nach
Venedig,
[* 2] von wo er wegen verschiedener Liebesabenteuer mit vornehmen Frauen, Freigeisterei und satir. Verse auf die Häupter
der Republik fliehen mußte. Er ging nach Görz
[* 3] und von hier nach
Dresden,
[* 4] wo er Operntexte und Psalmen schrieb und an dem
Grafen Marcolini einen
Gönner fand.
Neue Verwicklungen infolge eines Liebesverhältnisses nötigten ihn
nach
Wien
[* 5] überzusiedeln, wo er aus Salieris Verwendung von
Joseph II. als Theaterdichter bei der
ItalienischenOper angestellt
ward. Daponte verfaßte hier die
Texte zu
Opern Salieris, Martinis und
Mozarts.
Von den
Texten für
Mozart haben die
«Hochzeit des Figaro» und
«Don Juan» D.s Ruf als Dichter von Operntexten
begründet. Nach
JosephsTode ging er nach
Triest,
[* 6] hierauf als Theaterdichter nach
London.
[* 7] Seit 1805 war er ital. Sprachlehrer
und seit 1828 Professor der ital.
Sprache
[* 8] am Columbia
[* 9] College zu Neuyork,
[* 10] wo er starb.
Außer 36 Theaterstücken
und Operntexten gab Daponte auch mehrere ital.
Übersetzungen engl. Werke heraus. Sein abenteuerliches Leben
schilderte er in seinen «Memorie» (4 Bde.,
Neuyork 1823-27; deutsch Gotha
[* 11] 1861).
Konstantinos, der bedeutendste neuere religiöse Dichter der griech.
Kirche, geb. im Anfange des 18. Jahrh.,
war längere Zeit im Dienst des Fürsten der Moldau, Maurokordatos, wurde von den
Türken wegen seinesPatriotismus
mehrere
Male gefangen gesetzt und starb als Athosmönch um 1789. Sein «Frauenspiegel»,
seine
«Sittenlehre», und sein «Gnadengarten» werden von den Griechen
noch jetzt gelesen.
(Vallée deDappes), kleines
Thal
[* 12] am westl. Abhange des
Dôle im franz. Depart. Jura, gehörte seit alten
Zeiten zum Waadtland und mußte 1803 anFrankreich abgetreten werden wegen der strategisch wichtigen
Straße
über den Col de la Faucille von Morey nach Gex. Seit dem
Wiener Kongreß war die Besitzfrage strittig und wurde endlich durch
einen
Vertrag zu Bern
[* 13] dahin geregelt, daß die
Schweiz
[* 14] an
Frankreich den
Teil des Dappenthal, der die Faucillestraße
umfaßt, gegen einen entsprechenden Gebietsteil am Abhange des Noirmont bis zur waadtländ. Grenze des Jouxthals abtrat.
nannte
Schlagintweit den auf der brit. Landesaufnahmekarte als K2 bezeichneten
Berg in der
Kette des Karakorum,
der, 22 km vom
Mustag- oder Schigar-Passe entfernt, mit seinen steilen schneelosen
Wänden 8620 m erreicht. Er
ist der zweithöchste
Berg der Erde.
[* 15] im sudanischen
Arabisch soviel wie bewohntes Land, im Gegensatz zur Wüste, findet sich daher häufig in
Namen
von Landschaften in
Nubien und im östl.
Sudan.
oder Derabgherd, Ort in der pers.
Provinz Farsistan, etwa 200 km südöstlich vonSchiras,
südlich vom großen See Niris oder
Bachtegan, ist rings von
Bergen
[* 16] umschlossen, hat etwa 4000 E., Gewinnung von Obst,
Baumwolle,
[* 17] Weizen, Gerste,
[* 18] große Dattelgärten und
Weberei.
[* 19] Nahebei das in den Fels gehauene Karawanserai Dub, 11 m hoch und 22 m lang;
etwa 5 km davon stellt ein in den Fels gehauenes Relief den
Sieg des Königs Schahpur aus der neupers.
Dynastie der Sassaniden über den röm.
KaiserValerius (260) dar. Hammer
[* 20] hält Darab für das alte
Pasargadä, welches
Kiepert
aber in dem etwas westlicher gelegenen Fassa erkennen will.
