an der
Berliner
[* 2]
Universität als
Docent der slaw. Litteratur, wurde 1860 ord. Professor in
Breslau
[* 3] und starb Aus
seinem Nachlasse wurden die in
Berlin
[* 4] 1842-45 gehaltenen «Vorlesungen über die neueste poln.
Poesie» zuerst in poln.
Übersetzung
(Posen
[* 5] 1870), dann deutsch (2 Bde., ebd. 1880) veröffentlicht.
[* 1] (Cycaděae), Pflanzenfamilie aus der
Abteilung der Gymnospermen, welche zwischen den
Nadelhölzern und
Farnen
steht und eine sehr eigentümliche Gruppe bildet, deren meiste
Arten der Vorwelt angehören. Die Cycadeen sind Holzgewächse von
palmenartigem Wuchs, indem sie auf einem meist nur niedrigen
Stamme von walziger, länglicher oder fast kugeliger Form, der
über und über mit den Narben der abgefallenen
Blätter und den zwischen diesen stehenden
Schuppen bedeckt
zu sein pflegt, eine
Krone oft sehr großer, holziger
Blätter (fälschlich Zweige genannt) tragen.
Letztere sind fiederschnittig oder gefiedert, mit parallel-aderigen, ganzrandigen oder eingeschnitten-gezähnten, selten
gabelig-zweiteiligen, oft stechend-spitzen
Abschnitten oder
Fiederblättchen. Die stets eingeschlechtigen
Blüten erscheinen
auf
Staubbeutel und Samenknospen beschränkt. Erstere sitzen auf der innern
Fläche von zu
Zapfen
[* 6] vereinigten
Schuppen in großer
Zahl nebeneinander, letztere bald auf der
Fläche, bald in den Randkerben ebenfalls zapfenbildender Schuppenblätter.
Die aus den Samenknospen hervorgehenden Samen
[* 7] ähneln denen der
Nadelhölzer.
[* 8] Der Verlauf der
Keimung läßt sich aus beistehender
Skizze übersehen. In a ist der Anfang der
Keimung dargestellt, die junge
Wurzel
[* 9] mit den Kotyledonen und der Plumula ist aus
dem Samen ausgetreten, der obere
Teil der Kotyledonen bleibt im
Endosperm des Samens zurück.
In b ist ein etwas vorgeschritteneres
Stadium der
Keimung abgebildet, hier ist schon das erste Fiederblatt entwickelt und die
Wurzel hat sich
bereits verzweigt. (Vgl.
Nadelhölzer.) Auch der anatomische
Bau des
Stammes zeigt mehr Verwandtschaft mit dem der
Nadelhölzer
als mit den andern Holzgewächsen.
Durch ihren Wuchs erinnern die Cycadeen an die
Palmen,
[* 10] mit denen sie sonst nicht die geringste Verwandtschaft besitzen, durch die
spiralig eingerollte Knospenlage der
Blätter und ihrer
Abschnitte oder Blättchen an die
Farnkräuter.
Man kennt gegen 90
Arten, die vorzüglich in der tropischen und subtropischen Zone der südl. Hemisphäre, namentlich
in Südafrika,
[* 11] Neuholland und den ostind.
Inseln, sowie in
Ostindien
[* 12] selbst zu Hause sind.
Ihrer Eigentümlichkeit und Schönheit
halber werdenArten der Gattungen Ceratozamia,
Cycas, Dioon, Encephalartos, Macrozamia, Stanzeria und Zamia
in Gewächshäusern häufig kultiviert. Die
Stämme einiger
Arten haben eßbares
Mark, das als Sago verwendet wird. (S. Sago.)
Die fossilen Pflanzenreste, welche zu den Cycadeen gerechnet werden, gehören hauptsächlich den Gattungen Cycadites
Brogn., Zamites Brogn., Medullose Cotta, Pterophyllum Brogn. an. Die unter dem
Gattungsnamen Noeggerathia
früher ebenfalls zu den Cycadeen gestellten Pflanzenreste rechnet man jetzt teils zu den
Nadelhölzern, teils faßt man sie unter
einer besondern,
den Cycadeen jedenfalls nahe verwandten Gruppe, welche man als Noeggerathaceae bezeichnet, zusammen.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Cycadeen (s. d.). Von andern Gattungen dieser Familie
unterscheidet sich Cycas durch die länglich-keilförmigen
Staubbeutel, die in den Randkerben verlängert spatelförmiger Fruchtblätter
(Schuppen der weiblicben
Zapfen) stehenden aufrechten Samenknospen und Samen, die beerenartige Beschaffenheit der letztern
und die Zweihäusigkeit. Die
Zapfen stehen am Ende der
Stämme im Centrum der palmenartigen Blätterkrone und werden sehr groß.
