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neuerer Zeit ist dafür in England das Wort Swell in Aufnahme gekommen.
neuerer Zeit ist dafür in England das Wort Swell in Aufnahme gekommen.
(spr. dänndi-), s. Denguefieber. ^[= auch Daggeïsches Fieber, Polka- oder Insolationsfieber, eine in Amerika, Ostindien, ...]
(engl., spr. dänndiluhm), Webstuhl, [* 2] s. Weberei. ^[= * Um bei den mechan. Webstühlen eine möglichst hohe Leistung zu erzielen, hat man einerseits ...] [* 3]
(spr. dänndi-), eine mit Drahtgewebe überzogene Musterwalze, welche in der Papiermaschine zum Einpressen der Wasserzeichen in das noch feuchte Papier dient.
das dän. Reichsbanner.
s. Danebrogorden. ^[= dän. Orden, gestiftet von Christian V. 12. Okt. 1671. Die Statuten des Ordens vom 1. Dez. 1693 ...]
dän. Orden, [* 4] gestiftet von Christian V. Die Statuten des Ordens vom wurden von Friedrich VI. erweitert, und die Mitglieder des Ordens in vier Klassen geteilt:
1) Großcommandeure, 2) Großkreuze, 3) Commandeure, 4) Ritter. Am wurden die vier Klassen auf drei beschränkt, indem die erste und zweite zur ersten Klasse gerechnet wurden. Durch Reskript vom ward die Klasse der Commandeure in zwei Grade geteilt, mit oder ohne Brustkreuz. Das Ordenszeichen ist ein längliches goldenes Kreuz, [* 5] weist emailliert mit roten Rändern und goldener Einfassung. Auf dem Avers des Kreuzes stellt in der Mitte ein W (Waldemar) und verteilt auf den vier Armen 1219, 1671, 1693 und 1808; auf dem Revers «Gud og Kongen» (Gott und der König). Zwischen je zwei Armen eine goldene Krone. Das Band [* 6] ist weiß mit schmalem roten Rand. Das Kreuz vierter Klasse wird als Ehrenzeichen in Silber auch an solche vergeben, die sich nicht zur Aufnahme in den eigentlichen Orden eignen. Diese heißen nach dem Erlaß vom Danebrogmänner und bilden eine fünfte Klasse des Ordens. (S. Tafel: Die wichtigsten Orden I, [* 1] Fig. 20.) -
Vgl. Werlauff, Om Danebrog og Danebrogsorden (Kopenh. 1872).
im Mittelalter die dän. Ständeversammlungen, die seit 1282 jährlich gehalten wurden. Im spätern Mittelalter wurden sie von den Herrentagen abgelöst, zu denen nur die zwei obern Stände erschienen.
Paolo, der Stifter des Ordens der Passionisten, s. Passion.
[* 7] dän. Danmark, das kleinste unter den drei nordischen (skandinavischen) Reichen, zerfällt in das Hauptland, das eigentliche Königreich Dänemark, und in die Nebenländer. Das Hauptland umfaßt die Halbinsel Jütland, die Inselgruppen, zwischen Kattegat und Ostsee, Jütland und Schonen und die Insel Bornholm, zusammen mit einem Flächeninhalt von 38318,8 qkm. Nebenländer sind:
1) die Färöer (s. d.) mit 1333 qkm;
2) Island [* 8] (s. d.) mit 104785 qkm;
3) Grönland (s. d.), wo sich in den gletscherfreien Gebieten längs der Westküste bis zu 73° nördl. Br. hinauf eine Anzahl Niederlassungen findet, zusammen mit 88100 qkm;
4) die drei westind. Inseln St. Croix (218,33 qkm), St. Thomas (86,17 qkm) und St. Jean (54,4 qkm). Die ganze Monarchie hat somit einen Gesamtflächenraum von 232896,7 qkm. (Hierzu eine Karte: Dänemark und Südschweden.)
