Waldungen und die Berggelände mit Obstbäumen und Weingärten (1891: 26371 ha mit einer Ernte
[* 2] von 457938 hl
Wein) besetzt.
Daneben wird Viehzucht
[* 3] (1891: 304134 Schafe,
[* 4] 160407 Rinder,
[* 5] 70977 Schweine,
[* 6] 51088
Pferde)
[* 7] und
Bergbau
[* 8] auf
Eisen
[* 9] und
Kohle (1891: 15523 t)
getrieben; es werden Granit, Marmor, Lithographiesteine und
Thon gefunden. Die lebhaft betriebene
Industrie
besteht in
Kerzen-,
Rübenzucker-, Papier-,
Tuch- und Lederfabrikation, in Gerberei und
Töpferei, auch werden
Stahl- und Eisenwaren,
besonders Waffen
[* 10] und Dampfmaschinen
[* 11] gefertigt.
Der Handel mit Holz,
[* 12]
Wein, Getreide
[* 13] und
Pferden ist bedeutend. Die Nationalstraßen
haben eine Länge von 715, die Eisenbahnen von 800 km. Dijon
[* 14] ist der Mittelpunkt
aller Verkehrswege. Mit der Volksbildung ist es gut bestellt. Von 2773 Rekruten konnten (1888)
nur 48 weder lesen noch schreiben. –
Vgl. Souhart und Neunreiter, Notice descriptive et statistique sur le départementde laCôte-d’Or (Par. 1880);
du-Nord (spr. koht du nohr), Departement im nordwestl.
Frankreich, ein
Teil der
Bretagne (s. d.), grenzt im N.
an den
Kanal
[* 15] und auf den Landseiten an die Depart. Ille-et-Vilaine im O.,
Morbihan im
S. und
Finistère im W., hat 6885,62 (nach Berechnung des Kriegsministeriums 7217) qkm, (1891) 618652 E., darunter 465
Ausländer,
und zerfällt in die 5
Arrondissements St.
Brieuc, Dinan,
Loudéac, Lannion und
Guingamp mit 48 Kantonen und 389 Gemeinden. Hauptstadt
ist St.Brieuc.
Die Oberfläche besteht zum sechsten
Teil aus Bergland, das, aus Granit- und Thonschiefermassen gebildet, in den südl. Montagnes
d’Arrée und du Mené bis zu 326 m aufsteigt. Der nördl.
Teil ist eben und fruchtbar, die 400 km lange zerrissene und felsige
Küste bildet hier die
Baien von St. Malo, Frenay und St.
Brieuc. Unter den kurzen, aber meist schiffbaren
Küstenflüssen sind Guer oder Léguer, Trieux und Gouët, Arguenon und die Rance am bedeutendsten.
Das Klima ist feucht und
veränderlich.
Der Ackerbau liefert reichliche Ernten (1890: Weizen 1700000 hl, Mischkorn 155000 hl, Roggen 525000 hl; 1887: Hafer
[* 16] 1750000
hl,
Buchweizen 1200000 hl).
In den Bergrevieren giebt es schöne Waldungen (33587 ha), auch wird daselbst
Flachs und Hanf gebaut. Der Viehstand ist beträchtlich (1887: 337000 Rinder, 150000 Schweine, 96000
Pferde, 82500 Schafe,
ferner 68000
Bienenstöcke, welche 550000 kg
Honig lieferten).
In den Küstenebenen und geschützten
Thälern gedeiht viel Obst,
namentlich
Äpfel und
Birnen zur Bereitung von Cider und Poiré (1890: 1002205 hl, 1880–89 im Durchschnitt 848593
hl). Die See bietet Muscheln
[* 17] und Fische
[* 18] verschiedenster Art in größter Menge dar.
Die Industrie ist hauptsächlich auf Erzeugung von sog. Bretagneleinwand gerichtet, daneben
auch noch auf die Produktion baumwollener und wollener
Stoffe,
Hüte, Leder,Pergament, Papier und
Salz.
