während er auf der andern Seite jeder willkürlichen Verletzung der
Volksrechte sich widersetzte. Mit der deutschen
Sprache
[* 2] und Litteratur vertraut, verfolgte er mit Leichtigkeit die
Entwicklung der deutschen Naturforschung. -
(spr. küwillĭeh flörih),AlfredAuguste, franz. Schriftsteller, geb. zu
Paris,
[* 3] war Sekretär
[* 4] LudwigBonapartes,
Exkönigs von
Holland, dann Erzieher des
Herzogs von
Aumale, seit 1834 Mitarbeiter des «Journal des Débats»,
wurde 1866 Mitglied der
Akademie und starb inParis. Cuvillier-Fleury veröffentlichte stilistisch ausgezeichnete
«Portraits politiques et révolutionnaires» (1851),
«Études historiques et littéraires» (2 Bde.,
1854),
(spr. küwillĭeh),François, franz.-deutscher
Baumeister, geb. 1698 zu
Soissons, erlernte die Kunst unter
Robert de Cotte,
[* 5] trat 1725 in bayr. Dienste,
[* 6] wurde 1738 erster Hofarchitekt, 1745
ArchitektKaiserKarls VII., 1763 oberster
Baudirektor. Er starb 1768 zu
München.
[* 7] Cuvilliés verpflanzte den echt franz. Rokokozierstil nach Süddeutschland.
Seine Hauptwerke sind das Residenztheater in
München, die prächtig ausgeschmückte Amalienburg in
Nymphenburg,
der Guggenheimersche
Palast (ehemaliges Akademiegebäude) und der prächtige Eichthalsche
Palast zu
München. Er zeichnete sich
auch durch die Herausgabe in Kupfer
[* 8] gestochener architektonischer und kunstgewerblicher Werke aus.
Der sichere
Hafen liegt im zollfreien Gebiet an der Mündung des
kleinen
Flusses Wetterung in die
Elbe, dient als Vorhafen
Hamburgs und wird vorwiegend im Winter als
Nothafen
benutzt, sonst verkehren in ihm nur Fischerfahrzeuge. Für letztere ist ein neuer, 3 m tiefer
Hafen hergestellt und neben
diesem ein großer Seeschiffhafen (8,4 ha) im
Bau (Kosten 7 Mill. M.), von dem die großen
Hamburger Schnelldampfer abgehen
sollen, die jetzt noch von der Cuxhavener
Reede auslaufen. Cuxhaven ist
Station der 90
HamburgerLotsen, die die
in der Elbemündung bis weit ins
Meer stationierten Lotsenfahrzeuge besetzen. Das Seebad, 1816 von dem hamburgischen Senator
Abendroth begründet, erhielt 1882 neue Badeeinrichtungen und ist sehr besucht (1891: 5500 Kurgäste). Daneben bestehen
Anstalten
für warme, russ. und irische
Bäder. -
Vgl. I. A. ^[korrekt: F. A. -
FriedrichAdolf]
Becker,
Cuxhaven und das
Amt Ritzebüttel (Hamb. 1880);
Richter, Das hamburgische
Amt Ritzebüttel und die Elbmündung in den J. 1795-1814
(Cuxhav. 1892).
Hauptstadt des brasil.
Staates Mato-Grosso, am linken Ufer des zum
Paraguay
[* 13] gehenden
Flusses
Cuyabá, 200 m hoch gelegen, hat (1888) 30000 E., breite, gut gepflasterte
Straßen, fünf
Kirchen, ein
Arsenal und ein Militärhospital.
Cuyabá ist ein thätiger Handelsort, obwohl so weit vom
Meere gelegen, daß die aus 50-200
Tieren bestehenden Karawanen bis Rio
[* 14] de Janeiro 6
Monate gebrauchen.
Alle 5 Wochen geht ein Flußdampfer von Cuyabá nach
Montevideo,
[* 15] der den etwa 4100 km
langen
Weg in 22
Tagen zurücklegt. Cuyabá wurde 1720 durch Goldsucher gegründet und ist seit 1835 Hauptstadt.
(Cuijp) oder Kuyp
(Kuijp, spr. keup),Albert, holländ.
