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tes sehr leicht Feuchtigkeit an und eignet sich nicht für den Versand oder für längere Aufbewahrung.
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Bianca, Angelo, ital. Maler, geb. April 1858 zu Verona, [* 2] bildete sich an der Akademie seiner Vaterstadt. Von seinen ersten Genrebildern sind zu nennen: Die zwei Waisen, Der Schmerz, Alte Geschichten sind immer neu, Die erste Messe u. a. 1886 erhielt er aus der Mailänder Ausstellung den großen Humbertpreis. Das Bild Ave Maria erwarb die Brera zu Mailand, [* 3] Das erste Licht [* 4] das Museum zu Triest, [* 5] Auf der That ertappt das Nationalmuseum zu Rom. [* 6] Von den neuern Bildern: Ora pro ea, Rückkehr vom Feld, Vortrab des Tages, Die Lästermäuler, Frühling, Auch ein Paris, [* 7] waren die beiden letztern auf der Berliner [* 8] Ausstellung von 1891. D. B. ist einer der besten Vertreter des ital. «Verismus», gleich ausgezeichnet durch eindringendes Verständnis des Volkstums wie durch Beherrschung des Tones und feine Beobachtung der Luft- und Lichtwirkungen. Er lebt in Verona.
Francesco, ital. Schriftsteller und Patriot, geb. 1808 zu Mansué (Provinz Treviso), studierte Theologie in Venedig [* 9] und Padua. [* 10] Dann entsagte er jedoch seinen geistlichen Funktionen, durchwanderte Istrien [* 11] und ließ sich 1863 in Triest nieder. Er gründete die Zeitschrift «La Favilla» und schrieb für seinen Freund, den Schauspieler Modena, die Dramen «Il Fornaretto» (1838),
«I Dalmati» und «Marco Cralievic». Infolge einer freisinnigen Rede wurde er 1847 aus Triest ausgewiesen; 1848 gab er in Venedig die volkstümliche Zeitschrift «Fatti e non parole» heraus und war Hauptanstifter der Bewegung vom 10. Aug. Hierauf ging er nach Rom, wo er Mitglied der konstituierenden Versammlung sowie Redacteur des «Monitore Romano» wurde und als Garibaldis Kommissar die «erste ital. Legion» organisierte. Nach Unterdrückung des Aufstandes lebte er als Flüchtling in der Schweiz, [* 12] Belgien [* 13] und Paris, bis er nach 1859 zurückkehren durfte und Professor der Litteratur in Florenz, [* 14] später in Neapel [* 15] wurde, wo er starb. Von seinen zahlreichen Schriften sind zu nennen: «Poesie» (2 Bde., 1840),
«Novelle vecchie e nuove» (Flor. 1869),
«Fantasie drammatiche e liriche» (ebd. 1866),
«Stornelli politici e non politici» (neue Ausg., Mail. 1883),
«Figlie del popolo» (Tur. 1855),
«Racconti» (Flor. 1869),
«Scritti d'arte» (Mail. 1873),
sowie noch die Dramen: «Bianca Cappello», «L’ultimo barone» (ebd. 1864),
«Fasma» (ebd. 1863) u. a. Seine frühern Schriften sind gesammelt in «Opere complete» (2 Bde., Tur. 1846-47). -
Vgl. Barbiera, F. Dall’Ongaro (Vened. 1873);
Mongeri, F. Dall’Ongaro (Mail. 1873);
Epistolario scelto di F. Dall’Ongaro, hg. von Gubernatis (ebd. 1873).
czech. Dalvice, Dorf in der österr.
Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Karlsbad in Böhmen, [* 16] links der Eger, [* 17] mit Karlsbad durch eine neue eiserne Brücke [* 18] verbunden, hat (1890) 1855 E., Post, Telegraph, [* 19] stattliches Schloß, Josephsdenkmal, große Steingut- und Porzellanfabrik und Brauerei;
in der Nähe Porzellanerde(Caolin-)gruben und ein Braunkohlenbergwerk (1886: 1218 t Ausbeute).
