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Creuse (spr. kröhs'), Departement im westl. Frank- reich, eins der ärmsten, grenzt imN. an dieDepart. Indre und Chcr, im O. an Allier und Puy-de-Döme, im S. an Correze, im W. an Haute-Vienne, besteht aus der ehemaligen Ober-Marche und kleinen Teilen von Limousin, Poitou, Vourbonnais und Verry, hat 5568,3 (nach Berechnung des Kriegsministeriums 5605) ykui, (1891) 284660 E., darunter 179 Aus- länder, und zerfällt in die 4Arrondissements Aubus- son, Bourganeuf, Voussac und Gurret mit 25 Kan- tonen und 266 Gemeinden.
Hauptstadt ist Gusret, bedeutender Aubusson. Niedrige Berge und Hügel- züge erfüllen fast das ganze Land, besonders im S. und W., wo sie sich an das Hochland von Limousin und Auvergne anschließen. Diese Vergzüge sind Granitgebilde, Gneis, Glimmerschiefer, Porphyr, Quarz. Einige kegel- und kuppelförmige Gipfel (Puys) sind vulkanischer Natur. Das Departement wird von den sämtlich nicht schiffbaren Flüssen Creuz,. Petite Creuz, Gartempe, Cher und Tardes bewässert.
Das Klima ist sehr veränderlich, im ganzen aber kühl und feucht. Der Boden der südl. Berg- gelände, von weiten Heidestrecken und Hutungen unterbrochen, ist leicht und wenig fruchtbar, besser in den nordöstl. Niederungen. Man baut Roggen (1890: 1084369 dl auf 83 413 na), Weizen (372240 ni auf 20 680 na), Hafer (1887:199 872 Kl) und Buch- weizen, auch Kartoffeln und Steckrüben, Äpfel, aus denen Cider (1890: 4963 Kl, 1880-89 im Durch- schnitt 8222 Kl) bereitet wird, Kirschen und Nüsse, besonders eßbare Kastanien.
Die früher sehr bedeu- tenden Forste bedecken kaum noch 355 ykin. Um so zahlreicherund größer sind die Wiesen (1370 ^m) und Weidestächen. 1887 wurden 7840 Pferde, 184021 Rinder, 756 204 Schafe, 59606 Schweine und 26850 Bienenstöcke gezählt; an Wild und Fischen ist Creuz reich. Das Mineralreich liefert hauptsächlich Steinkohlen (das Becken von Ahun 1889: 190022 t, das von Bourganeuf 9116 t). Die Industrie ist unbedeutend und hauptsächlich auf Manufakturen von glatten und veloutierten Teppichen beschränkt, die in Aubusson und Felletin besonders schön geliefert werden; Bour- ganeuf hat Papier- und wichtige Porzellanfabrika- tion. Im übrigen finden sich unbedeutende Woll- und Baumwollspinnereien, Brauereien und Ger- bereien. Ausfuhrartikel sind Schlachtvieh, Holz und Teppiche. Das Departement besitzt (1886) 337,8 kra Nationalstraßen, 267,4 km Eisenbahnen, ferner ein Lyceum und ein Collöge. Die Einwohner, im all- gemeinen kräftig und thätig, ein grobes Patois redend, wandern jährlich auf neun Monate zu Taufenden (etwa 30-35000) nach allen Teilen Frankreichs als Arbeiter aus und verzehren dann ibren Verdienst in der Heimat. -
Vgl. Ioanne, l^oTi-ÄpkiE 6" äkMi-tEinknt äs la. 0. (Par. 1882); G. Derennes und (5. Delorme, (^oZi-aMW äu äö- pai't6iii6nt äe 1a 0. (Gueret 1888).
