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Sie haben in der Regel gegenständige, stets ganze und ganzrandige Blätter und in Dolden und schirmförmige Trugdolden gestellte weiße oder gelbe Blüten.
Die Frucht ist eine längliche, meist beerenförmige Steinfrucht mit zweifächerigem Kern. Zu dieser Gattung gehört der Korneliuskirschen- oder Kornelbaum (Corniani mas L., s. Tafel: Umbellifloren II, [* 1] Fig. 5), auch Dürrlitze und Herrlitze genannt, ein kleiner, meist krummschäftiger Baum von 6 bis 8 m Höhe und 8 bis 10 cm Stärke [* 2] bei einem Alter von 20 bis 25 J. Oft ist derselbe nur strauchig.
Die goldgelben Blüten erscheinen im ersten Frühling vor dem Laubausbruch und sind in kopfförmige, von vier großen gelblichen Hüllblättern umgebene Dolden gestellt.
Die Blätter sind kurz gestielt, eiförmig zugespitzt, die hochrot gefärbten Steinfrüchte über 2,5 cm lang, von angenehm säuerlich-süßem Geschmack.
Man kann sie roh und in Zucker [* 3] eingemacht essen;
in der Türkei [* 4] bereitet man aus ihnen verschiedene wohlschmeckende Gelees und Sirupe. In Griechenland [* 5] und Ungarn [* 6] benutzt man dieselben vielfach zur Herstellung von Liqueuren.
Das überaus feste, feinfaserige und schwere Holz [* 7] ist namentlich von den Uhrmachern sehr gesucht, indem es vorzugsweise zu dem hölzernen Räderwerk der Wanduhren benutzt wird.
Außerdem verwendet man dasselbe zu Radkämmen, Pressen, Walzen und musikalischen Instrumenten.
Die geraden jungen Stämme und Stocklohden geben gute Stöcke ab.
Berühmt sind seit langer Zeit die in Jena [* 8] in großer Menge gefertigten, früher bei den Studenten, namentlich den Jenensern, sehr beliebten wuchtigen Ziegenhainer, nach dem Dorfe Ziegenhain bei Jena benannt. Zu ähnlichen Zwecken, namentlich auch zu Peitschenstöcken und Pfeifenröhren, wird das Holz des viel häufiger wild wachsenden Hartriegels (Corniani sanguinea L.) benutzt, eines oft auch baumartig werdenden Strauchs mit ähnlich geformten Blättern, dessen weißgefärbte, in große, hüllenlose, schirmförmige Trugdolden gestellte Blüten nach dem Laubausbruch erscheinen.
Die im Herbst reifenden Früchte sind kugelig, erbsengroß, schwarz.
Der Hartriegel wächst fast überall an Waldrändern und in lichten Laubgehölzen auf frischem, humosem Boden, während die Korneliuskirsche bei uns vorzugsweise kultiviert und nur selten wild vorkommt.
Mit dem Hartriegel, der seinen wissenschaftlichen Beinamen (der blutrote) von der roten Farbe der Zweige im Winter erhalten hat, ist nahe verwandt der nordamerikanische Corniani alba Wagenh., der sich vorzüglich durch weiße, beerenartige Früchte von dem einheimischen Hartriegel unterscheidet. Er gehört zu unsern gemeinsten Ziersträuchern und hat im Winter noch viel schönere blutrot gefärbte Zweige als der einheimische.
Eine der schönsten buntblätterigen Formen ist Corniani Spaethi, mit lebhaft goldgelben Blättern.
Auch von Corniani mas und Corniani sanguinea giebt es mehrere Formen mit gelb und weiß gezeichneten Blättern.
Eine andere schöne nordamerik.
Art ist Corniani florida L., ein Baum von 7 bis 10 m und mehr Höhe, dessen nach dem Laubausbruch sich entwickelnde, sehr kleine, grünliche Blütendolden von vier großen, kreuzweise gestellten, schneeweißen Deckblättern, die eine scheinbare Blume bilden, umgeben sind.
Auch von dieser Art wird das Holz, das eine schöne schokoladenbraune Farbe besitzt, zu Drechslerarbeiten u. s. w. verwendet.
Alle Arten lieben einen nahrhaften, humusreichen Boden und werden leicht durch Stecklinge vermehrt.