den, hat (1890) 1789 magyar. E.
(Szekler), eine landwirtschaftliche Lehranstalt, eine
Sparkasse, ein
Krankenhaus
[* 2] und eine kleine
Festung
[* 3] mit den umliegenden Militärgebäuden des jetzt aufgelösten ersten
Szekler Grenzregiments. In der Nähe das große
Franziskanerkloster Csik-Somlyó-Vardotfalva mit einer schönen
Kirche und einem Obergymnasium, ein berühmter Wallfahrtsort
der röm.-kath.
Szekler, die alljährlich zu
Pfingsten dahin aus allen benachbarten Gegenden eine große
Ablaßprozession veranstalten.
(spr. tschi-),Bergorte im ungar.
Komitat Krasso-Szörény, und zwar die
Groß-GemeindeDeutsch-Csiklova, ungar.
Nemét-Csiklova oder Csiklova-Bánya, mit 2160 meist rumän. E. (162 Deutsche)
[* 4] und Walachisch-Csiklova
oder
Roman-Csiklova mit 3086 rumän. E., liegen südlich bei Oravica und
haben
Hammerwerke, eine Kupfergeschirrfabrik und
Bergbau
[* 5] auf Kupfer.
[* 6]
Hier werden Kupferbleche und Münzplatten für die Karlsburger
Münze verfertigt.
der Roßhirt, eine originelle Gestalt aus dem ungar. Volksleben, welche durch die ungar.
Dichter, namentlich durch
Lenau und Petöfi, auch in weitern
Kreisen bekannt geworden ist. Der
Anzug des
Csikós besteht aus einem bloßen kurzen
Hemd, das kaum bis an die Hüften reicht, mit weiten Flügelärmeln versehen ist, und
aus langen weiten Hosen
[* 7] von grober gebleichter Leinwand
(Gatya). Sein langes, schwarzes, stark mit Fett eingeriebenes Kopfhaar
bedeckt ein kleiner, breitkrempiger
Hut.
[* 8]
Die Mitte des Leibes umschließt ein mit blanken Knöpfen besetzter lederner
Gurt. An den Füßen trägt
er Csizmen (Stiefel mit klingenden
Sporen). Zur Waffe dient ihm ein kurzer, mit Hammer
[* 9] und
Beil versehener
Stock (Fokosch),
den er mit Sicherheit zu schleudern versteht. Der Csikós ist ein Mann von großer
Stärke,
[* 10] Behendigkeit und
Geistesgegenwart, der sich besonders durch seine Gewandtheit im Einfangen der frei weidenden jungen
Pferde
[* 11] (mit einer sehr
langen Peitsche, die er wie einen Lasso handhabt) und im Reiten solcher ungebändigten
Tiere auszeichnet. Doch hat mit dem
fortschreitenden
Ackerbau und dem Verschwinden der vom Pfluge noch unberührten
Weiden und der großen
Viehherden im ungar.
Alföld auch das halbwilde Hirtenleben des Csikós erhebliche Einschränkung erfahren.
KarlBeck hat den Csikós in
«Janko.
Roman in Versen» (3. Aufl., Lpz. 1870) sehr ansprechend
geschildert.
(spr. tschicki),Gregor, ungar. Dramatiker, geb. zu Pankota im
AraderKomitat, studierte in
Pest und
Wien
[* 12] kath.
Theologie und war 1870-78 Professor am Priesterseminar in
Temesvár. 1878 trat
er zur evang.
Kirche über, vermählte sich und lebte seitdem ausschließlich der Litteratur. Er starb in
Pest.
Csiky schrieb anfangs kirchengeschichtliche Werke und Novellen («Aus dem
Leben» und
«Photographien»),
die
Anerkennung fanden; als bedeutender Dramatiker erwies er sich zuerst durch
sein preisgekröntes
Lustspiel «Jóslat» («Orakel»,
1875),
ferner die
Dramen «Die Proletarier» und
«Glänzendes
Elend», das
Trauerspiel «Nora», die
Lustspiele «Mukányi»,
«Kaviar» und «Die schönen Mädchen», das
Trauerspiel «Der Magus»
und das Schauspiel
«Anna» (die letztern beiden in je einem
Akte), die alle großen Bühnenerfolg hatten. Csiky hat sich auch auf dem
Gebiete des
Romans mit Erfolg versucht und als Übersetzer des
Sophokles, des Euripides, des Plautus, zahlreicher
franz. (Molièrescher) und engl.
