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Kraft, [* 2] und knüpfte sie an andere, größtenteils un- sichere Verfafsernamen. Zum epischen Cyklus werden gerechnet: «Theogonie», «Titanomachie», «Dana'is», «Ödipodic», «Thebais» (Zug der lieben gegen Theben),
«Epigonen», «Kypria» (die Vorgeschichte der Ilias, dem Stasinus aus Cypern [* 3] zugeschrieben),
«Ilias», «Athiopis» (Nachgeschichte derIlias bis zum Tode Achills, dem Arktinus von Milet zu- geschrieben),
«die kleine Ilias», «Ilions Untergang», «3tückfahrten» der Helden (Nostoi, von Agias von Trözen),
«Odyssee», «Telegonie» (von Eugammon von Kyrene). Von diesen Gedichten sind mit Aus- nahme der Ilias und Odyssee nur dürftige Frag- mente, von denen, die sich auf den troischen Sagen- kreis und die Heimkehr der Helden bezogen, nock die Angabe des Inhalts (in Auszügen aus der Chresto- mathie des Proklus, s. d.) erhalten. Ausgaben der Fragmente vonWelcker,"Der epische Cyklus" (2 Tle., Bonn [* 4] 1835-49; 2. Aufl., Vd. 1,1865; Bd. 2,1882); Düntzer, «Fragmente der epischen Poesie» (Köln [* 5] 1840 - 41);
Kinkel, «N^iooruin (lraLeoi-nni lra^- in6uta» (Lpz. 1877);
Ausgaben der Auszüge beson- ders von O. Iahn und Michaelis, «Griech. Vilder- chroniken» (Bonn 1873).
Neben den litterar. Nach- richten stellen Vasenbilder die in diesen Gedich- ten behandelten Sagen dar. Abbildungen finden sich bei Gerhard, «Auserlesene griecb. Vascnbiloer» (4 Bde., Verl. 1839-58); Overbcck, «Die Bild- werke zum thebischen und troischen Heldenkreis» Dd. 1 der «Galerie heroischer Bildwerte», mit Atlas, [* 6] Halle [* 7] und Vraunschw. 1853). -
Vgl. noch außer Welcker: von Wilamowitz-Moellendorff, Homerische Untersuchungen (Berl. 1884);
Robert, Bild und Lied (ebd. 1881);
Luckenbach, Verhältnis der griech. Vasenbilder zu den Gedichten des epischen Kytlos (Lpz. 1880);
Immisch, Klaros (ebd. 1889).
Cyklttis, die Entzündung des Strahlenkörpers (s. Ciliarkörper). Cyklo:de(grch.)oderCyklois,auckNadlinie, eine der merkwürdigsten krummen Linien in der Geometrie und Mechanik. Wenn ein Kreis, [* 8] ohne zu gleiten, auf einer festen geraden Linie in derselben Ebene fortgewälzt wird, so beschreibt ein Punkt der Peripherie des Kreises eine gemeineC., ein Punkt innerhalb der Peripherie eine gedehnte oder ge- schweifte Cyklus, ein äußerer Punkt eine verkürzte oder verschlungene Cyklus. Wälzt sich jener Kreis, statt auf einer geraden Linie, auf der äußern oder innern Seite der Peripherie eines zweiten Kreises, so heißt die so beschriebene Kurve im erstern Falle eine Epicykloide, im letztern eine Hypocykloide.
Die Epicykloide spielte in der Astronomie [* 9] des Alter- tums eine wichtige Rolle, insofern sie zur Erklärung des scheinbaren Laufs der Planeten [* 10] benutzt wurde. (S. Weltsysteme.) Wenn ein von der Schwere ge- triebener Körper in der umgekehrten Cyklus wie in einem Kanal [* 11] herabfällt, so gelangt er immer in derselben Zeit bis zu dem untersten Punkte (dem Scheitel- punkte), wo auch seine Bewegung in der Cyklus an- fangen mag. Aus diesem Grunde heißt die Cyklus in der Mechanik auch Tautochrone.
