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bei
Castelnuovo eröffnet. Die Salinen erzeugten (1891) 10327 t Seesalz. Berühmt ist die Liqueurfabrikation (Maraschuino).
Industrieerzeugnisse, Getreide
[* 2] und Mehl
[* 3] werden ein-, Öle,
[* 4]
Wein, Fische,
[* 5] Fleisch, Felle und
Häute ausgeführt. Dalmatien
ist jetzt
mit dem österr.-ungar. Zollgebiet vereinigt. Seine guten Häfen bewirken einen einträglichen
Durchfuhrverkehr aus
Bosnien
[* 6] und der
Herzegowina, der
Türkei
[* 7] und
Montenegro nach den Plätzen des
Adriatischen
und Mittelländischen
Meers und umgekehrt. 1890 liefen in den 56 Häfen des
Landes 28284 Schiffe
[* 8] mit 5108946 t ein und 28254 Schiffe
mit 5109686
t aus. Die Handelsmarine zählte (1891) 6101 größere und kleinere Segelschiffe mit 45268 t und einer Mannschaft
von 16058
Köpfen sowie 9
Dampfer mit 830 t. Dem
Handel dienen 4
Banken; außerdem bestehen 3
Bergbau- und
Landwirtschaftsgesellschaften und 2
Sparkassen. Dalmatien
hatte (1891) 1027 km
Staats- und 1782 km sonstige
Straßen, 55 km schiffbare
Wasserstraßen, 125,9 km Staatsbahnen,
[* 9] 1575 km Telegraphenlinien und 120 Postanstalten.
Verfassung und
Verwaltung. Die
Verfassung beruht auf der Landesordnung und Landtagswahlordnung vom Danach
besteht der Landtag aus 43 Mitgliedern, nämlich aus dem kath. Erzbischof und dem griech.-orient.
Bischof von
Zara,
[* 10] 10
Abgeordneten der Höchstbesteuerten (direkte
Steuern jährlich wenigstens 100
Fl. [im
Kreis
[* 11]
Cattaro wenigstens 50
Fl.]), 8
Abgeordneten
der
Städte, 3
Abgeordneten der
Handels- und Gewerbekammer in
Zara und 20
Abgeordneten der übrigen Gemeinden.
In das Abgeordnetenhaus des österr. Reichsrats entsendet Dalmatien
9
Abgeordnete. Das Land zerfällt in folgende 13 Bezirkshauptmannschaften:
Bezirkshauptmannschaften | qkm | Häuser | Wohnparteien | Einwohner | pro qkm |
---|---|---|---|---|---|
Benkovac | 1580,65 | 5805 | 4940 | 33409 | 21 |
Cattaro | 673,84 | 9460 | 7638 | 34807 | 52 |
Curzola | 590,23 | 5489 | 4336 | 24381 | 41 |
Imoski | 646,36 | 6306 | 5295 | 31640 | 49 |
Knin | 1403,08 | 10877 | 8427 | 46562 | 33 |
Lesina | 413,23 | 6410 | 4856 | 25690 | 62 |
Macarsca | 538,61 | 5847 | 4104 | 23211 | 43 |
Metković | 382,67 | 3437 | 2074 | 12157 | 32 |
Ragusa | 777,42 | 7278 | 6700 | 37521 | 48 |
Sebenico | 962,09 | 8258 | 7554 | 43236 | 45 |
Sinj | 1336,15 | 15518 | 7409 | 46321 | 35 |
Spalato | 1889,20 | 19937 | 18926 | 101766 | 54 |
Zara | 1635,88 | 11118 | 11304 | 66725 | 41 |
Oberste Landesbehörde ist die k. k. Statthalterei in der Hauptstadt Zara. Die Gemeindeverfassung stammt vom Die Rechtspflege wird in erster Instanz von den 29 Präturen, 4 Stadtpräturen, 3 Kreisgerichten und dem Landesgerichte (Zara), in zweiter Instanz von dem Oberlandesgerichte (Zara), in dritter vom obersten Gerichtshof (Wien) [* 12] ausgeübt. Die Finanzverwaltung wird von der Finanz-Landesdirektion, die Militärverwaltung von dem Militärkommando in Zara geleitet. Das Wappen sind drei gekrönte goldene Leopardenköpfe im blauen Felde. Auf dem Schilde eine Königskrone (s. Tafel: Wappen [* 13] der Österreichisch-Ungarischen Kronländer, [* 1] Fig. 17, beim Artikel Österreichisch-Ungarische Monarchie). Landesfarben sind Blau und Gold. [* 14]
Geschichtliches. war im Altertum von den Dalmaten, einem kriegerischen, mit den Albanesen (s. d.) verwandten Volke, bewohnt, das von den Römern unter Augustus unterworfen wurde; es bildete hierauf den südlichsten Teil der röm. Provinz Illyricum. Bei der Teilung des Römischen Reichs (395) wurde es zum östl. Teil geschlagen und war seit 489 ein Teil des Ostgotenreichs Theodorichs d. Gr.; nach seinem Tode (526) wurde es durch Belisar und Narses wieder mit dem Byzantinischen Reiche vereinigt.
Unter der Regierung des
Kaisers Heraklius (610-641) wurde der nördl.