DramenAusgezeichnetes geleistet. Er war Mitglied der
Akademie und der Kisfaludy-Gesellschaft.
(spr. tschóckonaj),Michael, ungar. Dichter, geb. zu Debreczin,
[* 15] wurde 1795
Lehrer am Gymnasium
seiner Vaterstadt, gab aber diesen Posten wegen Kränklichkeit bald
auf und ging nach Sárospatak, um
sich der Rechtswissenschaft zu widmen. Später siedelte er nach Debreczin über, wo er fortan nur der
Dichtkunst lebte und starb.
Seine «Magyar-Musa»
(«Ungar.
Muse», Preßb. 1797),
ein komisches Epos «Dorottya» («Dorothea»,
Großwardein
[* 16] 1804),
«Gelegenheitsgedichte» (ebd. 1806) und der
«Frühling» (Komorn 1802),
nach
KleistsDichtung, verschafften ihm Berühmtheit.
Csokonai ist ein echt volkstümlicher
Lyriker, dessen Lieder teilweise noch heute im Munde des
Volks leben. Márton gab seine «Gesammelten
Werke» (4 Bde.,
Wien 1813; 2. Aufl. 1816) und Domby «C.s Leben und einige hinterlassene
Schriften»
(Pest
1817) heraus. Eine kritische
Ausgabe seiner Werke besorgte später
FranzToldy
(Pest 1846), sein Leben und seine Werke behandelten
Thom. Szana (ebd. 1869) und Jul. Haraszti (ebd. 1880). 1871 wurde ihm in Debreczin ein
Denkmal (von
Nik. Izsó) errichtet.
(spr. tscho-),Alexander, ungar.
Reisender und Sprachforscher, geb. zu
Körös in
Siebenbürgen, widmete sich 1812-15 in dem Bethlenschen Kollegium zu
Nagy-Enyed philol. und theol.
Studien, hielt sich dann
bis 1818 in
Deutschland
[* 17] auf, wandte sich 1819 nach
Budapest
[* 18] und ging 1820 durch
Bulgarien
[* 19] und Rumelien nach dem
HafenEnos, wo
er sich nach
Ägypten
[* 20] einschiffte. Durch die
Pest aus
Alexandria vertrieben, reiste er in morgenländ.
Tracht
nach
Beirut, über Haleb und Mosul nach
Bagdad und von hier mit Unterstützung des engl.
Konsulats über
Kermanschah und Hamadan
nach
Teheran, wo er im Okt. 1820 anlangte. Am verließ Csoma, als Armenier verkleidet,
Teheran, ging nach Meschhed und erreichte nach großen Beschwerlichkeiten 18. Nov.Buchara, von wo er mit einer Karawane seine
Reise über
Balch,
Kabul,
Bamian nach Lahaur im Pandschab fortsetzte.
Die folgende Zeit verbrachte er mit Wanderungen und Forschungen in
Ladach und Kaschmir
[* 21] und widmete sich hierauf mehrere Jahre
hindurch dem
Studium der tibetischen
Sprache
[* 22] erst bei dem
Lama von Zanskar, dann in einem lamaitischen
Kloster in Kanum am obern
Satladsch. 1831 endlich wandte sich Csoma nach Kalkutta,
[* 23] wo er Bibliothekar der
Asiatischen Gesellschaft wurde und seine beiden
Hauptwerke ausarbeitete: «A grammar of the Tibetan language» und «Essay
towards a dictionary Tibetan and English», die beide 1834 zu Kalkutta auf Kosten des brit.
Gouvernements im Druck erschienen. Auch gab er in den «Asiatic Researches»
(Bd. 20) eine vollständige Übersicht der gesamten heiligen
Bücher der Tibetaner. In der
Absicht, seine Forschungen und
Studien in
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
Lhassa fortzusetzen, starb er unterwegs zu Dardschiling in Sikkim (im Himalaja), wo ihm später ein Denkmal gesetzt
wurde. Seine kleinern Schriften gab (mit einer BiographieC.s) Theod. Duka 1884 (englisch und gleichzeitig ungarisch) heraus.