Cycas circinalisL., ein bis 13 m Höhe erreichender, sehr schöner
Baum mit gefiederten, bis 3 m langen
Blättern und lineal-lanzettförmigen,
spitzen, planen, glänzendgrünen Blättchen, in
Ostindien und auf den
Molukken heimisch, liefert eine geringe Sorte des in
den
Handel kommenden echten Sago (s. d.). Die mit gedrängter stehenden, kleinern,
am Rande umgerollten Blättchen versehenen
Blätter der in
China
[* 13] und
Japan wachsenden Cycas revolutaL. (s.
Tafel: Gymnospermen I,
[* 1]
Fig. 2) sind die sog. Palmenzweige, mit
denen man in
Deutschland
[* 14] die
Särge zu schmücken pflegt. In einigen
StädtenFrankreichs bedient man sich ihrer anstatt wirklicher
Palmenblätter bei den kirchlichen Feierlichkeiten des Palmsonntags. Aus diesen
Gründen wird Cycas revoluta
in Handelsgärten kultiviert.
L., Pflanzengattung aus der Familie der Primulaceen (s. d.) mit 8
Arten, von denen die meisten in den Mittelmeerländern
vorkommen. Es sind ausdauernde, stengellose Kräuter mit langgestielten, grundständigen, meist nieren- oder herzförmigen
Blättern und ebenfalls grundständigen, einzeln stehenden, langgestielten, nickenden
Blüten, welche einen
fünfteiligen
Kelch und eine kurzröhrige
Blumenkrone mit langem, zurückgeschlagenem, fünflappigem Saum besitzen.
Die häufigste
Art istCyclamen europaeumL., in
Deutschland, wo sie namentlich in den Wäldern der Alpengegenden, doch auch schon
in
Böhmen
[* 15] und Mähren auf steinigen, bemoostem Kalkboden vorkommt, unter dem
NamenErdscheibe, Saubrot und
Alpenveilchen bekannt (s.
Tafel:
Alpenpflanzen,
[* 1]
Fig. 11). Sie hat hübsche, purpurrote oder lilafarbene, sehr wohlriechende
Blumen und herzförmige, auf der obern
Fläche eine kreisförmige weiße Zeichnung zeigende
Blätter und ist im übrigen
Deutschland
eine sehr beliebte Zimmerzierpflanze.
Der
Knollen
[* 16] enthält einen
Brechen und
Purgieren bewirkenden Körper, das
Cyclamin (s. d.), weshalb die
Pflanze
für giftig und heilkräftig gilt. Der
Knollen wurde auch wirklich früher unter dem
Namen Radix Cyclaminis gegen
Kropf, Drüsenleiden
und bei
Trägheit der Thätigkeit des
Darmkanals gebraucht und wird noch jetzt in
Italien
[* 17] zu Salben verwendet. Geröstete
Knollen
haben keine nachteiligen Eigenschaften und sollen wie
Maronen schmecken. Auch die andern
Arten der Gattung
Cyclamen haben ähnlich beschaffene
Knollen und übertreffen die gemeine
Erdscheibe zum
Teil noch in der Schönheit und
Größe der
Blumen. Cyclamen coum Mill., hederifoliumAit., neapolitanumTen. und repandum Sibt. sind südeurop.
Arten, die
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
in Deutschland, etwas tief gepflanzt und im Winter bedeckt, sehr gut im Freien ausdauern. Cyclamen persicum Mill. (s. Tafel: Kalthauspflanzen,
[* 18]
Fig. 2) ist eine der beliebtesten Zierpflanzen, die sich in Töpfen leicht ziehen läßt. Nur darf
man die Knollen nicht tief, sondern bloß etwa bis zum dritten Teil ihrer Stärke
[* 19] in den Boden setzen und
nach Entwicklung der Blätter nicht zu reichlich gießen. Die Vermehrung geschieht durch Samen, welcher im September in Töpfe
mit sandiger Heideerde gesät wird. Die jungen Pflanzen werden in kleinen Töpfen dicht unter den Fenstern des Kalthauses überwintert
und während des Sommers in Mistbeeten kultiviert. Die Blütezeit fällt in die Wintermonate.