verschieheidn. Götterglauben und Götterkultus von der Einwirkung der Damm auf die Gemüter der
Menschen her.
Die
Lehre
[* 2] der
alten
Kirche über den Fall der Damm, angeknüpft an
1 Mos. 6, 2,. und über ihre Wirksamkeit sind ein Gemisch jüd.
und platonischer
Vorstellungen;
dennoch dachte die
Kirche diese Wirksamkeit immer bedingt durch
GottesRat
und Zulassung.
Bei den german. Völkern steigerte sich die Idee einer Besitznahme durch Damm bis
zu der eines Bündnisses mit dem
Teufel.
Eine besonders hervorragende Rolle spielen die Damm in der
Deutschen Mythologie (s. d.).
–
Vgl. Ukert, über Damm, Heroen und
Genien (Lpz. 1850);
Roskoff, Geschichte des
Teufels (2 Bde., ebd.
1869);
Hild,Etude sur les démons dans la littérature et la religion des Grecs (Par. 1881);
Laengin, Der Wunder- und Dämonenglaube
der Gegenwart (Lpz. 1887);
(grch. Daimonĭon), das göttliche oder dämonische Zeichen,
d. h. die warnende
Stimme die
Sokrates von
Jugend auf sehr häufig zu vernehmen glaubte, wenn er oder einer seiner Freunde irgend
etwas nicht Ratsames (selbst unbedeutender Art) zu thun im
Begriff war. Zu erklären ist es wohl als eine eigentümliche Form
des individuellen Taktgefühls. –
Vgl. Volquardsen, Das Dämonium des
Sokrates (Kiel
[* 3] 1862);
auch Dämonopathie oder Dämonomelancholie genannt, Besessenheitswahn, eine
Geistesstörung, wobei die
Wahnvorstellung, von
Dämonen besessen oder umgeben zu sein, und entsprechende
Sinnestäuschungen (die
Kranken fühlen sie in
sich oder auf sich oder sehen und riechen sie u. s. w.) die hervorstechendsten
Symptome bilden. Die vorgestellten
Dämonen
zeigen entsprechend dem Bildungsgrad oder der Kulturstufe des
Kranken und seiner Nationalität einen wechselnden Charakter.
Im Mittelalter z. B., wo die Dämonomanie vielfach epidemisch
auftrat und insbesondere in den Hexenprozessen große praktische Bedeutung gewann, spiegeln die dämonomanischen Zustände
den Teufelsglauben jener Zeit getreu wider.
Gegenwärtig findet sich Dämonomanie weit seltener, am meisten noch in bigotten abergläubisch-beschränkten
Bevölkerungen und bei
der als
Hysterie (s. d.) bezeichneten
Nervenkrankheit; auf letztererBasis hat auch die Neuzeit noch einige
kleinere
Epidemien von Dämonomanie aufzuweisen. Eine besondere Krankheitsart stellt die Dämonomanie nicht dar;
sie ist Teilerscheinung verschiedenartiger krankhafter Gehirnzustände, der
Melancholie,
Epilepsie u. s. w. Häufig zeichnen
sich
an D. leidende
Kranke durch lautes
Brüllen und ein den Wahnvorstellungen entsprechendes «teuflisches»
Gebaren aus.
undPhintĭas, zwei edle Pythagoreer aus
Syrakus,
[* 5] zur Zeit des jüngern Dionysius, berühmt
als
Muster der Freundestreue.
Ihre Geschichte, der
Schiller den
Stoff zu der
Ballade «Die
Bürgschaft» entnahm, wird von mehrern
Schriftstellern erzählt: von Jamblichus im «Leben des Pythagoras», von
Cicero in den
«Tusculanen», 5, 22,
«Über die Pflichten», 3, 10 und
«Über das höchste
Gut», 2, 79, und
von Plutarch in der
Schrift«Über die vielen Freunde», 2, 4.
Schiller folgte dem
Hyginus (Fab. 257), wo die beiden Freunde Mörus
und Selinuntius heißen.
vonMessene, griech. Künstler des 4. Jahrh.
v. Chr., berühmt als Bildner von großen Götterbildern, die
teils
Akrolithe (s. d.), teils von Marmor waren. In Elis wurde ihm die Restaurierung
des olympischen Zeus
[* 6] des
Phidias übertragen.
