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des Landes beschäftigte sich eifrig mit Vefrciungs- plänen, und statt der Verstärkungen, die Cortona aus Spanien [* 2] erhoffte, erschien eine von Velasquez ge- sandte Flotte von 18 Schiffen mit 900 Mann Fuß- volk, 85 Reitern und 12 Kanonen unter Pansito Narvaez, der den «Rebellen» in Ketten nach Cuba schicken und an dessen Stelle die Eroberungen fort- setzen sollte. In dieser Lage zog Cortona, zur Bewachung Montezumas und der Hauptstadt 140 Mann zurück- lassend, mit den übrigen dem Narvaez entgegen. Er verstärkte sich durch die Besatzung von Veracruz, gewann insgeheim einen Teil der feindlichen Trup- pen, überfiel den Gegner bei Zem- poala und nahm denselben nach kurzem Gefecht gefangen.
Durch dessen Truppen bedeutend ver- stärkt, kehrte er zur Hauptstadt zurück, wo inzwischen sein Stellvertreter durch unlluge Strenge und Nie- dermetzelung vieler Vornehmen einen allgemeinen Verzweiflungskampf hervorgerufen hatte. Cortona'. Da- zwischcnkunft vermochte den Aufstand nicht zu dämpfen; Montezuma wurde als Vermittler von sei- nem Volk verachtet und im Juni 1520 getötet. Nach heldenmütigem Kampfe trat Cortona in der Nacht des 1. Juli den gefährlichen Rückzug auf dem schmalen Damme des Sees an. Er verlor alles Geschütz und Pulver, fast alle Pferde, [* 3] den größten Teil der ge- sammelten Schätze und rettete kaum die Hälfte sei- ner Leute.
Dennoch schlug er mit seinem kleinen Haufen auf dem weitern Rückzüge 7. Juli bei Otumba die ungeheuern Scharen der Mexikaner und zog, schwer verwundet, 8. Juli in Tlascala ein. Nachdem er neue Truppen, die von den Statthaltern Cubas und Jamaikas gegen ihn ge- schickt waren, in seine Dienste [* 4] gezogen hatte, trat er (mit 550 Mann zu Fuß, 40 zu Pferde und 9 Kanonen) wieder den Marsch nach Mexiko [* 5] an, von 10000 Tlascalanern und andern Verbündeten begleitet, denen bald 200 Spanier aus Haiti und viele tausend Eingeborene als Hilfstrup- pen nachfolgten.
Mexiko, wo unterdessen Guate- motzin (Quauhtemotzin), der Neffe und Nachfolger Montezumas, bedeutende Verteidigungsanstalten getroffen hatte, widerstand diesmal den Angriffen m einer Reihe von See- und Straßenkämpfen aufs tapferste, bis nach unerhörtem Blutvergießen der letzte Rest samt dem König und seinem Hofe in die Hände der Spanier siel. Nach dem Fall der Hauptstadt unterwarf Cortona die übrigen Provinzen. Karl V. ernannte ihn zum Statthalter und Generalkapitän von ^Neuspanien" und verlieh ihm das Thal [* 6] Oaxaca als Marquisat.
Schon vorher, 1524, hatte Cortona den Wiederaufbau der Hauptstadt angeordnet und mit großer Umsicht Einrichtungen zur Kolonisation und Verwaltung des Landes getroffen. In demselben Jahre unter- nahm Cortona einen kühnen Feldzug zu Lande von Mexiko nach Honduras [* 7] und kam, nach einer mittelameri- kanischen Meerenge forschend, unter unsäglichen Mühen bis nach Truxillo in Honduras. Guate- motzin, welcher den Zug hatte als Geisel mitmachen müssen, wurde, weil er des Verrats beschuldigt war, unterwegs in Acalan (Tabasco) hingerichtet. Nm sich gegen die Anklagen seiner Feinde zu rechtfertigen, reifte Cortona 1528 nach Spanien, wo ihn der Kaiser mit Auszeichnung empfing.
Doch überließ man ihm fortan in Mexiko nur das Kriegswesen und das
Ge- schäft der weitern Eroberung, während die
Verwal-
tung des
Landes eine eigene
Behörde, die Audiencia von Neuspanicn, erhielt. Nachdem Cortona im
Frühling 1530 wieder
in Mexiko eingetroffen
war, unternahm er neue Entdeckungs- und Eroberungszüge. Ein von Cortona ausgeschicktes
Geschwader erreichte 1533 die
Süd-
spitze der Halbinsel Kalifornien, und 1536 wurde der
Meerbusen von Kalifornien (Cortezmeer
) als solcher entdeckt. Nm die
Ränke seiner Feinde zu ver- eiteln, begab sich Cortona 1540 abermals nach
Spanien. Er begleitete 1541
Karl
V. auf dessen unglücklichem Kriegszug nach
Algier und folgte dann noch mehrere Jahre dem
Hofe, fortwährend mit der Betreibung
seiner Angelegenheit beschäftigt.
