einen nicht gar hohen
Baum mit vierkantigen Ästchen bildet. Sie besitzt ein dunkles
Grün, ist daher von düsterm Ansehen
und seit den ältesten
Zeiten ein
Sinnbild der
Trauer.
Bei den Griechen und
Römern war sie den
Göttern geweiht. Man legte ihre
Zweige in die
Särge der Verstorbenen, bezeichnete durch sie das Trauerhaus und pflanzte den
Baum, wie
es noch jetzt im
Orient geschieht, allgemein auf Grabstätten an. Berühmt sind in dieser
Beziehung die von zahllosen hohen
Cyklische beschatteten Kirchhöfe der
Türken auf der asiat. Seite von
Konstantinopel.
[* 2]
Selbst in den Gegenden, wo
das Klima ihre Anpflanzung nicht gestattet, gilt die Cyklische noch heute als
Symbol
der
Trauer. Das gelbe oder rötliche, wohlriechende
Cypressenholz und die Samen
[* 3] oder Cypressenfrüchte waren ehedem auch als
Heilmittel gebräuchlich. Das Holz
[* 4] ist sehr dauerhaft und galt den Alten für unverwüstlich, und allerdings widersteht es
dem Wasser, wie überhaupt alle harzigen Hölzer, geraume Zeit. In archäol. Sammlungen kennt man
Stücke,
welche bereits mehrere tausend Jahre alt sind. Im
Altertum galt das
Cypressenholz häufig für Cedernholz.
In mildem
Klima
[* 5] ist die Kultur der Cyklische leicht; ihre
Vervielfältigung geschieht durch Samen. In
Deutschland
[* 6] kann sie nur im
Sommer
zur Dekoration im
Freien benutzt werden; im Winter muß sie einen Platz im Orangeriehause erhalten. Die
Cyklische hat in der Regel eine zusammengezogene, kegelförmige, sehr dichtästige
Krone, ähnlich wie die ital.
Pappel; seltener
sind ihre
Aste abstehend (Cupressus horizontalis Mill.). Sie wird in der
Heimat sehr alt. Als die ältesten Cyklische in Europa
[* 7] sind
jedenfalls zu bezeichnen die eipreses de la reina in dem
Garten
[* 8] des
Generalife bei Granada
[* 9] in
Spanien,
[* 10] welche
aus der Mitte des 15. Jahrh, stammen sollen.
Die übrigen
Arten der Gattung Cupressus wachsen in Nordamerika
[* 11] und
Ostindien.
[* 12] Dahin gehören: Cupressus glauca Lamk., die
graugrüne ostindische Cyklische, gewöhnlich portugiesische Ceder oder Ceder von Goa genannt, ein stattlicher,
in Südspanien und
Portugal häufig angepflanzter
Baum mit umfangreicher
Krone;
Außerdem sind wichtig: Cupressus thyoidesL.
(Canada), deren Holz (weißes Cedernholz)
als
Bauholz sehr geschätzt wird;
diese Art wird bei uns als winterharter Zierbaum gehalten;
das
Harz der
merit. Cupressus thurifera H. B. K.
wird als
Weihrauch benutzt.
Cupressus amoenaKoch
(China), obtusaSieb. Et Zucc.
(Japan) und pisiferaSieb. Et Zucc.
(Japan), alle auch zu einer besondern Gattung Retinospora zusammengefaßt, werden bisweilen als Ziergehölze kultiviert.
Da die echte Cyklische in kältern Klimaten nicht gedeiht, so hat man in solchen Gegenden auch
andere mehr oder minder ähnliche Nadelholzbäume mit dem
Namen der Cyklische belegt. Bei uns wird besonders der gemeine
Lebensbaum
(ThujaoccidentalisL.), mit beiderseits flachen Ästchen, statt der Cyklische angepflanzt und häufig so genannt.
Die in Mexiko,
[* 14]
Carolina und Virginien einheimische, zweizeilige Eibentanne
(TaxodiumdistichumL.) führt
auch den
Namen virginische Cyklische oder
Sumpfcypresse.
Thascius
Cäcilius,
der
Heilige, Kirchenvater und Mitbegründer des kath. Kirchentums, geb. 200 zu
Karthago,
[* 16] wirkte dort als
Lehrer der Rhetorik, ließ sich 246 taufen, wurde bald Presbyter und 248
Bischof
der karthag. Gemeinde. In der Verfolgung des Decius floh er in die Wüste, wirkte aber auch von hier aus durch
Briefe für
seine Gemeinde und kehrte 251 zurück. In der Verfolgung unter Valerian wurde er 257 nach Kurubis verbannt,
aber 14. Sept. 258 zu
Karthago enthauptet.
