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wie in der Natur. - Cyanin oder Kyanin heißt auch der blaue Farbstoff der Blumen (s. Blumenblau).
wie in der Natur. - Cyanin oder Kyanin heißt auch der blaue Farbstoff der Blumen (s. Blumenblau).
irrtümliche Schreibweise für Kyanisieren (s. d.), nach John Howard Kyan benannt.
Mineral, s. Disthen.
(Kalium cyanatum), KCN, ein in verschiedenen Zweigen der Technik vielfach verwendetes, höchst giftiges Salz, [* 2] entsteht im unreinen Zustande beim Schmelzen von kohlensaurem Kalium mit stickstoffhaltigen organischen Substanzen (s. Blutlaugensalz, gelbes). In chemisch reinem Zustande erhält man es als Krystallpulver beim Einleiten von Blausäuregas in alkoholische Kalilauge. Leichter stellt man es dar, indem man Blutlaugensalz zunächst durch gelindes Rösten von seinem Krystallwasser befreit und es dann in einem eisernen Tiegel schmilzt, wobei das Ferrocyan unter Entwicklung von Stickstoff und Abscheidung von Kohleeisen zersetzt und Cyankalium gebildet wird.
Man erhält die Masse so lange in glühendem Fluß, bis die Gasentwicklung beendet ist, läßt das Kohleeisen sich absetzen und gießt das geschmolzene Cyankalium vorsichtig von diesem ab. Eine reichlichere Ausbeute erhält man nach Liebig, indem man 8 Teile entwässertes Blutlaugensalz mit 3 Teilen kohlensaurem Kalium mischt und im übrigen verfährt wie vorher. Das technisch dargestellte Cyankalium wird immer nach Liebigs Vorschrift bereitet, es unterscheidet sich von dem chemisch reinen Cyankalium durch einen geringen Gehalt an cyansaurem Kalium, das aber seine Verwendbarkeit nicht beeinträchtigt.
Das Cyankalium findet sich im Handel meist in Stangen gegossen, es hat eine weiße Farbe, zieht an der Luft Feuchtigkeit an und riecht dann, da es durch die Kohlensäure der Luft zersetzt wird, nach Blausäure. Wegen seiner großen Giftigkeit ist bei der Verwendung äußerste Vorsicht geboten. Das Cyankalium wird in der chem. Analyse benutzt, seine wichtigste Verwendung findet es aber in der Galvanoplastik, [* 3] wo es zur Bereitung der verschiedenen Bäder, aus denen die Metalle als Gold, [* 4] Silber, Nickel u. a. niedergeschlagen werden sollen, dient, sowie in der Photographie und Metallurgie. Der Preis des Cyankalium im Großhandel ist je nach dem Prozentgehalt (60 bis 98 Proz.) 3 bis 4,50 M. für 1 kg.
sind Verbindungen des Cyans mit Metallen, wobei die an Cyan reichern als Cyanide, die an Cyan ärmern als Cyanüre bezeichnet werden, so z. B.
Cyankalium (s. d.), Cyanquecksilber (s. Quecksilbercyanid), Cyansilber (s. Silbercyanid), Cyanzink (s. d.), Blutlaugensalz (s. d., gelbes und rotes).
(grch.), s. Farbenblindheit. ^[= Achromatopsie, Dyschromasie, Dyschromatopsie, das Unvermögen, Farben wahrzunehmen oder richtig ...]
Boic., s. Blaurabe. ^[= ( Bowie), eine zur Rabenfamilie gehörige Vogelgattung, deren 40 Arten Süd- und Mittelame ...]
oder Kyanol, s. Anilin (Bd. 1, S. 642 b).