Bei Dallwitz die bekannten Dallwitzer Eichen, die durch ihre Schönheit bereits Kaiser Ferdinand III. veranlaßten, ihre Schonung anzubefehlen.
bei naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für den Entomologen J. W. ^[Johan Wilhelm] Dalmann, geb. 1787 zu Heinseberg, gest. 1828 in Stockholm. [* 20]
das von
den alten
Römern bei feierlichen Gelegenheiten getragene, ursprünglich in
Dalmatien übliche,
lange, weiße Oberkleid mit Ärmeln. Im frühen Mittelalter war es das Untergewand der byzant. Geistlichen
und kam im 6. Jahrh. bei allen Diakonen in Gebrauch. Die Dalmatica
ist jetzt von
Stoff und
Farbe der
Casula (s. d.), mit der sie
Ähnlichkeit
[* 21] hat, nur daß sie etwas kürzer, am Saume gerade geschnitten und mit offenen Ärmeln versehen ist; auf dem
Rücken sind statt des Kreuzes nur zwei schmale farbige oder Tressenstreifen angebracht oder auch ohne solche am Saume
Troddeln.
Der pontifizierende
Bischof trägt sie von weißer
Seide.
[* 22] Auch unter dem Krönungsornat der deutschen
Kaiser kam sie als purpurnes
Gewand vor. Berühmt ist die in der
Sakristei der Peterskirche zu
Rom aufbewahrte Dalmatica.
-
Vgl. S. Boisserée, Die Kaiserdalmatika in der Peterskirche zu Rom (Stuttg. 1823).
das südlichste Kronland der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, zu deren cisleithanischem Teile gehörig, erstreckt sich nördlich von dem kroat. Küstenlande, östlich von Bosnien, [* 23] der Herzegowina und Montenegro, südlich von Montenegro begrenzt, als schmaler Küstenstrich am östl. Ufer des Adriatischen Meers. Der nördlichste Punkt ist die kleine Insel San Gregorio nördlich von der größern Nachbarinsel Arbe zwischen dem Kanal [* 24] del Quarnerolo und della Morlacca (44° 53' nördl. Br.), der südlichste Ort das durch den Berliner Frieden von der Pforte an Österreich [* 25] abgetretene Spizza (42° 6' nördl. Br.). Der Flächeninhalt beträgt 12834,53 qkm, 4,28 Proz. von Cisleithanien. (S. Karte: Bosnien, Dalmatien, Istrien, Kroatien und Slawonien, Bd. 3.)
Oberflächengestaltung. An der Grenze zwischen Dalmatien und Kroatien erhebt sich das Velebit- oder Vellebichgebirge, das im Vakanski vrh (Spitze) 1758, im Sveto brdo 1750 m erreicht. Dieses schließt sich an die Dinarischen Alpen [* 26] an, welche Dalmatien von Bosnien und der Herzegowina trennen, und deren Hauptgipfel der Troglav (1913 m), Dinara (1811 m) und Janski vrh (1790 m) sind. Parallel [* 27] mit denselben ziehen an der Küste die Gebirgsketten Castella (780 m), Mossor Planina (1339 m), Biokovo Planina mit dem 1762 m hohen Sveti Juro.
Sehr bedeutende Berghöhen zeigt das wilde Bergland nördlich von Cattaro (die Krivošije), in welchem sich der Orijen bis 1898 und der Lovčen bis 1759 m erheben. Zwischen den Dinarischen Alpen und Küstengebirgen erheben sich ohne Zusammenhang der Promina (1155 m), die Svilaja Planina (1515 m) und der Visočnica. Auf den Inseln sind die größten Erhebungen der San Vito (778 m) auf Brazza, der San Nicolo (633 m) auf Lesina, der Hum (592 m) auf Lissa, [* 28] während Curzola sich bis zu 573 m, Meleda bis zu 518 m, Lagosta bis zu 421 m und auf der Halbinsel Sabioncello der Monte Vipera bis zu 907 m erhebt. Die vorherrschenden Gesteinsarten der Gebirge sind Kalke älterer und jüngerer Formation. Dort wo Sandsteine und Mergel vorkommen, ist der Boden fruchtbar und treten Quellen zu Tage, während er sonst Karstcharakter trägt.