Reste von Kolossalstatuen des Damophon sind 1889 bei der
Ausgrabung des
Tempels der
Despoina zu Lykosura in
Arkadien gefunden worden.
[* 7] oder Dunst, der luftförmige Zustand tropfbarer Flüssigkeiten, in den sie durch
Aufnahme
einer gewissen, genau bestimmten Menge Wärme
[* 8] übergehen. Die Dampf entstehen bei den verschiedensten
Temperaturen. So verwandelt
sich das Wasser an seiner Oberfläche auch bei den gewöhnlichen
Temperaturen in Dampf; ja sogar, wenn es durch Erniedrigung
der
Temperatur unter den Gefrierpunkt zu einem festen Körper
(Eis)
[* 9] erstarrt ist, entwickelt es ebenfalls
noch Dampf, und selbst bei den tiefsten Kältegraden ist eine, wenn auch sehr geringe, Dampfbildung nachweisbar. Es
ist wahrscheinlich, daß es für jede Materie eine gewisse Temperaturgrenze giebt, unterhalb deren dieselbe zu verdunsten
aufhört; so z. B. werden bei
Quecksilber unter –75° C. keine Dampf merklich.
Gewöhnlich erfolgt dieBildung des Dampf, infolge der natürlich aufgenommenen Wärme, nur an der Oberfläche
der Körper (der Flüssigkeiten und auch mancher festen Körper, wie
Eis,
Kampfer u. s. w.), und man spricht dann von der freiwilligen
oder spontanenVerdunstung oder Verdampfung, oder auch kurzweg von der
Verdunstung. Wenn dagegen durch absichtliche Zuführung
von Wärme eine künstlicheVerdampfung der Flüssigkeiten eingeleitet wird, so kann man auch turbulente
Dampfbildung im Innern der letztern hervorrufen, die
Kochen oder Sieden (s. d.) heißt. Man war ehedem der irrigen
Ansicht,
daß die Dampf nicht selbständig entstehen könnten, und daß sie nur von einer in der Luft erfolgenden
Auflösung der betreffenden
Körper herrührten.
Allein, wenn man in den obern luftleeren Raum
(Vakuum) eines
Barometers b’ (s. beistehende
[* 1]
Fig. 1) einige
Tropfen luftfreien
Wassers aufsteigen läßt, so wird, verglichen mit dem ungeändert bleibenden
Barometer
[* 10] b, dessen Niveau bei c steht, die
Höhe der Quecksilbersäule durch den sich bildenden Wasserdampf etwas herabgedrückt, z. B.
bis t. Ist im
Vakuum des
Barometers b’ das Wasser im Überfluß vorhanden, so läßt sich daraus schließen, daß bei der
herrschenden
Temperatur jenes
Vakuum von dem Dampf des Wassers die möglichst größte Menge aufgenommen hat, oder daß es mit
Dampf gesättigt ist, und man nennt die entsprechenden Dampf selbst gesättigte. Vergleicht
man die Höhe der durch den Dampf herabgedrückten Quecksilbersäule b’ mit dem Quecksilberstande eines luft- und
dampfleeren
Barometers b, so giebt der Unterschied der
Höhen der Quecksilbersäulen das
Maß der
Spann- oder Expansivkraft der
in b’ entstandenen Dampf.
