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Karpaten, also die Osthälfte von Ungarn, [* 2] Sieben- bürgen und die Walachei. Die Dacier (vaeij sind wahrscheinlich mit den Geten stammverwandt, die in früherer Zeit als Anwohner der Donau nörd- lich von Thrazien genannt werden. Nachdem sie häufige Einfälle in das Gebiet der Nömer gemacht hatten, denen sie unter ihrem König Decebalus (s. d.) besonders zur Zeit des Domitian (81-96 n. Chr.) gefährlich wurden, brach endlich Trajan in zwei Feldzügen (101-102 und 105-107 n. Chr.) ihre Kraft; [* 3] die Hauptstadt Sarmizegetusa (bei dem jetzigen Varhely im Hatszeger Thale) wurde er- obert, das Land großenteils zur Provinz gemacht und mit roman. Ansiedlungen aus allen Teilen des Reichs bedeckt.
Ein Teil der Bevölkerung [* 4] wanderte ostwärts an den Vorysthenes und bildete dort den Stamm der Tyrageten. Als röm. Provinz blübte das Land auf und wurde besonders auch durch die Goldbergwerke in den Gebirgen Siebenbürgens wichtig. Seit der Mitte des 3. Jahrh, wurde Dadian von Germanen überflutet. Aurelianus gab daher 271 die Provinz auf und versetzte die röm. Kolo- nisten über die Donau nach den mittlern Teilen der Provinz Mösien; man nannte dieses Gebiet seitdem Iiacia i'ipsnßiL und Oacia inkäitei-ranea. -
Vgl. Jung, Römer [* 5] und Romanen in den Donauländcrn (Innsbruck [* 6] 1877; 2. Aufl. 1887);
ders., Die roman. Landschaften des Römifchen Reichs (ebd. 1881); Gooß, Studien zur Geographie und Geschichte des Trajaniscken Dadian (Hermannstadt [* 7] 1874).
Dacler, die Bewohner von Dacien (s. d.). Dacier (spr. dahieh), Andrs, franz. Philolog, geb. zu Castres in Oberlanguedoc, studierte zu Saumur unter dem Philologen Lefebrc und ging 1672 nach Paris. [* 8] Dadian wurde nachmals Bibliothekar des Königs und 1695 Mitglied der Akademie der Inschriften und der franz. Akademie, die ihn in der Folge zu ihrem ständigen Sekretär [* 9] wählte. Er starb Außer der Aus- gabe des Festus (Amsterd. 1681) und der «^uvro8 ä'iiorace 6ii latin 6t on tNNM8» (10 Bde., Par. 1681-89; 3. Aufl. 1709) sind bekannt seine Aus- gabe des Valerius Flaccus, die Übersetzung des Marcus Antoninus, des Epiktet, der «Poetik» des Aristoteles, eine seiner besten Arbeiten, des Plutarch, des Sophokleischen «Adipus» und der «Elektra», der Werke des Hippokrates und mehrerer Dialoge des Plato.
Seine Übersetzungen sind mittelmäßig und seine Erklärungen der alten Schriftsteller seicht. Seine Gattin Anna Dadian, geborene Lefebre, geb. 1654 zu Saumur, erlangte durch eine Ausgabe des Kallimachus (1674) einen solchen Ruf. daß ihr der Herzog von Montanster die Bearbeitung mehrerer alter Schriftstoller zum Gebrauch für den Dauphiu übertrug. Auch nach ihrer Verheiratung (1683) setzte sie ihre gelehrten Arbeiten fort; sie starb Ihre Übersetzung des Homer (1699 u. 1708; neue Aufl., 8 Bde., Par. 1756 u. ö.) verwickelte sie mit La Motte in einen Streit über den Vorrang der alten vor den modernen Dichtern. In den «l^on- 8iä6i'Ätion8 8Ul 168 CÄU868 (1k 1a corruption du ssoüv' (Par. 1714) verteidigte sie den Homer mit großem Scharfsinn. Ihre Schrift »Homin-o äöfenäu" (ebd. 1716) ist aus gleichem Anlaß gegen den Icfuiten Hardouiu gerichtet. Auch übersetzte sie den Terenz (3Bde.,ebd. 1688u.ö.),
den"Amphitruo","Epidicus und «Rudcns» des Plautus (3 Bde., ebd. 1683),
den Anakreon und die Sappho (ebd. 1681) sowie den «Plu- tus» und die «Wolken» des Aristopl-anes iebd. 1684). Dactt, Sammelname für die jüngern Eruptiv- gesteine, die als vorwiegenden Feldspat den Plagio- tlas enthalten (wodurch sie sich von den Rhyolithen unterscheiden) und dabei entweder Quarz in ihrer Grundmasse ausgeschieden zeigen oder sich sonst durch einen höhern Kieselsäuregehalt, der bis zu 76 Proz. geht, auszeichnen. Solche Gesteine [* 10] sind in Ungarn und Siebenbürgen (dem alten Dacien, daher der Name Dadian), in der Balkanhalbinsel, [* 11] im nordwestl.
