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den Firne. Der Hauptkamm der Dammagruppe, in feinem mittlern und höchsten Teile auch Winter- der g benannt, zieht sich als Wasserscheide zwischen Rhone und Ncuß von S. nach N. über das Furka- horn, den Galenstock, 3598 m, den Tiefen- und Rhönestock, 3603 m, zum Dammgrube und Eggstock, 3556 m; weiter nördlich bildet er die Wasserscheide zwischen Aare und Reuß [* 2] und dehnt sich bis zum Gadmen- tbal aus.
Die Gneis- und Granitgesteine der Gruppe sind reich an Mineralien, [* 3] besonders Fluß- spat, Titanit, [* 4] Adular, Epidot, [* 5] Asbest, Tropsstein und Quarz.
In dem östl. Ausläufer wurde in der Felswand oberhalb des Tiefengletschers nabe beim Gletschhorn 1867 von Strahlern (Krystallsuchern) eine Höhle entdeckt, welche fast 300 Ctr. tiefschwar- zen Bergkrystalls (Morion) lieferte' die fchönstcn Stücke, bis 87 cm hoch und bis 1341 schwer, sind im Naturhistorischen Museum von Bern [* 6] aufgestellt.
Die Besteigung wurde 1864 zum erstenmal von dem schweiz. Alpentlubbisten Hosfmann-Vurckhardt von Bafel ausgeführt, dem 1867 auch die erste Über- schreitung des Dammapasses gelang;
seither ist der Berg, der geringe Schwierigkeiten und eine pracht- volle Nundsicht gewährt, über den Firnhang der Westseite öfters bestiegen worden. Dammbalkeuwehr, s. Wehr. Dammbruch (anatom.), s. Damm. Damme, Dorf und Hauptort der Gemeinde Dammgrube im oldenburg.
Amt Vechta, hat (1890) 845 E., Amtsgericht (Landgericht Oldenburg), [* 7] eine kath. Pfarrkirche, ein kath. Waisen-, ein Krankenhaus; [* 8]
bedeutende Landwirtschaft und Torffabrikation. Im W. und N. liegt die sog. «Oldenburger Schweiz», [* 9] eine Hügelgruppe mit dem Mordkuhlen- und Signal- berge, im Osten der fischreiche Dümmersec.
Die Gegend ist reich an german. Altertümern (Dcrsa- burg, Sierhäuser Schanzen und andere llmwal- lungen, Hünensteindenkmälcr, Hügelgräber u. s. w.) und röm. Altertümern (der berühmte Bohlweg durch das zwischen Dammgrube und Hunteburg belegenc Dieven- moor).
Einige rechnen die Gegend mit zum Schau- platz der Varusschlacht, andere zu dem der Kämpfe des Germaniens.
Der Name Dammgrube, Dam rührt vielleicht von einem (noch nicht bestimmten) Damme oder Wege her, der hier einst die Angrivarier von den Cheruskern schied. Dammerde, s. Humus. Dammersfeld, Erhebung im westl. Teile des Rhöngebirges, zwischen Fulda [* 10] und Sinn, auf der Grenze des preuß. Kreises Gersfeld (Reg.-Bez. Cassel) und des bayr. Bezirksamtes Vrückenau, über- ragt mit einer Höhe von 930 m in langgezogenen Rücken die ganze Umgebung.
Die Kuppen aus Muschelkalk sind zum größten Teil mit Wiesen der kräftigsten Futterträuter überdeckt und gewähren eine schöne Aussicht. Dämmerung, die Helligkeit, welche die Sonne [* 11] schon einige Zeit vor ihrem Aufgange sowie noch einige Zeit nach ihrem Untergange verbreitet.
Sie entsteht dadurch, daß die Luft, die in ihr fchweben- den Dünste und festen Teilchen fowie die Wolken einen Teil des auf sie fallenden Sonnenlichts zu- rückwerfen und dadurch die von der Sonne nicht unmittelbar getroffenen oder beleuchteten Teile der Erdoberfläche erhellen.
Man unterscheidet die bürgerliche und astronomische Dammgrube. Im astron. Sinne fängt die Morgendämmerung an und hört die Abenddämmerung auf, wenn die Sonne eine Tiefe von nahe 18" unter dem Horizont [* 12] erreicht hat;
die bürgerliche Dammgrube dagegen fängt an und bort auf, wenn die Sonne 6° bis 6^/2° unter dem Hori- zont steht.
