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entratur", Bd. 30;
vollständiger in der Bibliothek des Stuttgarter Litterarischen Vereins, Nr. 130, 1870).
entratur", Bd. 30;
vollständiger in der Bibliothek des Stuttgarter Litterarischen Vereins, Nr. 130, 1870).
in Sibirien ein aus Ziegen-, Renntier-, Hundefellen u. a. gemachter Pelz, dessen Haare [* 2] nach auswärts stehen, und der auf der Reise über den gewöhnlichen Pelz gezogen wird.
(d. h. «die Innere»),
eine Provinz Unterägyptens, im O. des Damiettearms, reicht vom Anfang des Bahr Muizz bis an den Mensalehsee und nach O. bis an den Bahr San el-Hagar (Tanitischer Arm), hat 2061 qkm und 586033 fast ausschließlich seßhafte E., i. 240 auf 1 qkm. Hauptstadt ist Mansurah.
Die Provinz ist sehr fruchtbar und liefert namentlich Baumwolle. [* 3]
1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, hat 438,50 qkm, (1890) 24674 (12033 männl., 12641 weibl.) E., darunter 319 Evangelische; 4349 Haushaltungen und 56 Gemeinden mit 243 Ortschaften. – 2) Marktflecken und Hauptort des Bezirksamts Dachau, 18 km nordwestlich von München, [* 4] an der Grenze des sog. Dachauer Mooses (s. d.), in 505 m Höhe, auf einer Anhöhe an der Amper und an der Straße von München nach Augsburg [* 5] und an der Linie München-Ingolstadt der Bayr. Staatsbahnen, [* 6] Sitz des Bezirksamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht München Ⅱ), eines Amtsgerichts und Rentamtes, hat (1890) 3890 meist kath. E., Post, Telegraph, [* 7] Sparkasse; eine Kirche (1625 neu gebaut) mit got. Turm [* 8] (930), ein hochgelegenes Schloß mit schönem Garten, [* 9] Denkmal des Kurfürsten Karl Theodor; 2 Papierfabriken (die größten in Bayern), [* 10] 5 Brauereien, Malzfabrik und Getreidehandel. – Dachau, im Mittelalter Sitz der Grafen von Dachau aus dem Hause Scheyern, kam, als dies Geschlecht 1180 mit Konrad Ⅲ. ausstarb, durch Kauf an Otto Ⅰ. von Wittelsbach. Im Dreißigjährigen Kriege nahmen es die Schweden [* 11] unter Bernhard von Weimar [* 12] und dem Grafen Horn, nach Besiegung Aldringerscher Truppen bei Weikersheim an der Glan. Am fiel es Johann von Werth in die Hände, der hier Turenne und Wrangel bei der Jagd überraschte.
Banken, Schwindelbanken in München in der Zeit 1871‒73, die für eingelegte Kapitalien enorme Zinsen zahlten, deren Deckung ebenso wie die Rückerstattung gekündigter Gelder von den hierdurch angelockten, in immer wachsendem Umfange herbeiströmenden Einlagen bestritten ward. Die Begründerin derselben, Adele Spitzeder, eine frühere Schauspielerin, hatte ihr Geschäft zuerst in der Dachauer Straße in München (daher der Name); sie entfaltete einen großen Luxus und trug eine bigotte Frömmigkeit zur Schau. Als endlich die Gerichte Ende 1872 eine lange vergebens gesuchte Gelegenheit zum Einschreiten fanden, ergab sich sofort der gänzliche Mangel einer ordentlichen Buchfübrung und eine ungeheure Überschuldung. Adele Spitzeder wurde zu dreijährigem Zuchthaus verurteilt; auch einige andere bei ihrem anfänglichen Erfolge gegründete Konkurrenzbanken in München hatten nun nebst ihren Gründern das gleiche Schicksal. –
Vgl. Gugl, Die D. B. (Münch. 1872).
Moos, eine feuchte, morastartige, zum Teil mit Schilf und Riedgras bedeckte Ebene von 18 km Länge und 6‒12 km Breite, [* 13] breitet sich rechts der Amper im W. von Dachau bis gegen die Isar aus und enthält nur wenige Kulturstrecken und Kolonistendörfer, für deren Urbarmachung und Besiedelung in neuerer Zeit jedoch viel geschieht. ^[]
die Bestimmung der zu wählenden Dachanordnung im Grundriß nach Maßgabe gleicher Dachneigung unter Berücksichtigung des Traufrechts, Vermeidung windschiefer, d. h. nicht ebener Dachflächen, fallender Firstlinien u. s.w. Sie muß der eigentlichen Dachkonstruktion vorausgehen und besteht in der Hauptsache in der Aufsuchung der Firstlinie, welche parallel zu den Traufkanten sein muß und der Bestimmung der Grat- und Kehllinien von Walmdächern bei gruppierten Grundrißanlagen. Aus der Dachausmittelung ist die wahre Größe der Grat-, Kehl- und Schiftersparren (s. Sparren) durch Konstruktion zu erhalten.
Rückenbau, Art der Berieselung, s. Bewässerung (Bd. 2, S. 932 b).
