Arcangelo, ital. Violinspieler und
Komponist, der
Vater des Violinspiels genannt, geb. im Febr. 1653 zu Fusignano
(Kirchenstaat), machte in
Rom
[* 2] seine ersten musikalischen
Studien. 1672 scheint er in
Paris
[* 3] gewesen und dann nach
Deutschland
[* 4] gegangen zu sein, wo er u. a. auch den hannov.
Hof
[* 5] besuchte und eine Zeit lang beim Kurfürsten von
Bayern
[* 6] in Diensten stand. 1681 wieder in
Rom, fand er in dem Kardinal Ottoboni einen eifrigen Beschützer, der ihn zum Dirigenten
seiner Hauskapelle machte. In dieser
Stellung blieb er bis zu seinem erfolgten
Tod. Um die Vervollkommnung des Violinspiels
hat sich Corelli die größten Verdienste erworben, sowohl durch Unterweisung wie durch
Kompositionen. Als
Op. 1‒4 publizierte er 48
Sonaten für zwei
Violinen, Violoncell und
Klavier- oder Orgelbaß (neu hg. durch Joachim, Bd. 1 von
C.s Werken, Lpz. 1869), darauf als
Op. 5 die gleichberühmten Violinsoli mit
Klavier und als
Op. 6 die 12 schönen Instrumentalkonzerte
(Concerti grossi), die diese Gattung begründeten.
oder Corantijn,
Fluß im nordöstl.
Südamerika,
[* 7] welcher das niederländ. Guayana vom britischen scheidet.
Er entspringt etwa in 2° nördl.
Br., östlich vom Essequibo, auf dem Acarai-Gebirge, fließt nach N., nimmt von links den
wasserreichen New-River
auf und mündet in einem 27 km breiten
Trichter in den Ocean. Er ist reich an Sandbänken,
aber 75 km weit, bis zum Posten Oreala für 2,3 m tief gehende Schiffe
[* 8] fahrbar; die großen Piroguen gehen 280 km bis zu
den Katarakten und
Stromschnellen hinauf.
Belisario, griech.-ital.
Maler, geb. 1558 zu Achaja, schloß sich der Schule der Naturalisten
von Neapel
[* 9] an. Er lernte zuerst in
Venedig
[* 10] bei
Tintoretto, dessen realistische
Richtung er sich zu eigen machte. 1586 nach Neapel
gelangt, wußte er im
Verein mit
Caravaggio, Lanfranco und Ribera sich aller Rivalen auf das rücksichtsloseste zu entledigen.
Domenichino sowie
C.sSchüler Roderigo sollen von ihm vergiftet worden sein.
Guido Reni, Annibale
Carracci
u. a. feindete er in so gehässiger
Weise an, daß ihnen der Verbleib unmöglich wurde. Er war größtenteils als Freskomaler
in den
Kirchen Neapels thätig, wo er 1643 vom
Gerüst stürzte und starb. Sein Hauptwerk ist: Die wunderbare Speisung, im
Refektorium von
San Severino zu Neapel.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Kompositen
[* 12] (s. d.) mit gegen 50
Arten, krautartigen
Pflanzen, die
vorzugsweise in Nordamerika
[* 13] einheimisch sind und einzeln am Ende der Zweige stehende oder trugdoldig
gruppierte Blütenkörbchen haben. Mehrere sind beliebte, ausdauernde Zierpflanzen des freien
Landes, so Coreópsis tripterisL.,
mit gegenständigen, fiederspaltigen
Blättern, Coreópsis lanceolataL., mit unzerteilten, länglich-lanzettförmigen
Blättern, Coreópsis auriculataL.,tenuifolia Ehrh.
u. a. m. Ferner gehört hierher eine aus Nordamerika stammende, sehr beliebte
Annuelle, die Coreópsis tinctoria DC., welche
früher den
Namen Callipsis bicolor Rchb.
führte, deren Strahlenblüten zur Hälfte goldgelb, zur Hälfte oder wenigstens am
Grunde dunkelrot gefärbt sind.
Indianerstamm am linken Ufer des
Yapura, in dem brasil.