Überhaupt wird in solcher oder ähnlicher
Weise dieSpannkraft der Dampf angegeben durch die Höhe einer
Quecksilbersäule, der sie das
Gleichgewicht
[* 11] zu halten vermögen. So beträgt die
Spannkraft der Wasserdämpfe, um nur einige
Beispiele anzuführen, bei –20° C. ungefähr 0,9
mm (d. h. hält einer
¶
forlaufend
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Quecksilbersäule von dieserLängc das Gleichgewicht) - bei 0" 4,0 mm; bei 50" 92 mm, bei 100 760 min, also soviel wie der Druck
der Atmosphäre. Mit der Zunahme der Temperatur steigt die Spannkraft auf 2 Atmosphären (also 2 X 760 min Queck- silberhöhe)
bei 120,6" 152,22" (^.; auf 10 Atmosphären bei 180,3" ^'. u. s. w. In ähnlicher Weise, wie beim Dampf des
Wassers, miftt man auch die Spannkraft des Dampf anderer Flüssig- keiten, z. V. des Alkohols, Llthers u. dgl. m.,
indein man einige Tropfen derselben in das Vakuum eines Barometers d" aufsteigen läßt und dann die durch die
entsprechenden Dampf bewirkte Herabdrückung < De- pression) 8 der Quecksilbersäule in d" durch Ver- gleichuug mit dem Quecksilberstande
im Barometer d für die eben stattfindende Temperatur mißt.
Für die aus verschiedenen Substanzen gebildeten Dampf sind die Spannkräfte für gleiche Temperaturen sebr ver- schieden; so z.
V. beträgt die Spannkraft der Wasser- dämpfe bei 25" 59,4 mm, der Ätherdämpfe 526,!" mm. Die Spann-
kraft der Dampf ist bei derselben Temperatur um so größer, bei je niedrigerm Wärmegrad die betreffende Flüssigkeit siedet,
und steigt bei Dampf jeder Art mit der Temperatur. Zur Messung der Spannkraft derD. für Temperaturen unter dem Siede-
punkt verwendet man Tampsbarometer, die sich auch für Temperaturen uuterhalb dev Ge- frierpunktes leicht und zweckmäßig
verändern lassen. Um die Spannkraft von Dampf über dem Siedepunkte zu bestimmen, läßt man die in geschlossenen Gefäßen (z. B.
in einem Pa- pinschen Topf, einem Dampfkessel
[* 13] u. dgl.m.) entwickelten Dampf auf Manometer
[* 14] (s. d.) oder Druckventile
drücken und mißt den ent- sprechenden Druck bei der stattfindenden Temperatur; hierher gehört ein sehr ein- facher Apparat
(s. Fig. 2), bei dem in dem kürzern, zugeschmolzenen Glasarm über dem Quecksilber die zu verdampfende Flüssigkeit sich
befindet.
Wird dieser kurze Arm er- wärmt, so bilden sich Dampf, die, wie bei einem Manometer, die Quecksilbersäule
im längern Nohr heben, wodurch man aus dem Niveau-
[* 12]
Fig. 2. unterschied beider Quecksilbersäulen
die Spannkraft der Dampf messen kann. Die Dampf, die sich aus den Flüssigkeiten entwickeln, erlangen, wenn
das Gefäß,
[* 15] worin sie sich zugleich mit der Flüssigkeit befinden, erwärmt wird, eine bestimmte Spannkrast,
die, solange noch Flüssigkeit im Überschüsse vorhanden ist, einzig und allein von der Temperatur abhängt, jedoch in rascher
steigen- dem Verhältnis als diese letztere zunimmt. tische Temperatur.) Eine Vergrößerung des Raums vermindert bei unveränderter
Temperatur die Spannkraft der Dampf nicht, indem sich sofort aus der noch vorhandenen Flüssigkeit neue Dampf so
lange ent- wickeln, bis die frühere Spannkraft vollständig wiederhergestellt ist.
Ebenso erzeugt eiue Verklei- nerung des mit den Dampf angefüllten Naums bei un- veränderter Temperatur keine Vergrößerung
der Spannkraft, weil ein Teil der Dampf sich sofort nieder- schlägt, kondensiert oder verflüssigt, bis der Nest die ursprüngliche
Spannkraft wieder erreicht hat. Die Spanntraft von Dampf, die noch mit ihrer Flüssigkeit
in Berührung sind, läßt sich also bei derselben Tem- peratur weder vermindern noch vermehren, weil die Dampf immer wieder
denselben Grad ihrer Sättigung herzustellen vermögen; man nennt diesen konstanten größten Druckwerk des gesättigten Dampf das
Mari- mum der Spannkrast bei
der zugehörigen Tem- peratur.