Die Bedeutung Cyprianus' liegt vor allem in seiner praktischen Wirksamkeit für die durch die
Bischöfe zu vertretende Einheit der
Kirche und für die
Begründung der katholisch-kirchlichen
Sitte. Den Grundsatz von der Machtvollkommenheit des
Episkopats vertrat
er sowohl gegen die Selbständigkeitsgelüste der Presbyter als auch gegen
Rom.
[* 17] Der
Bischof ist das Haupt
seiner
Kirche, zugleich als Nachfolger der
ApostelTräger
[* 18] des
HeiligenGeistes und der kirchlichen Überlieferung, daher ist
Ungehorsam gegen den
Bischof zugleich
Ungehorsam gegen Gott,
Abfall vom
BischofAbfall' von der
Kirche.
AlleBischöfe stehen einander gleich. Der röm.
Bischof ist allerdings Nachfolger des
Petrus, und
Petrus
erster
Vertreter der Kircheneinheit; wie aber die übrigen
Apostel dem
Petrus gleich standen, so steht auch der röm.
Bischof
nicht über, sondern neben den andern
Bischöfen. Die Ausbildung der kirchlichen
Sitte beeinflußte er durch Herübernahme
der montanistischen
Strenge unter Verwerfung des montanistischen Separatismus (s. Montanisten),
woraus die kath. Neigung zu äußerm Werkwesen, besonders «verdienstlichen»
ascetischen
Übungen, Nahrung zog. Seine
Strenge in der Wiederaufnahme der Gefallenen führte zur Spaltung der Novatianer (s. d.).
Ausgaben seiner Werke von Valuze (Par. 1726),
Goldhorn in der «Bibliotheca patrum ecclesiasticorum Latinorum selecta»
(hg. von Gersdorf, Bd. 2
u. 3, Lpz. 1838 - 39),
eine Familie der Muschelkrebse (s. d.),
mit weichen Schalen, sehr nahe aneinandertretenden oder selbst verschmolzenen
Augen, 7gliedrigem erstem Fühlerpaar;
L., Venusschuh, Pflanzengattung aus der Familie der Orchideen
[* 24] (s. d.),
so genannt wegen der
Ähnlichkeit,
[* 25] welche die Honiglippe dieser
Pflanzen mit einem Pantoffel hat.
Ihre in Europa,
Asien
[* 26] und Nordamerika wachsenden
Arten haben einen kriechenden Wurzelstock, einen nur am
Grunde
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
beblätterten, einfachen, an seiner Spitze eine oder wenige Blüten tragenden Stengel
[* 28] und große, höchst eigentümlich gebildete
Blumen. Die äußern und die innern Perigonblätter bilden zusammen ein Kreuz,
[* 29] die Honiglippe ist hohl, wie ein plumper
Holzpantoffel gebildet, groß und lebhaft gefärbt. In Deutschland findet sich nur eine Art, welche stets auf
Kaltboden vorkommt, der Frauenschuh, Cypripedium calceolusL.Ihre bis 5 ein im Durchmesser haltende Blume hat rotbraune Hüllblätter
und eine gelbe Honiglippe.
AndereArten aus gemäßigten Klimaten, die wie die vorstehende im Winter eingehen, sind:
Cypripedium spectabileSw. aus Nordamerika,
die schönste dieser Arten, mit großen weißen und roten Blüten, Cypripedium macranthumSw. aus Nordosteuropa mit
großer brauner Blume. Von den tropischen, meist aus Ostindien stammenden Cypripedien mit immergrünen Blättern werden zahlreiche
Arten und Hybriden als Zierpflanzen in Gewächshäusern kultiviert. Die bekanntesten Arten sind Cypripedium insigneLindl. mit fast 8 cm
im Durchmesser haltender grünlichgelber, und Cypripedium barbatumLindl. aus Ostindien mit purpurfarbener Blume.
Alle Cypripedien sind Erdorchideen. Sie gedeihen am besten in einem Gemisch von Heide- und Rasenerde, mit Sumpfmoos und Sand
vermischt, in einem Warmhause. IhreVermehrung findet durch Teilung statt.