Maler, geb. 1605, gest. 1691 zu Dordrecht,
[* 16] erhielt den ersten
Unterricht von seinem
VaterJakob Gerrits Cuyp (1575-1651), der ein guter Porträt- und Landschaftsmaler
und Mitbegründer der Malergilde zu Dordrecht war. Er malte vorzugsweise Landschaften, zu welchen er die Motive aus seiner
heimatlichen Gegend wählte; sie zeichnen sich durch goldige Färbung und breiten Vortrag aus. Doch auch Tierstücke und
Porträte
[* 17] malte er mit Meisterschaft. Die bedeutendsten seiner
Bilder befinden sich in
London;
[* 18] hervorzuheben
sind eine Abendlandschaft (im
BuckinghamPalast), eine Mondscheinlandschaft (im Grosvenor
House), eine Flucht nach
Ägypten
[* 19] (im
BathHouse); ebendort auch sein Selbstbildnis.
(spr. keup-),PeterJ. H. ^[Josephus Hubertus], niederländ.
Architekt, geb. 1827 in Roermond, besuchte die
Akademie zu
Antwerpen
[* 20] und ist ein Hauptvertreter der
Gotik in
Holland. Seine hervorragendsten Kirchenbauten
sind: St.
Katharina zu
Eindhoven, St. Lambertus zu Vechel, St.
Barbara zu
Breda, St.
Bonifacius zu
Leeuwarden, St. Jacobus zu Gravenhage,
die
Kirche zum
HeiligenHerzen zu
Amsterdam
[* 21] u. s. w. Auch restaurierte er zahlreiche mittelalterliche
Kirchen, darunter denDom
zu Mainz.
[* 22] Ferner schuf Cuypers das Reichsmuseum (1876-85, in holländ. Renaissance)
und den Centralbahnhof zu
Amsterdam (im got.
Stile).
Fluß in Britisch-Guayana, entspringt in
Venezuela
[* 23] zwischen der
Sierra Usupamo und der
Sierra de Rincote, fließt
nach
Aufnahme des goldreichen
Yuruari von links in vorwiegend östl.
Richtung, bildet auf brit. Gebiet die
Wasserfälle von Waika und mündet, etwa 1000 km lang, nach
Aufnahme seines größten Nebenflusses Mazaruni unterhalb Bartika
Grove in den Mündungstrichter des Essequibo. Er ist auf 795 km schiffbar.
1) Departamento der südamerik. Republik
Peru, reicht im N.
bis in die Waldregion
(Montaña), grenzt im
N. und O. an
Bolivia und an
Puno, im
S. an
Arequipa, im
W. an
Apurimac,
Ayacucho und
Junin, hat 40936 qkm und (1876) 238455 E. Es
zerfällt in den gebirgigen
Teil (bis 5310 m) im W. und den menschenleeren
Urwald im O. und
NO. Hauptströme
sind der
Apurimac und der
Urubamba mit ihren zahlreichen Nebenflüssen.- 2) Hauptstadt des Departamento Cuzco, 850 km im OSO.
von Lima
[* 24] und in 3467 m Höhe, in einem reizenden, 45 km langen Hochthale, auf unebenem
Terrain, gesund gelegen, ist Bischofssitz
(seit 1537), hat ziemlich regelmäßigeStraßen, (1889) 22000 E.,
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
eine sog. Universität (seit 1692), zahlreiche Kirchen, darunter die schöne Kathedrale von Santo
[* 26] Domingo, bischöfl. Seminar,
in dem außer Theologie auch Mathematik und Jurisprudenz gelehrt werden, zwei höhere Schulen, eine höhere Töchterschule,
mehrere Elementarschulen, Bibliothek, Museum sowie zwei Hospitäler. Zahlreich sind die Denkmäler altperuan. Herrlichkeit:
die Mauerreste des Sonnentempels Curi-Cancha, in welchem sich einst ein Bild der Sonne
[* 27] aus massivem Golde
befand;
die Grundmauern des Tempels der Sonnenjungfrauen (Accla-Huasi, für die Erziehung der Inka-Prinzessinnen), auf denen
jetzt das Kloster Sta. Catalina ruht, besonders aber die Ruinen des Inkapalastes Colcampata am Fuße
des Hügels von Sacsaïhuaman und die riesigen Festungswerke auf seinem Gipfel.
Auch sind in der Nähe
Überreste der Heerstraßen erhalten. Haupterwerbszweig ist der Landbau in der fruchtbaren Umgegend. Außerdem werden Goldschmiedearbeiten,
Woll- und Baumwollmanufaktur, Zuckersiederei und Gerberei betrieben. Der Handel bringt Leder und Korduan, Zucker- und Posamentierwaren
zur Ausfuhr; die Malereien der Einwohner sind in Peru geschätzt. - Cuzco ist der Sage nach 1021 oder 1050 von
Manco-Capac begründet und war bis zur Zerstörung durch Pizarro 1533 Hauptstadt des Inkareichs. Die heutige Stadt steht
auf ihren Trümmern.