richtung gegen zu starken Wasserverlust anzusehen.
Bei
Pflanzen, die einer starken
Verdunstung ausgesetzt sind, z. B. bei Wüstenpflanzen,
ist deshalb die Cuneo viel stärker entwickelt als bei solchen, die an feuchten
Standorten wachsen, und außerdem ist auch in
jenem Falle gewöhnlich noch
Cutin in den übrigen
Teilen der Epidermiszellwände eingelagert, sodaß die
Cuneo dadurch noch verstärkt wird.
Die Schichten der Epidermiszellwände, die ebenfalls
Cutin enthalten, haben ganz ähnliche
chem. und physik.
Eigenschaften wie die Cuneo selbst;
man nennt sie gewöhnlich kutikularisierte Schichten oder Kutikularschichten.
Bei
Tieren besteht die Cuneo meist aus
Chitin, dem jedoch andere
Stoffe, besonders kohlensaurer Kalk, seltenerKieselsäure
beigefügt sein können.
Die Cuneo erscheint auf dem optischen Durchschnitt streifig, als
Ausdruck von Lamellen, in denen die
Cuneo von den darunter gelegenen Zellen abgesondert wird.
Die Lamellen sind nach außen dünner, nach innen, der erzeugenden
Zellschicht (Matrix) zu breiter, jene sind älter und haben mehr Feuchtigkeit abgegeben, sind fester
geworden als diese.
Die Cuneo kann im ganzen auf einmal oder fetzenweise abgestreift werden (s.
Häutung).
in der Zahnheilkunde eine halbrunde
Rinne zur
Aufnahme desWachses, womit der
Abdruck des
Kiefers genommen wird, um danach die Modelle künstlicher
Zähne
[* 3] herzustellen;
Konsistoriums und hat sich namentlich durch das Werk «Des dents
des mammifères, considerées comme caractères zoologiques» (Par. 1825) und die mit Geoffroy
Saint-Hilaire herausgegebene «Histoire naturelle des mammifères» (ebd.
1819-35; 2. Aufl. 1829 fg.) bekannt gemacht.
(spr. küwĭeh),GeorgeLéopoldChrétien Frédéric Dagobert,
Baron von, franz. Naturforscher, geb. in der
damals württemb. Stadt Mömpelgard (Montbéliard), besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, seit 1784 die
Karlsakademie zu
Stuttgart
[* 5] und wurde 1788 Hauslehrer bei dem
Grafen d'Hericy auf dem Schlosse Fiquainville in der
Normandie,
wo ihn die Nähe des
Meers zu naturhistor. Untersuchungen veranlaßte. Er wurde dort mit dem
Abbé Tessier bekannt, der durch
seine
Verbindungen mit
Pariser Gelehrten Cuvier 1795 einen Ruf nach
Paris
[* 6] als Professor an der Centralschule
des Pantheon verschaffte.
Kurz nachher wurde Cuvier zum
Gehilfen Mertruds, des Lehrers der vergleichenden
Anatomie am Jardin des Plantes, ernannt und begann
eine naturhistor. Sammlung zu gründen, die zu einer der größten Europas geworden ist. 1796 zum Mitglied des
Nationalinstituts ernannt, wurde er 1800 Daubentons Nachfolger am
Collège de
France, 1808
Rat der neuen kaiserl.
Universität
und mit der Einrichtung von
Akademien in den neuen Gebietsteilen des Kaiserreichs, in
Italien,
[* 7]
Holland und den Hansestädten
betraut, 1813 Requetenmeister im
Staatsrate und nach Mainz
[* 8] als außerordentlicher
Kommissar gesandt, um die Bewohner
des linken Rheinufers zur
Erhebung gegen die Verbündeten zu vermögen; diese drangen jedoch so rasch vor, daß Cuvier umzukehren
gezwungen war. 1814 wurde Cuvier
Staatsrat, 1818 Mitglied der
Französischen Akademie, 1819 zum Rang eines
Barons erhoben, von
Ludwig
XVIII. in den Kabinettsrat berufen und erhielt 1822 die Oberaufsicht über die prot.-theol.
Fakultäten.