Ebenso wird ein schwerer, nur von der Schwere getriebener Kör- per von einem Punkte zum andern, der nicht senk- recht unter ihm liegt, in der kürzesten Zeit kommen, wenn er sich in einem Cykloidenbogen bewegt, wes- halb diese Kurve auch die Vrachistochrone ge- nannt wird. Die Vrennlinie der Cyklus sowie die Evo- lute derselben ist wieder eine Cyklus Galilei ist wohl der erste, der die Cyklus in Betracht gezogen hat; dann be- schäftigten sich mit den auf die Cyklus bezüglichen Inte- grationsaufgaben die Mathematiker des 17. Jahrh., besonders Roberval, Mersenne, Fermat, Torricelli, Viviani, Pascal, Wallis, Huygens, Joh. Vernoulli.
Die Gleichung der Cyklus nimmt, wenn i- den Radius des rollenden Kreises, K den irgend einem Cykloiden- punkte entsprechenden Kreisbogen bedeutet, folgende Form an: X - r (k -81Q «), ^ ^ r (1 - eo8 k). (S. Tafel: Kurven 11, [* 1] Fig. 4-6.) Cykloiden, Rundfchupper, s. Fische. [* 12] Cyklöis, s. Cykloide. [* 13] Cyklometrie (grch.), der Inbegriff aller der- jenigen Rechnungsausdrücke, vermöge deren man im stände ist, Kreisbogen durch die diesen zugehö- rigen geraden Linien und umgekehrt diese durck jene zu bestimmen. Cyklometrifche Funktionen, Funktionen, die man durch Ilmkehruug der Goniometrischen Funk- tionen (s. d.) erhält. Ist z. B. ' ^ »inx, so ist x ^ 3.ro8iii^, d.h.: x ist der Bogen [* 14] (arons),
dessen Sinusfunktion gleich ^ ist; gesprochen wird es Arkus- sinus ^. Entsprechend hat man für ^ ^ cosx die cyklometrische Funktion x ^ are cos - ^^t3,n x « » « X -aro tÄU)' ^-oo^x » « » x^Äi'ceotv. Diese Cyklus F. lassen sich, ebenso wie die goniometn- schen, in Reihen ausdrücken; so ist: . 1 X- . 1-3 x5 24 5 1-3-5 2-4-6 7^' ave wii x ^ x - ^ -- .------^ -l------ Da die goniometrischen Funktiouen unendlichfach periodisch sind, so sind die Cyklus F. unendlich vieldeutig, was bei ihrem Gebrauch zu berücksichtigen ist. Cyklone, Cy klönend ahnen, s. Luftwirbel. [* 15] Eyklone, Ventilator, s. Vtühlstaub. Eyklonenrciten, in der ^eemannsfprache die vorsichtige Verwendung der die Cyklonen oder Luft- wirbel (s. d.) umkreisenden Winde [* 16] zur Erzielung schneller Fahrten. -
Vgl. Reye, Die Wirbelstürme, Tornados und Wettersäulen (Hannov. 1872).
Cyklopen, s. Kyklopen. [* 17] Eyklöpie (grch.), Cyklöpenauge, eine bis- weilen bei Menschen und Tieren vorkommende Miß- bildung , bei der nur ein einziges, in der Mitte der Stirn sitzendes Auge [* 18] vorhanden ist. Gleichzeitig bestehen immer wesentliche Gehirndefekte, und es sterben daher die lebend geborenen cyklopischen Kin- der immer bald nach der Geburt. Eyklorama, s. Panorama. Cyklostomen (^7ci08t0m5tHj, s. Rundmäuler. Cyklus (grch. Kyklos), Kreis, Periode. In der Chronologie bedeutet Cyklus eine Reihe von Jah- ren, nach deren Beendigung gewisse astron.
Er- scheinungen oder bestimmte einem Kalenderjahr zu- kommende Eigenschaften in derselben Ordnung wie- derkehren. Die wichtigsten Cyklen sind: der Me- tonische Cyklus, auch Mondzirkel oder der Cyklus der Goldenen Zahl (s. d.) genannt (s. Kalender), der Sonncncyklus oder Sonnenzirkel (s.d.) und der Indiktionencyklus (s.d.). Die drei Zah- len, welche angeben, das wievielste Jahr in jedem dieser drei Cyklen ein gegebenes Jahr sei, beißen die chronol. Merkmale eines Jahres. Der Fall, daß ein Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