Arbeiten, welche die Dachdeckung [* 14] (s. d.) bezwecken. Sie haben nach dem Baugewerkskalender 1892 folgende Preise, welche inkl. Lattung, aber exkl. Schalung gelten:
1 | qm | Ziegeldach: | . | ||
---|---|---|---|---|---|
einfaches Spließdach, Lattung 18 cm | 3,50‒3,75 | ||||
b. Kronendach, Lattung 25 cm | 4,00‒4,50 | ||||
c. Doppeldach, Lattung 14 cm | 4,30‒4,75 | ||||
1 | " | Falzziegeldach, Lattung etwa 32 cm, | |||
a. 1. Sorte | 3,80‒4,25 | ||||
b. 2. Sorte | 3,00‒3,50 | ||||
1 | " | Schieferdach mit deutschem Schiefer in deutscher Manier auf Schalung exkl. derselben | 3,50‒4,00 | ||
1 | " | Schieferdach mit engl. Schiefer in engl. Manier auf Lattung inkl. derselben | 4,25‒4,50 | ||
1 | " | Schieferdach mit engl. Schiefer in engl. Manier auf Schalung exkl. derselben | 3,90‒4,30 | ||
1 | " | Thomannsche Cementdachplatten | 2,75 | ||
1 | " | Pappdach auf Leisten inkl. Teeren u. Sanden | 1,25‒1,50 | ||
1 | " | Holzcementdach | 2,50‒3,00 | ||
1 | " | Rohrdach | 2,50‒2,75 | ||
1 | " | Pappendach ohne Leisten und Teeren | 1,00‒1,25 | ||
1 | " | doppellagiges Pappendach inkl. Teeren und Sanden | 1,40‒1,60 | ||
Aus Zink Nr. 10 | 11 | 12 | |||
M. | M. | M. | |||
1 | qm Zinkdach mit verlöteten Quernuten und hochstehendem Doppelfalz | 3,75 | 4,00 | 4,50 | |
1 | " | Leistendach inkl. Leisten | 4,00 | 4,25 | 4,50 |
1 | " | Wellendach | 4,00 | 4,50 | 5,50 |
1 laufend. Meter | Kiesleiste für Holzcementdach | 0,90 | 1,20 | 1,30 | |
1 | qm Vorbedeckung und Dacheinfassung sowie Schornsteineinfassung dazu | 4,00 | 4,50 | 5,00 |
[* 14] die auf dem Dachstuhl [* 15] (s. d.) ruhende zusammenhängende schützende Decke [* 16] des Daches (s. d.). Dieselbe soll mehr oder weniger wasserdicht, wetterbeständig, feuersicher, billig und leicht zu unterhalten sein. Man unterscheidet Ⅰ. weiche Dachdeckung, die mehr oder weniger feuergefährlich ist; Ⅱ. harte, feuersichere Dachdeckung und Ⅲ. die sog. halbharte Dachdeckung, die von vielen Regierungen als Surrogat für harte Dachdeckung zugelassen ist.
Ⅰ. Zur weichen Dachdeckung rechnet man:
1) Dachdeckung mit Brettern. Diese werden auf die Sparren, entweder gleichlaufend mit ihnen oder rechtwinklig dazu, aufgenagelt und erhalten meist Teeranstrich und Sandbestreuung;
2) mit Schindeln (s. Dachschindeln), die auf eine Schalung oder auf Latten mit Holz- oder Drahtnägeln aufgenagelt werden;
3) mit Stroh und Rohr; die Bündel (Schauben) werden auf Latten gebunden, am First durch Bretter oder Ziegel abgeschlossen und meist mit Lehm (zur Verminderung der Feuergefährlichkeit) verstrichen.
Ⅱ. Zur harten Dachdeckung gehört:
1) Dachdeckung mit Ziegeln, a. Flachziegel (Biberschwänze, Dachzungen, Ochsenzungen); sie haben die Form eines an der einen Schmalseite abgerundeten oder zugespitzten Rechtecks und besitzen an der andern Schmalseite eine Nase [* 17] zum Auflegen auf ¶
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die Latten. Aus ihnen bildet man «) das Spließdach (einfaches Ziegeldach, [* 18] Fig. 1u. 2), bei dem sich die Ziegel nur in einem geringen Teil ihrer Länge überdecken; die kurze überdeckung wird mit meist [* 18] Fig. 1 und 2. imprägnierten Holzspänen (Spließen), Papp- oder Zinkstreifen gedichtet; ß) das Doppeldach [* 18] (Fig. 3 u. 4), bei dem sich die Ziegel bis zu zwei Drittel [* 18] Fig. 3 und 4. ihrer Länge überdecken, wobei die Dichtung weg- fällt; 7) das Kronen- oder Ritterdach [* 18] (Fig. 5), bei dem auf jeder Latte eine doppelte Reihe von Ziegeln hängt. dachdeckung Hohlzie- gel; diese werden bei», stund 7 zur Abdeckung der Firste und, in umgekehrter Lage, der Keh- len, wobei sie als Wasserrinne wirken, verwendet, bilden aber beim Hohlziegeldach die [* 18] Fig. 5. durchgängige Dachdeckung; hierbei wird zunächst eine Schicht, die Non- nen, mit der konkaven Seite nach oben, und dar- auf eine zweite Schicht, die Mönche, mit der konvexen Seite nach oben, gelegt, und zwar mit versetzten Fugen: ^-^-^^7^.. c. Pfannen; diese haben ^förmige Gestalt und greifen mit den Rän- dern übereinander, ä. Krempziegel; diefe sind an den Längskanten ebensalls entgegengesetzt um- gebogen, sind aber in der Mitte eben. 6. Falz- ziegel; hier ist das bessere Ineinandergreifen durch regelmäßige Falze erreicht, weshalb das Verstreichen mit Mörtel wegfällt, was bei allen andern Ziegel- aattungen nötig ist. - Eine den Ziegeln ähnliche Form haben die Cementplatten, von denen ein- zelne Arten die Namen Staudacher, Elbinger, Ober- casseler u. s. w. haben. Als lichtdurchlässige Dachdeckung hat man Glasdachziegel (s. d.) angewendet.
