arbeitete er die Instruktionen für die Kämpfe gegen die
Serben in Südungarn aus, folgte dann als
Adjutant dem
General Méßáros
dahin, wurde bald darauf zum Hauptmann, dann zum
Chef des revolutionären Generalstabes in Siebenbürgen ernannt, wo er bis
zu
Bems Abreise (Mai 1849) erfolgreich wirkte. Mittlerweile avancierte er zumGeneral und erhielt das Kommando
in Siebenbürgen. Nach der
Katastrophe von Világos hielt er sich einige Zeit im
Lande verborgen und flüchtete im
Frühjahr 1850 nach
England. Czetz verfaßte
«Bems Feldzug in Siebenbürgen in den J. 1848 und 1849» (Hamb. 1850).
Seitdem besonders für möglichste Centralisierung der Angelegenheiten der Schiffahrt und des Seehandels thätig, organisierte
und leitete er 1850-52 die Centralseebehörde zu
Triest.
[* 6] Im Juni 1852 wurde Czörnig in den Freiherrenstand
erhoben und 1859 zum Wirkl. Geheimrat ernannt.
Gleichzeitig im Ministerium
Chef der Sektion für das Eisenbahnwesen, machte
sich Czörnig durch Bearbeitung des Eisenbahn-Konzessionsgesetzes sowie durch Entwerfung des
Eisenbahnnetzes für die Monarchie
verdient.
Auch organisierte und leitete er die Centralkommission der
Erhaltung der Baudenkmäler (1852-63). Daneben
behielt er fortwährend die Leitung der offiziellen statist.
Arbeiten, war 1863-65 Präsident der von ihm organisierten statist.
Centralkommission, trat 1865 in den
Ruhestand und zog sich nach Görz
[* 7] zurück. Er starb dort Unter
C.s litterar.
Arbeiten sind noch besonders hervorzuheben: die große ethnogr. Karte der österr. Monarchie (4
Blatt,
[* 8] Wien 1855) und die «Ethnographie
[* 9] der österr. Monarchie» (3 Bde.,
ebd. 1855-57),
1) Bezirkshauptmannschaft und Gerichtsbezirk in Galizien, hat 810,51 qkm und (1890) 64741 E., 10725 bewohnte
Gebäude und 13540 Wohnparteien
in 44 Gemeinden mit 46 Ortschaften und 43 Gutsgebieten. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft
sowie eines
Kreis- und Bezirksgerichts, nahe der podol. Grenze, rechts am Sereth, an der Linie
Stanislau-Husiatyn der Österr.
Staatsbahnen
[* 13] (Galiz.
Transversalbahn), hat (1890) 4531 meist poln. israel. E., in Garnison ein
Bataillon des 91. galiz. Infanterieregiments
«Ritter von Rodakowski», Post,
Telegraph,
[* 14] ein Schloß,
ein
Kloster, eine ärarische Cigarrenfabrik, die 5 km
im
SW. von Czortków auf einer Anhöhe bei Jagielnica (Markt mit 3201 meist jüd. E.)
steht, und bedeutende
Landwirtschaft.
(spr. zutzor),Gregor, ungar. Dichter und Linguist, geb. zu Andód
im Neutraer
Komitat, trat nach vollendeten
Studien 1824 in den Benediktinerorden und war 1825-35 Professor
an den Gymnasien zu
Raab
[* 15] und Komorn. Seine
Heldengedichte: «Die
AugsburgerSchlacht» (1824),
lenkten die
Aufmerksamkeit auf ihn. 1835 zum zweiten Sekretär
[* 16] und
Archivar der
UngarischenAkademie
erwählt, verlegte er seinen Wohnsitz nach
Pest, wo 1836 seine
«Poet. Werke» von
Toldy gesammelt und herausgegeben
wurden. Der erotische
Inhalt derselben, wie überhaupt
C.s freies Leben außerhalb des
Klosters hatten zur Folge, daß ihm ferneres
Schriftstellern untersagt und er genötigt wurde, ins
Kloster zurückzukehren. Er ward zwar mehrfach wieder im Lehrfache verwendet,
aber immer aufs neue abgesetzt; erst 1842 gelang es ihm, die
Lehr- und Schreibfreiheit wiederzuerlangen.
Außer jenen Gedichten veröffentlichte Czuczor
«JohannHunyady» (2. Aufl.,
Pest 1833),
eine meisterhafte
Übersetzung des
Cornelius Nepos
(2. Aufl., ebd. 1843) und «Leben
Washingtons» (ebd. 1845). Nachdem er 1844 von der
Akademie mit Ausarbeitung des großen
akademischen Wörterbuchs betraut worden war, wandte er sich wieder nach
Pest. Wegen eines Gedichts «Riadó» («Weckruf»)
wurde er im Jan. 1849 von Windischgrätz zu sechsjähriger Festungshaft verurteilt. Durch die
Amnestie von 1850 erlangte auch
Czuczor die
Freiheit wieder. Seitdem arbeitete er unausgesetzt an dem großen Wörterbuch, von dem bis zu seinem
Tode vier
Bände erschienen waren. Er starb in
Pest. Als Sprachgelehrter
stand er mit Fogarasi an der
Spitze jener Partei,
welche die historisch-vergleichende Sprachforschung nicht anerkennen wollte, weshalb auch das von ihm und Fogarasi ausgearbeitete
Wörterbuch zwar reich an wertvollem Material, aber wissenschaftlich verfehlt ist.C.s gesammelten «Gedichte»
(3 Bde.) erschienen zu
Pest 1858.
(spr. zichlarsch),Karl, Ritter von, Jurist, geb. zu Lobositz in
Deutsch-Böhmen, studierte zu
Prag
Rechtswissenschaft und habilitierte sich daselbst 1858 für röm.
Recht. Nach einem kurzen Aufenthalt als Juristenpräfekt
am Theresianum zu
Wien wurde er 1863 an derPragerUniversität außerord. und 1869 ord. Professor, 1892 in
gleicher Eigenschaft nach
Wien berufen. Am polit. Leben
Österreichs hat sich Czyhlarz seit 1861 als
Anhänger der deutschen Verfassungspartei
beteiligt und ist seit 1866 mehrfach in den böhm. Landtag gewählt worden. 1879 wurde er in
den erblichen Ritterstand erhoben.
SeineSchriften, durch die er sich als Kenner des röm.
Rechts erwies, sind: «Das röm. Dotalrecht» (Gieß.
1870),
«Zur
Lehre
[* 17] von der Resolutivbedingung»
(Prag 1871),
«Grundriß der Institutionen» (ebd. 1878),
«Zur Geschichte des ehelichen
Güterrechts im böhmisch-mähr.
Landrecht» (Lpz. 1883),
«Die Eigentumserwerbsarten des Pandektentitels de adquirendo rerum
dominio, 41, 1», Bd. 1 (Fortsetzung
des Glückschen Kommentars,
Erlangen
[* 18] 1887),
«Lehrbuch der Institutionen des röm.
Rechts» (2. Aufl.,
Prag und Lpz. 1893).
^[Artikel, die man unter Cz vermißt, sind unter
Tsch oder Č aufzusuchen.]
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