[* 19] Der Handel ist lebhaft. Das Departement besitzt 479,6 km Nationalstraßen und 253,3 km Eisenbahnen. Von den Bewohnern
sind
439618 beim
Ackerbau, 49060 in der
Industrie und 53288 im
Handel beschäftigt. Die Volksbildung steht auf sehr niedriger
Stufe: bei 4510
Eheschließungen (1886) konnten 1478
Männer und 1892 Frauen nicht schreiben und (1889)
von 5922 Rekruten 1212 weder lesen noch schreiben. –
Vgl. Jollivet,LesCôtesdu Nord (4 Bde.,
Guingamp 1855–61).
André,La (spr. koht ßängtangdreh),Hauptort des Kantons Côte-St. (182,74 qkm, 14 Gemeinden, 11873 E.)
im
Arrondissement Vienne des franz. Depart. Isère, 34 km
südöstlich von Vienne, an der Frette und an der Linie St. Rambert-Rives der
Franz.
1)
Kreis
[* 23] im Herzogtum
Anhalt,
[* 24] hat 343,13 qkm und (1890) 47931 (23571 männl., 24360 weibl.) E., darunter 1310 Katholiken
und 322 Israeliten; 6165 bewohnte
Gebäude mit 11021 Haushaltungen, 3
Städte, 73 Dörfer und 47 Gutsbezirke. –
2) Kreisstadt im
KreisCöthen, bis 1847 Hauptstadt des 1853 mit
Anhalt-Dessau vereinigten Herzogtums
Anhalt-Cöthen, an der zur
Fuhne, Nebenfluß der
Saale, gehenden Ziethe und an den Linien
Magdeburg-Halle-Leipzig, Wittenberg-Cöthen-Aschersleben (101,7
km) und der
NebenlinieCöthen-Aken (12,5 km) der
Preuß. Staatsbahnen
[* 25] (zwei
Bahnhöfe),
[* 26] Sitz einer Kreisdirektion, eines Amtsgerichts
(Landgericht
Dessau),
[* 27] Steueramts und einer Bauverwaltung, hat (1890) 18215 (8743 männl., 9473 weibl.)
E., darunter 518 Katholiken und 230 Israeliten;
Post erster
Klasse mit Zweigstelle,
Telegraph, Fernsprecheinrichtung, Kreiskasse, Kreissparkasse (1892: 5 Mill. M.
Umsatz), herzogl. Landesgestüt, Landesbaumschule,
Gasanstalt, Wasserleitung,
[* 28]
Kanalisation, Schlachthof;
ferner 2 evang.
Kirchen,
von denen die got. Stadtkirche alte
Glasmalereien, ein Ladegastsches Orgelwerk und eine Fürstengruft mit 40
Särgen (1650–1855)
besitzt;
die kath. Marienkirche ist mit wertvollen
Glasmalereien geziert.
Ferner bestehen
eine neue
Synagoge, ein herzogl. Schloß (16. Jahrh.), jetzt zu Schul-
und Verwaltungszwecken benutzt, mit der Naumannschen Vögelsammlung,
Kloster der
Barmherzigen Brüder, 1828 vom
Herzog Ferdinand
gestiftet, 1832 eingegangen, jetzt zu gewerblichen Zwecken benutzt. Erwähnenswert sind die
Denkmäler
von
Hahnemann und
Lutze, beide im
Garten
[* 29] der Lutzeschen homöopathischen Heilanstalt, des Ornithologen
Naumann im Schloßgarten
und von Sebastian
Bach, sowie das Kriegerdenkmal auf dem Markt, endlich das Geschäftshaus der «Chemiker-Zeitung»
mit
Park (seltene Gebirgspflanzen).
Unterrichtsanstalten. Das herzogl. Ludwigsgymnasium (Direktor
Nicolai, 16
Lehrer, 9
Klassen, 230
Schüler),
die herzogl. Friedrichsrealschule (höhere lateinlose
Bürgerschule), Landesseminar (180
Zöglinge) mit unentgeltlichem Unterricht,
Wohnung und Kost, herzogl. höhere Mädchenschule,
Technikum,
Handels- und
Gewerbeakademie, Post- und Eisenbahnschule, Knabenmittel-,
Mädchen-, Haushaltungsschule sowie je eine kath.
Knaben- und Mädchenschule.
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