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609 Crucinella - Cruciger Vruoia.nb1i2. _^., Pstanzengattung aus der Fa- milie der Rubiaceen (s. d.) mit gegen 25 Arten, die größtenteils in den Mittelmeerländern und im westl. Asien vorkommen. Es sind Kräuter oder Halb- sträucher mit quirlförmig zu vier stehenden Blättern und in Ähren oder Köpfchen gestellten Blüten. Sie sind meist unscheinbar blühende Gewächse' nur eine Art, die persische 0.8^1033. 2in., mit rosenroten Blumen, aus welchen der lange, keulenförmige Griffel weit hervorsteht, ist eine sehr hübsche Pflanze, welche als Ziergewächs gehalten wird. Sie bildet um- fangreiche Büsche, welche zwei bis drei Monate lang mit schönen Blumen übersät sind, hält im Freien aus und läßt sich durch Zerteilung der Stöcke leicht vermehren. Crucifix (lat. eruciüxu8, d. i. der Gekreuzigte), das Bild des an das Kreuz gehefteten Heilands, eine Darstellung, die erst im Laufe des 5. Jahrh, auf- tritt, wenn'auch das Kreuz selbst als christl. Symbol schon früher in Gebrauch war. Der Übergang vom Kreuz zum Cruciger wird dadurch gebildet, daß man das Lamm am Fuße, sodann das Brustbild Christi an der Spitze oder in der Mitte des Kreuzes anbrachte. Doch ist dieser Weg nicht überall beschritten worden. Zu den ältesten Darstellungen zählt ein Elfenbein- täfelchen des 5.-6. Jahrh, (jetzt im Britischen Museum), ein Relief an der Thür der Kirche ^anta Sabina in Rom und eine Miniatur des syr. Evan- vier, seit dem 12. Jahrh, drei Nägel (nämlich für beide Füße nur ein Stück) heften ihn an das Kreuz (Fig. 1). In frühern Darstellungen sieht man häufig Sonne und Mond als menschliche Gesichter, halb verhüllt, was die Verfinsterung bedeutet. In der be- rühmten Crucifixgruppe der Kirche zu Wechselburg (s. Tafel: Crucifix zu Wechselburg), einem der schönsten Werke mittelalterlicher Kunst'(13. Jahrh.), erscheint Gottvater mit der Taube des heil. Geistes über dem Gekreuzigten' Engel halten das Kreuz, Adam fängt in einem Kelche das erlösende Blut auf; vormals herrschende, gekrönte Gestalten, welche Fig. 1. geliars vom I. 586 in der Laurenzianischen Biblio- thek zu Florenz. Gegen Ausgang der altchristl. und in der frühmittelalterlichen Zeit ist das Cruciger in Ge- mälden, in den Miniaturen der Handschriften, in Elfenbeinta^eln, in plastischen Arbeiten aus Holz, Stein, Metall u. s. w. verbreitet. Der Erlöser ist an- fangs nickt immer als Gemarterter und Sterbender aufgefaßt. Später werden die Darstellungen des schmerzhaft Leidenden oder Sterbenden allgemein; Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl.. IV. Fig. 2. Juden- und Heidentum bedeuten mögen, liegen über- wunden unter Maria und Johannis Füßen. Seit der Reformation haben die kath. und die luth. Kirche, nicht aber die reformierte, das Cruciger beibehalten. Es ist Gegenstand der Elfenbein- und Holzschnitzerei ge- blieben und folgt in idealer oder naturalistischer Be- handlung dem Stile der Zeit (Fig. 2). - Vgl. Stock- bauer, Kunstgeschichte des Kreuzes (Schaffh. 1870); Dobbert, Zur Entstehungsgeschichte des Cruciger (in den «Jahrbüchern der königlich preuß. Kunstsammlung I», Berl. 1880); Engelhardt, Die ältesten Cruciger (in der «Zeitschrift für kirchliche Wissenschaft», Lpz. 1880).
Cruclger, Creuziger oder Creutzinger, Kaspar, Gehilfe Luthers, geb. 1. Jan. 1504 zu Leipzig, wurde schon 1519 durch die Leipziger Disputation für Luther gewonnen, studierte seit 1521 zu Witten- berg Theologie, ging 1524 als Rektor der neubegrün- deten Stadtschule nach Magdeburg, kehrte aber 1528 als Prediger an der Schloßkirche und Professor, anfangs in der philos., seit 1533 in der theol. Fakultät, nachWittenberg zurück. Seitdem wirkte er für die Reformation als akademischer Lehrer und Mitarbeiter Luthers an der Bibelübersetzung. Auch nahm am Marburger Religionsgespräch (1525)), an der Wittenberger Concordie (1536), am Tage zu Schmalkalden (1537), an den Religionsgespräcken zu Hagenau, zu Worms (1540), zu Regensburg l 1541) teil und leitete die Einführung der Reformation zu Leipzig (1539). In den letzten Jahren litt er unter den Verhandlungen wegen des Interim und mner den Anfeindungen der Melanchthonischen Richtung 39