mehr
aandelige Sange», hg. von Holm, 2. Aufl. 1838, und «Troens rare Klenodie», 1739),
der seinen Zeitgenossen Ambrosius Stub (gest. 1758) weit hinter sich ließ. Job. Herm. Wessel (gest. 1785) gewann durch sein komisches Drama «Kjerlighed uden Strömper» (1772) sowie durch heitere poet. Erzählungen dauernden Einfluß. Von den Dramatikern erwarben sich Joh. Wibe (gest. 1782) durch «De nysgjerrige Mandvolk» (1784),
Frederik Wilh. Wiwet (gest. 1790) durch «Datum in blanco» (1777),
Joh. Clemens Tode (gest. 1806) besonders durch «Søofficererne» (1782) und «Ægteskabsdjevlen» (1783),
Enevold de Falsen (gest. 1808) durch «Dragedukken», Christian Olufsen (gest. 1827) durch «Gulddaasen» (1793) eine bleibende Stelle in der Geschichte des komischen Dramas, obschon dieselben sämtlich gegen Peter Andreas Heiberg in den Hintergrund treten. - Das erste eigentlich vaterländische Trauerspiel schuf Johannes Ewald im «Rolf Krage». Er wurde der Vater der altnordischen Renaissance in der dän. Dichtung und stand als solcher unter dem unmittelbaren Einflusse Klopstocks und Gerstenbergs. Außerdem bereicherten das Fach des Dramas Ole Johan Samsöe (gest. 1796), der in «Dyveke», und Levin Christian Sander (gest. 1819),
der in «Niels Ebbesen» (1797) einen rein vaterländischen Stoff behandelte. Hieran schloß sich Thomas Thaarup (gest. 1821), der in idyllischen Singspielen den nationalen Ton anschlug. Als lyrische Dichter thaten sich noch hervor die Brüder Claus (gest. 1829) und Peter Harboe Friman (gest. 1839), ferner Johann Nordahl Bruun (gest. 1816) durch patriotische Gesänge, Jens Zetlitz (gest. 1821) durch scherzhafte und heitere Lieder und Eduard Storm (gest. 1794) durch Lieder, Fabeln und ein satir. Heldengedicht. In den Satiren und scherzhaften Liedern der Brüder Peter Magnus Tröjel (gest. 1793) und Peter Kofod Tröjel (gest. 1784) waltet ein origineller Geist und kaustische Laune. Christen Pram (gest. 1821) versuchte in dem Epos «Starkodder» (1785) das altnordische Leben zu verherrlichen. An Ruhm und Fruchtbarkeit stehen jedoch alle diese Dichter Jens Baggesen, dem Lieblingssänger der dän. Nation, weit nach.
Einen neuen Aufschwung nahm die poet. Litteratur durch Adam Oehlenschläger, den Hauptvertreter der durch Schack Staffeldt (1769-1826) und Steffens aus Deutschland [* 2] in Dänemark [* 3] eingeführten Romantik. 1811 trat Bernh. Severin Ingemann zuerst als Lyriker auf, wandte sich aber nachher dem Drama und später dem histor. Roman zu. Als geistlicher Liederdichter schließt sich ihm zunächst Grundtvig an. Ein freies poet. Streben offenbarte sich von Anfang an in Joh. Ludw. Heiberg, dem das dän. Schauspiel bis auf die neueste Zeit viel zu danken hat, namentlich das Vaudeville, das er zuerst in die dän. Poesie einführte.
Heiberg schrieb vorher über wissenschaftliche, namentlich philos. Gegenstände, in welcher Richtung er sich als Schüler Hegels bekundete. Ihm zunächst steht Th. Overskou, wie denn auch beide als Leiter der königl. Bühne zu Kopenhagen [* 4] aus die dän. Schauspielkunst nicht geringen Einfluß ausübten. Andere dän. Dramatiker sind J. C. ^[Jens Christian] Hostrup, dessen Lustspiele vielen Beifall fanden, ferner Erik Bögh, P. Chievitz, C. C. Rosenhoff. Trauerspiele wie Lustspiele dichtete ferner Casp. Joh. Boye, dessen Dichterruf sich jedoch hauptsächlich auf seine Psalmen gründet.