2) Mit Schiefer, a. englisch eDeckweise(Fig.6);
diese erfolgt mit großen rechteckigen Schieferplatten, die wie beim Ziegeldoppeldach übereinander gelegt werden;
ihre Befestigung geschieht durchKupfer- oderverzinkte Eisennägel auf einer Lattung;
dachdeckung deutsche Deckweise; der deutsche Schiefer liefert klei- nere Platten und erfordert daher Schalung als Unterlage;
die Plat- ten liegen in schiefen Reihen (Gebinden) fischschuppenartig übereinander;
dieses deutsche .N 1 ^, [* 18] Fig. 6. Schuppendach [* 18] (Fig. 7) erfordert verschieden zu vehauene Platten: Fußsteine an der Dachtraufe.
First st eine zur Firstbedeckung, Kehlsteine für die Hohlkehlen, Ort- oder Gieb elfte ine zum seitlichen Abschluß nach den Giebeln. 3)MitMe- tall; vonallen Metalldeckun- ^^ gen ist die mit Zinkblech heutzutage die gebräuchlichste;
a. glatte Zinkdeckung;
die Zinktafeln werden zur Er- möglichung einer Ausdeh- nung an ihren Rändern ent- weder durch [* 18] Fig. ?. ^^«!^M^ ^^A^, Flg. Falze oder durch übergeschobene Kappen verbunden, oder endlich nach [* 18] Fig. 8 unter die Kappe trapezför- miger Leisten lose aufgebogen; dachdeckung Deckung mitZink- wellblech [* 18] (Fig. 9), das an hölzerne oder schmiede- eiserne Fetten angeschraubt wird; e. mit gepreßten Platten, die entweder nach Art der Ziegelpfannen oder nach Art der Schiefer- schuppen geformt und ge- deckt werden; letztere Dachdeckung mit gepreßten Schuppen wird namentlich bei Man- sardendächern [* 18] (Fig. 10) verwendet. - Äußer Zink kommt Kupfer, [* 19] Blei, [* 20] Bronze, [* 21] verzinktes Eisen, email- liertes Eisen [* 22] in Anwendung; doch ist Kupfer, Blei und Bronze für gewöhnliche Zwecke zu kostspielig, und das billigere Eisen wird wegen des Röstens nicht gern verwendet. III. Zur halb harten Dachdeckung rechnet man: 1) Die Dachdeckung mit Dachpappe (s. d.); man verwendet hier meist die Rollenpappe in Bahnen von 1 m Breite; sie hat zur Unterlage eine Schalung von 2,5 cm Stärke [* 23] und wird in drei verschiedenen Arten aufgebracht: a. die Bahnen werden parallel zur Firstlinie fo aufgelegt, daß sich die Ränder, die zur Dichtung mit Teer verstrichen werden, 4 cm über- decken; dachdeckung es werden dreikantige Leisten [* 18] (Fig. 11) senkrecht zur Firstlinie auf die Schalung genagelt; an diese Leisten legen sich die Ränder der zwischen ihnen verlegten Bahnen an und werden mit einem Deckstreifen gedichtet und mit Drahtnägeln be- festigt; e. es wird zunächst auf die Schalung eine feingesiebte Sandschicht aufgetragen, dann eine Papplage parallel zur Firstlinie und mit 10-15 cm übergreifenden Rändern, die mit Klebmasse ver- strichen werden, aufgelegt, worauf eine zweite Lage kommt (doppellagiges Pappdach). - In neuerer Zeit hat man auch wasserdichte imprägnierte Leinen st offe, namentlich für provisorische Bau- ten, wie Baracken, Zelte u. s. w. Verwender. 2) MitHolzcementss. dachdeckung), zuerst von S. Hä'ußler 1839 angewendet; auf eine Schalung von gespun- deten Brettern wird eine 2-3 mm hohe Sandschicht aufgetragen, hierauf eine Schicht Rollenpapier ¶