Creusot oder Creuzot, Le (fpr.krösoh), Haupt- stadt des Kantons Le Creuz 32306 E.) im Arrondissement Autun des franz. De- part. Saöne-et-Loire, 30 km südöstlich von Autun, in bergiger Gegend (413 m), an der Linie Nevers- Chagny der Franz. Mittelmeerbahn, hatte 1846: 4012, 1851: 8083 und 1891: 18061, als Gemeinde 28 635 E., Maschinenbauanstalten, Hüttenwerke, Gießereien und Ankerschnüeden. Seit 1784 bestand hier eine, 1832 mit dem Etablissement zu Vaccarat (s. d.) vereinigte große Krystallfabrik, lange Zeit die einzige ihrer Art in Frankreich, und während der Revolutionszeit eine Kanonen- und Kugelgießerei. Creuz ist das Centrum der Industrie des Departements, verdankt seinen raschen Aufschwung hauptsächlich den großartigen, 1837 von Schneider & Co. gegrün- deten Etablissements (15500 Arbeiter, 308 Dampf- maschinen mit 19000 Pferdekräften), die gleichsam eine Stadt für sich bilden und folgende Industrie- zweige umfassen: 10 Kohlengruben, die aus einem 6300 ka großen Becken jährlich (1888) 1226660 t liefern, die das Etablissement selbst verbraucht;
10 Hochöfen, die jährlich (1888) 180000 t Roheisen liefern: 50 Puddel-und 45 Frischöfen: Walzwerke (jährlich 65000 t Eisen und Eisenblech sowie 100000 t Stahl); mehrere Dampfhämmer, darunter einen von 1600 Ctr.
Bärgewicht (s.TafeliDampfh am m er I), eine Mafchinenbauanstalt, die jährlich 110 Lokomo- tiven und Dampfmaschinen von zusammen 5000 Pferdestärken liefern kann und selbst 20 große Dampf- mafchinen in Betrieb hat. Ein eigener Schienenweg von 10,5 km Länge verbindet die Eisenwerke mit dem Centralkanal (Kanal von Charollois). Für die Arbeiter sind besondere Ärzte angestellt, ferner ist eine Apotheke, ein Krankenhaus, eine Nnterstützungs- und Pensions- sowie eine Sparkasse vorhanden. Die Kinder der Arbeiter erhalten Unterricht in einer großen Industrieschule. -
Vgl. Vadot, 1.6 d, 8ou Ki8toir6, 80n inäuätris (Le Creusot 1875).
Ercuh, Friedr. Karl Kasimir, s. Creuz. Creutz, Gust. Phil., Graf von, schwed. Dichter, geb. 1731 in Finland, gehörte zu dem Dichterbunde, der sich um die «Schäferin vom Norden» (Frau von Nordenflycht) versammelte. Sein «^tis ock lüainiiia» (Stockh. 1761), ein Hirtenepos in fünf Gesängen, wird als Musteridylle bewundert. 1763 wurde er schwed. Gesandter in Madrid, 1766 in Paris, wo er sich namentlich mit Turgot und Necker, Marmontel und Gretry bekannt machte. Hier schloß er mit Franklin einen Bundes- und Handels- vertrag zwischen Schweden und der Republik der Vereinigten Staaten. Bald darauf ernannte ihn der König zum Neichsrat und Kanzlerpräsident und zum Kanzler der Universität Upsala. Creuz starb Sein «^ti3 ock (^iniiia.» sowie zehn andere Gedichte sind mit denen seines Freundes Gyllenborg als «Vitt6i'k6t8ki'd6t6ii af ö. ock (^ilsudorF» (Stockh. 1795; 2. Aufl. 1812) erschienen, eine neue Ausgabe von Creuz' Gedichten 1862 zu Helsingfors. Christian Creutz er, einen österr.
Naturforscher. Von ihm erschicnu.a.: «Entomolog.Versuche» (Wien Ereutzinger, Kaspar, s. Cruciger. ^1799). Creux, Cabo de, s. Creus. Ereux du Vent (spr. krö dü wang), Berg des schweiz. Jura an der Grenze der Kantone Waadt und Neuendurg, erhebt sich 12 Kni westsüdwestlich von Neuchatel zu 1467 in Höbe und gewährt eine großartige Fernsicht. Die Abhänge des Berges, der aus Kalkstein der mittlern und obern Juraformation besteht, sind mit dichtem Nadelwalde bekleidet, die Höhe ist, wie bei den meisten Iurarücken, eine breite wellenförmige Weidefläche.
Seinen Namen soviel wie Höhlung, Grube) verdankt der Creuz dem mächtigen Felscirkus, der dicht unter dem höchsten Punkte des Bergrückens, dem Soliat, mit 150-200 m hohen senkrechten Felswänden gegen das Val de Travers abstürzt und ein nach NO. offenes Hufeisen von etwa 1200 m Breite und 1600 in Länge bildet. Creuz oder Creutz, Friedr. Karl Kasimir, Frei- herr von, Dichter und philos. Schriftsteller, geb. Artilel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.