Als Liederdichter machten sich Hertz, Heiberg, Andersen, Blicher, H. P. Holst und Rosenhoff beliebt. Ch. Winter fand besonders mit erotischen, Karl Parmo Ploug mit vaterländischen Gesängen Beifall. P. M. Möllers Poesien zeigten sich als die Früchte eines ebenso dichterischen wie philosophisch gebildeten Geistes. Novellistisches Talent bekundeten vor allen Steen Steensen Blicher, der das Volksleben in Jütland mit poet. Wahrheit schildert, der besonders an Erfindung reiche Karl Bernhard (Pseudonym für Saint [* 5] Aubain) und die 1828 von Heiberg als «Verfasser einer Alltagsgeschichte» in die Litteratur eingeführte Frau Th. Ch. Gyllembourg-Ehrensvärd, deren beliebte Erzählungen wiederholte Auflagen (gesammelt, 12 Bde., 1849-51) erlebten.
Diesen Namen reihen sich noch an: Fr. Joh. Hansen (Pseudonym: Torkel Trane, Licentiat) und J. C. C. ^[Johan Carl Christian] Brosböll (Carit Etlar). Als Romanschriftsteller erzielten überdies M. Goldschmidt, der Verfasser von «Phantasterne», und der auch als Übersetzer in Deutschland bekannte E. Lobedanz Erfolge. Außer Joh. Carsten Hauch zeichneten sich namentlich noch aus: Henrik Hertz, sowohl als Lyriker wie als Dramatiker, Frederik Paludan-Müller, dessen satir.
Gedicht «Adam Homo» für das bedeutendste Erzeugnis der neuern dän. Poesie gilt;
der jüngere Ch. Molbech, ein bedeutendes lyrisches Talent;
H. C. Andersen, besonders durch seine Märchen in ganz Europa [* 6] bekannt;
Waldemar Thisted (Pseudonym Emanuel St. Hermidad), der auf dem Gebiete der lyrischen Dichtung und des Romans Ruf erlangte.
Noch sind aus der jüngsten Zeit, die mehr oder weniger unter dem Einflusse von G. Brandes und der realistischen Dichtung der Norweger steht, zu erwähnen: Faber, der Verfasser des Nationalliedes «Den tapre Landsoldat», Scharling, Bergsöe, Kaalund, Richardt, Holger Drachmann, Schandorph, Ilia Fibiger, Jacobsen, Herm. Bang, Gjellerup und Pontoppidan.
Wie in der poet., so begann mit Holberg auch in der wissenschaftlichen Litteratur eine neue Epoche, besonders in den auf die Geschichte, das Altertum und die Sprache [* 7] der dän. Nation gerichteten Studien. Es wirkte so durch das ganze 18. Jahrh. eine histor. Schule, die mit den Isländern Thormod Torfäus und Arni Magnäus, dem Sammler isländ. Litteraturdenkmäler, beginnt und mit P. F. Suhm schließt. Jak. Langebek, Suhm, Gerh. Schöning, die Schüler des Polyhistors und scharfen Kritikers Hans Gram, verschafften nebst Thorkelin durch ihre histor. Quellensammlungen der skandinav. Geschichtsforschung eine tüchtige Unterlage. Gleichzeitig begann man kritische Ausgaben der altnordischen Sagas zu veranstalten. Jón Erichsen, Hannes Finnsson, Finn Jonsson, Björn Haldorsson, Jon Olafson, Skúli Thorlacius (gest. 1815), Grim Jónson Thórkelin (gest. 1829) machten sich um die Herausgabe und Erklärung altnordischer Litteraturwerke verdient.