Küsten und Oberflächengestaltung. Das Hauptland breitet sich zwischen 54° 34' (Gjedserodde, Südspitze von Falster) und 57° 45' (Skagen, Nordspitze von Jütland) nördl. Br. und zwischen 8° 5' (Blaavandshuk an der Westküste von Jütland) und 15° 10' (Ertholmene bei Bornholm) östl. L. von Greenwich aus und gehört, mit Ausnahme von Bornholm, dem nordgeman. Tiefland an. Die Hauptmasse des der Cimbrischen Halbinsel östlich anliegenden Archipels gliedert sich (von dem geologisch der Skandinavischen Halbinsel sich anschließenden Bornholm abgesehen) in zwei Gruppen, eine östliche mit Seeland, Möen und dem südlich vorliegenden Inselpaare Laaland und Falster und eine westliche, welche aus Fünen mit den kleinern Eilanden Taasinge, Langeland und Aerö besteht.
Samsö wird zu Seeland, Anholt und Laesö hingegen zu Jütland (s. d.), dem kontinentalen Teile D.s, gerechnet. Die trennenden Meeresstraßen sind der Sund gegen Schweden, [* 9] der Große und der Kleine Belt. Wie die größern Inseln, insbesondere Seeland, sich in ihren nördl. Teilen mehr oder minder tief zerbuchtet zeigen (Isefjord auf Seeland, Odensefjord auf Fünen), so wird auch die Ostküste Jütlands durch eine Reihe tief eingreifender Fjorde zerschnitten, sodaß kein Ort des Staates mehr als 60 km von der Küste entfernt liegt.
Die bedeutendsten Einschnitte sind die Fjorde von Kolding, Veile, Horsens, Randers und Mariager (33 km); der nördlichste und tiefste von allen, der Limfjord (s. d.), schneidet seit seinem Durchbruche nach der Nordsee (1825) die Nordspitze des jütischen Festlandes inselartig ab. Die Nordseeküste Jütlands, durch Dünen gegen das Andringen des Meers geschützt, besitzt weder eigentliche Fjorde noch nördlich von Esbjerg Häfen. Auf der 338 km langen Strecke vom Skagen bis zum Blaavandshuk gelangt man nur mittels zweier Einfahrten, des Thyborönkanals (zum Limfjord) und des Nymindegab (zum Ringkjöbingfjord) durch den Dünensaum in haffartige Salzwasserbecken. Im S. des Blaavandshuk zeigt jedoch die jütische Küste dieselbe Zerstörung und Wattenbildung, die der sich südwärts anschließenden Westküste Schleswig-Holsteins eigen ist. Ungünstig ist die geringe Tiefe vieler Buchten.
Die Oberfläche ist ziemlich einförmig gestaltet. Eine Erhebung von 30 m des zum größten Teil wellenförmigen Bodens erscheint schon als ansehnliche Höhe. 90 m werden noch öfters erreicht; die höchsten Punkte bilden der Gyldenlöves Höj (126 m) im Amte Sorö auf Seeland; im östl. Teil von Möen der Kongsbjerg (142 m) und der Aborrebjerg (141 m). Die Insel Falster ist flach; nur im N. erhebt sich der Bavnehöj zu 43,5 m. Laaland erreicht kaum 30 m Höhe. Auf Fünen liegt das höhere Land im W. und S., wo sich der Fröbjerg zu 131 m, der Trebjerg zu 128 m erheben.
Langeland besteht aus einer Reihe abgesonderter Hügel, unter denen der 46 m hohe Skövlebjerg der höchste. Auf der Halbinsel Jütland sind die Unebenheiten bedeutender; die Hügel hängen mehr zusammen, die Thalstriche sind länger. Dies zeigt sich besonders in dem vom Limfjord südwärts herab (auch durch Schleswig-Holstein [* 10] bis zur Elbe) laufenden Landrücken, der Jütland in eine westl. und östl. Abdachung scheidet, von denen die erste die ausgedehntere ist.
