forlaufend
611
lebd.iW),
«?oi-t6f6ni1i6» (5 Bde., ebd. 1837-45), «Historik tHÜÄ al 6ii8t3.f IV. ^.äol^IiZ k(ir8ta IßfuHäLZ.!-» (ebd. 1837). Sehr populär wurden seine 1838 begonnenen, bis 1851 als Briefe, dann aber bis Anfang 1865 als Monatsschrift fortgesetzten " 8täIwiuFHi' oen körbHliauäsii», die Tagesfragen, Charakterskizzen und Anekdoten in anziehender und witziger Weise behandelten. Angriffe, die er darin gegen die Regierung richtete, zögen ihm 1838 eine Verurteilung zu dreijähriger Festungsstrafe zu. Später veröffentlichte Cruz «Noi-iaußu» (6 Bde., Stockh. 1840-44; deutsch u. d. T.: «Der Mohr oder das Haus Holstein-Gottorp in Schweden», [* 2] Verl. 1842-44),
eine romanhafte, trotz ihrer For- derung histor. Wahrheit unzuverlässige Geschichte Schwedens zur Zeit der Holstein-gottorpischen Dy- nastie. In demselben Geiste gehalten sind «Ilusst ^688111 unclkl 6QV3.1ä6t 00Q kl ili6t8tiä6ll » (5 Bde., Stockh. 1847-50) und die von haß- und rachevollen Insinuationen erfüllten «Omi ^okkm ocd 8v6n- LivÄi-Q6» (3 Tle., Stockh. 1845-46) und «Histori^H ?6i'8cmIiFli6t6i'» (Bd. 1: «Oarl XIII. 0CQ Ileä^iF ^^8ad6tli (Hai-Iotta», ebd. 1861; Bd. 2: «3wm- kllä6i-u8 3,ut606ä6lltiÄ') 1863). Mehr geschichtlichen Wert haben »Vui-oMZ Iiol" (ebd. 1853-54),
wovon Cruz selbst nur Preußen [* 3] und einen Teil von Frank- reich bearbeitete, und " Ntt 86lc6i ooli 0ttä,i'3f p0i8ll3. kiÄF^n» (ebd. 1863). In allen (meist verdeutschten) Schriften entwickelte er große formelle Vorzüge. - Eine Charakteristik C.s gab Ahnfelt (ebd. 1880). Crusher-Apparat ((^u8ii6r-FauF6, engl., fpr. krösch'r gehdsch), s. Gasdruckmesser. Crusius, Christian August, Philosoph, Geg- ner der Wolfschen Philosophie, geb. 1712 zu Leuna im Merseburgischen, gest. 1775 als Professor der Theologie in Leipzig. [* 4] In seiner philos.
Stellung hat er sich an Rüdiger (s. d.) angeschlossen und bei Zeitgenossen großen Ruhm erlangt. Seine Haupt- schriften sind: «1)1886^^10 pkilosopliicg. äs U8u 6t 1imitidu8 princ^ii äswrminNnti^ vulZo 8ulüoi6n- ti8» (1743),
«Entwurf der notwendigen Vernunft- wahrheiten» (1745),
«Anweisung vernünftig zu leben» (1744),
«Weg zur Gewißheit und Zuver- lässigkeit der menschlichen Erkenntnis» (1747). Die philos. Erkenntnis richtet sich nach Cruz auf das Wirk- liche und steht im Einklang mit dem gemeinen Menschenverstand und der christl. Religion. Sie handelt von den Vernunftwahrheiten, deren Objekt beständig fortdauert. Wahr ist ein Gedanke, wenn er mit dem Gegenständlichen, Gegebenen überein- stimmt. Existenz ist dasjenige Prädikat eines Din- ges, vermöge dessen es auch außerhalb der Gedan- ken irgendwo und zu irgend einer Zeit anzutreffen ist. Raum und Zeit haften ursprünglich an allem Existierenden und sind von demselben nur durch logische Abstraktion zu trennen. Den Satz vom zu- reichenden Grunde hat Cruz einer Analyse unterworfen und bereits den Erkenntnis- und Realgrund unter- schieden. Aus der Vorstellungskraft können nicht alle Seelenthätigkeiten abgeleitet werden, vielmehr haben Denken und Wollen verschiedene Wurzeln. -
Vgl. Marquardt, Kant und Cruz (Kiel [* 5] 1885).