Kolderup-Rosenvinge, der Begründer einer nationalhistor. Rechtsschule, widmete sich mit seinen Schülern der Bearbeitung der altskandinav. Rechtsbücher. Erich Pontoppidan der Jüngere (gest. 1764), Andreas Höjer, L. Holberg, Ove Högh-Guldberg, Tyge Rothe, Ove Malling, Joh. H. Schlegel u. a. waren die einflußreichsten Geschichtschreiber des 18. Jahrh. Die Weiterentwicklung dieser Bestrebungen im 19. Jahrh. geschah durch Finn Magnusen, Rask, P. E. Müller, Rafn, dann durch Thomsen und N. M. Petersen für die Herausgabe altnordischer, Nyerup und Molbech für die älterer dän. Sprachdenkmäler. J. M. ^[Just Mathias] Thiele gab «Danmarks ¶
mehr
Folkesagn» (3 Bde., Kopenh. 1843-60) ohne alle Zuthat wieder. Als Geschichtsforscher bethätigten sich ferner: N. M. Petersen, L. Engelstoft, J. ^[Jens] Möller, Vedel-Simonsen, E. C. Werlauff, H. Kundsen, Grundtvig, H. Fr. Estrup, Worsaae u. a. Andere bedeutende histor. Arbeiten lieferten: G. L. Baden, [* 9] F. L. Jahn, L. C. Müller, Allen, Nathanson, Wegener, Velschow, Becker, K. P. Paludan-Müller, Hammerich, Hübertz, Schiern, Barfod, Garde, Rohmann, Holm, Bruun, Joh. Steenstrup.
Auf dem Gebiete der klassischen Philologie erwarb sich in neuerer Zeit Madvig als Latinist europ. Ruf. Wertvolle archäol. Arbeiten lieferten Brönsted und Algreen-Ussing; als Kunsthistoriker sind Höyen, Thiele, Jul. Lange und Phil. Weilbach, als Litteraturhistoriker N. M. Petersen, der Kritiker Georg Brandes und P. Hansen hervorragend. Als Orientalisten erwarben sich Westergaard und Fausböll speciell um das Altindische, Mehren und Sörensen um die arab. Studien Verdienste.
Rask gesellte sich den größten Sprachforschern der neuesten Zeit zu. Unter seinen Schülern sind namentlich Lyngby, L. Wimmer, Wilh. Thomsen hervorzuheben. Als philos. Schriftsteller traten Sören Kierkegaard, Sibbern und Nielsen hervor. Unter den dän. Naturforschern machte sich besonders H. C. Örsted bekannt. Neben ihm sind noch Reinhardt, Melchior, Forchhammer, Steenstrup, Kröyer, Hornemann, Drejer, Liebman, Schiödte, V. Bergsöe, Bendz, Gosch zu nennen.
Schouw leistete für physische Geographie, Meteorologie und Botanik Vorzügliches. Während die Reisewerke von Graah und S. A. Bille das Interesse für die entlegenern Länder weckten, wurde die Geographie und Statistik des Vaterlandes von Erslew, Baggesen, Bergsöe, Trap, Rawert, Nothe, David, Gad, Falbe-Hansen, Wilh. Scharling, Alex. Petersen u. a. zum Teil trefflich bearbeitet. Als Theologen erwarben sich in neuerer und neuester Zeit Ruf: Mynster, Lindberg, Grundtvig, Rudelbach, Clausen, Jens Möller, Balle, Kierkegaard, Martensen, Hermansen u. a.;
als Rechtsgelehrte A. S. Örsted, Schlegel, Kolderup-Rosenvinge, Larsen, Bornemann;
als Philosophen Grundtvig, H. C. Örsted, Sibbern, Rasmus Nielsen, Bröchner;
als Mediziner Gundelach-Möller, Eschricht, Brandis, Stein, Jacobson, Bang, Ibsen, Mansa, Trier, [* 10] Hannover, [* 11] Fenger, Panum.