Von diesem Landrücken zweigen eine Menge Seitenäste ab. Einem solchen Seitenaste gehört der höchste Gipfel D.s an, der Eiers-Bavnehöj mit 172 m. Der jütische Landrücken bildet zugleich die Wasserscheide zwischen Kattegat und Nordsee. Dem Kattegat flieht bei Randers die 150 km lange Guden-Aa, der bedeutendste aller dän. Flüsse, [* 11] zu. In die Nordsee mündet die Ribe-Aa, die Konge-Aa oder Königsau, die 68 km lange Varde-Aa, die 75 km lange Lönborg-Aa oder Skjern-Aa und die 83 km lange Stor-Aa. Die Slive-Aa (60 km) wendet sich zum ¶
Limfjord. Auf Seeland verdient nur die Sus-Aa oder Näsby-Aa (82 qkm), auf Fünen die Odense-Aa (60 km) den Namen eines Flusses. Kleine Binnenseen sind zahlreich vorhanden, doch haben nur wenige größere Tiefe. Im NO. von Seeland sind der Arresee, Esromsee und Furesee, im W. derselben Insel der Tissee, in Jütland die prächtigen Seen zwischen Skanderborg und Silkeborg hervorzuheben.
Mit der Gestaltung nach Umriß und Oderfläche harmoniert auch die geognostische Beschaffenheit des Bodens. Jütland und die Inseln ruhen zum Teil auf einer Grundlage von Kreide, [* 13] welche namentlich in einem von NW. bis SO. streichenden Gürtel [* 14] an das Tageslicht tritt. So auf der Insel Möen (Möens Klint), auf Seeland (Stevns Klint, Faxe), am Limfjord in Jütland und an andern Punkten. Daran schließt sich im W. die Braunkohlenformation: Glimmerthon und Sand mit Braunkohlen, aber nur stellenweise als Oberflächenbildung.
Diese Unterlage wird bedeckt vom Diluvium, [* 15] und zwar herrscht auf den Inseln und an der Ostküste der Halbinsel der Geschiebethon (alte Grundmoräne des skandinav. Inlandseises) vor und bildet ein wellenförmiges, sehr fruchtbares Land, mit Weizenkultur und herrlichen Buchenwaldungen. Weiter westlich auf dem Höhenrücken von Jütland folgt der Geschiebesand (alte Endmoräne), zum Teil in hügeliger Gestalt, teilweise mit Heide bewachsen und von Resten alter Eichen bestanden, nicht unfruchtbar, doch nur mehr für Buchweizen, Roggen und Hafer [* 16] geeignet.
Westlich lehnt sich die flache, unfruchtbare Ahlheide an, die jütländ. Steppe (steinfreier Sand und Ahl), nur hin und wieder von Mooren, Sümpfen und Brüchen unterbrochen und mit einzelnen Nadelholzpflanzungen besetzt. An der Westküste zieht sich die Region des Flugsandes hin, mit Dünen von 10 bis 30 m Höhe, die jedoch durch Ausbreitung von Sandgräsern und Bewaldung befestigt sind. Am südl. Teile der Westküste beginnt die Bildung der Marsch; doch hat man hier noch nirgends Eindeichungen versucht.
Klima, [* 17] Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima ist im allgemeinen oceanisch, aber die Lage des Landes zwischen Meer (im Westen) und Festland (im Osten) bewirkt, daß das Land bald von W., bald von O. beeinflußt wird. Südwestl. Winde [* 18] sind vorherrschend, im April und Mai sind östl. Winde ebenso häufig. Die jährliche Mittelwärme liegt zwischen 6 ½ und 8 ½° C., die Mittelwärme des Winters zwischen -½° und +1 ½° (am wärmsten ist die Nordseeküste und Langeland, am kältesten das innere und nördl. Jütland), die des Sommers zwischen 14 und 16 ½° (am wärmsten sind Langeland und Laaland, am kältesten das Innere von Jütland). Die jährliche Regenmenge beträgt 45-75 cm; am größten längs der Nordseeküste, in Südfünen und Südseeland, am kleinsten (unter 50 cm) im NO. von Fünen und NW. von Seeland. Der Frühling ist regenarm, der Herbst regenreich und das Wetter [* 19] im ganzen unbeständig und windig. In Kopenhagen [* 20] ist die mittlere Wintertemperatur 0°, die Sommertemperatur 15 ¾° C. - Die Pflanzenwelt ist verhältnismäßig reich, und von O. gegen W. sind drei verschiedene Vegetationsgürtel vorhanden: Wald-, Heide- und Dünenvegetation.
