Doubs, 11 km südwestlich von
Besançon, an der Linie
Belfort-Dijon der
Franz. Mittelmeerbahn, ist bekannt durch ein
Gefecht,
das die preuß. 14. Infanteriedivision gegen das auf dem Rückzuge begriffene 20. franz.
Armeekorps lieferte, als die unter Manteuffel in Eilmärschen heranrückende deutsche Südarmee die nach der
Schlacht an der
Lisaine in südl.
Richtung abziehende
ArmeeBourbakis von der
Richtung auf
Lyon
[* 2] abzudrängen und gegen die schweiz. Grenze zu werfen
suchte.
Kirchspiel im schwed.
LänUpsala,
[* 3] 46 km nördlich von
Upsala, an den Linien
Upsala-Gefle und Dannemora-Harg (47
km) der
Schwed. Privatbahnen,
[* 4] hat 1400 E. und berühmte Eisengruben, die zu den wichtigsten
Schwedens gehören.
In einer niedrigen sumpfigen Wiese, umgeben von drei Landseen, öffnet sich eine Pinge oder offene Tagesgrube, 3000 m lang,
bis 650 m breit und über 130 m tief, mit schwarzen Felswänden, an denen hier und da noch schwärzere Eingänge zu unterirdischen
Gruben führen.
Von den 79 Gruben werden zur Zeit nur 10 bearbeitet. Den obern Rand der Kluft überragen, auf Rüstbäume
gestützt,
Bühnen mit vielen
Göpeln, zum Hinablassen und Emporziehen der
Tonnen. Das
Erz enthält im Durchschnitt 50 Proz.
reines
Eisen,
[* 5] das zu dem vorzüglichsten der Erde gehört und zur Bereitung des bestenStahls verwendet
wird. Die
Erze von Dannemora sind beinahe phosphorfrei und bedürfen im Hochofen keines Gattierungsmittels. Die
Ausbeute betrug (1888) 66399 t.
Um das Wasser des nahen Grubensees vom Eindringen abzuhalten, sind große und kostspielige Dammbauten errichtet. Von den
nahen Eisenhütten ist die größte (auch von
Schweden
[* 6] überhaupt) Löfsta, 33 km nördlich von Dannemora 3 km
von Dannemora das bedeutende Österby.
1)
Kreis
[* 7] im preuß. Reg.-Bez.
Lüneburg,
[* 8] hat 453,71 qkm, (1890) 14237 (6998 männl., 7239 weibl.) E., 2
Städte, 100 Landgemeinden
und 11 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis Dannenberg, 48 km südöstlich von
Lüneburg, an der
Jeetze, in fruchtbarer,
aber häufig überschwemmter Gegend, an der Linie
Wittenberge-Buchholz der
Preuß. Staatsbahnen, hat (1890) 1918 meist evang.
E., Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 9] Kreisamt,
Amtsgericht (Landgericht
Lüneburg), Superintendentur,
Kreis- und städt.
Sparkasse,
Vorschußverein, altes Schloß, Johanniterkrankenhaus; Möbel- und Wagenfabrikation,
Wollspinnerei, 4
Branntweinbrennereien,
Brauereien, Jahrmärkte und bedeutenden Viehhandel (besonders Rinder
[* 10] und Schweine).
[* 11]
Hermann,
Numismatiker, geb. zu
Berlin,
[* 12] wo er als Landgerichtsrat
a. D. lebt. Er war schriftstellerisch
hauptsächlich auf dem Gebiete der Münzkunde des Mittelalters thätig.
Sein Hauptwerk ist «Die deutschen Münzen
[* 13] der sächs.
und frank. Kaiserzeit» (2 Bde., Berl.
1876).
Dannenberg ist Mitbegründer und jetziger Präsident der
Berliner
[* 14] numismatischen Gesellschaft.
Luise Christine, Gräfin von, Gemahlin König
Friedrichs VII. von
Dänemark,
[* 15] geb. zu Kopenhagen,
[* 16] stammte aus einer bürgerlichen Familie
Namens Rasmussen. Der damalige Kronprinz
Friedrich knüpfte mit ihr ein Liebesverhältnis
an, und wurde sie auf dem Schlosse Frederiksborg dem König zur linken
Hand
[* 17] angetraut; erfolgte
ihre
Erhebung zur dän. Lehnsgräfin von Danner.
Bald nach dem
TodeFriedrichs VII. (1863) verließ sie
Dänemark, zog
sich nach
Cannes
in
Frankreich zurück und starb in Genua.
