Expeditionen, Sendungen junger
Russen ins
Ausland. 1793 wurde sie aufs neue vom
Hofe entfernt und mußte unter
KaiserPaul sogar
einige Zeit in die
Verbannung auf eins ihrer Dörfer gehen. Sie starb zu
Moskau.
[* 2]
Ihre «Memoiren» erschienen zuerst
englisch: «Memoirs. Edited from the originals, by
Mrs. W.
Bradford» (2 Bde., Lond.
1840),
Joh. Martin Zacharias, Rechenkünstler, geb. in
Hamburg,
[* 6] besuchte schon mit 2½ Jahren die Schule und trat 15jährig öffentlich als Rechenkünstler auf. Er bereiste
1844‒45 alle größern
StädteDeutschlands,
[* 7] wo er durch seine schnelle und sichere Berechnung der größten Zahlenaufgaben
Bewunderung erregte. war von 1853 an einige Jahre im preuß. Finanzministerium
beschäftigt. Er starb. in
Hamburg.
der
Ausdruck dafür, daß etwas ist, in der
Philosophie meist dem Wesen (s. d.), dem
Ausdruck dessen, was eine
Sache ist, gegenüberstehend; das Wort Sein (s. d.) kann beides bezeichnen. Wenn
Kant behauptet, das Dasein sei kein
Prädikat, so will er sagen, es sei nicht eine Wesensbestimmung, oder
es komme keinem Dinge, dem bloßen
Begriff zufolge, unter dem wir es denken, zu, zu existieren; eine Bemerkung, die ihre Anwendung
findet in seiner Kritik des sog. ontologischen
Beweises für das Dasein
Gottes. Es ist nach Kant unzulässig,
das Dasein von vornherein in den
Begriff einer Sache aufzunehmen. –
Über Dasein als
Kategorie, s. Wirklichkeit.
(spr. dehs'nt),SirGeorge, eigentlich Webbe, engl. Schriftsteller und Kenner der nordischen Litteratur, geb. 1820 auf
St. Vincent. Im
Kings College in
London
[* 8] und in Oxford
[* 9] ausgebildet, wurde er 1852 an die
Barre des
Middle Temple
berufen, beschäftigte sich jedoch vorzugsweise mit gelehrten, besonders nordischen
Studien. Als Schriftsteller lieferte er
zuerst
«Translation of the prose or younger Edda» (Stockh. 1842),
dann 1845
«Theophilus Eutychianus, from the original Greek,
in Icelandic,
Low-German and other languages», eine polyglotte Erzählung der Legende vom
BischofTheophilus;
«The Norsemen in Iceland» (1858, in den «Oxford
Essays»);
von
Asbjörnsen (s. d.) übersetzte er «Popular
tales from the Norse, with an introductory essay on the origin and diffusion of popular tales» (1859);
aus dem Isländischen «The story of Burnt Njal» (2 Bde.,
1861) und «The story of Gisli, the outlaw» (1866);
«'The Vikings of the
Baltic, a tale of the
North from the 10th century»
(3 Bde., 1875).
Außerdem erschienen von Dasent die ansprechenden
Romane: «Annals of an eventful life» (3 Bde., 5. Aufl.
1870),
«Three to one, or some passages of the life of Amicia, Lady
Sweet-apple» (3 Bde., 1872) und
«Half
a life» (3 Bde., 1874). Verstreute
Essays sammelte er
als «Jest and Earnest» (2 Bde.,
1873). Daneben war Dasent längere Zeit litterar. Redacteur der
«Times» und seit 1870 Mitglied der Regierungskommission für Beamtenprüfungen; 1876 erhielt
er die Ritterwürde.
(spr. daß oder dasch), Gräfin, eigentlich Gabrielle
Anne de
Cisternes de Coutiras, Marquise de
Saint
[* 10]
Mars,
[* 11] franz.
Romanschriftstellerin, geb. zu Poitiers, verheiratete sich jung und trat erst als Schriftstellerin
auf, als der
Verlust ihres Vermögens sie dazu zwang. In manchem Jahre erschienen fünf bis sechs große
Romane von ihr. Sie behandelte mit Vorliebe galante Verhältnisse und Liebesintriguen aus den höchsten
Kreisen, nicht ohne
Anmut, aber mit recht unweiblicher Offenherzigkeit.
Sie starb in
Paris.
[* 12] Von ihren
Romanen sind am bekanntesten: «Le
[* 13] jeu de la reine» (1839),
«Madame de la Sablière»
(1840),
«La Marquise de Parabère» (2 Bde.,
1842),
«Les bals masqués» (2 Bde.,
1842),
«Le château Pinon» (2 Bde.,
1843),
«Les châteaux en Afrique» (2 Bde.,
1844),
«Madame la Princesse de Conti» (2 Bde.,
1846),
«La belle aux yeux d'or'» (2 Bde.,
1860),
«Les galanteries de la cour de Louis ⅩⅤ» (4 Bde.,
1861),
Stadt im
KreisEinbeck
[* 14] des preuß. Reg.-Bez. Hildesheim,
[* 15] 13 km im W. von
Einbeck, in einem hübschen
Thale am
Solling, an der Ilme und an der
Nebenlinie Salzderhelden-Dassel (Ilmebahn, 47,5 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 16] hat (1890) 1453 E.,
darunter 78 Katholiken, Post,Telegraph,
[* 17] kath. Hospital; mehrere Mühlen,
[* 18]
Steinschleiferei und
-Handel,
Gerberei, Kalkbrennerei, Bierbrauerei,
[* 19]
Landwirtschaft; in der Nähe eine Eisenhütte und das königl. Remontedepot Hunnesrück.
Der
Solling liefert Steinplatten in großer Menge. – war ein uralter Sitz sächs.
Dynasten, von welchen die
Grafen von Dassel (s.
unten) abstammten. Die
Kirche wird schon 1022 erwähnt: im 12. Jahrh. erhielt Dassel
Stadtrechte, 1310 fiel
die
Grafschaft an Hildesheim.
altes Grafengeschlecht, nach dem Städtchen Dassel (s. d.) bei
Einbeck genannt. Berühmt ist
KaiserFriedrichs Ⅰ. Kanzler Rainald (s. d.) von Dassel –
Adolf der Kühne,
Graf von Dassel, der in
Abwesenheit des
GrafenAdolf von Schauenburg dessen Land verwaltete, mußte 1189 nach Lübeck
[* 20] flüchten,
als
Heinrich der Löwe mit Waffengewalt in das Gebiet einbrach, erhielt aber freien
Abzug, als
Heinrich10. Nov. auch diese Stadt
einnahm, und sammelte nun ein
Heer, mit dem er 1190 die
Anhänger des
Herzogs an der
Trave schlug und dadurch
Heinrich zum
Frieden mit dem König nötigte. Mit
Simon,
Grafen von Dassel, der Dassel an das
Stift Hildesheim verkaufte, starb 1329 das Haus aus.
–