Dies verursacht auch den Mangel großer Flüsse. [* 29] Die bedeutendsten sind die Zrmanja, deren Oberlauf in Kroatien liegt, die wasserfallreiche Kerka (s. d.), welche sich nach Aufnahme der Cikola seeartig erweitert, die Cetina und Narenta (s. d.), in ihrem Unterlaufe dann die merkwürdigen Grottenflüsse Ombla (s. d.) bei Ragusa [* 30] und Zoput bei Risano. ¶
Die Landseen sind meist nur periodisch: dauernd ist nur der Vranasee (s. d.). Auf den Inseln sind der Blattosee auf Curzola und der See auf Pago zu erwähnen. Zahlreich sind die Sümpfe, insbesondere an der Narenta (jetzt meist künstlich ausgetrocknet) und Cetina, dann bei Nona, an der Zrmagna bei Obrovazzo, im Thal [* 32] von Knin, bei Dernis, bei Scardona und Almissa. An Mineralien [* 33] und Mineralquellen ist arm.
Dalmatien hat eine außerordentlich reiche Küstengliederung, während die absolute Länge nur 375 km beträgt, hat seine Küstenentwicklung 562 km bei einer Breite [* 34] des Landes von 2 bis 60 km. Es hat über 50 größere Inseln (darunter die größte Brazza) und eine große Zahl kleiner, oft unbewohnter Felseneilande (Scoglien). Zwischen denselben ist überall tiefes Fahrwasser mit teils felsigem, teils schlammigem Meeresgrund. Während im Quarnero die Tiefe 50 m nicht übersteigt, wechselt sie bis Zara [* 35] zwischen 50-100 m und wird gegen S. zu größer (bei der Insel Zuri über 200 m). Ebbe und Flut sind wenig bemerkbar, dagegen giebt es eine von Korfu [* 36] kommende Strömung bis zum Quarnero. Die Inseln sind Reste ehemaliger paralleler Gebirgsketten, deren Längsthäler das Meer ausgefüllt hat.
Klima, [* 37] Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima D.s ist das des subtropischen Gebietes. Der Sommer ist heiß und hat sehr wenig Regen, im Winter fällt selten Schnee. [* 38] Herbst und Frühjahr sind sehr kurz. Die mittlere jährliche Regenmenge beträgt zu Lesina 78, zu Zara 80 cm, die mittlere Jahrestemperatur zu Lesina 16,6° C., zu Ragusa 16,8° C., zu Zara 14,8° C.; die Temperatur des Januar beträgt zu Lesina 8,8° C., die des Juli 25,2° C. Die Zahl der Gewitter (40) ist sehr bedeutend. Die herrschenden Winde [* 39] sind der Sirocco (SO.), die Bora (meist NO., auch O.) und der Maestrale (NW.).
Die Küstenregion hat die unter dem Mittelländischen Meergebiet gekennzeichnete immergrüne Flora; landeinwärts begegnen auf sonnigen Höhen die Pflanzenformen der Ostalpen den pontischen Arten des Ostens; viele Formen sind eigentümlich.
Die Fauna ist sehr mannigfaltig, besonders finden sich sehr schöne Schmetterlinge, [* 40] Käfer [* 41] und Orthopteren. Auch die Landmolluskenfauna (Helices und Clausilien insbesondere) ist sehr reich entwickelt. Skorpione sind häufig, auch Reptilien, wenigstens Schlangen [* 42] und Eidechsen [* 43] sind nicht selten, und von den letztern hat die Mauereidechse auf den isoliert vor der Küste gelegenen kleinen Eilanden lokale Rassen entwickelt. Von Vögeln wäre als charakteristisch besonders die Felsenschwalbe (Cypselus melba Illig.), der einsame Spatz (Petrocincla cyanea L.) und zahlreiche Möven sowie das Vorkommen des grauen Geiers zu erwähnen. Säugetiere sind arm an Arten und Individuen, gelegentlich zeigen sich Wölfe, auch Bären und Wildkatzen werden beobachtet und interessant ist das Auftreten des Schakals. Das Meer ist sehr reich an Fischen, Mollusken [* 44] und allerlei niedern Tieren, auch eine schöne Robbe (Leptonix Monachus Wagn.) von bedeutender Größe wird, aber als Seltenheit, angetroffen. Berühmt ist die dalmatin. Küste durch ihre feinen Badeschwämme.