(grch.), Vorrichtungen zur Messung der Himmelsbläue. Saussure suchte ein Cyanometer dadurch herzustellen, daß er 53 Stufen von Mischungen eines reinen Weiß mit Berlinerblau und eines vollkommenen Schwarz (Tusche) mit Berlinerblau zur Vergleichung mit dem Himmelsblau herstellte. Die Grade dieses Cyanometer begannen mit reinem Weiß und gingen durch Blauweiß, Weißblau zum reinen Berlinerblau, und von da, in ähnlicher Mischung mit Schwarz, bis zum reinen Schwarz über. In ähnlicher Weise bediente sich Parrot bei seinem Rotationscyanometer der thaumatropischen Mischfarbe (s. Thaumatrop), indem er auf einem Kreisel eine weiße oder schwarze Scheibe mit weniger oder mehr Kreisausschnitten von gesättigtem Blau rasch rotieren ließ. Alle derartigen Instrumente, wie auch z. B. das Polarisationscyanometer von Arago, entsprechen ihrem Zweck nur sehr unvollkommen.
oder Phycochromaceen und Schizophyceen, eine Gruppe von Algen, [* 5] deren Zellen einen blaugrünen Farbstoff, das sog. Phycocyan oder Phycochrom, enthalten. Es sind sowohl im Meere wie im Süßwasser lebende einzellige oder aus Zellfäden bestehende Formen, die sich bloß durch Teilung der Zellen vermehren; andere Arten der Fortpflanzung sind an ihnen noch nicht beobachtet worden. Bei manchen Arten sind die Zellen in perlschnurartigen Fäden vereinigt, wie bei der Gattung Nostoc (s. Tafel: Algen II, [* 1] Fig. 7: Nostoc commune Vauch.), bei andern haben sie peitschenartige oder einfach cylindrische Form, wie bei den Oscillarieen [* 1] (Fig. 6: Oscillaria viridis Vauch.), die sich durch eine eigentümliche pendelartige Bewegung auszeichnen. Häufig sind zahlreiche Fäden in eine gemeinsame gallertartige Hülle eingebettet; so bei Rivularia pisum Thur. [* 1] (Fig. 5). Sehr viele Arten der Cyanophyceen finden sich, wenn auch meist nicht mehr in Form von Fäden, als Gonidien in den Flechten [* 6] (s. d.) vor.
s. Blattpflanzen ^[= nennt man, im Gegensatze zu den Pflanzen mit schönen Blüten, alle diejenigen Gewächse, deren ...] [* 7] (Bd. 3, S. 93a).
Bp., s. Blauelster. ^[= ( Bp.), Vogelgattung, in Gestalt und Betragen den gewöhnlichen Elstern gleichend. ...]
künstlicher organischer Farbstoff, der ein Abkömmling des Fluoresceïns ist (Chlorbromfluoresceïnäthyläther).
Der Farbstoff hat das Aussehen eines roten krystallinischen Pulvers und färbt Wolle bläulichrot.
(grch.), Blausucht (s. d.). ^[= (Morbus coeruleus) nennt man einen Krankheitszustand, bei welchem sich eine anhaltende ...]
(grch.), bläulich gefärbt infolge der Blausucht (s. d.) ^[= (Cyanosis, Morbus coeruleus) nennt man einen Krankheitszustand, bei welchem sich eine anhaltende ...]
(Blauprozeß), ein von John Herschel 1840 erfundenes photogr. Kopierverfahren. Herschel tränkte Papier mit einer Lösung von Eisenchlorid, trocknete und belichtete es unter einem negativen Bilde. Das Eisenchlorid wurde durch Wirkung des Lichts unter den durchsichtigen Stellen des Negativs zu Eisenchlorür reduziert, und dieses lieferte durch Behandlung mit rotem Blutlaugensalz ein dunkelblaues Bild. Das Verfahren ist neuerdings dadurch vereinfacht worden, daß man mit einer Mischung von citronsaurem Eisenoxydammonium und rotem Blutlaugensalz getränktes Papier zum Kopieren benutzt; dieses liefert unmittelbar ein blaues Bild, das durch Waschen mit Wasser fixiert wird.