[* 18] Ihr durch die Gunst des Königs erlangtes Vermögen
(etwa 6 ½ Mill.
Kronen)
[* 19] hinterließ sie testamentarisch zur Einrichtung einer Erziehungsanstalt für junge Mädchen («Die
Stiftung König
Friedrichs VII.» auf Jägerspris).
die Nachkommen des
GrafenChristian Gyldenlöwe (s. d.), eines unechten
SohnesChristians V. von
Dänemark
und der
SophieAmalie Moth. Als Erbteil der Großmutter erhielten dessen
Söhne die
Grafschaft Samsöe, woher
der
Name Danneskjold-Samsöe. Die einzige jetzt lebende Linie der Familie stammt von dem ältern
SohneChr. Gyldenlöwes,
ChristianDanneskjold-Samsöe (gest. 1728). Sein Enkel,
Chr. Konr. Sophus Danneskjold-Samsöe (1776-1843), war Großvater des jetzigen
Inhabers der
Grafschaft,
Chr.
Friedr. Sophus Danneskjold-Samsöe (geb. der seit 1887 Mitglied
des Landsthings ist. Die zwei
TöchterChr. Konr. Sophus Danneskjold-Samsöes, Luise
Sophie und
Henriette,
heirateten die zwei
Brüder von
Augustenburg,
HerzogChristianAugust und Prinz
Friedrich von
Noer. Das berühmteste Mitglied des
Geschlechts ist der jüngere Sohn
Chr. Gyldenlöwes,
GrafFriedrichDanneskjold-Samsöe (1703-70). Als
Chef der Marine unter
KönigChristian VI. reorganisierte er die dän. Flotte; 1766 wurde er
Geh. Staatsminister, 1767 aber verabschiedet
und starb 1770.
Macabre (frz., spr. dangs makahbr), s.
Totentanz. ^[= (lat. chorea Machabaeorum; frz. danse macabre), eine der spätern Zeit des Mittelalters eigentümlic ...]
(spr. dangtáng),AntoineLaurent, franz. Bildhauer, geb. zu St.
Cloud, hatte
Bosio zum
Lehrer, war Laureat der
Pariser Kunstschule und
Zögling der
Französischen Akademie zu
Rom.
[* 21] Seine besten
Werke, Der mit seinem
Hunde
[* 22] spielende
Knabe (Marmor, 1833), Die Tamburinschlägerin
(Bronze,
[* 23] 1838), sind stilgemäße, aber
kalte Nachahmungen der röm.
Antike. Ferner schuf er die Bronzestatuen von Abr.
Duquesne zu Dieppe
[* 24] (1844),
von
Malherbe zu
Caen (1847), sowie mehrere
Statuen für
PariserKirchen. Er starb zu St. Cloud. -
JeanPierre Dantan, franz.
Bildhauer,
Bruder des vorigen, geb. zu
Paris,
[* 25] ebenfalls
Schüler von
Bosio, erwarb den großen Preis der Bildhauerei,
ging nach
Rom und schuf dort karikierte
Statuetten bekannter
Personen, womit er in
Frankreich fortfuhr, sodaß
er allmählich ein «groteskes Museum» aller gleichzeitigen Berühmtheiten
schuf. Es existieren jedoch von ihm verdienstliche
Arbeiten höhern
Stils, wie die Bronzestatue
Boieldieus für Rouen,
[* 26] die lebensgroßen
Büsten des Marschalls
Canrobert, sowie die von
Rossini,
Spontini,
Bellini, V.
Hugo, Verdi u. a. Er starb zu
Baden-Baden.
[* 27] - Sein Sohn Edouard Dantan, franz.
Maler, geb. zu
Paris, trat in das
Atelier von
Pils ein und stellte 1867 sein
erstes
Bild, Eine
Episode aus dem
Untergang von
Pompeji,
[* 28] aus. Von seinen weitern Gemälden sind hervorzuheben: Das Porträt
seines an einer Marmorbüste arbeitenden
Vaters (1872), Hercules und
Omphale (1874), Das Diskusspiel (1875; Museum von Rouen),
Die Nymphe Salmacis (1876), Das Frühstück des Modells (1881; Luxembourg zu
Paris),
Inneres eines
Bauernhauses in Villerville
(1883), Kinderbegräbnis (1885), In der Töpferwerkstatt (1889;
NeuePinakothek in
München),
[* 29] In der Restauration (1892).
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