Bevölkerung [* 45] und Unterrichtswesen. Dalmatien hatte (1880) 476101 E., (1890) 527426 E., i. 41 E. auf 1 qkm, darunter 5398 Militärpersonen; 115740 Häuser, 93563 Wohnparteien in 17 Städten, 60 Märkten und 812 Dörfern. Das männliche Geschlecht überwiegt, wie in den meisten südl. Ländern, es kamen 1890: 981 Frauen auf 1000 Männer. Dem Religionsbekenntnis nach waren 439536 Katholiken (83,3 Proz.), 87009 Griech.-Orientalische (16,5 Proz.) und 329 Israeliten. Für die Katholiken besteht das Erzbistum zu Zara und fünf Bistümer zu Spalato-Macarsca, Ragusa, Sebenico, Lesina und Cattaro; für die griech.-orient.
Christen zwei Bistümer zu Cattaro-Ragusa und Zara. Der Nationalität (der Umgangssprache) nach waren (1890) 501307 Serbokroaten, 16000 Italiener, 2026 Deutsche, [* 46] 1412 böhm.-mähr. Slawen, 343 Slowenen und 22 Polen. Die Serbokroaten zerfallen in einzelne Volksstämme mit besondern Namen, wie Morlaken, Bocchesen, Ragusaner. Der Menschenschlag ist im allgemeinen schön, liefert kühne Seeleute, verläßliche Matrosen und tapfere Soldaten. Venedigs ehemalige militär. Macht beruhte vorzugsweise auf ihnen. Im ganzen sind sie gastfrei, wohlwollend und gewissenhaft. Am niedrigsten stehen die Morlaken, die das Innere namentlich das Gebirge bewohnen.
Die Bocchesen wohnen in der Bezirkshauptmannschaft Cattaro, aber nicht in der Stadt selbst, in welcher so wie in jeder Küstenstadt in Dalmatien das ital. Element und die ital. Sprache [* 47] vorherrscht. Dalmatien besitzt 6 theol. Lehranstalten (5 römisch-katholische und 1 griechisch-orientalische), 4 Staats-Obergymnasien, 1 Privatgymnasium, 1 Staats-Oberrealschule, 1 Staats-Unterrealschule, 1 Lehrer- und 1 Lehrerinnenbildungsanstalt, 4 Musikschulen, 1 Hebammenschule, 2 nautische, 2 Ackerbauschulen, 6 Specialschulen für Knaben, 2 Lehr- und Erziehungsanstalten für Mädchen und 321 Volksschulen.
Landwirtschaft, Industrie und Handel. Die Hauptnahrungszweige sind Seeschiffahrt und Schiffbau, Seefischerei (besonders auf den Inseln), Olivenkultur, Weinbau, Ackerbau, Viehzucht. [* 48] Von der produktiven Bodenfläche (1891) kamen 137238 ha auf Äcker, 81853 ha auf Weingärten, 37024 auf Gemüse-, Obst- und Ziergärten, 10492 auf Wiesen, 593900 auf Weiden, 13383 auf Teiche und Sümpfe mit Rohrwuchs, 381762 auf Wald (darunter 31992 ha Oliven- und 53 ha Kastanienwälder) und 27605 ha auf Bauareal, unproduktive und sonstige steuerfreie Grundflächen. Dalmatien hat unter allen österr.
Kronländern die meisten Weingärten und Hutweiden, die wenigsten Äcker und Wiesen auf die Gesamtfläche. Der Holzreichtum früherer Zeiten ist verschwunden und Dalmatien hat nur Niederwald (92,4 Proz.). Bei dem warmen Klima gedeihen Südfrüchte und Weine auf das vorzüglichste. Von letztern wurden (1891) 1149880 hl erzeugt; die besten Sorten sind der Malvasier von Ragusa, der Muskat von Almissa und Macarsca, der Wein von Lissa. Der Weinbau hat in neuester Zeit einen außerordentlichen Aufschwung genommen; der rote Dalmatiner Wein geht in ungeheuern Mengen nach Frankreich zur Mischung und Bereitung der Bordeauxweine (s. Bordeaux, [* 49] Bd. 3, S. 303). Die Viehzählung von 1890 ergab 22903 Pferde, [* 50] 31112 Esel, Maulesel und Maultiere, 92225 Rinder, [* 51] 784813 Schafe, [* 52] 180131 Ziegen, 40721 Schweine [* 53] und 12823 Bienenstöcke. Bergbau [* 54] wird nur auf Braunkohlen und Asphalt getrieben; die Produktion an erstern betrug (1891) 60126 t, zum größten Teil in Siverich am Monte-Promina bei Dernis (s. d.). Außerdem wurde 1887 Bergbau auf Manganerze ¶