Unter
Ludwig Philipp behielt er alle
Ämter und Würden, wurde Pair von
Frankreich und sollte zum Minister des Innern
ernannt werden, als er starb.
Cuvier suchte die Zoologie auf die vergleichende
Anatomie zu gründen und erhob diese letztere zuerst zur Wissenschaft. Nachdem
er mit eisernem Fleiße eine zahllose Menge
Tiere und besonders die noch wenig gekannten Weichtiere untersucht, gab er die
«Leçons d’anatomie comparée» (5 Bde.,
Par. 1801-5; neue Ausg. in 8 Bdn.,
von vielen seiner
Schüler gemeinschaftlich besorgt, ebd. 1836-45; deutsch von Froriep und Merkel, 4 Bde.,
Lpz. 1808-10) heraus, die er in den «Mémoires
pour servir à l’histoire et à l’anatomie des mollusques» (Par. 1816) ergänzte.
Von diesen Untersuchungen ausgehend, stellte er den
Satz auf, daß das
Tierreich aus einer bestimmten Anzahl von
Typen (Embranchements)
bestehe, deren jeder seine besondere, von den andern unabhängige Ausbildung zeige: Wirbeltiere, Mollusken,
[* 9]
Gliedertiere,
Strahltiere.
In den«Recherches sur les ossements fossiles» (4 Bde.,
1812; 4. Aufl., 12 Bde., 1835-37)
wandte er die
Sätze der vergleichenden
Osteologie auf die vorweltlichen Wirbeltiere an. Bei diesen Untersuchungen wurde Cuvier besonders
von Laurillard unterstützt. Im Verlaufe der geognost.
Untersuchungen des
PariserBeckens, die er mit
Alex.
Brongniart unternahm, kam Cuvier zuerst zu der
Ansicht, daß
abwechselnd
Fluten vom
Süßwasser und vom
Meer die Erdoberfläche verändert haben müssen. Cuvier besaß in hohem
Grade die Fähigkeit,
wissenschaftliche Forschungen allgemein verständlich und in glänzender
Sprache
[* 10] darzulegen.
Ausgezeichnet in dieser Hinsicht
ist namentlich die Einleitung zu dem letztgenannten Werke, der besonders gedruckte und vielfach aufgelegte
«Discours sur les révolutions de la surface du globe et sur les changements qu’elles
ont produits dans le règne animal» (deutsch von Nöggerath, 2 Bde.,
Bonn
[* 11] 1830; von Giebel, Lpz. 1851).
C.s Hauptwerk ist «Le
[* 12] règne animal» (4 Bde.,
Par. 1817; deutsch Stuttg. 1821-25), dessen zweite gänzlich
umgearbeitete
Auflage 1829 fg. erschien (5 Bde.; deutsch, 6 Bde.,
Lpz. 1831-43). Viele
Ausgaben des Werks, zum
Teil reich illustriert, sind seither erschienen. In
Verbindung mit
Valenciennes
begann er schon 1828 seine «Histoire naturelle des poissons» (22 Bde.,
Par. 1828-49), die von jenem fortgesetzt, aber nicht beendet wurde. Auf dem Gebiete
des
Unterrichtswesens entwickelte Cuvier gleichfalls eine unermüdliche Thätigkeit; er vertrat mit Eifer die Interessen
der prot.
KircheFrankreichs und erlangte für sie die Errichtung von 50 neuen Pfarreien. In der Kammer unterstützte er aus
Liebe zur Ordnung die Bourbonendynastie,
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
während er auf der andern Seite jeder willkürlichen Verletzung der Volksrechte sich widersetzte. Mit der deutschen Sprache
und Litteratur vertraut, verfolgte er mit Leichtigkeit die Entwicklung der deutschen Naturforschung. -