Endlich von der Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen überzeugt, be- schloß er, sein Vaterland für immer zu verlassen, erkrankte jedoch in Sevilla [* 8] und starb in dem nahen Dorfe Castilleja de la Cuefta. Cortona hinterließ einen Sohn Martin, der sich durch ein Werk «Lrevs compsiiäio äs 1a Lslsi-H ^ ä6 1a. arts äs nav^ar» (Cadiz [* 9] 1551; Sevilla 1556) be- kannt gemacht hat. Die Briefe und Berichte des Konquistadors an Karl V. sind in verschiedenen Sprachen veröffentlicht worden, so von Gayangos (" (^rtHZ ^ relllciones 66 HeriiHnäo 0. g.1 sinperHäol Oa.r1o8 V», Par. 1866) und französisch von Valle'e (ebd. 1879). -
Vgl. Bcrnal Diaz del Caftillo, Msw- ria ver^äera äe 1k conHuiätÄ äs 1a I^ueva, Näp^Qa (Madr. 1632 u. ö.; deutsch bearbeitet mit Vorwort von Cortona Ritter, Gotha [* 10] 1848);
Prescott, lli3w^ os tk6 c0Q okNkxico" (3 Bde., Lond. 1843 u. ö.; deutsch, 2 Bde., Lpz. 1845);
Folsom, I.6tt6i-8 kuä äi8i)Ätc1i68 ok Il6rQHllä0 ().
(Neuyork [* 11] 1843); I^ö üttii lütter ok ÜEruan 0. (Lond. 1868); Helps, ^1i6 like okIl6rll3.Qäo 0. (2 Bde., ebd. 1871). Corti, Luigi, Graf, ital. Staatsmann, geb. zu Gambarana (Provinz Novara), trat schon 1846 zu Turin [* 12] in den auswärtigen Dienst, ging als Legationssekretär 1850 nach London [* 13] und 1864 als Ministerresident nach Stockholm. [* 14] In der Folge Gesandter, war er in Madrid [* 15] (1867), imHaag (1869), in Washington [* 16] (1870), in Konstantinopel [* 17] (1875 und 1880 - 85) und zuletzt in London (1886 bis Nov. 1887), inzwischen Minister des Auswärtigen (1878 März bis Dez.) im Kabinett Cairolis.
Außerdem wurde er vielfach mit wichtigen Aufträgen betrau! so mit Italiens [* 18] Vertretung auf dem Berliner [* 19] Kow greß (1878) und auf den Konferenzen zu Konstan- tinopel über Montenegro [* 20] (1880), über Griechenland [* 21] (1881), über Ägypten [* 22] (1882) und über Numelien (1885). Er starb zu Rom. [* 23] Cortm,Cu artin, früheres Wein-und Vrannt- weinmaß in Catalonien und auf der Insel Mallorca, in Catalonien die Hälfte des Cortan (s. d.) und daher etwa ^ 3,75 1, auf Mallorca für Wein ^ 20,28 1, für Branntwein angeblich -- 26^ 1. Eortma d'Ampezzo, s. Ampezzo.
Eortischer Bogen, [* 24] s Gehör. [* 25] Eortland (spr. kohrtländ), Hauptstadt deö gleichnamigen County im nordamerik. Staate Neu- york, südlich von Syracuse, Eisendahnknotenpunkt, hat (1890) 8590 E., Kutschen- und Wagenfabrikation. Eortona, Stadt in der ital. Provinz und im Kreis [* 26] Arezzo, an dem AbHange eines steilen Bergs, über dem Val di Chiana, an der Linie Florenz-Rom des Adriatischen Netzes, ist Sitz eines Bischofs, hat (1881) 3605, als Gemeinde 26353 E., gut erhal- tene Cyklopenmauern (2600 m im Umkreis), Ruinen eines Vacchustempels, eine 1726 gestiftete ^.cc^äe- mia I^tru8eH mit dem Museum etrusk. Altertümer, einen Dom mit Gemälden des in Cortona 1441 gebore- nen Luca Signorelli, die Kirchen San Domenico Artikel, die man unter E vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