802 im
Krieg mit
Bhotan erworbener Landstrich dazu. Seitdem hat das Sanatorium
zu D. fortwährend Erweiterungen und Verbesserungen
erfahren. – Die StadtDardschiling hat (1881) 7018 E. (4592
Hindu, 614 Mohammedaner, 614 Tibetaner, Nepaler u.s.w.).
[* 2]el-Bêda, gewöhnlich
Casablanca, Küstenort in
Marokko,
[* 3] zwischen
Rabat und Asemmur, mit wenig
geschützter, aber tiefer
Reede, in sehr unfruchtbarer Gegend, ist Hauptverkehrsplatz des
Landes mit den Europäern, von
Mauern
umgeben, hat 8500 E. (6600 Mauren, 1800
Juden und 100 Europäer) und bedeutenden
Handel.
Die Einfuhr betrug 1887 3993526 M.
(Baumwollwaren, Zucker,
[* 4]
Thee, Eisenwaren), dieAusfuhr 4377960 M.
(Wachs,
Bohnen,
Wolle, Ziegenfelle).
–
Dar el-Bêda wurde zu Anfang des 16. Jahrh. von den Portugiesen gegründet.
der Phrygier, wird als Verfasser der
«Historiade excidioTrojae» genannt, die nach Angabe des vorgesetzten
Briefs
an Sallust durch
Cornelius Nepos aus dem
Griechischen übertragen sein soll, aber wahrscheinlich ein Produkt
des 5. Jahrh. n. Chr. ist. Der Verfasser behauptet,
sein griech. Original sei von dem in der Ilias erwähnten trojanischen Priester des
Hephaistos,
[* 5] Dares, verfaßt. Ob ihm ein griech.
Original oder ein ausführlicheres lat. Werk vorlag, ist streitig. Bedeutung hat das
Schriftchen neben Diktys (s. d.) als hauptsächlichste Stoffquelle für zahlreiche
mittelalterliche Bearbeitungen der Sage von
Troja.
[* 6]
Ausgaben veranstalteten Dederich
(Bonn
[* 7] 1835) und
Meister (Lpz. 1873). –
Vgl.
Dunger, Die Sage vom Trojanischen
Krieg in den Bearbeitungen des Mittelalters
(Dresd. 1869);
[* 2]es-Salaam (offiziell
Dar-es-Salâm), Hauptort von
Deutsch-Ostafrika, Endpunkt der Karawanenstraßen
aus dem südwestl. Innern, nach
Bagamojo bedeutendster Handelsplatz, an der
Küste südlich von
Sansibar
[* 9] gelegen, hat 6000 E.,
einen vorzüglichen
Hafen mit gesicherter Einfahrt, der die größten Seeschiffe aufzunehmen vermag, ist Sitz des kaiserl.
Gouverneurs sowie eines Amtsgerichts für den
Amtsbezirk Dar es-Salaam, hat ein kaiserl. Postamt, telegr.
Verbindung mit
Saadani,
Pangani und
Tanga sowie (unterseeisch) mit
Sansibar und
Bagamojo (nach
Kilwa ist sie 1894 in
Bau).
Die noch im Entstehen begriffene Stadt, die nach einer Bauordnung vom Mai 1891 in
Straßen und Plätze nach europ.
Muster eingeteilt
ist, besitzt gegenwärtig an größern Bauwerken: das Gouvernementsgebäude, ein
Fort und
Kaserne für
die Schutztruppe (6. Compagnie), ein Zollamt und
Krankenhaus,
[* 10] Wohn- und Warenräume der
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft,
eine evang. und eine kath. Missionsstation. Der östl.
