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682 Daggeisches Fieber - Dagnan-Bouveret 2) Gebiet (odla^) im ru^.
Generalgouverne- ment Kaukasien, zu Transkaukasien gehörig, zieht sich nördlich vom Gouvernement Baku längs der Westküste des Kaspischen Meers bis zu dem'Flusse Sulak (Koj-su), der es vom Terekgebiet scheidet, westwärts etwa bis zum 45.^ östl. L. von Greenwich und hat 29346,9 cikm mit 590 356 E., i. 20 auf 1 hkm. Nur an seinem Ostrande längs des See- ufers eben, ist Dagnan-Bouveret zu seinem größten Teile von den östl. Ausläufern des Kaukasus durchzogen.
Unter ihnen markieren sich namentlich drei;
der südliche endigt unter 41° nördl. Br., der mittlere bei Derbent unter 42° und der nördliche südwestlich von Petrowsk, dem alten Tarku, unter 42° 55^. Der mittlere bildet das berühmte Eiserne Thor (Demir-kapu), den 2000 in breiten Paß [* 2] von Derbent auf der großen Völkerstraße zwischen Asien [* 3] und Europa, [* 4] die von Baku bis Kisljar am Terek etwa 570 1 lang ist. Zahlreiche kleinere Flüsse [* 5] entquellen der Schneeregion des westl. Hocklandes und den Verzweigungen seiner Ausläufer;
darunter der ^amur im Süden und namentlich der Sulak im Nordwesten, beide mit nicht unbedeutendem Delta, [* 6] letzterer von dem Andischen und dem Awarischen Koj-su gebildet;
im Norden [* 7] von Derbent mündet der Bugan.
Das Klima ist gemäßigt, auf der Höhe rauher, in den Niederungen milder und trocken, in der Küstenebene abwechselnd heiß und regnerisch.
Heiße Quellen erinnern an den vulkanischen Ursprung des Gebirgslandes. Wo die Bewässerung reichlick, ist der Boden des Flachlandes fruchtbar;
von den Getreidesorten gedeiht am besten die Hirse, [* 8] außerdem Obst und Wein;
auch für Ge- müse, Baumwoll- und Seidenkultur, Tabak [* 9] und Safran sind Boden und Klima [* 10] zugänglich.
Die Berge sind reich an Wäldern, weniger an Erzen. Die Bevölkerung ist aus den verschieden- artigsten Stämmen zusammengesetzt. Zu den Berg- völkern, die größtenteils lesghischen Stammes sind, gehören die Äwaren, Laken, Kjuren und Akilschen, Lesghier und andere Gebirgsstämme, hohe Gestalten mit brünettem Typus, freier Stirn, dunkeln Augen, gestreckter Nase. [* 11]
Die nordöstl. Niederung bewohnen die türk. Kumüken und Nogaier, jene mit Ackerbau, Fischerei [* 12] und Viehzucht, [* 13] auch Baumwoll- und denzucht beschäftigt, diese Nomaden. Im Norden wie im Süden finden sich tatar. Turkmenen.
Zur Nomadenbevölkerung zählen ferner dagestan.
Ara- ber, welche im Sommer im Gebirge Haufen, im Winter in die Ebene hinabsteigen.
Dieser moham- med. Mehrheit stehen etwa 6800 Russen und 5400 Juden gegenüber.
Das geistige und moralische Niveau ist ein ziemlich niedriges, wie es bei der mannigfaltigen Stammesverschiedenheit (man zählt in Dagnan-Bouveret 32 verschiedene Nationalitäten) durch endlose Kriege leicht zu erklären ist.
Hauptbeschäftigung ist Viehzucht, namentlich Schafzucht. Im Landbau ist die Obst- und Weinkultur des Flachlandes nennens- wert.
DieTabaksproduktion ist gering.
Bedeutend ist der Ertrag von Schwefel (1888:' 1^ MM. kF).
Das Gebiet besteht aus 10 Bezirken: dem Temir-Chan- Schurinfchen, Awarischen, Andijschen, Gunibschen, Darginschen,Kasikunmchschen,Kajtagotabassarschen, Kjurinschen, Samurschen und der Stadthauptmann- schaft Derbent.