Der Waldgürtel, d. h. der Teil des Landes, wo Wald überhaupt auftritt, abgesehen von Heide- und Dünenpflanzungen, umschließt die Inseln sowie Ostjütland, aber das einst so waldreiche Land (Dänemark bedeutet Dänenwald) hat jetzt nur 5 Proz. der Oberfläche mit Wald bewachsen. Wie die Moore beweisen, war in alten Zeiten die Kiefer vorherrschend, später die Eiche, und jetzt ist die Buche Hauptbestandteil der Wälder, obschon Eiche und stellenweise Birke recht häufig sind. Die mitteleurop. Getreidearten und Obstsorten gedeihen vorzüglich, und Kartoffeln, Erbsen, Rüben und verschiedene Gemüsepflanzen werden allgemein angebaut. - Die Fauna von Dänemark ist eine verarmte norddeutsche und enthält, abgesehen von einigen Insekten, [* 21] besonders Käferarten, keine nichtdeutschen Formen, da bei dem Mangel an Gebirgen hochnordische noch nicht vorkommen. Die Tierwelt des Meers wird am Nordende reicher als an der schleswig-holstein. Küste. Seit 1825, seit dem Durchbruch nach der Nordsee, haben sich im Limfjord zahlreiche Austern angesiedelt.
Bevölkerung. [* 22] Die ortsanwesende Bevölkerung betrug im eigentlichen Königreich 2172380 (1059157 männl., 1113223 weibl.) E., i. 57 E. auf 1 qkm. Die Zunahme, an der hauptsächlich die Städte beteiligt sind, gegen 1880 (1969039 E.) beträgt 10,32 Proz. und ist gegen die frühern Jahrzehnte erheblich zurückgegangen, wie folgende Tabelle (mit den vorläufigen Ergebnissen für 1890) zeigt:
Distrikte | 1840 | 1860 | 1880 | 1890 | Zunahme in Proz. von 1841-60 | von 1861-80 | von 1881-90 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Kopenhagen | 120819 | 155143 | 234850 | 312387 | 28,41 | 50,73 | 33,01 |
Übrige Städte auf den Inseln | 80859 | 113515 | 141760 | 170933 | 40,73 | 24,88 | 20,58 |
Städte auf Jütland | 59878 | 92261 | 139148 | 179801 | 54,08 | 50,82 | 28,49 |
Landkreise auf den Inseln | 542257 | 639498 | 723918 | 746524 | 17,93 | 13,20 | 3,12 |
Landkreise auf Jütland | 485262 | 607945 | 729363 | 762560 | 25,28 | 19,97 | 4,69 |
Dänemark | 1289075 | 1608362 | 1969039 | 2172205 | 24,76 | 23,05 | 10,32 |
Am schwächsten ist die Westküste Jütlands, am stärksten Arö bevölkert;
die Inselämter hatten 70, Jütland 37 E. auf 1 qkm. Unter den 69 Städten ist nur Kopenhagen (312859 E.) bedeutend;
dann kommt Aarhus [* 23] (33308), Odense [* 24] (30277), Aalborg (19503 E.);
5 Städte haben zwischen 20000 und 10000, 5 zwischen 10000 und 8000, 47 zwischen 7000 und 5000, 9 unter 1500 E.
Zu der Einwohnerzahl des eigentlichen Dänemark kommt noch diejenige der Nebenländer, nämlich Färöer (17 bewohnte Inseln) mit 12955 E., i. 9,7 E. auf 1 qkm, Island mit (1890) 70927 E., 0,7 E. auf 1 qkm, Grönland (gletscherloses Gebiet) mit 10516 E., 0,1 E. auf 1 qkm, und endlich die drei westind. Inseln St. Croix (19783 E.), St. Thomas (12019) und St. John (984) mit 32786 E., sodaß die ganze Monarchie 2299564 E. zählt, i. 10 E. auf 1 qkm.
Dem Religionsbekenntnis nach waren (1890) 2149153 Lutherische, 1252 Reformierte, 3685 Katholiken, 4556 Baptisten, 2301 Methodisten, 2609 ¶