Teil des innern
Hafens verläuft weit südwärts in einen großen Mangrove-Sumpf, dessen verpestende
Ausdünstungen die Stadt
mit
Malaria-Fieberluft erfüllen. Dar es-Salaam ist hauptsächlich der Stapelplatz für den im
Süden gewonnenen
Kautschuk und Kopal. Der Wert der gesamten Ein- und Ausfuhr betrug 1889/90: 1654000 M. – Dar es-Salaam wurde 1885 vom
Sultan von
Sansibar der
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft überlassen und blieb während des Araberaufstandes 1888 unausgesetzt
in deutschem
Besitz.
delaChavanne (spr. darest dĕ la schawánn),
Antoine
Elisabeth Cléophas, franz. Geschichtsforscher, geb. zu
Paris,
[* 11] war
Lehrer der Geschichte in Versailles,
[* 12] Rennes und
Paris, dann Professor an den
Fakultäten zu
Grenoble
[* 13] und zu
Lyon,
[* 14] endlich
Rektor der
Akademie in letzterer Stadt; 1878 wurde er wegen seiner klerikalen Haltung zur
Disposition gestellt. Er starb zu
Lucenay les
Aix. Seine
Schriften sind: «Éloge deTurgot» (Par. 1846),
«Histoire de l'administration enFrancedepuis PhilippeAuguste» (2 Bde., 1848),
«Histoire des classes agricoles enFrance» (Par. 1853; 2. Aufl. 1858),
«Histoire deFrance» (8 Bde.,
ebd. 1865–73, von der
Französischen Akademie preisgekrönt). Sein
Bruder, RodolpheMadeleineCléophasdareste de la chavannel.C., geb. zu
Paris, hat sich um die Rechtsgeschichte große Verdienste erworben; er besuchte die École desChartes und die Rechtsschule, wurde
Advokat am
Staatsrat und 1877
Rat am Kassationshof; seit 1878 ist er Mitglied des
Instituts.
Von seinen zahlreichen
Schriften sind hervorzuheben: «Essai sur FrançoisHotman» (Par. 1850),
(richtiger Darfor, i.
Land derFor), ehemals ägypt. Besitzung im östl.
Sudan (centrales Nordostafrika), ungefähr 500000
qkm groß, zwischen der
Sahara,
Wadai,
Kordofan und dem
Bahr-el-Arab ohne bestimmbare Grenzen
[* 15] gelegen, zählt nach
Nachtigal 4 Mill.,
nach Mason 1½ Mill. E. Es stellt eine ziemlich fruchtbare
Oase dar, soll aber gegenwärtig nahezu entvölkert
sein. Den
Kern der Wüsteninsel bildet das Marrahgebirge, eine von N. gegen S. 200 km und von W. nach O. zwei bis drei Tagereisen
weit streichende, aber sehr zerrissene granitische Gebirgskette vulkanischen Ursprungs von 1300–1830 m Höhe, deren höchster
Paß
[* 16] 1066 m ü.d.M. liegt.
Auf dieser entspringen in 1200 m Höhe eine Anzahl von
Bächen und
Flüssen;
im S. nimmt das
Wadi el-Koh alles Wasser
auf und verliert sich dann
in der weiten Ebene gegen den
Bahr el-Arab;
im W. bilden die
Gewässer das
Wadi Kia und Asum, die in den
Bahr es-Salamat in
Wadai münden.
Die
Brunnen
[* 17] sind im O. sehr tief, selbst bis 70
m, in
el-Faschêr findet man schon in 10 m
Tiefe
Wasser. Der
Boden wird durch fließende Wasser und durch die von Juli bis Ende September dauernde Regenzeit
hinlänglich bewässert. Das quellenreiche
Gebirge bietet fruchtbare
Thäler, in denen man Weizen, Orangen, Citronen,
Zwiebeln,
Gurken, roten Pfeffer,
Koriander, Hanf,
Tabak,
[* 18]
Baumwolle,
[* 19] trefflichen
Honig gewinnt.
AußerAkazien,
Tamarinden,
Sykomoren,
Baobab,
Kandelaber-Euphorbien gedeiht ein Darfûr eigentümlicher
Baum, der «Higlik», von dem dieFrüchte als vortreffliche
Nahrung, die
Blätter als
Gewürz, das Holz
[* 20] als rauchloses Brennmaterial und die
Asche als
Salz
[* 21] verwendet werden. Eisenerz ist
vorhanden, besonders im
Dschebel Hadid, und Kupfer
[* 22] in den einst berühmten
Minen von
Hofrah en-Nahas (s. d.), 50 km südlich
vom
Dschebel-Dango. Etwas
Salz liefert der salzhaltige
Boden, das meiste aber muß
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