländereien in der Gegend von
Adrianopel oder Serrä in Macedonien
angewiesen.
Da er in
Verdacht kam, eine Empörung gegen den
Sultan angezettelt zu haben, wurde er um 1465 mit seiner Gemahlin
und sieben oder acht
Söhnen in
Konstantinopel hingerichtet. Sein jüngster Sohn
Georg soll sich gerettet haben und Stammvater
der
Stephanopulos (s. d. undKomnenos, Demetrios) von
Mani und Corsica
[* 6] geworden sein.
(armenisch Davith), der
Philosoph, auch der Unbesiegte (anhaghth) genannt, armenischer Schriftsteller des 5. Jahrh.
n. Chr. Seine
Schriften sind (mit denen des Koriun und Mambrê) 1833 in
Venedig
[* 7] von den Mechitaristen herausgegeben worden
und bestehen teils aus selbständigen Werken («Lobrede auf dasheilige Kreuz»,
[* 8] «Philos.
Definitionen» u. s. w.),
teils aus
Übersetzungen des Porphyrius («Eisagogē» mit Kommentar des David) und
Aristoteles («Kategoriai» und «Peri
Hermēneiās», beide mit Kommentar des David, Kommentar zu den «Analytika»
u. s. w.). -
Vgl. Neumann, Mémoire sur la vie et les ouvrages de David (Par. 1829);
ders., Versuch einer Geschichte der armenischen
Litteratur (Lpz. 1836).
vonAugsburg,
[* 9]
Mystiker, war Franziskanermönch, zuerst Novizenmeister und
Lehrer der
Theologie in
Regensburg,
[* 10] wirkte
seit 1243 in
Augsburg und starb hier 1271 oder 1272.
Außer zahlreichen lat.
Schriften, unter denen sein
Traktat«De haeresi pauperum
de Lugduno» ihn als einen eifrigen Verfolger der
Ketzer zeigt, sind von ihm ascetische
Traktate in deutscher
Sprache
[* 11] erhalten, die von seiner nicht gewöhnlichen Beherrschung derselben zeugen. Sein
Schüler war
Berthold (s. d.) von
Regensburg.
Daß er auch den Schwabenspiegel verfaßt habe, ist eine jetzt aufgegebene Vermutung. -