Teil von den Kroaten, der südliche
von den
Serben in
Besitz genommen und die roman. Bewohner auf die
Inseln und Küstenstädte zurückgedrängt. Im J. 1000 unterwarf
der venet. Doge
Peter Urseoli die
Inseln und Küstenstädte D.s und nahm den
Titel eines
Herzogs von Dalmatien
an.
Bald nachdem Kroatien
in den
Besitz
Ungarns gekommen war, nahm der ungar. König Koloman auch den
Titel eines Königs von Dalmatien
an
und unterwarf das Land 1102-5. Doch gab
Venedig
[* 15] seine
Ansprüche nicht
auf und erneuerte immer wieder den Kampf um die Küstengebiete,
bis diese endlich (1409 und 1420) infolge der Thronstreitigkeiten in
Ungarn
[* 16] sowie durch einen glücklichen
Krieg wieder in
seinen
Besitz gelangten.
Das
Binnenland wurde im 16. Jahrh. teilweise von den
Türken erobert, die jedoch in den Friedensschlüssen zu Karlowitz (1699)
und Passarowitz (1718) ihren Anteil abtreten mußten, sodaß Dalmatien
in seinem heutigen
Umfang in den
Besitz
Venedigs gelangte. Durch
den Frieden zu
Campo-Formio 1797 kam Dalmatien
, wie
Venedig selbst, unter österr. Herrschaft, und als
Österreich
[* 17] nach dem
Preßburger Frieden 1805 seinen
Teil an Napoleon abgetreten hatte, ward derselbe zum Königreich
Italien
[* 18] und seit 1810 zu
dem neugebildeten
Staat der illyr.
Provinzen geschlagen, jedoch durch einen Proveditore-Generale
(Generalgouverneur) regiert.
Seit 1814 ist Dalmatien
wieder ganz mit
Österreich vereinigt, 1816 wurde es zum Königreich erhoben. 1848 machte
sich eine nationale
Bewegung zur
Bildung eines großen südslawischen sog. «Dreieinigen»
Königreichs geltend, das Dalmatien
, Kroatien und
Slawonien umfassen sollte, und 1860 beim Wiederbeginn des konstitutionellen Lebens
in
Österreich wurde von neuem eine
Annexion D.s an Kroatien angeregt, die jedoch bei der ital.
Bevölkerung
[* 19] unter der
Führung des
Freiherrn von Lapenna (s. d.) heftigen
Widerstand fand und deshalb nicht zur Ausführung kam. Die österr.
Verfassung vom wies Dalmatien
seine
Stellung als Kronland im cisleithan.
Teil der Monarchie an.
Am brach während der Truppenrekrutierung im Norden [* 20] der Bocche di Cattaro ein Aufstand aus, bei dem die Insurgenten das Fort Dragalj belagerten; doch wurde er nach einigen mißlungenen militär. Operationen durch den Feldmarschalllieutenant Rodich auf gütlichem Wege beigelegt. Die österr. Regierung nahm von der Durchführung des Landwehrgesetzes Abstand, und im Febr. 1870 war die Ruhe scheinbar wiederhergestellt. Als aber 1881 von neuem ein Versuch gemacht wurde, das Wehrgesetz in der Krivošije (s. d.) durchzuführen, brach der Aufstand wieder aus, verbreitete sich über Teile von Bosnien und der Herzegowina und mußte mit dem Aufgebot einer großen Militärmacht niedergeschlagen werden. Im Landtag hat die slaw. Partei allmählich das Übergewicht erlangt, sodaß 1890 der Antrag einer Vereinigung mit Kroatien-Slawonien gestellt werden konnte.
Litteratur. Cattalinich, Storia della Dalmazia (3 Bde., Zara 1835);
Schmidl, Dalmatien
(«Das Kaisertum
Österreich», 8. Abteil.,
Stuttg. 1843);
Stieglitz, Istrien [* 21] und Dalmatien (ebd. 1845);
ferner die Reisewerke von Wilkinson, Neigebaur und Kohl; Petter, ¶
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Dalmatien in seinen verschiedenen Beziehungen dargestellt (Gotha [* 23] 1857);
Noë, Dalmatien und seine Inselwelt (Wien 1870);
Goracucchi, Die Adria und ihre Küsten (Triest [* 24] 1872);
Maschek, Prospetto cronologico della storia della Dalmazia (2. Aufl., Zara 1878);
Schiff, [* 25] Aus halbvergessenem Lande.
Kulturbilder aus Dalmatien (Wien 1875);
Landeskunde des Königreichs Dalmatien und seiner Hinterländer Bosnien und Herzegowina (2 Hefte, ebd. 1876);
Schatzmayer, La Dalmazia (Triest 1877);
Ruthner, Das Küstenland und das Königreich Dalmatien (Wien 1880);
Swida, Das Königreich Dalmatien (ebd. 1882);
Nolhac, La Dalmatie (Par. 1882);
Cons, La province romaine de Dalmatie (ebd. 1882);
Schweiger-Lerchenfeld, Die Adria (Wien 1883);
Illustrierter Führer durch Dalmatien bis Korfu [* 26] (ebd. 1883);
Eitelberger, Die mittelalterlichen Kunstdenkmale D.s («Gesammelte kunsthistor. Schriften», Bd. 4, ebd. 1884);
T. G. Jackson, Dalmatia, the Quarnero and Istria (3 Bde., Oxford [* 27] 1887);
Pisrni, Les possessions vénétiennes en Dalmatie (Par. 1890);
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie in Wort und Bild, Bd. 11 (Wien 1892).