forlaufend
567 Sanssouci. Außerdem vollendete er für die Kirche St. Roch zu Paris [* 2] die Statue des heil. Rochus. Coutances (spr. kutäugh).
1) Arroudissement des franz. Depart. Manche, hat 1328,97 ^m, (1891) 102 633 E., 138 Gemeinden und zerfällt in die 10 Kantone Vrchal (133,io ykm, 10327 E.), Cerisy-la-Salle(132,64li1(m,W13E.), (5. (69,58li1 12 330 E.), Gavray (145,07 ^m, 10095 E.), La Haye-du-Puits (195,69 ^m, 11707 E.), Lessay (196,99 ^m, 10 835 E.), Montmartin-sur-Mer (103,40 ^m, 10479 E.), Periers (139,43 ^km, 9698 E.), St. Malo-de-la-Lande (1M,97 ykui, 9208 E.), St. Sauveur-Lendelin (111,io 8341 E.). - 2) Hauptstadt des Arrondissements Couvert, 10 km von der Nestküste der zur Nieder-Normandie gehörigen Haldinsel Cot entin, an der kanalisierten Soulle und der Linie Couvert-Sottevast (74 km) der Zweigbahn Lison-Lamballe der Franz.
Westbahn, hat (1891) 7380, als Gemeinde 8145 E., eine 1056 ge- gründete, zu Anfang des 13. Jahrh, umgebaute got. Kathedrale mit zwei schönen Türmen (77,4 m), ein Lyceum, ein theol. und ein Lehrerinnenseminar, eine Bibliothek (7000 Bände) und einen botan. Garten. [* 3] Couvert ist Sitz eines Bischofs, eines Gerichtshofes erster Instanz sowie eines Handels- und eines Friedens- gerichts und hat Fabrikation von Spitzen, Zwirn- dand, Baumwollzeugen, Pianos und Orgeln und Handel mit Pferden und landwirtschaftlichen Pro- dukten.
Der Kanal von [* 4] Couvert verbindet Couvert mit der Sienne; er hat vier Schlensen, ist 5600 m lang, 1,3 ra tief, nur zur Flutzeit zugänglich und dient zur Heranschaffung des Tang. Couthon (spr. kutöng), Georges, franz. Revo- lutionär, geb. 1756 zu Orcet bei Clermont, war Advokat zu Clermont als die Revolution ausbrach, und wurde 1790 zum Präsidenten des dortigen Ge- richtshofes ernannt. Trotz feiner Gebrechlichkeit, die ihn sogar am Gebrauch der Füße hinderte, 1791 in die Gesetzgebende Versammlung, Sept. 1792 in den Konvent gewählt, arbeitete er leidenschaftlich an der Vernichtung des Königtums und stimmte für den Tod Ludwigs XVI. ohne Aufschub und Appellation.
Als der Sturm gegen die Girondisten begann, schlug er sich zur Bergpartei, die ihn in den Wohlfahrtsaus- schuh brachte. Hier betrieb er die Matzregeln gegen das aufständische Lyon. [* 5] Mit Chateanneuf-Randon und Maignet zur Bestrafung der Stadt abgesandt, rief er die Einwohner des Departements zu den Waf- fen, nahm die Stadt mit seinen 60000 Mann ein und ließ eine Menge Bürger vor feinen Augen hin- richten. In den Konvent zurückgekehrt, betrieb er als fanatischer Anhänger Robespierres die Ver- urteilung Dantons und Heberts und beantragte 10. Inni 1794 das Vlutgesetz, das die Verurtei- lungen des Nevolutionstribunals durch ein sum- marisches Verfahren beschleunigen sollte. Der Fall Robespierres führte auch den feinigen mit sich. Am 28. Juli wurde er mit Saint-Iust und Robespierre hingerichtet. -
Vgl. Mege, 1^6 In^-ä6-I)0ni6 eu 1793 6t 16 procoQkniHt äs 0. (Par. 1877-79).