StaateAmazonas hausend, sprachlich den Coeruna und Japua
verwandt sowie den Mirancha, die am rechten Ufer des
Yapura zwischen diesem und dem
Flusse Iça wohnen.
Castle (spr. korf kahßl),Stadt im SO. der engl.
Grafschaft Dorset, 27 km im OSO. von Dorchester, auf der
Purbeck-Halbinsel, hat (1891) 2289 E.,
Brüche des
Purbecker Marmors
und Thongruben. – Hier wurde 979 König Eduard der Märtyrer ermordet.
In dem Schlosse ließ 1202
Johann
ohne Land 22 Edelleute verhungern. 1643 wurde es von den Parlamentstruppen belagert und 1645 durch Verrat genommen und geschleift.
im
Altertum Hauptstadt der Päligner unweit des
Aternus in
Samnium, war im
Bundesgenossenkriege der Mittelpunkt
der gegen
Rom verbündeten ital.
Völker und bestimmt, die Hauptstadt des neu zu gründenden ital.
Reichs zu werden, weshalb sie auch eine Zeit lang den
NamenItalica führte.
Bei Beginn des Bürgerkrieges wurde sie 49
v. Chr.
von
Cäsar erobert.
Ruinen finden sich bei der
KircheSan Pellino bei Pentima.
(spr. kornjahle), slaw. Lokva Kornial, Dorf in der
österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Sesana in der
Grafschaft Görz
[* 16] und
Gradisca, in
einer der interessantesten Gegenden des Karstes, hat (1890) 972, als Gemeinde 1151 slow. E. In der Nähe beginnt eine der
großartigsten Höhlenbildungen, die neben der
AdelsbergerGrotte bestehen, die
Grotte von Corgnale selbst, deren Reichtum an wunderlichen
Stalaktitenbildungen erst in der jüngsten Zeit eingehend gewürdigt wird, östlich davon die bekannte
Höhle von St. Kanzian (s. d.), südlich die gleich merkwürdige
Grotte von St. Servolo. Nordwestlich von Corgnale in einer
Oase im
Karst das kaiserl. Gestüt Lipizza.
Stadt im
Kreis
[* 17]
Velletri der ital.
ProvinzRom, im Volskergebirge, in fruchtbarer Gegend, an der Linie
Velletri-Terracina
(im
Bau) des Mittelmeernetzes, hat (1881) 5812, als Gemeinde 6300 E., in der
Oberstadt eine
KircheSan Oliva auf antiken Fundamenten und sehr bedeutenden Tabakbau. – Cori, im
Altertum Cora, wurde der Sage
nach von dem
Argiver Corax gegründet, hat noch bedeutende Reste der Stadtmauern, teils lose aufgetürmte Felsblöcke (Kyklopische
Mauern), teils regelmäßiges Polygonalwerk, Ruinen eines Dioskurentempels und eines sog.
Herculestempels mit acht dorischen
Säulen
[* 18] aus der Zeit
Sullas.
Bezirksstadt in der span.
ProvinzCaceres (Estremadura), das Caurium der
Römer,
[* 19] an dem zum
Tajo gehenden Alagon,
Bischofssitz, ist von alten
Mauern umgeben, hat (1887) 3119 E., ein hochgelegenes Schloß und
Weinbau.
delRio,
[* 20] Villa in der span.
Provinz Sevilla,
[* 21] rechts am Guadalquivir, hat (1887)4984 E., Post,
Telegraph
[* 22] und Fabrikation
irdener Waren, darunter die Tinajas genannten Krüge
[* 23] in Form antiker Amphoren zur Aufbewahrung des Öls.
[* 24]
514 aufrechtem, glattem, rundem Stengel,
[* 27] welcher an den Enden der Zweige drei- bis fünfstrahlige, zusammengesetzte Dolden ohne
Haupthülle, aber mit dreiblätterigen Nebenhüllen, trägt. Die Blüten sind weiß, die Früchte kugelig, glatt. Die jungen
Früchte besitzen einen Wanzengeruch, enthalten das ätherische Korianderöl und werden als Küchengewürz und zu arzneilichen
Zwecken benutzt. Getrocknet haben sie einen angenehmen Geschmack.