(spr. -buh),Gaston, franz. Mathematiker, geb. zu Nîmes, Mitglied
der
Akademie, Professor der
Fakultät der Wissenschaften zu
Paris,
[* 22] Herausgeber des
Bulletin des sciences mathématiques, hat
eine große Zahl von
Abhandlungen zur
Analysis, Geometrie und Mechanik in verschiedenen fachwissenschaftlichen
franz. Zeitschriften veröffentlicht und sich durch seine
Teilnahme an der Herausgabe der Werke von Fourier und Lagrange Verdienste
erworben. Seine
Stärke
[* 23] liegt besonders auf dem Gebiet der Differentialgeometrie; sein Hauptwerk sind die «Leçons
sur la théorie des surfaces» (3 Bde., 1887-93); ferner
schrieb er einen «Cours de géometrie de la Faculté des sciences» (2 Bde.,
Par. 1887-88) u. a.
(spr. -bŏá),Georges, Erzbischof von
Paris, geb. in
Fayl-Billot (Depart.
Haute-Marne), kam 1826 in
das Seminar von Langres, wurde 1836 zum Pfarrgehilfen von St. Dizier ernannt und kehrte 1840 als Professor in das Seminar
von Langres zurück. 1845 begab sich Darboy nach
Paris, wo er 1846 zweiter
Almosenier des Collège
Henri IV. wurde und 1854 den
Titel eines apostolischen Protonotars erster
Klasse erhielt. Obgleich kein hervorragender Kanzelredner, wußte er die Gunst
des
Hofs zu erwerben, wurde 1859
Bischof von Nancy
[* 24] und Erzbischof von
Paris. Er erhielt ferner 1864 die
Würde eines Großalmoseniers des
Kaisers und wurde 1866 zum Mitglied des öffentlichen Unterrichtsrats ernannt.
Gemäßigt und der jesuitischen
Richtung abgeneigt, trat Darboy auf dem
VatikanischenKonzil zu wiederholtenmalen scharf gegen das
Unfehlbarkeitsdogma und für die
Rechte der
Bischöfe auf, besonders Als er dann nach Vertagung
des
Konzils auf seinen Sitz zurückgekehrt war, wehrte er sich auch ferner gegen die Einmischung der päpstl. Gewalt in Sachen
seines
Sprengels. Während der
Belagerung von
Paris 1870-71 harrte Darboy auf seinem Posten aus, sich nur mit der Pflege der Verwundeten
und Werken der Mildthätigkeit beschäftigend.
Auch die kommunistische Revolution vom konnte ihn nicht bestimmen,
Paris zu verlassen, und am 4. April wurde er von
der Commune als Geisel verhaftet.
Alle Versuche, seine Freilassung zu erlangen, schlugen fehl, und als die Versailler
Truppen21. Mai in
Paris eingedrungen waren und der Kampf in den
Straßen tobte, wurde Darboy mit noch 63 Leidensgenossen am 24. Mai im
Gefängnishofe von La Roquette erschossen. Unter seinen
Schriften sind erwähnenswert: «Les femmes de la Bible» (8. Aufl.,
Par. 1876),
«Les saintes femmes» (4. Aufl., ebd. 1877),
«St.
ThomasBecket,
sa vie et ses lettres» (2 Bde.,
ebd. 1860),
«Œuvres pastorales» (2 Bde.,
ebd. 1876). -
Vgl. über ihn die
Biographien von Guillermin (Par. 1889) und Foulon (ebd. 1889).
800 von der anglikan. Geistlichkeit bedrängt, begab sich Darby 1838 nach Genf,
[* 26] 1840 nach Lausanne
[* 27] und gewann im Waadtlande
zahlreiche Anhänger. Er kehrte später nach England zurück und starb in der Nähe von London. Von seinen zahlreichen
Schriften wurden ins Deutsche
[* 28] übertragen: «Die gegenwärtige Erwartung der KircheGottes verbunden mit
den Weissagungen in Betreff der Juden und der Nationen» (2. Aufl., Tüb. 1850),
«Die Welt und die Kirche» (1848) und «Die Kirche
nach dem Worte Gottes» (Tüb. 1850).