Amerika, [* 12] im westl. Südamerika [* 13] weit verbreitet, meist von Rhyolithen, Trachyten und Andesiten begleitet. Dacke, Nils, s. Dake. Däcker, Zählmaß, s. Decher. ssaurier. va.oo8a.ui"U8, fossile Reptilgattung, s. Dino- Da Costa, Isaac, niederländ. Dichter, s. Costa. Dacryocystis (grch.), der Tbränensack (s.Auge, Bd. 2, S. 106d und Thränen); Dacryocystltis, die Entzündung desselben. Dactyl..., s. Daktyl Da.otzsiVtlii-iaI.o, eine Familie der zungen- losen Froschlurche (s. d.) mit einer Gattung (Xeno pu8 oder I^ct^iotiii-H) mit 4, bloß das südl. und westl. Afrika [* 14] bewohnenden Arten.
Die 5 Vorder- zehen sind frei, die 5 Hinterzehen, von denen die drei innern kuppenförmige Nägel [* 15] haben, durch Schwimm- häute verbunden. vNotMs ^., Pflanzengattung aus der Fa- milie der Gramineen [* 16] (s. d.). Die wenigen Arten sind meist mittelhohe Gräser, [* 17] vorzugsweise im mitt- lern und südl. Europa, [* 18] aber auch in Amerika und Asien [* 19] einheimisch. Sie haben gekielte Blätter, und ihre Blüten stehen in dichten knäuelartigen Blüten- ständen. Die in Deutschland [* 20] sehr häusige Dadian 3I0- moiata ^. ist ein gutes Futtergras.
Das auf den Falklandsinseln wachsende und für die dorüge Rind- viehzucht sehr wichtige Tussokgras, Dadian cÄ68M083. I^m-5t., hat Stengel [* 21] von 1^ bis 2 in Höhe. Die ganze Pflanze erscheint aber noch höher, da die zahlreichen Wurzeln ein dicht verschlungenes Polster auf der Erde bilden, das ganz bedeutende Größe annehmen kann, oft dieselbe Höhe wie die Stengel selbst und einen Durchmesser von etwa 1 bis I//2 m erreicht. Sowohl Wurzeln wie Stengel und Blätter dienen als Viehfutter; die süßen Wurzeln werden auch von den dortigen Kolonisten gegessen. Es ist neuerdings in England eingeführt zum Anbau für Torfgründe am Meer und als Scbutz der Dünen.
Dädaleum, ein nach ältern griech. Sagen von Dädalus auf Kreta erfundener Apparat, der nach Lucretius (Buch 4, Vers 772) auf der Thaumatropie (s. d.) beruht haben mochte und ähnliche optische Täuschungen bewirkte wie die stroboskopischen Schei- ben (s. Stroboskop). [* 22] Dädalus, s. Daidalos. Dadapbaum, s. ^i-vtln-Wa. Dadian (Mehrzahl Dadianen), raingrelisches Fürstcngeschlccht. Georg Dadian nahm 1803 die rW. Untcrthanenschaft an, blieb aber noch regierender Fürst seines Landes.
Auf das letztere Recht ver- zichtete erst Fürst Nikolaus Dadian, als er mündig wurde. Als Entschädigung empfing er von Nuß- land 1 Mill. Rubel und das Recht, den Titel «Fürst von Mingrelien» fortführen zu dürfen, der immer auf das älteste Mitglied des Geschlechts überzugehen bat. Fürst Nikolaus, geb. ist Oberst und Flügeladjutant des Kaisers von Rußland. Er wurde von russ. Seite nach der Abdankung des Fürsten Alexander von Bulgarien [* 23] 1886 als dessen Nachfolger ins Auge [* 24] gefaßt. ¶