Eoutras (spr. kutraß), Hauptstadt des Kantons Couvert (189,0i qkin, 12 Gemeinden, 14052 E.) im ArrondissementLibournedes franz. Depart. Gironde, 17 km nordöstlich von Libourne, an der Tronne, 1,5 km von ihrer Vereinigung mit der Isle, an den Linien Paris-Tours-Bordeaux via Orleans, Psrigueux-Couvert (75 km) der Franz. Orlöansbahn und Carignac-Couvert (26 km) der Franz. ^taatsbahn, hat (1891) 2324, als Gemeinde 4231 (5., Post, Tele- Artikel, die man.unter C vermißt, find unter K aufzusuchen. graph, Hängebrücken über beide Flüsse, [* 6] Mühlen, [* 7] Handel mit Getreide, [* 8] Mehl, [* 9] Holz [* 10] und Wein. Das früher berühmte Schloß, in welchem Katharina von Medici, ihre Tochter Margareta, deren Gemahl Heinrich IV. und die Herzogin von Longueville Hof [* 11] hielten, ist bis auf Neste verschwunden. - Bei Couvert gewann Heinrich IV. als König von Navarra20.Okt. 1587 einen Sieg über die Truppen der Ligue unter dem Herzog von Ioyeuse. vontnines Gewohnheitsrechte im ältern Frankreich, die sich aus den Gebräuchen (u8^Z68) entwickelt hatten; im engern Sinne die schriftlichen, vom König mit Zu- stimmung der Stände als Gesetze bestätigten Samm- lungen der Gewohnheitsrechte ganzer Provinzen (0. Z6ii6rNi68) oder einzelner Städte (0. lockig).
Die wichtigste dieser Sammlungen ist die (^ou- wms äs ?cN'i8 vom 1.1513, revidiert 1580, welche für das neue Recht (s. Ooäs ^a^olöoii) sehr häusig benutzt wurde. Couture (spr. kutühr), Thomas, franz. Maler, geb. zu Senlis, Schmer von Gros und Delaroche, trat im Salon 1840 mit dem Bild Junger Venetianer nach einer durchschwärmten Nacht auf. Nnter den Bildern, die seinen Ruf als Kolorist begründeten, sind bemerkenswert: Der Troubadour (1844), Die Gier nach dem Golde (1844; Museum von Toulouse), [* 12] DerFalkenjäger (1855). Sein Haupt- werk ist: Die Römer [* 13] in der Zeit des Verfalls (1847; im Louvre), ein großcs Gemälde, welches das Ende eines schwelgerischen Gastmahls darstellt. In seiner hohen koloristischen Meisterschaft, seinem prächtigen scenischen und figürlichen Aufbau an Paolo Veronese erinnernd, hat dies Bild auf die spätere Kunstent- faltung einen mächtigen Einfluß gehabt.
Eine Reihe tüchtiger Maler gingen aus C.s Schule hervor, so auch die Deutfchen A. Feuerbach, A. von Heyden, Henneberg, Gentz, Plockhorst u. a. Im kleinen Maß- stabe malte er: Die Pariser in der Zeit des Verfalls, drei betrunken an der Erde liegende Masken [* 14] und ein Hanswurst. Später versuchte er sich auch in der monumentalen Wandmalerei, doch hatten seine Ar- beiten in St. Eustache: Das Leben der heil. Maria, nicht den gleichen Erfolg. Couvert starb auf seinem Schloß Villiers-le-Bel bei Paris.
Eouvade (spr. kuw-, von frz. couvsr, «brüten»),
Männerkindbett, eine bei den franz. und fpan. Basken, dann aber bei vielen Völkern in Ame- rika, Asien [* 15] und Afrika [* 16] herrschende Sitte, darin bestehend, daß der Ehemann sofort nach Entbin- dung seiner Frau sich auf fein Lager [* 17] begiebt und hier Tage oder Wochen lang verharrt, indem er sich anstellt, als habe er die Beschwerden eines Wochenbettes durchzumachen, und sich die ent- sprechende Pflege angedeihen läßt. Die Frischent- bundene dagegen übernimmt sofort wieder alle ihre häuslichen Geschäfte. Teils scheint hier ein Rest aus dem sog. Mutterrechte (s. d.) vorzuliegen, daß der Vater durch Übernahme eines Teiles der Leiden [* 18] ein Anrecht auf das Kind zu erhalten sucht, teils scheint die Anschauung zu herrschen, daß heftige Bewegun- gen und Diätfehler des Vaters vermieden werden müssen, weil sie auf sympathischem Wege dem Neu- geborenen Schaden bringen sollen. -
Vgl. Ploß, Das Männerkindbett (Lpz. 1871);
ders., Das Kind in Brauch und Sitte der Völker (2. Aufl., 2 Bde., Verl. Eouvely (spr. ku-), s. Simon, Emma. ^1882).
Couvert (frz.), Briefumschlag (s. Brief und Couvertmaschinen); [* 19] Tischgedeck. ¶