Dieses Marimum ist jedesmal gemeint, wenn von Spannkraft der Dampf bei einer bestimmten Temperatur die Rede ist; es findet sich
in den Spann- kraststabellen (von Magnus 1843, Negnault 1847 u. a.) in Millimetern Quecksilber neben den zuge- hörigen Temperaturen
eingetragen. Nach dem Bis- herigen kann man sagen: Dampf, die bei einer bestimm- ten Temperatur das Marimum
der Spannung sowie aucb der Dichte besitzen, sind für diefe Tem- peratur gesättigt;
haben dagegen die Dampf das bei einer bestimmten
Temperatur mögliche Marimum von Spannkraft und Dichte nicht, so nennt man sie ungesättigt, weil der sie umschließende Naum
noch Dampf bis zur Erreichung des Maximums der Spannkraft (des Sättigungsdrucks) und der mari- malen Dichte
(der Sättigungsdichte) aufnehmen könnte.
Die ungesättigten Dampf können in einem ge- schlossenen Gefäße nur dann vorhanden
sein, wenn kein Überfluß der verdampfenden Flüssigkeit mehr da ist. lim die Spannkraft der uugesättigten jener der gesättigten
Dampf gleich zu machen, muß man die Temperatur der ungesättigten bis zu einem gewissen Grade erhöhen, weshalb
die ungesättigten Dampf auch ü berhitzteD. heißen. Die letztern lassen sich durch Zusammendrückung oder Erkaltung,
oder durch beide zugleich in gesättigte Dampf überführen.
Solange jedoch die überhitzten Dampf noch weit von ihrem Sättigungs- zustande entfernt sind,
befolgt ihre Spannkraft in Be- zug auf die Verkleinerung oder Vergrößerung ihres Volumens sowie auf Temperaturveränderung
alle Gcfetze der Gase,
[* 16] sodaß heutzutage wissenschaftlich zwischen überhitzten Dampf und Gasen kein wesentlicher Unterschied
mebr besteht; im praktischen Leben nennt man jedoch die sehr leicht kondensierbaren luftförmi- gen Körper Dampf, während
die schwieriger kondensier- baren luftförmigen Körper Gafe Heisien. Die Spann- kraft der Dampf bleibt für gleiche Temperaturen
dieselbe, der Naum im verschlossenen Gefäße
[* 12]
(Fig. 1 u. 2) ober- balb der Flüssigkeit, in dem sie
sich bilden können, mag mit Luft oder Gasen angefüllt oder luftleer fein. (S. Daltonfches Gesetz.) Die
Verdampfungswärme oder Dampf- wärme, i. die Wärmemenge, die zur Verwand- lung der Flüssigkeiten in Dampf verbraucht
wird und ehedem latente Wärme der Dampf genannt wurde, ist sür die verschiedenen Flüssigkeiten verschieden.
Man glaubte srüher, daß die Wärmemenge, die verbrauckt wird, um 11 Wasser von 0" in Dampf zu verwandeln,
wenn es auf verschiedene Temperaturen erhitzt wird, dieselbe sei, und daß sie nahe 640 Kalo- rien betrage. Negnault hat indes
nachgewiesen, daß 1 kF Nasser von 0", wenn es bei 0" verdampft, nur 606 Kalorien, wenn es aber von 0" bis 100" (?. er- hitzt
und bei dieser letztem Temperatur verdampft wird, 636 Kalorien verbraucht. Die bloße Umwand- lung des
Wassers von 100" in Dampf von 100" erfordert demnach 536 Kalorien, da 100 Kalorien für die Er- wärmung von 0" auf 100" gebraucht
werden. Al- kohol, Äther und Terpentinöl verbrauchen eine weit geringere Wärmemenge bei ihrem Verdampfen. Die genaue Beobachtung
der Vorgänge beim Verkochen des Wassers, das Stehenbleiben des Thermometers trotz der unausgesetzten Zuführung von Wärme
durch die Feuerung, fowie der große Verbrauch an Kühlwasser beim Destillieren führten Black 1760 zur Entdeckung der Dampfwärme.
Steigt die Temperatur eines Gefäßes mit Wasser von
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