eine sog.
Universität (seit 1692), zahlreiche
Kirchen, darunter die schöne
Kathedrale von Santo
[* 2] Domingo, bischöfl. Seminar,
in dem außer
Theologie auch Mathematik und Jurisprudenz gelehrt werden, zwei höhere Schulen, eine höhere
Töchterschule,
mehrere Elementarschulen,
Bibliothek, Museum sowie zwei Hospitäler. Zahlreich sind die
Denkmäler altperuan. Herrlichkeit:
die Mauerreste des Sonnentempels Curi-Cancha, in welchem sich einst ein
Bild der
Sonne
[* 3] aus massivem
Golde
befand;
die Grundmauern des
Tempels der Sonnenjungfrauen (Accla-Huasi, für die Erziehung der Inka-Prinzessinnen), auf denen
jetzt das
Kloster Sta. Catalina ruht, besonders aber die Ruinen des Inkapalastes Colcampata am Fuße
des Hügels von Sacsaïhuaman und die riesigen Festungswerke auf seinem Gipfel.
Auch sind in der Nähe
Überreste der Heerstraßen erhalten. Haupterwerbszweig ist der
Landbau in der fruchtbaren Umgegend. Außerdem werden Goldschmiedearbeiten,
Woll- und Baumwollmanufaktur, Zuckersiederei und Gerberei betrieben.
Der Handel bringt Leder und
Korduan, Zucker- und Posamentierwaren
zur Ausfuhr; die Malereien der Einwohner sind in
Peru
[* 4] geschätzt. - Cuzco ist der Sage nach 1021 oder 1050 von
Manco-Capac begründet und war bis zur Zerstörung durch Pizarro 1533 Hauptstadt des Inkareichs. Die heutige Stadt steht
auf ihren Trümmern.
Francesca, ital. Sängerin, geb. 1700 zu Parma,
[* 5] erwarb sich,
von Lanzi ausgebildet, durch ihre herrliche bis zum dreigestrichenen C reichendeStimme den
Namen der «goldenen
Lyra»
[* 6] und sang 1722-26 unter
Händel in
London,
[* 7] wandte sich, gekränkt durch die Erfolge der Faustina Hasse, nach
Wien,
[* 8] kehrte
darauf nach
Italien
[* 9] zurück und erschien, nachdem sie auch in
Holland gesungen hatte, 1748 abermals auf dem
LondonerTheater.
[* 10] Der einstige Erfolg blieb ihr nicht treu, sie mußte schließlich in
Italien durch
Handarbeit ihr Leben
fristen und starb 1770 in traurigen Verhältnissen zu
London. Der
Komponist und Klaviervirtuose P. G. Sandoni war seit 1726 Gatte
der Cuzzoni.
eine
Verbindung von
Kohlenstoff und
Stickstoff. Die Cyangruppe, CN, in welcher der dreiwertige
Stickstoff mit drei
Affinitäten an den
Kohlenstoff gebunden ist, N C-, existiert nicht für sich, vermag aber eine große Zahl
von
Verbindungen zu bilden. In denselben verhält sich die Cyangruppe ähnlich wie ein Halogenatom, z. B.
Chlor. So giebt Cyan mit
Wasserstoff eine Säure, die
Blausäure, HCN, derenSalze den
Salzen der Chlorwasserstoffsäure
sehr ähnlich sind in
Bezug auf Krystallform, Löslichkeit u. s. w. So ähnelt das
Chlorsilber sehr dem
Cyansilber. Wenn die
Cyangruppe als solche aus ihren
Verbindungen ausgeschieden wird, so vereinigen sich zwei derselben zu dem
Molekül des gasförmigen
Cyan, CN-CN, ebenso wie 2
AtomeChlor ein
Molekül Chlorgas bilden.
Freies Cyan oder Dicyan ist ein farbloses
Gas von eigentümlichem
Geruch, das sich bei 25° unter
Null zu
einer klaren Flüssigkeit
verdichtet. Es entsteht beim
Glühen von
Quecksilbercyanid
Bei 34° unter
Null erstarrt es zu einer festen
Masse. Es brennt mit blauer, rot gesäumter (pfirsichblütenroter)
Flamme.
[* 11] Wasser absorbiert das 4fache,
Alkohol das 23fache
Volum an Cyangas. Die Lösungen zersetzen sich beim Stehen unter
Dunkelfärbung und Ausscheidung eines braunen Körpers, der Azulmsäure. Bei Gegenwart von Mineralsäuren entsteht unter
Aufnahme von Wasser
Oxalsäure und
Ammoniak C2N2 + 4 H2O = C2O4H2 + 2 NH3. Es ist daher
als das
Nitrit der
Oxalsäure zu betrachten.
In den organischen Cyanverbindungen findet durch Einwirkung von
Alkalien oder Säuren
die gleiche
Veränderung der Cyangruppe statt, die dabei unter Abspaltung von
Ammoniak in die Carboxylgruppe, -COOH, übergeht.
Die entstehenden
Verbindungen sind
Carbonsäuren. Als Ausgangsmaterial zur
Darstellung aller Cyanverbindungen dient dasgelbe Blutlaugensalz
und das
Cyankalium. Von den Cyanverbindungen sind folgende die wichtigsten:
2)
Chlorcyan oder
Cyanchlorid, CNCl, entsteht bei der Einwirkung von
Chlor auf wässerige
Blausäure. Es ist eine bei 15° bereits
siedende, in Wasser wenig lösliche schwere Flüssigkeit, deren
Dämpfe einen stechenden zu
Thränen reizenden
Geruch besitzen und höchst giftig wirken.
BeimAufbewahren polymerisiert es sich zu festem
Chlorcyan,
Cyanurylchlorid oder Tricyanchlorid,
C3N3Cl3. Bromcyan und Jodcyan sind feste, aber ebenfalls sehr leicht flüchtige
Verbindungen. Durch
Ammoniak werden
dieselben in
3)
Cyanamid, CN.NH2 übergeführt, eine farblose krystallinische
Verbindung, welche bei 40° schmilzt.
(Chinolinblau, Lepidinblau), ein blauer, aber sehr vergänglicher künstlicher Farbstoff von der Zusammensetzung
C20H35N2J. Es wird dargestellt, indem man ein Gemenge von
Chinolin und
Lepidin (γ-Methylchinolin)
mit Amyljodid behandelt und das Produkt mit Natronlauge zersetzt. Das Cyanin bildet grünglänzende
Krystalle, die sich in
Alkohol
leicht mit blauer
Farbe lösen. Durch Säuren wird die Lösung farblos. Cyanin besitzt Wichtigkeit dadurch, daß es, wie das
Chinolinrot,
die Eigenschaft besitzt, photogr. Platten orthochromatisch,
d. i. farbenempfindlich zu machen, indem die
Farben auf dem
Bild in der richtigen Helligkeitsabstufung erscheinen
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
wie in der Natur. - Cyanin oder Kyanin heißt auch der blaue Farbstoff der Blumen (s. Blumenblau).