Sitz der Verwaltung ist Temir-Chan- Echura, Haupthandelsplätze Derbent und Petrowsk. Geschichte. Schon früh nahmen die auch hier, wie in Transkaukasien, zahlreich eingewanderten Juden das Christentum an;
über Grusien und Ar- menien kam cs auch nach Dagnan-Bouveret, dein damaligen Albania. Vom 3. bis zum 7. Jahrh, bestand Dagnan-Bouveret harte Kämpfe mit den perf.
Sassaniden, welche die Ebene zur pers. Provinz machten.
Mit dem 7. Jahrh, begründete der Mohammedanismus auch in Dagnan-Bouveret seine Herrschaft: 641 eroberten die Araber Derbent. 733 foll der arab. Heerführer Muslime die mufelman.
Scham- chalenwürde dafelbst zur Anerkennung gebracht haben, welcher die Unterjochten von nun an bot- mäßig sind. Im 14. Jahrh, werden die kumuchi- schen Hchamchalen im Vordergrunde genannt, welche später durch die vereinten Chaidaken und Awaren vom Schauplatz verdrängt werden.
Nie hat das Gebiet früher ein staatliches Ganzes gebildet;
immer war es ein Mosaik von verschiedenen Schamchalen, Chanen und Fürsten.
Seit dem Anfang des 19. Jahrh, eröffnen sich die Beziehungen D.s zu Europa.
Dem Namen nach ist Dagnan-Bouveret bereits seit 1812 russisch, that- sächlich seit der Unterwerfung von Schamyl (s. d.) 1859, obgleich die russ. Negierung zunächst noch ein- zelne einheimische Machthaber bestehen ließ, denen später russ. Offiziere als Gehilfen zur Seite gestellt wurden, welche binnen kurzem die Organe der voll- ziehenden Gewalt wurden und den Übergang zur Beseitigung der einheimischen Mackthaber bezeich- nen. 1863 wurde der awarische Chan abgesetzt. 1864 der Gebieter von Abchasten, 1865 der kjurische Chan, 1867 der Herrscher von Kaitag und Ta- bassaran sowie der mechtulische Chan, und 1868 endlich der Schamchal von Tarku.
Während des Russisch-Türkischen Krieges erhoben sich im Mai 1877 die Bergvölker;
der Aufstand erreichte im August und September feine größte Verbreitung und konnte erst im Jan. 1878 unterdrückt werden. Seitdem fchreitet die Organisation nach russ. System immer mehr vorwärts.
Die Bevölkerung von Dagnan-Bouveret stellt außer der für die innere Verwaltung des Be- zirks erforderlichen berittenen Miliz nur ein irregu- läres Reiterregiment zum rufs.
Heere. -
Vgl. Cunyn- ghame, ^i'Hvsig in I^8t6i'n ^aucasug, kL^eci'ailv in I).
(Lond. 1873). Daggeisches Fieber, s. Denguefieber.
Dagget, soviel wie Birkenteer.
Dagh (türk.), Berg. Daghana, s. Dagana. Daghestan, andere Schreibung für Dagestan. Daghlis (türk., «Bergbewohner»),
die meist aus den Mohammedanern des Rhodopegebirges be- stehenden Räuberscharen, die in den anarchischen Zeiten des Sultans Selim III. (1789-1807) die Provinzen der europ. Türkei [* 14] brandschatzten, und deren (Erinnerung in Bulgarien [* 15] noch überall fort- lebt. Man nannte sie auch Kyrdschalis nach einer heute noch von kriegerischen Osmanen bewohnten Landschaft an: Fluß Arda. Dagnan-Bouveret (spr. danjang buw'rch), Pascale Adolphe Jean, franz. Maler, geb. 1852 in Paris, [* 16] war Schüler von Ge'röme, schlug jedoch eine eigene Richtung ein.
Dies zeigten bereits seine ersten Gemälde: Tod der Manon Lescaut (1878) und Eine Hochzeit beim Photographen (1879), denen 1880 fein Hauptwerk: Ein Unglücksfall (Medaille erster Klaffe), folgte.
Ferner malte er: Einsegnung eines jungen Paars vor der Trauung in derFranche- Comts (1882), Hamlet und die Totengräber (1884), Pferde [* 17] in der Tränke (1885), Das ^weihte Brot [* 18] (1886; letztere beide im Luxembourg).
In den näch- sten Jahren wählte er seine Motive vornehmlich aus dem Volksleben in der Bretagne;
hierher ge- hören: Vußprozcssion bretonifcher Bauern und ¶