Crusoe, Robinson, s. Robinson Crusoe. vrnsta. (lat.), Rinde, rindenartiger Überzug. Erustaceen ((^uLwotza), s. Krustentiere. vrusta pstrosa. (lat.), der steinige Cement, der bei vielen pflanzenfressenden Säugetieren die Zahnwurzel umkleidet oder die Lamellen der Zahn- kronen miteinander verbindet. Eruveilhier (spr. krüwäjeh), Jean, franz. Arzt und Anatom, geb. in Limoges, wurde 1824 Professor der chirurg. Pathologie in Mont- pellier, 1830 Oberarzt und Direktor des Ho3pie6 äs 1a M3.t6riiit6, dann der saip^tri^i^ und (^3.rit6, 1836 Professor für pathol. Anatomie an der mediz. Fakultät zu Paris. [* 6] Er war Jahrzehnte hindurch der hervorragendste Vertreter der pathol. Anatomie in Frankreich und starb zu Iussac im Vepart. Haute-Vienne. Cruz schrieb: «N88ki 8ur 1'aim- toini6 MtQ()1oZi (Par. 1816), »N6ä6ciu6 pra- ti^uE" (1822),
«^QHtonii6 Z)g.t1i(ii0^ihu6 äu corpZ dumain» (2 Bde., 1828-42),
«^oui-8 ä'6tuä68 HQH- t0iniqu68» (1830),
«1lHit6 ä'3,Q3.tONN6 ä680riptiv6» (4 Bde., 1833-35; 5. Aufl. 1872-79),
«^uHtomie äu 3^8t6IN6 Q6rV6UX» (1838),
«^1'3.it6 ä'3.UHt0IIU6 p3.t1ioi0Fi A6U6I-3.16N (5 Bde., 1849-64). Cruvelli, Sophie, eigentlich Crüwell, deutsch- ital. Opernsängerin, geb. zu Biele- feld, betrat, nachdem sie in Paris ihre künstlerische Bildung vollendet, 1847 in Venedig [* 7] die Bühne und sang mit wachsendem Erfolg auch auf andern ital. Theatern, sowie in Paris und London. [* 8] In Paris war sie seit 1854 an der Großen Oper enga- giert, zog sich aber Ende 1856 von der Bühne zurück, nachdem sie noch in Verdis hauptsächlich für sie ge- schriebener "Sicilianischer Vesper» großen Beifall gefunden, und heiratete den Grafen Vigier (gest. 1882), mit dem sie meist in Nizza [* 9] lebte.
StimmglanZ, Leben und Feuer der dramat. Gestaltung, verbunden mit vorteilhafter Persönlichkeit, waren die vornehm- sten Eigenschaften der Cruz als Vühnensängerin. Crüwell, s. Cruvelli. vrux (lat.), Kreuz, [* 10] d niZra. («schwarzes Kreuz»), die große Gregorianische Litanei, bei der die Kirche schwarz verhangen wird; in übertragener Bedeutung soviel wie Qual, Marter, z. B. in der Redensart: diese Stelle ist eine 0. int6iM6wiii (ein Kreuz der Erklärer). Cruyshautem (spr. kreushotem), Gemeinde in der belg. Provinz Ostssandern, an der Linie Deynze- Oudenaarde der Velg. Vicinalbahnen, hat Post, Telegraph, [* 11] (1890) 5620 E. und ein altes Schloß der Familie Desmanet de Viesme. Gruz, San Juan de la, der heil. Johannes vom Kreuze, wie die deutschen Übersetzer ihn nennen, ein span. Mystiker, geb. 1542 zu Fonti- veros in Altcastilien als Sohn eines armen Lein- webers, trat 1563 in den Karmeliterorden zu Me- dina del Campo und vollendete in einem Kloster zu Salamanca seine Studien; 1567 wurde er zum Priester geweiht. Er brachte, angespornt durch die heil. Therese, nun den größten Teil seines Lebens damit zu, die Klosterzucht des Karmeliterordens zu verbessern, ward deshalb aber von den Ordens- brüdern der gemilderten Observanz angefeindet und verfolgt, erlitt Kränkungen, Schmach und Gefangen- schaft (1576), ward später aber Prior zu Granada, [* 12] dann Provinzialvikar von ganz Andalusien und 1588 erster Ordensdefinitor.
Erstarb Zeilig gesprochen ward er 1674. Seine Prosawerke sind kontemplativer Art und haben ihm, weil sie mit Feuer und Inbrunst geschrieben sind, den Na- men des «Doctol Vxtatico» erworben. Seine be- deutendsten Prosawerke sind die «8udiäa al Nont? ^g. rin6i0» («Besteigung des Berges Kännel») und die «Mo1i6 08CHI-H ä6i alma» («Die dunkle Nacht der Seele»). Seine Dichtungen sind abgerundet und edel in ihrer Ausdrucksweise, dabei voll tiefen Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. 39* ¶
Cruz,
Soror oder Sor Juana Inez de la, eine mexik. Nonne, die sich als lyrische und dramat. Dichterin ausgezeichnet hat. Ihr weltlicher Name war Donna Juana Inez de Asbaje y Ramirez de Cantillana. Geb. in dem Dorfe Meca in Mexiko, [* 13] zeichnete sie sich schon als Kind durch ihren Wissensdurst und ihr unverkennbares Dichtertalent aus. Sie lernte lateinisch und eignete sich überhaupt ein ihre Zeit in Staunen setzendes Wissen an. Am Hofe des Vicekönigs trat sie in die Dienste [* 14] seiner Gemahlin, ging aber schon mit 17 Jahren ins Kloster der Hieronymiterinnen zu Mexiko.
Hier lebte sie ihren Büchern, der Dichtkunst, der Musik und der Mathematik. Sie starb Ihre Zeitgenossen haben sie «die zehnte Muse» genannt und enthusiastisch gefeiert. Ihre Gedichte bestehen aus Liedern nach altspan. Manier: Villancicos, Romanzen, Decimen, Glossen u.s.w., aus kunstvollern Dichtungen nach ital. Weise: Sonetten, Oktaven u.s.w.; ferner aus 16 dramat. Versuchen, von denen zwei Komödien weltlichen Inhalts sind: «Amor es mas labirinto» und «Los empeños de una casa»;
die übrigen sind Loas oder Autos.
Die «Obras de sor Juana Inez de la Cruz» erschienen, der 1. Bd. u. d. T. «Inundacion Castálida», 1689 in Madrid, [* 15] der 2. Bd. 1691 in Sevilla, [* 16] der 3. Bd.: «Fama y obras póstumas» 1700 in Madrid, dann öfter. Einige lyrische Gedichte von ihr stehen im 42. Bande der «Biblioteca de autores españoles», eine Komödie im 19. Bande dieser Sammlung.