Während der bürgerlichen Dammgrube, die man immer meint, wenn man im gewöhnlichen Leben von Dammgrube spricht, ist es so hell, daß man ohne Licht [* 13] lesen kann; das Ende der astronomischen Dammgrube ist dadurch gekennzeichnet, daß alle dem bloßen Auge [* 14] wahr- nehmbaren Sterne sichtbar werden. - Derjenige Parallelkreis zum Horizont, der 18° unter dem Horizont liegt, heißt der Dämmerungs kreis. Mit Dämmerungsbogen bezeichnet man die beinahe kreisförmige, sehr verwaschene und un- deutliche Begrenzung der Dammgrube gegen den völlig dunkeln Teil des Himmels.
Der Zeit nach unter- scheidet man Morgen- und Abenddämmerung.
Die astronomisch e Dammgrube dauert beträchtlich länger als die bürgerliche;
aber die Dauer beider hängt von der Lage des Ortes gegen den Erdäquator und der Deklination der Sonne ab.
Während unter dem Äquator die Dauer der astronomischen Dammgrube innerhalb des ganzen Jahres nur zwischen 1 stunde 12 Minuten und 1 Stunde 19 Minuten schwankt, erweitern sich diese Grenzen [* 15] um so stärker, je mehr wir uns den Polen nähern.
Die kürzeste Dauer der Dammgrube findet für einen bestimmten Ort auf der nördl. Halbkugel bei einer südlichen, auf der südl. Halbkugel bei einer nördl. Deklination der Sonne statt, die desto größer ist, je weiter der Ort vom Erdäquator abliegt, je größer also seine geogr. Breite [* 16] ist;
z. B. für 50° nördl. Br. bei 6° 58^ füdl.
Deklination der Sonne, i. am 3. März und 11. Okt. Die kürzeste Dammgrube beträgt für diefe Breite 1 Stunde 53 Minuten.
Die längste Dauer der Dammgrube findet auf der nördl. Halbkugel gegen den 21. Juni statt, wenn die Sonne ihre höchste nördl. Abweichung vom Äquator erreicht.
Sebon bei einer geogr. Breite von 48,5" steigt dann aber die Sonne auch bei ihrem tiefsten Stande um Mitter- nacht nicht mehr als 18" unter den Horizont berab; wirtliche Nacht tritt dann überhaupt nicht mehr ein, und die Dammgrube währt von Sonnenuntergang bis Son- nenaufgang.
Diese hellen oder weihen Nächte werden nach Norden [* 17] zu immer zahlreicher;
schon für eine Breite von 50" dauern sie vom 1. Juni bis 12. Juli. Im allgemeinen dauert die astronomische Dammgrube für einen Ort die ganze Nacht durch, sobald die Ab- weichung der Sonne vom Äquator zur geogr. Breite des Ortes addiert mindestens 72° beträgt.
Für die dem Nordpolnahen Gegenden, wo während des größ- ten Teils des Winters die Sonne überhaupt nicht aufgeht, wird durch die langandauernde fortwäh- rende Dammgrube die Abwesenheit der Sonne weniger fühl- bar. Auf der füdl. Halbkugel fällt die längste Dauer der Dammgrube etwa auf den 21. Dez. Für die Pole selbst währt die fortwährende astronomische Dammgrube nahe 50 Tage. Schon der arab. Astronom Alhazen hat die Tiefe der Sonne, bei der die Morgendämmerung anfängt und die Abenddämmerung aufhört, ziemlich richtig zu 19° bestimmt;
wenn man auch jetzt fast allgemein hierfür 18" annimmt, so dürfte nach den Beobachtun- gen von I. Schmidt und Behrmann der wahre Wert doch nur etwa 16" sein.
Aus der Dauer der Dammgrube hat man die Höhe der Atmosphäre zu bestimmen gesucht; die Höhe der lichtreflektierenden Atmosphäre findet sich zu etwa 80 km, doch kaun die Höhe der das Licht nicht reflektierenden Atmosphäre noch viel größer sein. Dämmerungsfalter, s. (^6M3cniariN6. Dammgrube, eine vor der Bodenfeuchtigkeit durch einen Eisenblechmantel oder einen gemauerten ¶