Das dazu nötige Papier ist jetzt Handelsartikel. Ein anderer Cyanotypprozeß besteht in der Präparation von Papier mit einer gummihaltigen Eisenoxydsalzlösung, Belichtung desselben unter einem positiven Bilde und Entwicklung mit gelbem Blutlaugensalz. Dieser Prozeß liefert von einem positiven Bilde (z. B. einer Zeichnung) wieder ein Positiv. Das erstere Verfahren wird vielfach von Ingenieuren zur Herstellung von Lichtpausen verwendet, während das letztere, da es mehr Schwierigkeiten bereitet, in der Praxis weniger gebräuchlich ist. -
Vgl. Pizzighelli, Anthrakotypie und Cyanotypie (Wien [* 8] 1881);
E. Vogel, Photogr. Taschenbuch (Berl. 1891).
s. Quecksilbercyanid. ^[= Hydrargyrum cyanatum, wird gewonnen durch Lösen von Quecksilberoryd in wässeriger ...]
Verbindung von Cyan mit Wasserstoff und Sauerstoff. Die Verbindungen der Cyansäure leiten sich von zwei verschiedenen Formeln ab:
CN(OH) normale Cyansäure
CO(NH) Isocyansäure (Carbimid).
Die gewöhnliche Cyansäure besitzt die letztere Konstitutionsformel, während man von der normalen C.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
nur esterartige Verbindungen kennt (s. unten). Die gewöhnliche Cyansäure wird durch Destillation [* 10] der Polymeren Cyanursäure (s. d.) gewonnen und bildet eine, nur unter 0° beständige, bewegliche, sehr flüchtige Flüssigkeit, die stark sauer reagiert, stechend nach Essig riecht und auf der Haut [* 11] Blasen erzeugt. Bei 0° verwandelt sich die Cyansäure in das Polymere Cyamelid, eine weiße porzellanartige Masse, die beim Destillieren wieder Cyansäure giebt. Oberhalb 0° erfolgt diese Umwandlung explosionsartig.
Das wichtigste Salz der Cyansäure ist das gewöhnliche cyansaure Kalium (auch Kaliumcyanat oder Kaliumisocyanat genannt). Dasselbe entsteht leicht durch Oxydation von Cyankalium, z. B. beim Erhitzen mit Bleioxyd: CNK + PbO = CO.NK + Pb, und krystallisiert in glänzenden Blättchen. Es ist in Wasser leicht, in Alkohol schwer löslich und zersetzt sich in wässeriger Lösung rasch in Ammoniak und Kaliumcarbonat. Mit den Lösungen der Schwermetallsalze giebt das Kaliumcyanat unlösliche Niederschläge der entsprechenden Metallcyanate. Aus dem Kaliumcyanat kann man durch starke Mineralsäuren die Cyansäure nicht in Freiheit setzen, weil dieselbe sofort in Kohlensäure und Ammoniak zerfällt. Esterartige Verbindungen existieren von beiden Formen der Cyansäure. Diejenigen der normalen Cyansäure bilden sich bei der Einwirkung von Cyanchlorid auf Natriumalkoholate, z. B.: der Äthylester
CNCl + NaOC2H5 = CN(OC2H5) + NaCl
Dieselben sind in Wasser unlösliche Flüssigkeiten von ätherischem Geruch, zersetzen sich beim Destillieren und werden Cyanätholine genannt. Die Ester der gewöhnlichen oder Isocyansäure entstehen bei der Destillation von Kaliumcyanat mit ätherschwefelsauren Salzen oder aus Silbercyanat und Alkyljodiden:
CONAg + C2H5J = CONC2H5 + AgJ.
Sie sind unzersetzt siedende, unangenehm stechend riechende Flüssigkeiten, die leicht in die polymeren Isocyanursäureester übergehen und beim Erhitzen mit Kalilauge in kohlensaures Kalium und primäre Aminbasen zerfallen:
CONC2H5 + 2 KOH = K2CO3 + NH2.C2H5.
Durch Wasser und Alkohol werden sie zersetzt, lösen sich aber unverändert in Äther.