seinen Sohn aus Flandern zurück und übertrug ihm den Oberbefehl über das
Heer, das bestimmt war, den
Aufstand des Stuartprätendenten
Karl Eduard zu unterdrücken. Cuarto schlug bei Culloden die Empörung nieder, befleckte jedoch seinen
Ruhm durch Grausamkeit gegen die Besiegten. Er wurde hierauf vom Könige zum Generalkapitän aller großbrit.
Truppen ernannt und kehrte im folgenden Jahre nach dem Festlande zurück, wurde aber bei Laffeld vom Marschall
von
Sachsen
[* 2] geschlagen.
Nach
Ausbruch des Siebenjährigen
Krieges erhielt er das Kommando der verbündeten
Armee in
Deutschland,
[* 3] unterlag aber 1757 gegen d’Estrées im
Treffen bei Hastenbeck und schloß 8. Sept. die wenig ehrenvolle
Konvention zu
Kloster Zeven, wonach er mit seiner 40000 Mann starken
Armee über die
Elbe ging und Hannover
[* 4] den
Franzosen überließ.
Da
Georg Ⅱ. die
Konvention nicht bestätigte, wurde Cuarto abberufen und starb, nachdem er seine militär.
Würden niedergelegt hatte, zu Windsor. – Der
Titel eines
Herzogs von Cuarto wurde hierauf an
HeinrichFriedrich (gest. 1790),
BruderGeorgs Ⅲ., 1799 an den Prinzen Ernst
August (spätern König von Hannover) sowie 1878 an
dessen Enkel Ernst
August (s. den vorhergehenden
Artikel) verliehen.
(spr. kömmb’rländ),Richard, engl.
Philosoph, geb. 1632 zu
London,
[* 5] wurde Prediger und starb als
Bischof von Peterborough 1719. Er sucht die
Moral auf das in der
Natur des
Menschen gelegene Wohlwollen zu begründen, das durch
Beförderung des allgemeinen
Glücks auch das eigene befördert.
Sein philos. Hauptwerk ist
«De legibus naturae disquisitio philosophica» (Lond. 1672; ins
Englische
[* 6] übersetzt ebd. 1727, ins
Französische 1744).
(spr. kömmb’rländ),Richard, engl. Lustspieldichter,
Sohn des
Bischofs von Kilmore
(Irland)
Denison Cumberland und Enkel R.
Bentleys, geb. zu
Cambridge, wurde, nachdem er dort
seine
Studien vollendet hatte, Privatsekretär des Lord Halifax.
[* 7] Nach dem
Sturze dieses Ministers benutzte
er seine Muße zu litterar.
Arbeiten und ging, als jener
Statthalter in
Irland geworden war, mit nach Dublin.
[* 8] Nach England zurückgekehrt,
erhielt er eine
Stelle im Handelsamt, die ihm Zeit für poet.
Arbeiten ließ. 1780 erledigte er
Aufträge in Madrid
[* 9] und Lissabon,
[* 10] geriet aber, da ihm die Minister, mit
dem Ergebnis unzufrieden, die
Auslagen (5000 Pfd. St.) vorenthielten, in Verlegenheiten. Die «Anecdotes
of eminent painters in Spain» sind eine
Frucht dieser
Reise. Er zog sich nach
TunbridgeWells zurück, wo er bis zum
Tode
sehr eingeschränkt lebte. Unter seinen zahlreichen
Lustspielen zeichnen sich «The West-Indian», «The
fashionable lover» und «The wheel of fortune» aus. Sein
Drama «The Jew» ward durch Seydelmanns
Spiel auch in
Deutschland bekannt.
Weniger gefielen seine
Trauerspiele, z. B. «The battle of Hastings»,
und seine
Romane«Arundel» (2 Bde., Lond.
1789),
«John of Lancaster» (2. Aufl., 3 Bde.,
ebd. 1809) und «Henry» (4 Bde.,
ebd. 1795). 1806‒7 veröffentlichte er «Memoirs of his own life» (2 Bde.,
ebd.). Sein «Observer» enthält
Aufsätze über griech. Litteratur.
(spr. kömmb’rländ mauntins),Bergkette der
Appalachen in Nordamerika,
[* 11] bildet zunächst die
Grenze zwischen Virginien und
Kentucky, durchläuft dann in südwestl.
RichtungTennessee und erstreckt
sich
bis in den
NO. von
Alabama, durchschnittlich 600 m hoch, ist felsig und wenig angebaut, hat jedoch fruchtbare Längsthäler.
Der
Tennessee mit seinen Zuflüssen bewässert den Ostabhang, der
Cumberland den Westabhang. ^[]
(spr. kömmb’rländ-), auch Hogarthsund, tiefe Einbuchtung an der Südostküste
des
Baffinlandes im arktischen
Amerika,
[* 12] scheidet die beiden Halbinseln
Cumberland im N. und Nugumiut im
S. und wurde 1585 von Davis entdeckt.
Am C., unter 66° 37’ nördl.
Br. und 67° 15’ westl. L. von Greenwich, wurde 1882 die
deutsche Polarstation Kingawa errichtet.
(oderPico) de Mulhacēn (Muley-Hacen, d. h. Gipfel des Muley-Hassan, nach dem
vorletzten arab. Könige von Granada
[* 13] benannt), mit 3481 m der höchste Gipfel der
Sierra Nevada im südl.
Spanien
[* 14] und somit
die höchste
Erhebung des westl. Europas.
Sie bestehen aus alten krystallinischen
Schiefern, ragen
bis in die Schneeregion, erscheinen von N. gesehen mit ihren Steilabfällen als spitze
Pyramiden, verlaufen aber nach S. in langgestreckte Kämme (Lomas).
altes Königreich in Britannien, aus den jetzigen
Grafschaften Dumbarton, Renfrew,
Ayr,
Lanark, Peebles,
Selkirk,
Roxburgh und Dumfries in
Schottland und
Cumberland in England bestehend, war
bis in die Mitte des 10. Jahrh.
n. Chr. selbständig.
granosalis (lat., «mit
einem Körnchen
Salz»),
[* 16]
in der Redensart: Etwas ist cum grano salis zu verstehen, heißt, es ist nicht genau
wörtlich zu verstehen, sondern unter Berücksichtigung verschiedener den
Sinn der betreffenden Behauptung,
Ansicht u. s. w.
modifizierender Umstände.
Der
Ausdruck beruht auf einer
Stelle in des ältern
Plinius Naturalis historia (23, 8), wo es in
einem Gegengiftrezept heißt: addito salis grano (unter Hinzufügung eines Salzkörnchens).
(spr. tschumitsch),Atjim, serb. Staatsmann, geb. zu
Trešnjevica im serb.
Kreis
[* 17] Kragujevac, studierte in
Heidelberg
[* 18] und
Paris
[* 19] die
Rechte, wurde Professor am
Belgrader Gymnasium,
dann Professor des Kriminalrechts an der
Belgrader Hochschule, mußte aber 1870 seiner freisinni-
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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