Als Mathematiker und Astronom ist Bugge hervorzuheben; ferner von Schmiedten, Rasmus, Steen, Ursin. Als Publizisten machten sich seit Freigebung der Presse [* 12] besonders Clausen, A. S. Örsted, Orla Lehmann, David, Ploug, Bille u. a. bekannt.
Um die Geschichte der dänischen Litteratur machten sich schon frühzeitig Alb. Bartholin (gest. 1663), Sibbern und besonders Moller in der «Cimbria litterata» (3 Bde., Kopenh. 1744) durch Sammlung biogr. und bibliogr. Materialien verdient. Für den Vater der dän. Litteraturgeschichte gilt R. Nyerup, der außer in zahlreichen Monographien besonders in «Historisk-statistisk Skildring af Tilstanden i Danmark og Norge i äldre og nyere Tider» (4 Bde., ebd. 1803-6),
«Almindelig Morskabsläsning i Danmark og Norge gjennem Aarhundreder» (ebd. 1816),
sowie in den mit Rahbek herausgegebenen Werken: «Den danske Digtekunsts Middelalder, fra Arreboe till Tullin» (2 Bde., ebd. 1805-6),
«Udsigt over den danske Digtekunst under Frederik V.» (ebd. 1819) und «Bidrag til n Udsigt over den danske Digtekunst under Christian VII.» (ebd. 1828) vortreffliche Beiträge zur dän. Litteraturgeschichte lieferte. Jens Worms [* 13] (gest. 1791) «Forsøg til et Lexicon over danske, norske og islandske lärde Mänd» (3 Bde., Helsingör [* 14] u. Kopenh. 1771-84) fand in Krafts und Nyerups «Almindeligt Literaturlexicon for Danmark, Norge og Island [* 15] » (2 Bde., Kopenh. 1818-20) eine neue und bis zu ihrer Zeit fortgeführte Bearbeitung.
Jedoch ward dieses Werk durch Th. H. Erslevs musterhaftes «Almindeligt Forfatter-Lexicon for Danmark med tilhörende Bilande» (3 Bde., ebd. 1843-48; Supplement 3 Bde., 1858-68) noch übertroffen; vgl. auch «Dansk biografisk Lexikon. Udgivet af C. F. Bricka» (ebd. 1888 fg.). Eine Übersicht der dän. Litteraturgeschichte bis 1814 gab Thorsen in «Historisk Udsigt over den danske Litteratur» (ebd. 1839; 5. Aufl. 1858). Gute Arbeiten lieferten Molbech («Foreläsninger over den nyere danske Poesie», 2 Bde., ebd. 1831-32),
Petersen («Beiträge zur dän. Litteratur», 5 Bde., ebd. 1853-61; neue Aufl. 1867-71) und Overskou («Den danske Skueplads i dens Historie», 5 Bde., ebd. 1854-66). Eine treffliche dän. Litteraturgeschichte ist P. Hansens «Illustreret dansk Litteraturhistorie» (2 Bde., 1886). Für die neuere Zeit sind die Werke von Georg Brandes (s. d.) von Bedeutung. Bibliogr. Hilfsmittel sind: «Dansk Bibliographie» (hg. von A. F. Höst, Kopenh. 1843-53),
«Dansk Bogfortegnelse» (ebd. seit 1851),
«Dansk-Norsk Forlags-Catalog» (ebd. 1841-49). In Deutschland fand in neuerer Zeit die Litteratur und das geistige Leben Dänemarks eine Würdigung durch Strodtmann, «Das geistige Leben in Dänemark» (Berl. 1873). Ebenso findet sich die dän. Litteratur in Winkel [* 16] Horns «Geschichte der skandinav. Litteratur» (Lpz. 1880) und Schweitzers «Geschichte der skandinav. Litteratur» (3 Bde., ebd. 1886-89) behandelt.